Vergleich zweier Zwischenfrucht-Anbauverfahren von Zuckerrüben im Praxisversuch, unter Berücksichtigung verschiedener Herbizidwirkstoffe

Autor/innen

  • Marleen Schulz Hochschule Neubrandenburg, Brodaer Straße 2, 17033 Neubrandenburg
  • Friedhelm Schwager Nordzucker AG, An der Zuckerfabrik 1, 29525 Uelzen
  • Becke Strehlow Hochschule Neubrandenburg, Brodaer Straße 2, 17033 Neubrandenburg

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2020.464.047

Schlagworte:

Zuckerrübe, Herbizide, Zwischenfrucht, Wachstum

Abstract

Zukünftig wird sich der Anbau von Zuckerrüben erschweren. Grund dafür ist unter anderem, dass in absehbarer Zeit immer mehr herbizide Wirkstoffe wegfallen, da sie ihre Zulassung verlieren. So wurde die Genehmigung für den Wirkstoff Desmedipham bereits vor einigen Wochen von der Europäischen Union nicht erneuert und auch eine Verlängerung der Zulassung des Wirkstoffs Phenmedipham ist ungewiss. Auf einem Praxisbetrieb wurde ein Streifenversuch angelegt, um zu überprüfen, ob mit den verbleibenden herbiziden Wirkstoffen und verschiedenen Zwischenfruchtanbauverfahren, die am Standort auftretenden Unkräuter erfolgreich bekämpft werden können. Neben dem Unkrautspektrum und dem Bekämpfungserfolg der eingesetzten Herbizide wurde in den verschiedenen Anbauvarianten das Wachstum der Rüben, sowie der Rüben- und Zuckerertrag erfasst.

Verglichen wurde die unkrautunterdrückende Wirkung verschiedener Zwischenfrucht-Anbauverfahren. Dies könnte auf die unterschiedlichen Biomasserückstände der einzelnen Varianten zurückgeführt werden. Die geringste unkrautunterdrückende Wirkung wies die Winterweizen-Zwischenfrucht auf, welcher vor der Zuckerrübenaussaat mit Glyphosat beseitigt wurde. Der Zeitpunkt der Beseitigung des Zwischenfrucht-Winterweizens hatte einen starken Effekt auf die spätere Verunkrautung der Zuckerrüben.

Außerdem wurden zwei Herbizid-Varianten verglichen, in denen einerseits die Wirkstoffe Desmedipham und Phenmedipham und andererseits Clopyralid und Metamitron eingesetzt wurden. Dabei zeigte die Herbizid-Variante Desmedipham und Phenmedipham die höchsten Wirkungsgrade gegenüber den Leitunkräutern. Auffällig war jedoch, dass in dieser Herbizid-Variante der Rübenertrag mit 83,8 t/ha und der Zuckergehalt mit 15,5 % geringer ausfiel als in der Vergleichs-Variante Clopyralid und Metamitron (98,8 t/ha mit 16,5 % Zucker). Die mittlere Anzahl der Unkrautpflanzen lag über dem gesamten Boniturzeitraum auf einem sehr geringen Niveau. Es wurden maximal elf Pflanzen/m² bonitiert. Dies könnte erklären, dass trotz der höheren Unkrautzahlen in der Herbizid-Variante Clopyralid und Metamitron höhere Erträge realisiert wurden.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass trotz wegfallender Herbizide, Zuckerrüben erfolgreich angebaut werden können und der Zwischenfruchtanbau einen wichtigen Beitrag zur Unkrautunterdrückung leisten kann.

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Veröffentlicht

2020-02-05