Wirkung von Glyphosat gegen <i>Alopecurus myosuroides</i>-Populationen in Niedersachsen
DOI:
https://doi.org/10.5073/jka.2020.464.058Schlagworte:
Dosis-Wirkungsuntersuchung, ED50-Werte, Glyphosat, ResistenzfaktorenAbstract
Das Totalherbizid Glyphosat wird weltweit im Pflanzenbau zur Unkrautbekämpfung, Ernteerleichterung, Saatbettbereitung und Abtötung von Zwischenfrüchten eingesetzt. Regelmäßig durchgeführte Gewächshaus-Monitoringversuche zum Auftreten und zur möglichen Verbreitung von Herbizidresistenzen in Niedersachsen zeigten, dass die Wirksamkeit von Glyphosat bei bestimmten Populationen von Alopecurus myosuroides reduziert ist. Dies könnte auf eine mögliche Toleranzverschiebung in Richtung einer reduzierten Sensitivität in manchen Populationen hinweisen. Eine Dosis-Wirkungs-Untersuchung wurde mit sechs Alopecurus myosuroides-Populationen aus verschiedenen Regionen Niedersachsens durchgeführt. Eine Glyphosat-sensitive Referenzpopulation wurde zum Vergleich herangezogen. Die Pflanzen wurden mit einer kommerziell erhältlichen, Glyphosat als Kaliumsalz enthaltenden, Formulierung in aufsteigenden Aufwandmengen (0, 225, 450, 900, 1800, 3600 und 7200 g Glyphosat/ha) behandelt. ED50-Werte wurden aus den Dosis-Wirkungskurven ermittelt und Resistenzfaktoren berechnet. Von sechs geprüften Populationen überlebten drei Wochen nach der Glyphosatbehandlung einzelne Individuen aus vier Populationen bei Aufwandmengen von 1800 und 3600 g Glyphosat/ha ohne jeglichen sichtbaren Schaden und wuchsen weiter. Sechs Wochen nach der Glyphosatbehandlung mit 900 g Glyphosat/ha kam es zu einem Neuaustrieb verschiedener zuvor, als vollständig kontrolliert bewerteter, Individuen aus vier Populationen. Die in dieser Studie gemachten Beobachtungen deuten darauf hin, dass die getesteten Populationen ein Potenzial zur Resistenzentwicklung haben könnten. Weitere Experimente müssen durchgeführt werden, um die zugrundeliegenden Mechanismen zu untersuchen.
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