Agronomische Bewertung nach fünfjähriger Phosphordüngung mit Knochenkohle
DOI:
https://doi.org/10.5073/JfK.2020.12.02Schlagworte:
Knochenkohle, Phosphorrecycling, Recyclingdünger, PflanzenernährungAbstract
Knochenkohle (BC), hergestellt mittels einer technischen Pyrolyse von entfetteten Tierknochen aus Schlachtabfällen, könnte ein vielversprechender Phosphor (P) Recyclingdünger sein. Agronomische Bewertungen aus Langzeitversuchen fehlen jedoch bisher. Phosphor in BC (15% P) ist überwiegend in Strukturen ähnlich dem Hydroxylapatit (HA) gebunden. Es kann davon ausgegangen werden, dass in HA gebundener P aufgrund geringer Löslichkeit keine große Düngewirkung erzielt. Eine bessere Löslichkeit wird von Schwefel angereicherter BC (BCplus) erwartet.
2013 wurde ein Feldversuch angelegt, um das Düngepotenzial von BC und BCplus im Vergleich zu P0 und Triple Superphosphat (TSP) zu testen. In Abhängigkeit der durchschnittlichen PCAL-Konzentration im Boden (0–30 cm) wurden Parzellen den Boden-P-Gehaltsklasse A (11 mg kg–1 PCAL), B (21 mg kg–1 PCAL), und C (47 mg kg–1 PCAL) zugeordnet. In Boden-P-Gehaltklasse A stieg der mittlere Relativertrag kumuliert für die erste Fruchtfolge (Wintergerste, Winterraps, Winterweizen, Lupine, Winterroggen) in der Reihenfolge P0 (90 %) < BC (94 %) < BCplus (95 %) < TSP (100 %) an. Die relative P-Aufnahme (Korn) wurde durch die Düngevarianten in Boden-P-Gehaltsklasse A in der Reihenfolge P0 (81 %) < BC (88 %) < BCplus (91 %) < TSP (100 %) und in Klasse B von P0 (84 %) < BCplus (90 %) < BC (92 %) < TSP (100 %) beeinflusst. Bei ausreichender P-Versorgung (Boden-P-Gehaltsklasse C) wurde im Fruchtfolgemittel kein Düngereinfluss auf die Ertragsbildung und die P-Aufnahme beobachtet. Die PCAL-Konzentration im Boden wurde ausschließlich durch die Anwendung von TSP erhöht. Ausgehend von einer ausreichenden P-Versorgung (Boden-P-Gehaltsklasse C) werden weitere Versuchsjahre zeigen, ob Knochenkohlen in der Lage sind, die Nährstoffversorgung von Kulturpflanzen mit P langfristig zu gewährleisten.
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