Kenne den Feind: Nutzt das Beifußblättrige Traubenkraut (<i>Ambrosia artemisiifolia</i> L.) im Konkurrenzkampf mit Kulturpflanzen und heimischen Unkrautarten biochemische Geheimwaffen?

Autor/innen

  • Rea Maria Hall Department of Integrative Biology and Biodiversity Research; University of Natural Resources and Life Science, Vienna ; Department of Crop Science; University of Natural Resources and Life Science, Vienna
  • Harry Bein Institute of Animal Nutrition and Functional Plant Compounds, University of Veterinary Medicine Vienna
  • Bettina Bein-Lobmaier Institute of Animal Nutrition and Functional Plant Compounds, University of Veterinary Medicine Vienna
  • Gerhard Karrer Department of Integrative Biology and Biodiversity Research; University of Natural Resources and Life Science, Vienna
  • Hans-Peter Kaul Department of Crop Science; University of Natural Resources and Life Science, Vienna
  • Johannes Novak Institute of Animal Nutrition and Functional Plant Compounds, University of Veterinary Medicine Vienna

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2020.464.017

Schlagworte:

Enemy release-Hypothese, invasives Unkraut, Novel weapon-Hypothese, Pflanzenextrakte

Abstract

Entsprechend der „Novel Weapon“-Hypothese, kann der Invasionserfolg von nicht-heimischen Arten wie Ragweed (Ambrosia artemisiifolia L.) auf einen Verlust von natürlichen Konkurrenten zurückzuführen sein. Grund für diesen Verlust sind chemische Verbindungen, die die gebietsfremde Art erzeugt und die heimische Arten aufgrund fehlender Koevolution negativ beeinträchtigen. Studien haben gezeigt, dass die Gattung Ambrosia unterschiedliche organische Verbindungen produziert, von denen sehr viele ein breites Spektrum an biologischer Aktivität zeigen, weshalb diese chemischen Verbindungen ein wichtiger Grund für den Invasionserfolg und die Konkurrenzkraft der Pflanze sein können. Um 1) das chemische Profil der oberirdischen Biomasse offenzulegen, wurden vier verschiedene Extrakte (wässriger Extrakt, Hexan-Extrakt, Methanol-Extrakt und ätherisches Öl) hergestellt und auf ihre Inhaltsstoffe analysiert. Im nächsten Schritt wurde ein Laborexperiment durchgeführt, dass Aufschluss darüber geben sollte 2) welche Effekte unterschiedliche Konzentrationen dieser Extrakte auf Keimung und Jungpflanzenentwicklung von drei verschiedenen Kulturpflanzen (Sojabohne, Weizen und Raps), drei heimischen Unkrautarten (Chenopodium album, Senecio vulgaris und Arabidopsis thaliana) sowie auf Ragweed selbst, haben. Die Ergebnisse zeigten, eine deutliche Beeinträchtigung von Keimung und Entwicklung aller getesteten Pflanzenarten. Obwohl keiner der Extrakte eine direkte Wirkung auf die Keimfähigkeit der Kulturpflanzen hatte, konnte eine deutliche Wachstumsreduktion von Wurzel und Spross bei allen Nutzpflanzen festgestellt werden. Im Gegensatz dazu, konnte man bei den heimischen Unkrautarten und Ragweed selbst eine deutlich verminderte Keimfähigkeit sowie Wachstumshemmung speziell bei der Behandlung mit ätherischem Öl und dem wässrigen Extrakt beobachten.

Downloads

Veröffentlicht

2020-02-04