Die Electroherb™ Technologie – Ein neues Verfahren zur Unterstützung eines modernen Unkrautmanagements

Autor/innen

  • Maximilian Koch Zasso GmbH, Aachen, Germany
  • Tobias Tholen Zasso GmbH, Aachen, Germany
  • Pascal Drießen Nufarm Deutschland GmbH, Köln, Germany
  • Benjamin Ergas Zasso GmbH, Aachen, Germany

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2020.464.039

Schlagworte:

Electroherb™, elektrische Unkrautbekämpfung, elektrischer Pflanzenschutz, Elektrizität in der Landwirtschaft, XPower

Abstract

Die Einführung der chemisch basierten Unkrautbekämpfung hat die mechanische Praxis im vergangenen Jahrhundert weitgehend abgelöst. Gesetzliche Beschränkungen für chemische Herbizide mit negativen Umweltauswirkungen und die Entwicklung von Unkrautresistenzen treiben die Entwicklung neuer physikalischer Verfahren voran. Die Electroherb™ Technologie basiert auf einem nicht-selektiven, systemischen, elektrischen Fluss durch das Gefäßsystem der Pflanzen, der zu einer schweren Zellzerstörung und schließlich zum Welken als Wirkungsweise führt. Der physikalische Kontakt zwischen Hochspannungselektroden und der Zielpflanze ermöglicht es dem elektrischen Strom rückstandsfrei, nur zum Zeitpunkt der Anwendung, zu arbeiten und schließt genetische Selektivität aus. Die minimale Energieschwelle für eine tödliche Wirkung bezieht sich auf die, auf eine einzelne Pflanze übertragene Energie in Abhängigkeit von der Anzahl und Stabilität der zu beschädigenden Gefäßbündel, dem elektrischen Widerstand einer Pflanze und des Bodens, der Kontaktzeit sowie der Elektrodenspannung und -strom. Die Effizienz der Unkrautbekämpfung im Feld hängt von der Pflanzenart, der Morphologie, dem Wachstum und der Bestandsdichte ab. Die Schäden in den unterirdischen Pflanzenteilen, wie z.B. Rhizomen und ausgedehnte Wurzelsysteme, sind unter trockenen Bodenbedingungen schwerwiegender als unter feuchten, da der elektrische Strom tiefere Wurzelbereiche erreicht, bevor er in den Boden abgeleitet wird. Einschränkungen der elektrischen Unkrautbekämpfung, als primäre Anwendung wurden bei Pflanzenarten mit hohem Ligningehalt (höherer Pflanzenwiderstände) und bei Arten die zur Bestockung neigen festgestellt (Abschirmeffekte der Elektroden). Bei der Kombinationen von mechanischen Verfahren und Electroherb™, Sikkationsanwendungen mit Electroherb™ in Kombination mit chemischen Wirkstoffen, sowie die direkte Substitution von synthetisch-chemischen Herbiziden in etablierten Anbaumethoden kann diese innovative Technologie zu einem nachhaltigen Ersatz werden, wenn synthetisch-chemische Wirkstoffe zunehmend die Zulassung verlieren. Eine frühzeitige Implementierung der Electroherb™ Technologie in bestehende Herbizidmanagementstrategien bietet daher auch die Möglichkeit, voranschreitende Resistenzprobleme zu beseitigen, wenn sie sinnvoll in der landwirtschaftlichen Praxis integriert werden kann.

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Veröffentlicht

2020-02-05