Evolution der Herbizidresistenz in <i>Alopecurus myosuroides</i> und <i>Apera spica-venti</i> im deutschen Getreideanbau der letzten 15 Jahre

Autor/innen

  • Jan Petersen Technische Hochschule Bingen, Berlinstr. 109, 55411 Bingen a.R.
  • Hans Raffel Syngenta Deutschland, Am Technologiepark 1, 63477 Maintal

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2020.464.049

Schlagworte:

ACCase-Inhibitoren, ALS-Inhibitoren, Kreuzresistenz, Photosystem-II-Hemmer

Abstract

Das Vorkommen von Herbizidresistenzen bei Ungräsern nimmt in den letzten 30 Jahren in Deutschland kontinuierlich zu. Dies gilt sowohl für die Anzahl der betroffenen Arten, die regionale Verbreitung, den Resistenzgrad, die Anzahl der Aktivsubstanzen, der Wirkstoffklassen und damit die betroffenen Herbizide. Der Beitrag zeigt anhand von Gewächshausbiotestergebnissen von 1197 Acker-Fuchsschwanz- und 737 Windhalmproben die Entwicklungen sowie den aktuellen Status Quo auf. Deutlich wird die Verschärfung der Entwicklung im Bereich der Nachauflaufherbizide mit Blattaktivität insbesondere bei A. myosuroides und die Zunahme der ALS-Herbizidresistenzen bei A. spica-venti. Die Frequenz von wirkstoffklassenübergreifenden Kreuzresistenzen nimmt zu. In der Folge können viele Acker-Fuchsschwanz- und einige Windhalmpopulationen im Nachauflauf nicht mehr mit selektiven Herbiziden kontrolliert werden. Die Situation wurde im Untersuchungszeitraum 2006 bis 2018 stetig deutlicher und zeigt, dass das Ausmaß an Änderungen in den Ackerbausystemen aktuell noch nicht ausreicht den Trend zu stoppen. Dadurch wird die Produktivität des gesamten Ackerbaues gefährdet, der Herbizideinsatz tendenziell erhöht und damit auch der Selektionsdruck eher verstärkt statt, wie notwendig, abgesenkt.

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Veröffentlicht

2020-02-05