Resistenzsituation von <i>Alopecurus myosuroides</i> in Niedersachsen

Autor/innen

  • Dirk M. Wolber Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Pflanzenschutzamt, Wunstorfer Landstraße 9, 30453 Hannover
  • Goßswinth Warnecke-Busch Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Pflanzenschutzamt, Wunstorfer Landstraße 9, 30453 Hannover
  • Lisa Köhler Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Pflanzenschutzamt, Wunstorfer Landstraße 9, 30453 Hannover

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2020.464.057

Schlagworte:

Acker-Fuchsschwanz, Alopecurus myosuroides, Resistenzmanagement, Ungrasbekämpfung

Abstract

Im Pflanzenschutzamt der LWK Niedersachsen werden Samen von Alopecurus myosuroides im sogenannten „Biotest“ auf metabolische Herbizidresistenz und bei Bedarf auf weitergehende Target-site Resistenz (TSR) untersucht. Auf den norddeutschen Flächen brechen ganze Wirkstoffgruppen bei der Bekämpfung von Acker-Fuchsschwanz in allen Ackerbaukulturen weg, insbesondere auf Flächen, die seit Jahren intensiv in engen Getreidefruchtfolgen bewirtschaftet werden. Auf knapp 50 % der untersuchten Standorte wurde eine mittlere bis starke ALS-Resistenz gegenüber Mesosulfuron (enthalten in Atlantis WG, Atlantis OD, Atlantis flex, Niantic) nachgewiesen. Weitere Herbizide aus der Gruppe der ALS-Hemmer sind betroffen, so zeigen rund die Hälfte der gegenüber Mesosulfuron resistenten niedersächsischen Standorte auch eine deutliche Wirkungseinschränkung gegenüber den Wirkstoffen Foramsulfuron und Thiencarbazone (beide enthalten in MaisTer Power) in Mais. Fast die Hälfte der untersuchten Proben zeigt in Niedersachsen keine ausreichende Wirkung mehr für die Wirkstoffgruppe der DIM, Focus Ultra ist besonders betroffen und in einem geringeren Umfang auch Select 240 EC. Die Wirkstoffgruppen A (ACCase-Hemmer), und C (Photosynthese Hemmer) leiden ebenfalls unter einem erhöhten Resistenzrisiko bei den Gräserarten und das gleichzeitig in den Wintergetreidearten, Winterraps und den Sommerungen wie Kartoffeln, Zuckerrüben, Mais und Sommergetreide. In der Wirkstoffgruppe K zeigt der Wirkstoff Flufenacet bei der Acker-Fuchsschwanzbekämpfung ebenfalls erste Ermüdungserscheinungen. Dagegen werden bislang keine Herbizidresistenzen in den Wirkstoffgruppen E (Flumioxazin, Carfentrazone und Bifenox), F (Diflufenican, Clomazone und den Triketonen) sowie in G (Glyphosat), N (Prosulfocarb, Ethofumesat und den Synthetischen Auxinen (Quinmerac, Aminopyralid, Clopyralid) und den sogenannten Wuchsstoffpräparaten beobachtet.

Weitere Herbizidresistenzen lassen sich für Alopecurus myosuroides nur durch Wirkstoffwechsel, Wirkstoffkombination und ackerbaulichen Maßnahmen vermeiden.

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Veröffentlicht

2020-02-05