Elektrische Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben - Ein Vergleich von Vorauflauf-Behandlungen

Autor/innen

  • Maximilian Koch Zasso GmbH, Aachen, Germany
  • Anastasia Hermann Universität Hohenheim, Stuttgart, Germany
  • Benjamin Ergas Zasso GmbH, Aachen, Germany
  • Peter Risser Südzucker AG, Geschäftsbereich Landwirtschaft, Versuchsgut Kirschgartshausen, Mannheim, Germany

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2020.464.066

Schlagworte:

Electroherb, elektrische Unkrautbekämpfung, Alternative Unkrautbekämpfung, Vorauflauf Un-krautbekämpfung bei Zuckerrüben, Innovationen im Zuckerrübenanbau

Abstract

Im Zuckerrübenanbau können schon geringe Unkrautdichten zu enormen Ertragseinbußen führen. Diese wurden in der Vergangenheit durch den Einsatz von chemischen Herbiziden effektiv begrenzt. Mit Blick auf den zunehmenden Wegfall verfügbarer chemischer Wirkstoffe, wachsender Unkrautresistenzen, einen nachhaltigeren Bodenschutz und die Einhaltung anspruchsvollerer Ernährungssicherungsstandards müssen neue Managementansätze für einen moderneren Pflanzenschutz umgesetzt werden. Aus diesem Grund wurde die elektrische Unkrautbekämpfung im Vorauflauf in der Zuckerrübe, im Mulchsaatverfahren angebaut, in chemische und mechanische Unkrautbekämpfungsstrategien integriert. Es wurde ein randomisiertes Blockfeldversuchsdesign mit dreimal replizierten Versuchsplots und acht Varianten angewendet, wobei einzelne Plots (100 m Länge) jeweils in 50 m getrennt, mit und ohne Glyphosat als Vorsaatanwendung behandelt wurden. Das Electroherb™ der Firma Zasso wurde mit 3 und 5 km h‑1 Fahrgeschwindigkeit und 72 kW elektrischer Nennleistung in einer 3 m Flächenbehandlung angewendet.

Der Unkrautdichte nach der Vorauflauf-Applikation setzte sich hauptsächlich aus Ausfallgetreide und zweikeimblättrigen Unkrautpflanzen zusammen und betrug 5 bis 23 Pflanzen 10 m-2, während ohne Glyphosatanwendung 5 bis 97 Pflanzen 10 m-2 gezählt wurden. Der Vergleich der Wirkungsgrade zeigte, dass die Verunkrautung am besten mit der Electroherb™ Technologie kontrolliert wurde, so dass in den Parzellen ohne Glyphosatanwendung deutlich geringere Unkrautzahlen (von 5 bis 11 Pflanzen 10 m-2) vor dem Auflaufen der Zuckerrüben zurückblieben. Mechanisches Eggen auf der anderen Seite zeigte eine geringe Effizienz bei der Reduzierung von Ausfallgetreide; die durchschnittliche Unkrautdichte betrug hier 72 Pflanzen 10 m-2. Die Ergebnisse zum Zuckerrübenertrag und -qualität werden in den Datensatz integriert und erlauben so umfassende Schlussfolgerungen zur Wirtschaftlichkeit des Electroherb™ Verfahrens zu schlussfolgern. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Integration von elektrischen Unkrautbekämpfungsmethoden in bestehende Strategien den Einsatz von synthetisch-chemischen Herbiziden reduzieren kann und auch einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Herbizidresistenzen leisten kann.

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Veröffentlicht

2020-02-05