Abschließende Ergebnisse zur Wirkung von langjährig pflugloser Bodenbearbeitung auf die Verunkrautung in der ökologischen Fruchtfolge Güterfelde
DOI:
https://doi.org/10.5073/jka.2012.434.092Abstract
Im ökologischen Landbau gewinnt die pfluglose Bodenbearbeitung zunehmend an Bedeutung. Welche Wirkungen sie langfristig auf die Verunkrautung hat, zeigt die Fruchtfolge am Standort Güterfelde in Brandenburg. Der Pflugverzicht in einer 7-feldrigen Fruchtfolge wurde 16 Jahre lang durch den Einsatz von Scheibenegge und Schwergrubber realisiert. Die dauerhaft pfluglose Bodenbearbeitung erhöhte die Unkrautanzahl zur Frühjahrsbonitur vor Silomais auf das 5,9-fache bei monocotylen und auf das 1,6-fache bei dicotylen Unkräutern im Vergleich zur Variante mit Pflugeinsatz. Der Gesamtdeckungsgrad der Verunkrautung stieg auf das 4,7-fache. Auch im konkurrenzschwachen Lupinenbestand erhöhte sich der Unkrautdeckungsgrad auf das 5-fache nach dauerhaft pflugloser Bodenbearbeitung. Problemungras ist Apera spica-venti. Die Zahl fruchtender Windhalmrispen stieg in Abhängigkeit der Konkurrenzkraft der Kulturpflanze bei Winterroggen auf das 1,9-fache, bei Wintertriticale auf das 12,4-fache. Bestandesdominierend wurde Apera spica-venti nach pflugloser Bodenbearbeitung in Blauer Lupine.
Der deutlich stärkeren Verunkrautung bei langjährig pflugloser Bodenbearbeitung ist im ökologisch wirtschaftenden Betrieb durch eine weitgestellte Fruchtfolge in Kombination mit einer intensiveren Unkrautbekämpfung zu begegnen. Problematisch erwies sich die langfristig starke Verungrasung mit Apera spica-venti bei Pflugverzicht.
Stichwörter: Apera spica-venti, Blaue Lupine, Konkurrenzkraft, ökologischer Landbau, pfluglose Bodenbearbeitung, Unkräuter
Final results concerning the effects of long-term ploughless farming on weed infestation in the Güterfelde organic crop rotation trial ("Ökologische Fruchtfolge Güterfelde")
Ploughless cropping systems are becoming increasingly important in organic farming. The crop rotation trial in Güterfelde, Brandenburg, shows the long-term effects they have on weed infestation. Ploughless farming was practiced on a crop rotation system comprising of seven fields for a period of 16 years, with disc harrows and chisel cultivators being used instead. The assessment in spring before silage maize showed that, in comparison with farming systems using ploughs, long-term no-till farming increased the level of monocotyledonous weeds by a factor of 5.9 and the level of dicotyledonous weeds by a factor of 1.6. The total weed coverage ratio increased by a factor of 4.7. Weed cover also increased by a factor of 5 in the non-competitive lupin population following long-term ploughless farming. The problem grass weed is Apera spica-venti. The number of silky bent grass panicles has increased in relation to the competitive ability of crop plant: For example by the factor of 1.9 in winter rye and 12,4 in winter triticale. Apera spica-venti dominated the blue lupin population due to ploughless farming.
Organic farms need to counteract the significantly higher degree of weed infestation following long-term ploughless farming by using situable multiannual rotation systems combined with more intensive weed control. There is still a problem in managing the strong infestation by Apera spica-venti with ploughless farming for a long time.
Keywords: Apera spica-venti, blue lupin, competitive ability, crop rotation, organic farming, ploughless farming, weeds
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