Langzeiteffekt der Umstellung auf Ökologischen Landbau auf den Diasporenvorrat der Segetalflora (Untersuchungen im Ökohof Seeben, 1994 bis 2011)
DOI:
https://doi.org/10.5073/jka.2014.443.057Abstract
Der langfristige Anpassungsprozess der Segetalflora an die extensivierte Flächennutzung durch Ökologischen Landbau wird für einen ca. 350 ha großen, vom Ökohof Seeben einheitlich bewirtschafteten Landschaftsausschnitt im Mitteldeutschen Trockengebiet dokumentiert. An ortskonstanten Beobachtungspunkten wurden die Diasporenvorräte im Anschluss an eine zweijährige Umstellungsphase in den Jahren 1994, 1996 und 1998 sowie 2004 und 2011 erfasst. Die Bestimmung der Vorräte erfolgte mittels Auskeimungsmethode für 20 Beobachtungspunkte mit je vier Teilflächen. Umfang, Zusammensetzung und Struktur der beobachteten Diasporenvorräte weisen für jeden Beobachtungsstandort eine ausgeprägte zeitliche Dynamik auf. Allgemein steigt der Umfang der Diasporenvorräte während der betrachteten 18 Jahre von 17.420 auf 33.200 Diasporen qm-2 stetig an. Von 1994 bis 2011 sind Diasporen von insgesamt ca. 80 Arten nachzuweisen. Mit zunehmender Dauer des Ökologischen Landbaus treten standorttypische Segetalarten (Consolida regalis u.a.) wieder vermehrt auf. Zwei Drittel des Gesamt-Diasporenvorrats bilden jedoch acht ubiquitäre Arten. Ihre Anteile ändern sich in unterschiedlichem Ausmaß. Die resultierenden Dominanzverhältnisse zeigen dabei zwischen den Zeitabschnitten nur geringe Veränderungen. 1994 liegt der Evenness-Wert bei 0,70 und 2011 bei 0,73. Anhand von Massengemeinschaftskoeffizienten werden deutliche Unterschiede zwischen den Diasporenvorräten der Beobachtungsflächen sichtbar. Die Variation zwischen den einzelnen Beobachtungsstandorten ist wesentlich höher als die zeitabhängigen Veränderungen. Im untersuchten Agrarraum – dessen Böden durchweg gute Ertragsfähigkeit aufweisen – bleibt die auch vor der Bewirtschaftungsumstellung existente Standortdifferenzierung der Segetalflora erhalten.
Stichwörter: Diasporenvorrat, Dauerflächen, Langzeitbeobachtung, Ökologischer Landbau
Long-term effects of conversation to organic farming on the weed seed bank (Investigations on the Ökohof Seeben, 1994-2011)
Abstract
Long term adaptation of weed flora to extensive land use (organic farming) was analysed. 350 acres were equally managed by Ökohof Seeben in central German dry region. At permanent observation points seed banks were investigated in 1994, 1996 and 1998 as well as in 2004 and 2011 after a two-year transition period. The determination of seed banks was carried out by using greenhouse emergence assay for 20 observation points, each with 4 subplots. Size, composition and structure of the observed seed banks showed distinct timedependent changes for each site. Seed bank density rose from 17,420 to 33,200 seeds qm-2 during the 18 year observation period. From 1994 to 2011 seeds of approximately 80 species were detected. As organic farming continued site-typical weed species (e.g. Consolida regalis) increased in number. However, two-thirds of the total seed bank consisted of eight ubiquitous species. Their proportion changed to varying degrees. The resulting dominance relationships showed only minor changes over time. In 1994 and 2011 the evenness value was at 0.70 and 0.73, respectively. By use of mass community coefficients distinctly differences between the seed banks of the different plots were found. The variation between the observation points is substantially greater than the time-dependent changes. In the examined area – of which soils show consistently good yield capacity – the location differentiation of weed flora that existed before introduction of organic farming is maintained.
Keywords: Long-term study, organic farming, permanent plots, weed seedbank
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