Chemische Unkrautregulierung beim Anbau von Sojabohnen (<em>Glycine max</em>, L.)

Autor/innen

  • Klaus Gehring
  • Thomas Festner
  • Roland Gerhards
  • Kerstin Hüsgen
  • Stefan Thyssen

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2014.443.088

Abstract

Zur Entwicklung und Überprüfung geeigneter Verfahren der chemischen Unkrautkontrolle in Sojabohnen wurde von 2010 bis 2013 vom Pflanzenschutzdienst in Bayern und Baden-Württemberg ein Feldversuchsprogramm an 28 Standorten durchgeführt. Durch den Herbizideinsatz wurde eine durchschnittliche Ertragsabsicherung von +4 dt*ha-1 bzw. rel. 118 % im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle erzielt. Die Kulturverträglichkeit der verschiedenen Herbizidbehandlungen war weitgehend unproblematisch, lediglich die Anwendungen mit dem Wirkstoff Pendimethalin vielen durch eine tendenziell ungünstigere Verträglichkeit auf. Bei den am häufigsten auftretenden Unkrautarten erwiesen sich Klettenlabkraut (Galium aparine) und Winden-Knöterich (Polygonum convolvulus) als schwer bekämpfbar. Gegen die ebenfalls durch die verschiedenen Herbizidbehandlungen nicht ausreichend kontrollierbare Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli) wurden in den Versuchen keine Graminizide zur Wirkungsunterstützung eingesetzt. Die untersuchten Herbizidbehandlungen erzielten eine Bekämpfungsleistung im Bereich von 84 - 97 % Gesamtwirkung. Gegenüber Gänsefuß (Chenopodium album), der am häufigsten aufgetretenen Unkrautart, wurden je nach Behandlungsvariante Bekämpfungsleistungen im Bereich von 83 - 99 % erreicht. Für die Optimierung der chemischen Unkrautkontrolle im Sojabohnenanbau ist ein Abgleich hinsichtlich des standortspezifischen Unkrautspektrums, des Wirkungsspektrums der anwendungsfähigen Herbizide und den spezifischen Anwendungsbedingungen (z. B. Witterung, Bodenverhältnisse, Anbauverfahren, …etc.) unverzichtbar. Die ökonomische Effizienz der chemischen Unkrautregulierung konnte mit den Versuchsergebnissen bestätigt werden. Außerdem wurde im Rahmen des Lückenindikationsverfahrens für drei weitere Herbizide die Anwendung in Sojabohnen über das Genehmigungsverfahren nach Art. 51 der EU-Zulassungsverordnung ermöglicht.

Stichwörter: Ertrag, Feldversuche, Herbizide, Kulturverträglichkeit, Lückenindikation, Unkrautregulierung, Unkrautbekämpfung, Wirkung

Chemical weed control in soybean (Glycine max, L.)

Abstract

The plant protection service of Bavaria and Baden-Württemberg conducted from 2010 – 2013 a field trial program on different locations for the development and evaluation of chemical weed control methods in soybean. In this trails the use of herbicides enabled a yield of +4 dt*ha-1 respectively 118 % in comparison to untreated control. The selectivity of herbicide applications was uncomplicated except for treatments with inclusion of Pendimethalin. Cleavers (Galium aparine) and black bindweed (Polygonum convolvulus) were harder to control than other common weeds. Cockspur grass (Echinochloa crus-galli) was also insufficient controlled, but there was no addition use of specific grass weed herbicides in the application programs. The total weed control efficacy for all treatments was proved in a range of 84-97 %. Fat-hen (Chenopodium album) as the most important weed in soybean could be controlled by specific herbicide treatments in a range of 83-99 %. For integrated weed management it is necessary to consider the site specific weed spectrum, herbicide specific efficacy and the amount in respect to the local soil and weather conditions. As a result of the trials it was possible to authorize the minor use of three further herbicides in soybeans. In consequence there is a comfortable variety of different herbicides in soybean available.

Keywords: Efficacy, field trials, herbicide, yield, minor use program, selectivity

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Veröffentlicht

2014-02-14

Ausgabe

Rubrik

Sektion 7 : Herbizide - Management / Herbicide - management