Unkrautkontrolle in Not - können in Zukunft noch alle Unkräuter mit Herbiziden kontrolliert werden?
DOI:
https://doi.org/10.5073/jka.2016.452.002Schlagworte:
Ackerbauliche Maßnahmen, EU-Registrierung, Herbizid-ResistenzAbstract
Die Einführung und Verfügbarkeit hochwirksamer und selektiver Herbizide in allen wichtigen Ackerbaukulturen in den letzten Jahrzehnten ermöglichte die Vereinfachung und Kostenersparnis bei Fruchtfolgen und ackerbaul chen Maßnahmen. Dies führte zur Etablierung entsprechend angepasster Unkrautpopulationen, und zunehmend auch zur Selektion resistenter Populationen. Seit der Einführung der ALS-Hemmer (ab 1985) und der 4-HPPD-Hemmer (2001) wurden keine neuen Wirkstoffklassen mehr registriert und es befinden sich keine im formellen Registrierungsprozess. Etliche etablierte Herbizide bekamen keine EU Zulassung oder Wieder-Zulassung oder wurden in ihren Einsatzmöglichkeiten stark eingeschränkt. Die Kosten und das Risiko für die Entwicklung und Registrierung eines neuen selektiven Herbizid-Wirkstoffs in der EU sind durch das vorhandene Marktpotential in vielen Kulturen nicht mehr gerechtfertigt. Auf Problemstandorten mit resistenten Populationen müssen daher entsprechend ackerbauliche Maßnahmen geändert werden, wie Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Saattermin etc., vorbeugend auch auf „normalen" Standorten, und die Beratungsinstitutionen müssen, neben dem Herbizid-Management, diese Aspekte stärker in ihre Empfehlungen einbauen.
Weed control in distress -can all weeds still becontro/led with herbicides in Future?
The introduction and availability of highly active and selective herbicides in all important field crops, in the last decades, enabled the simplification and money saving in crop rotations and agronomic measures. This resulted in respective specialized and adapted weed populations,and consequently an increasing selection of resistant populations. Since the introduction of the ALS-inhibitors (starting 1985) and the 4-HPPD-inhibitors (2001), no new MoA-Classes were registered, and there are none in the registration process. Several established herbicides were not registered or re-registered in the EU, or were severely restricted in their application. The cost and the risk to develop and register a new selective herbicide in the EU are hardly justified, in relation to their market potential.The only s.olution on problem fields, with resistant populations, is to change the agronomic practices, like crop rotation, soil tillage, seeding time, etc., as a precautionary principle also on still „normal" fields. The different advisinginstitutions have to integrate these aspects into their recommendations, besides the proper herbicide management.
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