Bestimmungsfaktoren für regionale Unterschiede in der Glyphosat-Intensität im Ackerbau Norddeutschlands

Autor/innen

  • Sabine Andert
  • Jana Bürger
  • Bärbel Gerowitt

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2016.452.036

Schlagworte:

arable farming, glyphosate use intensity, standardised treatment index (STI), statistical surveys

Abstract

Glyphosat ist der weltweit meist verwendete Herbizidwirkstoff. Die hohen Anwendungsmengen von Glyphosat führen jedoch zur kritischen Betrachtung des Wirkstoffes in Gesellschaft, Politik und Wissenschaft.
In der vorliegenden Studie wurde der Glyphosat-Einsatz im Ackerbau von jeweils 15 Betrieben in vier Regionen in Norddeutschland über einen Zeitraum von zehn Jahren (2005 bis 2014) ermittelt und es wurden Bestimmungsfaktoren für den Einsatz analysiert. Die Betriebsstrukturen und natürlichen Produktionsbedingungen (Boden, Klima) unterscheiden sich zwischen den Regionen (Diepholz, Uelzen, Fläming, Oder-Spree).
Zur Auswertung der Glyphosat-Maßnahmen wurde der Indikator Behandlungsindex (BI) verwendet. Der Zusammenhang zwischen den betrieblichen Managementfaktoren und der Glyphosat-Intensität wurde mittels multipler Regressionen analysiert.
Die Glyphosat-Intensität unterscheidet sich zwischen den betrachteten Regionen und den untersuchten Fruchtarten deutlich. Die Betriebe in den östlichen Regionen (Fläming und Oder-Spree) wendeten signifikant höhere Mengen an Glyphosat auf. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass die Variabilität der Glyphosat-Intensität hauptsächlich durch den Faktor „Betrieb“ beeinflusst wird. Es konnte gezeigt werden, dass der Einsatz von Glyphosat stark von Bodenbearbeitung, Betriebsart, Betriebsgröße und Arbeitskräftebesatz abhängig ist.
Häufiger Glyphosat Einsatz und nicht wendende Bodenbearbeitung traten besonders häufig auf groß strukturierten Betrieben in den östlichen Regionen auf. Daraus wird geschlussfolgert, dass diese Betriebe entweder aufgrund klimatischer Gegebenheiten oder wirtschaftlicher Zwänge ihre Anbausysteme anpassen. 

Influencing factors on regional differences in glyphosate use in North German arable farming

Glyphosate is the worldwide mostly used herbicide substance. Glyphosate use in arable cropping is under strong discussion in scientific and public communities.
In the present study, we investigated the use of glyphosate from 15 farms in four districts in North German arable farming from 2005 until 2014. Objective of our research is to reveal influencing factors on glyphosate use intensity. The farm structures differ between two West districts (Diepholz, Uelzen) and two East districts (Fläming, Oder-Spree).
We used the Standardised Treatment Index (STI) to quantify pesticide use intensity. We used multiple regressions to estimate the relationship between farm characteristics and glyphosate use.
Glyphosate use intensity differs substantially between the study districts and crops. Farmers in the Eastern districts (Fläming and Oder-Spree) used significantly larger amounts of glyphosate. We further proved that the variability of glyphosate use was mainly influenced by the factor “Farm”. Moreover, we could show that glyphosate use is significantly influenced by the factors tillage, farm type, farm size and on-farm labour.
Non-inversion tillage and glyphosate use co-incidences mainly on large farms in the East German districts. Hence, we conclude that these farms either regionally adapt their cropping systems due to climatic reasons or for economic profit.

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Veröffentlicht

2016-02-23

Ausgabe

Rubrik

Sektion 4: Nichtselektive Herbizide - Non-selective herbicides