Einfluss von Imazamox-haltigen Herbiziden auf die Resistenzentwicklung bei Acker-Fuchsschwanz (<i>Alopecurus myosuroides</i> Huds.) in einer Raps-Getreidefruchtfolge

Autor/innen

  • Maria Rosenhauer
  • Bernd Sievernich
  • Jan Petersen

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2016.452.053

Schlagworte:

ACCase inhibitor, ALS inhibitor, Clearfield oilseed-rape, herbicide rotation, target-site resistance

Abstract

Mit der Einführung von Clearfield-Winterrapssorten wurde der Einsatz von ALS-Inhibitoren (Imazamox) auch im Winterraps möglich. Eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang ist, ob durch den erweiterten ALSHerbizideinsatz in der Fruchtfolge der Selektionsdruck steigt und in der Folge mit vermehrtem Auftreten herbizidresistenter Unkräuter zu rechnen ist. Um dieser Frage nachzugehen, wurde im Herbst 2011 ein Gefäßversuch (30 Gefäße a 350 l, 0,7 m²) unter Freilandbedingungen angelegt. Simuliert wurde eine zweigliedrige Fruchtfolge (Winterweizen/Raps/Winterweizen/Raps). Es wurden drei verschiedene Acker-Fuchsschwanz-Herkünfte mit charakterisierten Resistenzen und fünf verschiedene Herbizidvarianten in den einzelnen Kulturen über die Fruchtfolge hinsichtlich der Populationsdynamik, der Frequenz von Zielortresistenzen und der Entwicklung der metabolischen Resistenz untersucht.
Es zeigte sich eine Interaktion zwischen Acker-Fuchsschwanz-Herkunft und Herbizidstrategie bei der Zunahme der Acker-Fuchsschwanz-Dichte. Keine Interaktion war bei dem Einsatz von Propyzamid erkennbar. Die Zielortresistenzfrequenz gegenüber ACCase-Inhibitoren nahm bei den entsprechenden Herkünfte unabhängig von der Herbizidstrategie im Versuchsablauf stark zu. Hingegen war bei niedrigerer Ausgangsfrequenz von ALS-Zielortresistenz keine Veränderung nachweisbar. Dies war unabhängig vom zusätzlichen Imazamox-Einsatz in den Winterrapsanbauperioden. Beim Vergleich der Resistenzfaktoren von den resistenten Ausgangspopulationen mit den Acker-Fuchsschwanz-Pflanzen nach 4-jährig differenziert behandelter Periode zeigte sich, dass vor allem die Pinoxaden-Resistenz bei allen Herkünften deutlich zunahm. Bei den verschiedenen Acker-Fuchsschwanz-Herkünften wurden gegenüber Imazamox geringfügige Veränderungen in der Sensitivität - Erhöhungen wie auch Abnahmen -festgestellt.
Gegenüber der Ausgangspopulation konnte keine signifikante Erhöhung der Meso- + Iodosulfuronresistenz durch die verschiedenen Behandlungsvarianten beobachtet werden.
Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass die Integration von imazamoxtoleranten Raps in Getreidefruchtfolgen nicht zwangsläufig eine Verstärkung der Resistenzproblematik bei Acker-Fuchsschwanz ergibt.

Impact of imazamox containing herbicides on the development of resistance in black-grass (Alopecurus myosuroides Huds.) within an oilseed rape / wheat crop rotation

The application of imazamox as an herbicide in oilseed-rape got possible due to the introduction of Clearfield oilseed-rape varieties which are tolerant to ALS inhibitors. The question of this investigation was, if the broader use of ALS-inhibitors increases the selection pressure on herbicide resistant weeds and increases their occurrence in the crop rotation. An outdoor container trial with 30 containers (350 l, 0,7 m²) was performed, starting in autumn 2011. A winter wheat – oilseed-rape rotation was simulated for four years. Three different black-grass biotypes with different resistance pattern and 5 different herbicide programmes were analysed in this study in order to investigate the population dynamics of target-site resistance (TSR) and the development of metabolic resistance.
The trials showed interactions between the black-grass biotype and the herbicide strategy on the increase of the black-grass density. There was no interaction due to the use of propyzamide. The frequency of target-site resistance to ACCase inhibitors increased for the corresponding biotypes independently of the herbicide strategy during the trial period. The low frequency of ALS-TSR at trial start did not change during the trial period, independently of the use of imazamox in the oil-seed rape cultivation. The comparison of the resistance factors between the original biotypes and the seeds harvested after the four year container trial showed increasing resistances against pinoxaden for all biotypes. Within the different black-grass biotypes there was a slightly decrease as well as an increase in imazamox efficacy observed. There was no significant increase of meso- + iodosulfuron resistance compared to the original biotypes from 2011 caused by different herbicide treatments. The results indicated that the integration of imazamox tolerant oilseed rape in winter wheat crop rotations did not necessarily increase the development of herbicide resistant black-grass.

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Veröffentlicht

2016-02-23

Ausgabe

Rubrik

Sektion 6: Herbizidresistenz-Management - Herbicide resistance management