Biodiversität im Kulturland – vom Nebenprodukt zum Marktvorteil

Autor/innen

  • S. Birrer
  • O. Balmer
  • R. Graf
  • M. Jenny

Abstract

Zusammenfassung

Die in der Schweiz getroffenen Maßnahmen gegen den Rückgang der Biodiversität im Kulturland zeigen wenig Erfolg. Die Gründe dürften einerseits in der gängigen Subventionspolitik, andererseits beim ökologischen Wissen der Landwirte liegen. Das 2008 gestartete Projekt „Mit Vielfalt punkten – Bauern beleben die Natur“ will an diesen beiden Punkten ansetzten. Vorerst wurde ein Punktesystem entwickelt, mit dem die Leistungen der Betriebe für die Biodiversität ermittelt werden können. Der Zusammenhang Punkte – Biodiversität wird geprüft. In Zukunft werden 30 Betriebe intensiv mit dem Ziel beraten, dass mehr Maßnahmen zu Gunsten der Biodiversität umgesetzt werden. Für die Beratung werden Leitartenkarten entwickelt, denn es hat sich gezeigt, dass Landwirte besser auf konkrete Arten ansprechen als auf theoretische Konzepte. Die Auswirkungen der Beratung werden geprüft, sowohl auf der Ebene Biodiversität als auch auf der sozio-ökonomischen Ebene.

Bereits zu Beginn des Projektes hat die IP-SUISSE (Verein der integriert produzierenden Landwirte) das Punktesystem in ihre Richtlinien aufgenommen und mit einer Mindestpunktezahl versehen. Die Migros (Vermarkter) übernimmt einen großen Teil dieser Produkte und zahlt den Landwirten einen Bonus aus. Sie gibt die Produkte unter dem Label TerraSuisse den Konsumierenden weiter. So wird die Biodiversität zu einem Marktfaktor.

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Veröffentlicht

2010-03-23