Arbeitsgruppe Neue Zierpflanzen – Chancen und Herausforderungen in der heutigen Züchtungslandschaft

Autor/innen

  • Luise Radermacher Leipziger Str. 75a, 99085 Erfurt
  • Patrick Grieger Lentzeallee 75, 14195 Berlin

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2017.457.002

Schlagworte:

In-vitro-Kulturverfahren, Markteinführung, Polyploidisierung, Sortimentsentwicklung, Züchtung

Abstract

Die bundesweite Arbeitsgruppe Neue Zierpflanzen (AG NZ) wurde 1981 mit dem Ziel gegründet, die Sortimentsentwicklung im Zierpflanzenbau zu fördern. Acht öffentliche Forschungseinrichtungen sind derzeit Mitglieder der AG NZ. Viele Pflanzen konnten durch die Arbeit der AG NZ erfolgreich in den Markt eingeführt werden, so z.B. Bidens, Angelonia, Diascia und Muehlenbeckia.
Arbeitsergebnisse des Verbundes werden veröffentlicht und sind frei verfügbar. Die rege Nachfrage nach Neuheiten hat in den vergangenen 20 Jahren zu einer Veränderung der Züchtungslandschaft geführt. Zunehmend werden Neuheiten auch von Firmen gesichtet. Testergebnisse dieser Prüfungen gelangen allerdings kaum an die Öffentlichkeit.
In der Arbeitsgruppe werden zunächst über Literaturrecherchen Informationen zur botanischen Klassifizierung und Benennung gesammelt. Daneben finden erste Sichtungen unter kontrollierten Anbaubedingungen statt. Diese Arbeiten werden von Untersuchungen zur Vermehrbarkeit, Blütenbildung und Wachstumsrhythmik untersetzt. Zunehmend schließen sich erste Ansätze zur züchterischen Bearbeitung an. Versuche zur Selektion, interspezifischen Hybridisierungen oder Polyploidisierung werden gegenwärtig durchgeführt. Erste Züchtungsbemühungen mit Neuen Zierpflanzen besitzen ein vielversprechendes Potenzial.
Die Versuchsarbeiten der AG NZ werden an der Humboldt-Universität zu Berlin durch experimentelle Ansätze in der In-vitro-Kultur unterstützt. In den Arbeitsfeldern Erhaltung und Vermehrung konnten für die Gattungen Hymenolepis erste Protokolle entwickelt werden. Für ausgewählte Ptilotus-Klone konnten angepasste Verfahren etabliert werden. Daneben laufen Experimente zur In-vitro-Polyploidisierung von Talinum paniculatum. Erste Versuche zur interspezifischen Hybridisierung von Odontonema schomburgkianum und O. tubaeforme verliefen unbefriedigend. Es wird derzeit versucht, aus Bestäubungen hervorgegangene Samenanlagen in vitro weiter zu kultivieren.

Autor/innen-Biografien

Luise Radermacher, Leipziger Str. 75a, 99085 Erfurt

E-Mail: l.radermacher@lvg-erfurt.de

Patrick Grieger, Lentzeallee 75, 14195 Berlin

E-Mail: mail@patrick-grieger.de

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Veröffentlicht

2017-07-25