Genetische Kartierung des Inflorenszenztyps mittels Genotyping-by-Sequencing bei Hortensie (<i>Hydrangea macrophylla</i>)

Autor/innen

  • Conny Tränkner Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ), Institutsteil Erfurt, Kühnhäuser Straße 101, 99090 Erfurt
  • Frauke Engel Gartenbau Kötterheinrich Hortensienkulturen, Hohner Mark 20, 49525 Lengerich

DOI:

https://doi.org/10.5073/10.5073/jka.2017.457.008

Schlagworte:

Ballhortensie, Tellerhortensie, next generation sequencing, Kartierung

Abstract

Hortensien (Hydrangea macrophylla) lassen sich durch die Anordnung und Anzahl ihrer Schaublüten in sogenannte Teller- und Ballhortensien unterscheiden. Bei Tellerhortensien besteht der Blütenstand vorwiegend aus vielen kleinen, fertilen Blüten. Diese sind von wenigen großen, sterilen Schaublüten umrandet. Dagegen weist der Blütenstand von Ballhortensien deutlich mehr Schaublüten auf. Diese sind über den gesamten Blütenstand verteilt, wodurch der ballförmige Infloreszenztyp entsteht. Die Ballform ist wegen ihres größeren Verkaufswertes züchterisch bevorzugt. Die Ballform wird monogen, rezessiv vererbt, die Tellerform dominant (Meier, 1990; Uemachi und Okumura, 2012). Kreuzt man eine Ball- mit einer Tellerhortensie, dann prägen alle Nachkommen die Tellerform aus. Erst durch Rückkreuzung mit einer weiteren Ballhortensie spaltet die nachfolgende Generation in Ball- und Tellerform auf, so dass Ballhortensien selektiert werden können. Hortensien blühen frühestens 13 Monate nach der Aussaat. Erst dann ist eine Bestimmung des Infloreszenztyps möglich. Mittels markergestützter Selektion können Allele, die die Ballform kodieren, leichter in komplexen Erbgängen nachverfolgt und Sämlinge bereits im Keimlingsstadium als Ballhortensien identifiziert werden. Um Gene zu identifizieren, die die Ausprägung des Infloreszenztyps kontrollieren, wurde eine Ball- mit einer F1-Tellerhortensie gekreuzt, um eine Pseudo-Rückkreuzungspopulation (pBC1) zu erzeugen. Diese Population umfasst 424 Individuen und spaltet für Teller- und Ballform im Verhältnis 3:1 (Χ2 = 0,034, nicht-signifikant bei α = 0,05) auf. Bei monogener Vererbung wäre jedoch ein Spaltungsverhältnis von 1:1 zu erwarten. Eine 3:1-Spaltung tritt dagegen bei einer digenen, dominant-rezessiven Vererbung auf. Deshalb nehmen wir an, dass die Ausprägung des Infloreszenztyps in unserer Population durch zwei Gene erfolgt. Für die Kartierung dieser Gene wird eine QTL-Analyse durchgeführt. Zur Erstellung der genetischen Karte wurde an 381 ausgewählten pBC1-Pflanzen eine genomweite Markeranalyse mittels Genotyping-by-Sequencing durchgeführt. Erste Sequenzier- und Kartierungsergebnisse werden präsentiert.

Autor/innen-Biografien

Conny Tränkner, Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ), Institutsteil Erfurt, Kühnhäuser Straße 101, 99090 Erfurt

E-Mail: traenkner@erfurt.igzev.de

Frauke Engel, Gartenbau Kötterheinrich Hortensienkulturen, Hohner Mark 20, 49525 Lengerich

E-Mail: F.Engel@koetterheinrich.de

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Veröffentlicht

2017-07-25