Maßnahmen gegen Jakobskreuzkraut <i>Senecio jacobaea</i> - langfristige Aspekte auf Wirksamkeit und biologische Vielfalt
DOI:
https://doi.org/10.5073/jka.2018.458.007Abstract
Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) bereitet zunehmend Probleme auf extensiv geführtem Grünland. Im Jahre 2011 wurde im Rahmen einer Masterarbeit ein Grünland-Großparzellen-Versuch unter Praxisbedingungen angelegt, um die Wirksamkeit verschiedener agronomischer und chemischer Bekämpfungsvarianten gegenüber Senecio jacobaea zu vergleichen. Neben Umbruch mit und ohne Glyphosatbehandlung, wurden Glyphosat mit Neueinsaat (ohne Umbruch) und Simplex (Fluroxypyr+Aminopyralid) mit und ohne Nachsaat geprüft. Ab Herbst 2011 bis 2017 wurden zusätzliche Düngungsvarianten (2 x 50 kg/ha bzw. 1 x 50 kg/ha Kalkammonsalpeter mit 27 % N pro Jahr) in Form von Kleinparzellen in die bestehende Versuchsfläche eingefügt.
Seit 2011 wird jährlich die Wirkung der verschiedenen Maßnahmen gegen S. jacobaea bonitiert. Darüber hinaus wird seit 2013 durch Vegetationsaufnahme nach Braun-Blanquet 1964 die Bestandszusammensetzung erhoben.
Alle Maßnahmen hatten bis einschließlich 2016 eine dauerhafte Wirkung gegen Jakobskreuzkraut. Darüber hinaus war eine statistisch signifikant verringerte Anzahl an dikotylen Arten feststellbar. Der Unterschied zwischen den Varianten blieb diesbezüglich vergleichsweise gering. Die regelmäßige Düngung führte zu ähnlichen Effekten wie eine einmalige Anwendung von Herbiziden oder Umbruchmaßnahmen. Die stärkste Verringerung der Artenzahl war bei einmaliger Simplex-Anwendung mit nachfolgender regelmäßiger Düngung feststellbar.
Die Untersuchungen belegen, dass Jakobskreuzkraut sowohl mit Herbiziden, als auch mit Umbruch oder Düngungsmaßnahmen wirksam zu kontrollieren ist. Allerdings ist dies nicht ohne einen Verlust an Biodiversität (Reduzierung der Artenzahl dikotyler Pflanzen) zu erreichen.
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