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Mitteilungen und Nachrichten

Mitteilungen und Nachrichten

Neues aus der DGO:

Achtes Treffen der Arbeitsgruppe Prunus des ECP/GR in Forli, Italien

Journal für Kulturpflanzen, 62 (12). S. 461–463, 2010, ISSN 0027-7479, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart


Vom 07. bis 09. September 2010 fand in Forli (Italien) das 8. Treffen der Arbeitsgruppe Prunus des ECP/GR (European Collaborative Program for Plant Genetic Resources*) statt. An diesem Treffen, das von Daniela Benediková (Slowakei) geleitet wurde, nahmen insgesamt 26 Experten aus 22 europäischen Mitgliedsstaaten teil. Eröffnet wurde das Treffen von D. Benediková mit einem Statusbericht über den Stand der Sammlungen genetischer Ressourcen bei Prunus in Europa. Dabei wurde deutlich, dass sich die zeitnahe Umsetzung von Beschlüssen vielfach schwieriger als erwartet gestaltet. Diese Probleme sind vor allem auf den Mangel an personellen Kapazitäten in den einzelnen Mitgliedsstaaten zurückzuführen.

Die im Statusbericht präsentierten Ergebnisse sollen nun im „Prunus Newsletter“ zusammengefasst werden. Dieser wird voraussichtlich ab Dezember 2010 unter http://www.ecpgr.cgiar.org/workgroups/prunus/prunus.htm abrufbar sein.

Im Rahmen der sich an den Statusbericht anschließenden Diskussion stieß die Organisationsstruktur der Deutschen Genbank Obst (DGO) auf ein großes internationales Interesse. Ein ähnlich strukturiertes Programm für die Erhaltung von Prunus-Arten existiert bislang nur in der Schweiz. Im Folgenden soll nun geprüft werden, inwieweit sich die Struktur der DGO auch auf bestehende Systeme in anderen Mitgliedsstaaten der EU übertragen lässt. Die einzelnen Mitgliedsstaaten sind nun aufgefordert, nationale Konzepte zu erarbeiten, mit denen es möglich ist, mit den verfügbaren personellen und finanziellen Möglichkeiten eine effektive Erhaltung obstgenetischer Ressourcen zu gewährleisten. Ziel sollte es dabei sein, mit möglichst minimalem Aufwand die maximale Diversität möglichst dauerhaft zu sichern. Parallel dazu sind die einzelnen Mitglieder der Prunus Arbeitsgruppe angehalten, die Öffentlichkeitswirksamkeit ihrer Arbeiten weiter auszubauen. Diese Aktivitäten haben nicht nur das Ziel, die breite Öffentlichkeit sondern auch politische Entscheidungsträger noch mehr für dieses Thema zu sensibilisieren.

Im Anschluss an diese Diskussion fand eine Präsentation der im Rahmen des ECP/GR neu programmierten Europäischen Prunus-Datenbank (EPDB) statt. Diese Datenbank ist wesentlich komfortabler als die bereits existierende und soll in Kürze verfügbar sein. In diesem Zusammenhang wurden auch Fragen zur Aufbereitung und Bereitstellung möglicher Evaluierungs­daten diskutiert. Dabei wurde eine Liste primärer und sekundärer Deskriptoren für verschiedene Prunus-Arten erstellt. Diesen Deskriptoren wurden die bereits existierenden IPGRI**- und UPOV***-Deskriptoren zugrunde gelegt und speziell für die Evaluierung genetischer Ressourcen angepasst. Die neue Deskriptorenliste wird nun von allen Mitgliedern der ECP/GR-Prunus-Arbeitsgruppe geprüft und anschließend über die ECP/GR-Homepage veröffentlicht. Um die Beschreibung und Evaluierung obstgenetischer Ressourcen künftig zu erleichtern, wurde in den letzten Jahren von einer Expertengruppe, die von M. Lateur (Belgien) und K. Tobutt (Großbritannien) geleitet wurde, eine Synonymliste für Birnen und Kirschen zusammengestellt. Diese Liste soll nun von den Verantwortlichen der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten geprüft und im Anschluss ver­öffentlicht werden.

Henryk Flachowsky (JKI Dresden)

Bericht von der 53. Jahrestagung der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften in Stuttgart-Hohenheim

Journal für Kulturpflanzen, 62 (12). S. 461–463, 2010, ISSN 0027-7479, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart


Die diesjährige Jahrestagung der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften (GPW) fand vom 28. bis 30.09.2010 auf Ein­ladung des Instituts für Kulturpflanzenwissenschaften (Prof. Claupein) in Hohenheim statt. Der Präsident der Gesellschaft, Prof. Christen, Halle, begrüßte etwa 200 Wissenschaftler aus den Bereichen Pflanzenbau und Grünlandwissenschaften im Ökozentrum der Universität Hohenheim. In zwei Plenarveranstaltungen wurden Vorträge zu „Koexistenz grüne Gentechnik“ und „Pflanzenbau der Zukunft“ von eingeladenen Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik gehalten und kontrovers diskutiert. Darüberhinaus wurde in zwei Workshops zu „GVO-Sorten im System“ und „Bewertung von Bioenergie­produktionsverfahren“ eine Vielzahl von besonders aktuellen Ergebnissen der Pflanzenbauforschung in Deutschland präsentiert und intensiv diskutiert. Weiterhin wurden etwa 30 Vor­träge zu den Themen Produktionsökologie, Bodenbearbeitung, Nährstoffmanagement, Ertragsphysiologie, Bioenergie/Qualitätsaspekte und Modellierung gehalten. 90 Poster zu den Themen Gentechnik/Züchtung/Pflanzenschutz, Bioenergie, Anbauverfahren, Bodenbearbeitung und Bodeneigenschaften, Nährstoffdynamik, Physiologie, Grünland und Biodiversität sowie Modellierung und Sonderkulturen rundeten den Kongress ab.

Im Rahmen der EU-Gesetzgebung zur grünen Gentechnik wird aktuell die Koexistenz zwischen konventionellem Anbau mit GVO und ohne GVO-Sorten einerseits und ökologischem Landbau andererseits geregelt. National sind spezifische Regelungen möglich, die in Deutschland im Wesentlichen auf dem Bericht des wissenschaftlichen Beirats des BMELV zur Koexistenz beruhen. Der darin vorgeschlagene Grenzwert für Ver­mischungen im Saatgut bis zu 0,9% wurde kritisch hinterfragt. Fruchtartspezifische Regelungen zur Koexistenz wurden für Kartoffeln, Mais, Weizen, Zuckerrübe und Raps vorgestellt, die je nach Verwandtschaftsgrad zu anderen Arten und der Biologie der Kulturart ein breites Spektrum unterschiedlicher Anforderungen erfordert. Für die in Deutschland einzig auf großer Fläche angebaute gentechnisch veränderte Kartoffelsorte Amflora wurden in einem separaten Beitrag spezifische Empfehlungen zur Separierung des Anbaus gegeben. Offen blieb die Frage, welche Bedeutung ein Gentransfer für den Naturschutz hat.

Aspekte des Pflanzenbaus der Zukunft wurden aus der Sicht eines Unternehmens des vorgelagerten Bereichs und der Politik der baden-württembergischen Landesregierung vorgestellt. Besonders deutlich wurde dabei die zunehmende wichtige Sen­sibilität und Akzeptanz der landwirtschaftlichen Pflanzen­produktion durch die Gesellschaft, die im dicht besiedelten Baden-Württemberg eine vergleichsweise besonders hohe Bedeutung hat. Für die europäische Agrarpolitik nach 2013 sei insgesamt davon auszugehen, dass eine weitere Verschiebung der Ausgleichszahlungen hin zu „grünen und sozialen Aspekten“ und damit der flächenbezogenen Förderung in die zweite und dritte Säule anzunehmen ist. Die Pflanzenproduktion insgesamt steht aber vor enormen Herausforderungen zur Sicherung der Welternährung, so dass gerade im hochertragreichen Ackerbau in Südwestdeutschland die Leistung und Effizienz der Resourcennutzung weiter gesteigert werden sollte.

Ein besonderer Höhepunkt der Tagung waren die Vorträge im Nachwuchswettbewerb „Ernst-Klapp-Zukunftspreis“. Eine Auszeichnung erhielten in diesem Jahr zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen:

Frau Dr. Heba Salama (Universität Kiel, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung – Grünland und Futterbau/Ökologischer Landbau) Process-oriented evaluation of yield performance and nutritive value of perennial ryegrass (Lolium perenne L.) genotypes.

Frau Bettina Tonn (Universität Hohenheim, Institut für Kulturpflanzenwissenschaften) Thermische Nutzung von artenreichem Grünland: Prognose und Optimierung der Brennstoffqualität.

Der Preis wurde vom Präsidenten der GPW und Herrn Dr. Christen, BASF, die dankenswerterweise die Finanzierung des Betrages übernommen hat, überreicht.

Den Tagungsband und weitere Informationen zur Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften finden Sie unter http://www.gpw.uni-bonn.de/pdf/publikation/Tagungsband_2010.pdf

Bernward Märländer, Sabine von Tiedemann (Göttingen)

Thaer-Medaille für Präsidenten des Julius Kühn-Instituts Dr. Georg F. Backhaus

Journal für Kulturpflanzen, 62 (12). S. 461–463, 2010, ISSN 0027-7479, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart


Auf der Eröffnungsveranstaltung zum Wintersemester der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität wurde dem Präsidenten des Julius Kühn-Instituts (JKI) Dr. Georg F. Backhaus am 18.10.2010 die Thaer-Medaille ver­liehen. „Die Fakultät ehrt damit sein Engagement für die intensive Kooperation in Forschung und Lehre und bedankt sich für die großzügige Unterstützung bei der Beherbergung des Fachgebiets Phytomedizin während der Großbaumaßnahmen in den Gebäuden der Humboldt-Universität“, sagte der Dekan Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Ellmer. Zwischen der Fakultät und dem Julius Kühn-Institut beziehungsweise seiner Vorgängereinrichtung, der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, bestehen langjährige enge wissenschaftliche Beziehungen, die sich sowohl in gemeinsamen Forschungsprojekten als auch im Austausch von Wissenschaftlern sowie in der Ausrichtung von Lehrveranstaltungen niederschlagen. Seit April 2010 besteht eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Humboldt-Universität und dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, das den Namen des Agrarwissenschaftlers Julius Kühn trägt. Erst im September hatten die beiden Einrichtungen gemeinsam die 57. Deutsche Pflanzenschutztagung mit rund 1300 Teilnehmern in den Räumen der Humboldt-Universität ausgerichtet.

Dr. Backhaus hielt auch die Thaer-Vorlesung, mit der die Fakultät traditionell das neue Semester einläutet und die Studienanfänger begrüßt. Der Titel des Vortrags lautete „Phytomedizin im Wandel der Zeit“. Backhaus gab darin einen Exkurs über die Bemühungen der Menschen, ihre wertvollen Kulturpflanzen und Nahrungsmittel vor Ertragseinbußen und Krankheitserregern zu schützen und damit ihre Ernährung zu sichern. Ausgehend von der Historie schlug er den Bogen zu aktuellen Arbeiten am Julius Kühn-Institut.


Hintergrundinformation zu Albrecht Thaer (1752–1828) und der Thaer-Medaille:Die modernen Agrarwissenschaften in Deutschland sind auf das engste mit dem Wirken von Albrecht Daniel Thaer verbunden, der Mitbegründer der Berliner Universität war. Der 1752 in Celle Geborene hatte 1804 in Möglin ein Versuchsgut errichtet und dort auch seine bedeutendsten landwirtschaftlichen Schriften verfasst. Mit der Medaille werden seit 1998 Persönlichkeiten geehrt, die sich besondere Verdienste um die Entwicklung der Agrar- und Gartenbauwissenschaften sowie der Berliner Fakultät erworben haben.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Julius Kühn-Instituts gratulieren ihrem Präsidenten herzlich zu dieser Ehrung.

(Quelle: Pressemitteilung JKI, Oktober 2010)

Personalien

Nachruf für Prof. Dr. Hans-Ludwig Paul

Journal für Kulturpflanzen, 62 (12). S. 461–463, 2010, ISSN 0027-7479, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart

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Prof. Dr. Hans-Ludwig Paul, der frühere Direktor des Instituts für Viruskrankheiten der Pflanzen der damaligen Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) (heute Julius Kühn-Institut – JKI) ist am 11.10 2010 im Alter von 84 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Er wurde am 29.03.1926 in Gleiwitz in Schlesien geboren und verbrachte seine Schulzeit in Celle und später in Leipzig, wo er eine umfassende humanistische Bildung erwarb. Nach dem Abitur studierte er Biologie, Chemie und Physik zunächst an der Universität Leipzig und später an der Universität Halle, wo Prof. Dr. Johannes Buder sein Doktorvater wurde. Nach Ablegung seines Examens als Diplom-Biologe und seiner Promotion (beides mit der Note ‚sehr gut’) erhielt er 1950 eine Stelle am Pflanzenschutzamt Münster, wo er sich mit der Wirkung von Quecksilber-haltigen Beizmitteln auf Tilletia tritici befasste. 1953 begann er seine Tätigkeit an der BBA im Institut für landwirtschaftliche Virusforschung in Celle, das Anfang 1954 nach Braunschweig verlegt wurde. Seine Aufgabe war die Reindarstellung von Pflanzenviren sowie die Erforschung ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften, Arbeitsgebiete, denen er bis zu seiner Pensionierung treu blieb. Zunächst führte er gemeinsam mit Otto Bode und Jürgen Brandes morphologische Untersuchungen über Pflanzenviren mit einem neu angeschafften Zeiss Elek­tronenmikroskop durch. Diese Arbeiten wurden später vor allem von Jürgen Brandes intensiviert und durch die serologischen Untersuchungen von Carl Wetter und Rudolf Bercks ergänzt. Es zeigte sich, dass morphologisch ähnliche Viren oft auch serologisch verwandt sind und viele andere Eigenschaften teilen, z.B. die Art, wie sie in der Natur über­tragen werden. Das später von Brandes, Bercks und Wetter auf der Grundlage dieser Beobachtungen entwickelte Klassifizierungssystem bildet die Grundlage der modernen Taxonomie der Pflanzenviren.

Zur genaueren Charakterisierung von Pflanzenviren gehörten auch Untersuchungen über ihr Sedimentationsverhalten mit Hilfe der analytischen Ultrazen­trifugation. Aufgrund seiner umfassenden physikalischen Kenntnisse war Hans-Ludwig Paul besonders geeignet, derartige Untersuchungen durchzuführen. Zusammen mit Winfried Huth widmete er sich besonders der Erforschung von neuen Viren im Getreide und in Futtergräsern. Nach der Pensionierung von Prof. Dr. R. Bercks im Jahre 1975 führte er außerdem dessen Arbeiten zur Charakterisierung und Entwicklung von empfindlichen serologischen Nachweisverfahren für Rebenviren weiter. In Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen in Nigeria, Ghana und Kenia führte er Untersuchungen über Virosen des Kakao durch.

Anfang der sechziger Jahre wurde Hans-Ludwig Paul aufgrund seiner breit gefächerten Kenntnisse auf dem Gebiet der Pflanzenvirologie von der Universität Bologna zu einem 6-monatigen Aufenthalt an das Istituto di Patologia Vegetale zur Einrichtung eines virologischen Laboratoriums eingeladen. Seine guten Kontakte zu italienischen Kollegen führten später dazu, dass er zum Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Istituto Fitovirologia Applicata in Turin berufen wurde. Im Rahmen eines Lehrauftrages an der Universität Göttingen vermittelte er seit 1974 sein umfangreiches pflanzenvirologisches Wissen dem akademischen Nachwuchs. Für das Bundesministerium für Forschung und Technologie, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und andere wissenschaftliche Organisationen war er als Gutachter tätig. Er war mitwirkender Herausgeber des Journals of Phytopathology und des Journals of Plant Diseases and Protection.

Nach dem Ausscheiden von Prof. Dr. O. Bode im Jahre 1978 übernahm Hans-Ludwig Paul bis zu seiner eigenen Pensionierung im Jahre 1991 die Leitung des Instituts für Viruskrankheiten der Pflanzen der damaligen BBA in Braunschweig. Für diese Tätigkeit prädestinierten ihn sowohl seine breit gefächerten Kenntnisse nicht nur auf dem Gebiet der Pflanzenvirologie, sondern auf naturwissenschaftlichem Gebiet allgemein und darüber hinaus eine Reihe hervorragender menschlicher Qualitäten. Durch seine tiefgründigen Kalauer verstand er es, sich abzeichnende Konflikte schon in frühem Stadium zu entschärfen und so gar nicht erst zum Ausbruch kommen zu lassen. Er gewährte seinen Mitarbeitern Entfaltungsmöglichkeiten, förderte die Entwicklung neuer Ideen und Arbeitsmöglichkeiten, war jeder Zeit für seine Mitarbeiter da und kümmerte sich auch um ihre menschlichen Probleme. Seine profunden Kenntnisse der antiken Philosophie und Literatur halfen ihm selbst und seinen Mitarbeiten zu Gelassenheit und zu einer nüchternen, oft heiteren Problemanalyse. All das führte dazu, dass die Mitarbeiter des Instituts in einem äußerst fruchtbaren und harmo­nischen Arbeitsklima kooperieren konnten. Die Mitarbeiter des JKI trauern um einen sowohl in wissenschaftlicher als auch in menschlicher Hinsicht hochverdienten Kollegen.

Renate Koenig (Braunschweig)

Nachruf für Prof. Dr. Reiner Klewen

Journal für Kulturpflanzen, 62 (12). S. 461–463, 2010, ISSN 0027-7479, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart


Am 5. September 2010 ist Prof. Dr. rer. nat. Reiner Klewen überraschend verstorben.

Prof. Klewen hatte seit 1993 die Professur für Angewandten Umweltschutz und Ingenieurökologie an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW) inne und war von 2006 bis 2009 Dekan der Fakultät Landbau/Landespflege. Während seiner gesamten Tätigkeit hat er sich mit großem persönlichem Engagement für eine gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den „Grünen Einrichtungen“ am Standort Pillnitz eingesetzt.

Mit seiner maßgeblichen Beteiligung wurde die Vereinbarung zur Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Ausbildung zwischen der damaligen Landes­anstalt für Landwirtschaft und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden erneuert und ergänzt. Darauf aufbauend hat Prof. Klewen die Idee des Grünen Forums Pillnitz – einer Zusammenarbeit zwischen der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, dem Julius Kühn-Institut, Standort Dresden, Schloss & Park Pillnitz und dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie – mit ganzer Kraft unterstützt und maßgeblich den Weg für die Realisierung geebnet. Prof. Klewen hat das am 22.10.2008 gegründete Grüne Forum Pillnitz von Beginn an mit Leben erfüllt. Aufgrund seiner Idee und Initiative fand im Jahr 2009 als erste gemeinsame Veranstaltung mit großem Erfolg die Pillnitzer Kinderuniversität statt. Seiner Idee ist auch die Veranstaltungsreihe „Neues aus Forschung und Wissenschaft“ des Grünen Forums Pillnitz zu ver­danken. Prof. Klewen fand die richtige Sprache, um Kinder und junge Menschen für die Forschung zu begeistern. Er hat es verstanden, Wissenschaft erlebbar und verständlich zu machen und sich unermüdlich für praxisnahe Forschung eingesetzt. Sein Beispiel und seine Begeisterung waren Motivation für alle, die mit ihm zusammenarbeiteten.

Prof. Klewen hat der Zusammenarbeit im Grünen Forum Pillnitz richtungweisende Impulse gegeben und die gemeinsame Idee mit Leben erfüllt.

Wir gedenken seiner in Dankbarkeit und Hochachtung. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.

Die Partner des Grünen
Forums Pillnitz:

Prof. Dr. Knut Schmidtke
(Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden)Prof. Dr. Magda-Viola Hanke (Julius Kühn-Institut Dresden)Dr. Andrea Dietrich (Schloss & Park Pillnitz, Schlösser und Gärten Dresden)Norbert Eichkorn (Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Freistaat Sachsen)


Fußnoten:

*  

Im ECP/GR arbeiten Experten aus insgesamt 43 Mitgliedsstaaten aus Europa und den Staaten der ehemaligen Sowjetunion eng zusammen, um die Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen interna­tional zu koordinieren. Das ECP/GR besteht bislang aus neun Netzwerken. Drei Netzwerke widmen sich allgemeinen Themen, wie der Dokumentation genetischer Ressourcen, der In-situ- und On-farm-Erhaltung oder dem Aufbau interregionaler Kooperationen. Darüber hinaus gibt es sechs artspezifische Netzwerke, wie beispielsweise das Obstnetzwerk. Innerhalb des Obstnetzwerkes gibt es bislang drei verschiedene Arbeitsgruppen (Malus/Pyrus, Prunus und Vitis).

**  

Internationales Institut für Pflanzengenetische Ressourcen

***  

Internationaler Verband zum Schutz von Pflanzenzüchtungen

ISSN (elektronisch): 1867-0938
ISSN (print): 1867-0911
Verlag
Eugen Ulmer KG
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