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Übersichtsarbeit

Wirkung und Anwendungsmöglichkeiten ätherischer Öle im Pflanzenschutz: Eine Übersicht1

Efficacy and potential use of essential oils in plant protection: A Review

Gisbert Zimmermann
Institut
Ehemals: Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Biologischen Pflanzenschutz, Darmstadt

Journal für Kulturpflanzen, 64 (1). S. 1–19, 2012, ISSN 1867-0911, DOI: 10.5073/JfK.2012.01.01, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart

Kontaktanschrift
Dr. Gisbert Zimmermann, In der Hohl 25 A, 64367 Mühltal, E-Mail: gisbert.zimmermann@gmx.net
Zur Veröffentlichung angenommen
25. Oktober 2011

Zusammenfassung

In den letzten 10 Jahren ist das internationale Interesse an der Anwendung ätherischer Öle in verschiedenen Bereichen des Pflanzenschutzes stark gestiegen. Dies zeigt die stetig steigende Zahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen. In der vorliegenden Übersichtsarbeit wird deshalb über den aktuellen Stand der Forschung zur Wirkung und Anwendung ätherischer Öle und wichtiger Einzelkomponenten im Pflanzenschutz berichtet. Nach einer Einführung werden die bisherigen Ergebnisse gegen folgende Schadorga­nismen geschildert: Phytopathogene Bakterien, phytopathogene Pilze, Schädlinge, Nematoden, Unkräuter und Schnecken. Abschließend werden die beiden Aspekte Nebenwirkungen und Phytotoxizität bei der Verwendung ätherischer Öle im Pflanzenschutz diskutiert und gesund­heitliche sowie umwelthygienische Fragen besprochen.

Stichwörter: Ätherische Öle, Bakterien, Pilze, Schädlinge, Nematoden, Unkräuter, Schnecken, Pflanzenschutz

Abstract

During the last decade the interest in the use of essential oils in different areas of plant protection has increased considerably. This is documented by the permanently increasing amount of scientific literature. In the following review, the actual research on the effect and potential use of essential oils and their main components in plant protection is compiled. After a general introduction, results against the following plant pests are presented: Phytopathogenic bacteria, phytopathogenic fungi, pest insects, mites, nematodes, weeds and snails. Finally, side effects and phytotoxicity of essential oils in plant protection as well as safety issues and environmental effects are discussed.*

Key words: Essential oils, bacteria, fungi, pest insects, nematodes, weeds, snails, plant protection

Einleitung

Bei dem Begriff ‚ätherische Öle’ (ÄÖ) denkt man zunächst an Kosmetika, Parfüms, Duftlampen, schleimlösende Arzneimittel, Zusätze in Haushaltsprodukten oder die Düfte von Gewürzpflanzen. Tatsächlich werden ätherische Öle von Menschen bereits seit Jahrtausenden genutzt, so zum Beispiel für religiöse Riten und Bräuche (z.B. Weihrauch), in der Kosmetik- und Parfümindustrie sowie als Heilstoffe im naturheilkundlichen und medizinischen Bereich. Eine Verwendung von ÄÖ im Pflanzenschutz spielte dagegen bisher nur eine untergeordnete Rolle. Betrachtet man aber die in den letzten 10 Jahren veröffentlichten Arbeiten zur Wirkung und Anwendung ätherischer Öle auf verschiedenen Gebieten des Pflanzenschutzes, vor allem gegen phytopathogene Mikroorganismen und Schadarthropoden, so stellt man ein enorm gestiegenes Interesse an diesen pflanzlichen Stoffen fest.

Die Ursachen für die in Deutschland bisher relativ geringe Bedeutung von ÄÖ sind sicher vielseitig. Viele Publikationen stammen von Autoren aus Ländern, in denen Gewürze und dementsprechend auch ätherische Öle eine besondere und traditionell wichtige Rolle spielen. Solche Arbeiten sind bei uns oft weniger bekannt. Außerdem wurden viele Publikationen einschließlich neuerer Reviews in Zeitschriften veröffentlicht, die in der Regel dem Phytopathologen, Entomologen oder an Pflanzenschutzfragen Interessierten schwerer zugänglich sind oder auch relativ selten gelesen werden und daher weniger Beachtung finden. Dabei ist die Anwendung ÄÖ gegen schäd­liche Insekten keineswegs neu. Auch bei uns ist bekannt, dass man Lavendelblüten in den Wäscheschrank legen soll, um Kleidermotten zu vertreiben, und auch die Anlage von Mischkulturen bestimmter Nutzpflanzen, wie Karotten und Lauch, um bestimmte Schädlinge fernzuhalten, gehört dazu. Bereits in den 1980er Jahren wurden am Institut für Biologischen Pflanzenschutz in Darmstadt verschiedene Versuche mit ÄÖ gegen Vorratsschädlinge und Blattläuse durchgeführt (Bestmann et al., 1984, 1988; Klingauf et al., 1983; Dibs und Klingauf, 1983; Stein et al., 1988), die zu interessanten und vielversprechenden Ergeb­nissen geführt haben.

Die wachsende Bedeutung ÄÖ und anderer Pflanzeninhaltsstoffe im Pflanzenschutz, im medizinischen Bereich oder auf dem Gebiet der Lebensmittelhygiene wird durch die in den letzten Jahren erschienenen, zahlreichen Übersichtsarbeiten deutlich. Allgemeine Zusammenfassungen über Pflanzeninhaltsstoffe und insbesondere von ÄÖ und ihren Anwendungsmöglichkeiten im Pflanzenschutz liegen von Regnault-Roger (1997), Schmutterer und Huber (2005), Isman (2000, 2006), Copping und Duke (2007), Slusarenko et al. (2008), Dayan et al. (2009), Riefler et al. (2009), Tripathi et al. (2009) und Duke et al. (2010) vor. Eine Übersicht über die Verwendung von Eucalyptus Öl als Pestizid wurde von Batish et al. (2008) zusammengestellt, und über insektizide Wirkungen von Pfeffer-Arten sowie Minze-Arten liegen Reviews von Scott et al. (2008) bzw. von Kumar et al. (2011) vor. Über die Verwendung ÄÖ gegen Vorratsschädlinge berichteten Rajendran und Sriranjini (2008), und der Stand der Forschung beim Einsatz natürlicher Produkte im Nachernteschutz (Tripathi und Dubey, 2004) sowie von ÄÖ besonders gegen bakterielle und pilzliche Lagerfäulen wurde kürzlich von Antunes und Cavaco (2010) zusammengefasst. Das derzeitige Wissen über die biologischen Aktivitäten und Eigen­schaften von ÄÖ eher im medizinischen Bereich wurde von Bakkali et al. (2008) und Adorjan und Buchbauer (2010) veröffentlicht, und über die antibakterielle Wirkung pflanzlicher ÄÖ gegen eine Vielzahl humanpatho­gener, phytopathogener und hygienisch bedenklicher Bakterien liegen Zusammenfassungen von Dorman und Deans (2000), Burt (2004) sowie von Tripathi et al. (2011) vor.

Seit einiger Zeit sind ÄÖ auch als Pflanzenschutzmittel oder Pflanzenstärkungsmittel vor allem in den USA erhält­lich. So wurden von Ranger et al. (2009) und Cloyd et al. (2009) verschiedene kommerzielle Produkte auf der Basis ÄÖ gegen eine Reihe von Schädlingen getestet. In Deutschland ist Pelargonsäure als Herbizid zugelassen. Sie kommt in Form ihrer Ester in den Blättern von Pelargonium roseum und anderen Pflanzen vor (s. Wikipedia.org., Pelargonsäure). Auf der Liste der Pflanzenstärkungsmittel des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sind zahlreiche Produkte aufgeführt, die als Inhaltsstoff allgemein ÄÖ (z.B. Aroma Pflanzentherapie, Blattlaus-Feind), Knoblauch (Knoblauch Power), Extrakte aus Thymian und Wacholder (z.B. Bio-Spritzmittel AE gegen Raupen, Raupen-Frei) oder Eukalyptusöl (Ox54) enthalten. Über Knoblauchpräparate wurde zudem ausführlich von Stein (2005) berichtet. Auf der Wirkstoffliste der EU (Directive 91/4141/EEC) sind zahlreiche Pflanzenöle und Extrakte aufgeführt, von denen einige zurzeit positiv gelistet sind (Stand Juli 2011). Dazu gehören Teebaumextrakt (extract from tea tree), Knoblauchextrakt (garlic extract), Pelargonsäure (pelargonic acid), Pfeffer (pepper), Citronellaöl (plant oils/citro­nella oil), Nelkenöl (plant oils/clove oil) und Pfefferminzöl (plant oils/spear mint oil).

Im Folgenden soll ein aktueller Überblick über die bekannten Wirkungen von ÄÖ auf phytopathogene Mikro­organismen (Bakterien, Pilze) und Schadorganismen (Insekten, Milben, Nematoden, Unkräuter, Schnecken) und ihre Einsatzmöglichkeiten im Pflanzenschutz gegeben werden. Abschließend wird auf Fragen der Nebenwirkungen und Phytotoxizität sowie auf verschiedene Gesundheits- und Umweltaspekte eingegangen. Wegen der Fülle und der stetig steigenden Zahl an Veröffent­lichungen auf diesem Gebiet ist ein vollständiger und lückenloser Überblick nicht möglich.

Was sind ätherische Öle und welche Funktion haben sie?

Ätherische Öle (Englisch: Essential oils) sind Duftstoffe, die in verschiedenen Pflanzenteilen wie in Blüten, Blättern, Stängeln, Rinde oder Wurzeln als kleine Öltröpfchen meist in Ölzellen, Ölgängen, Harzkanälen oder Öldrüsenhaaren vorkommen. Chemisch betrachtet handelt es sich bei ihnen um flüchtige Gemische von Alkoholen, Estern, Ketonen, Terpenen, Phenolen und anderen aromatischen Verbindungen, die meist durch Wasserdampfdestillation oder Auspressen aus dem geernteten Pflanzen­material gewonnen werden (s. Wikipedia.org., Äthe­rische Öle und Abb. 1.). Pflanzen, die ätherische Öle enthalten, kommen überwiegend in bestimmten Familien vor (Tripathi et al., 2009 und Tab. 1). Nach Tripathi et al. (2009) sind etwa 17.500 aromatische Pflanzenarten bekannt und etwa 3000 ÄÖ, von denen etwa 300 bisher kommerziell in der pharmazeutischen Industrie oder in der Parfüm- und Kosmetikindustrie bedeutend sind, nach anderen Quellen sind es rund 120 (s. Wikipedia.org., Ätherische Öle). Die meisten der im Folgenden genannten ÄÖ sind im Handel frei erhältlich. Da die Bezeichnung „ätherisches Öl“ nicht gesetzlich geschützt ist, werden sie unter den Bezeichnungen naturbelassen, natürlich, naturidentisch und künstlich angeboten (s. Wikipedia.org., Ätherische Öle).

Abb. 1. Wichtige Komponenten ätherischer Öle (Beispiele).

Abb. 1. Wichtige Komponenten ätherischer Öle (Beispiele).

Tab. 1. Wichtige Pflanzenfamilien und Arten, die ätherische Öle enthalten

Familie (lateinisch)

Familie (deutsch)

Bekannte Pflanzenarten mit ätherischen Ölen

Apiaceae

Doldenblütler

Anis (Pimpinella anisum)
Dill (Anethum graveolens)
Fenchel (Foeniculum vulgare)

Asteraceae

Korbblütler

Kamille (Matricaria chamomilla)

Cupressaceae

Zypressengewächse

Thuja (z.B. Thuja occidentalis)
Zeder (Cedrus spp.)

Lamiaceae

Lippenblütler

Basilikum (z.B. Ocimum basilicum)
Lavendel (z.B. Lavandula angustifolia)
Majoran (Origanum majorana)
Melisse (Melissa officinalis)
Origanum (Origanum vulgare)
Thymian (Thymus spp.)

Lauraceae

Lorbeergewächse

Kampher (Cinnamomum camphora)
Lorbeer (Laurus nobilis)
Zimt (Cinnamomum zeylanicum)

Myrtaceae

Myrtengewächse

Gewürznelke (Syzygium aromaticum)
Teebaum (Melaleuca alternifolia)

Piperaceae

Pfeffergewächse

Pfeffer (Piper nigrum)

Poaceae (Gramineae)

Süßgräser

Zitronengras (Cymbopogon citratus)

Rutaceae

Rautengewächse

Zitruspflanzen (Citrus spp.)

Zingiberaceae

Ingwergewächse

Ingwer (Zingiber officinale)
Kardamom (Amomum subulatum)

Für ÄÖ enthaltende Pflanzen sind diese Inhaltsstoffe von besonderer Bedeutung, da sie vielseitige ökologische und physiologische Funktionen haben (Riefler et al., 2009; Tripathi et al., 2009). Sie fungieren als Signal- oder Boten­stoffe, die im tritrophischen System Pflanze, Insekt und Mikroorganismus agieren. Neben einer anlockenden Wirkung (Attraktant) können auch abweisende Wirkungen (Deterrent) auf Schadarthropoden oder Nützlinge auftreten, und neben der insektiziden Wirkung sind fraßabschreckende, eiablage- und entwicklungshemmende Eigenschaften bekannt. Daneben haben ÄÖ auch die Funktion, die Pflanze vor pathogenen Bakterien oder Pilzen zu schützen.

Wirkung gegen phytopathogene und andere Bakterien

Ätherische Öle wurden bisher vor allem gegen Bakterien aus dem medizinisch-hygienischen Bereich getestet (Dorman und Deans, 2000; Burt, 2004; Tripathi et al., 2011). Aber auch solche Arbeiten können Hinweise auf die Wirkung gegenüber phytopathologisch relevanten Arten geben. So wiesen Dorman und Deans (2000) nach, dass ÄÖ von Piper nigrum, Syzygium aromaticum, Pelargonium graveo­lens, Myristica fragrans, Oreganum vulgare ssp. hirtum und Thymus vulgaris eine starke antibakterielle Wirkung gegen 25 Arten haben, darunter auch die phytopatho­gene Art Erwinia carotovora, den Erreger der Schwarzbeinigkeit vor allem an Kartoffeln. In ausgiebigen in vitro Studien gegen Listeria monocytogenes, Salmonella typhimurium, Escherichia coli O157:H7, Shigella dysenteria, Bacillus cereus und Staphylococcus aureus stellte Burt (2004) eine starke antibakterielle Wirkung der von ihm getesteten ÄÖ bei Konzentrationen von 0,2–10 µg/ml fest. Gram-negative Arten waren etwas weniger empfindlich als Gram-positive. Die wirksamsten Hauptkomponen­ten waren Carvacrol, Thymol, Eugenol, Perillaldehyd, Zimtaldehyd und Zimtsäure mit einer minimalen Hemmkonzentration (MIC) von 0,05–5 µl/ml. Höhere Konzen­trationen von 0,5–20 µl/g sind als Zusatz zu Lebensmitteln zur Konservierung notwendig und etwa 0,1–10 µl/ml zur Flüssigdesinfektion von Früchten und Gemüse. Syner­gistische Wirkungen traten zwischen Zimtaldehyd und Eugenol sowie Carvacrol und p-Cymol auf. Gegen Bakterien aus dem medizinisch-hygienischen Bereich haben auch Oreganumöl (Elgayyar et al., 2001), die bekannten Wirkstoffe Zimtaldehyd, Carvacrol, Thymol und Eugenol (Friedman et al., 2002), Zwiebel- und Knoblauchöl (Benkeblia, 2004) sowie das ÄÖ von Coriander (Corian­drum sativum, Silva et al., 2011) eine antibakterielle Wirkung. Eine Übersicht über die Wirkung ÄÖ gegen medizinisch und phytopathologisch relevante Bakterien, die als Kontaminanten und Erreger von Lagerfäulen an Erntegut auftreten, wurde kürzlich von Antunes und Cavaco publiziert (2010).

Umfassende Untersuchungen über die antibakterielle Wirkung der ÄÖ und Extrakte aus Satureja spicigera, Thymus fallax sowie Achillea biebersteinii und Achillea millefolium auf 25 phytopathogene Bakterien aus den Gattungen Alcaligenes, Bacillus, Chromobacterium, Clavibacter, Enterobacter, Erwinia, Flavobacter, Pantoea, Pseudomonas und Xanthomonas haben ergeben, dass die Hauptkomponenten der ÄÖ von S. spicigera und T. fallax sowie die in Hexan Extrakten enthaltenen AÖ-Komponenten Thymol, Carvacrol, p-Cymene, Thymolmethylether und γ-Terpinen eine starke bakterizide Wirkung gegen alle phytopathogenen Arten besitzen (Kotan et al., 2010). Dagegen war die Wirkung der Achillea Öle nur gering. Eine Saatgutdesinfektion (Tomaten, Salat) mit dem ÄÖ von S. spicigera sowie mit Carvacrol und Thymol gegen Clavibacter michiganensis subsp. michiganensis, Pseudomonas syringae pv. tomato, Xanthomonas axonopodis pv. vesicatoria und Xanthomonas axonopodis pv. vitians zeigte eine bessere Wirkung als Streptomycinsulfat.

Gegen den durch Erwinia amylovora verursachten Feuer­brand an bestimmten Obst- und Ziergehölzen wurden das ÄÖ von Thymus spicata (Zeller und Yegen, 2004) sowie Rosenöl (Basim und Basim, 2004) getestet. Das in der Türkei als Aksebio2 registrierte und in Deutschland als BioZell-2000B auf der Liste der Pflanzenstärkungsmittel geführte Thymianöl zeigte bei ersten Freilandversuchen in der Türkei eine Reduktion der Astwelke bei Birnen um 64%. Versuche in Deutschland an Cotoneaster salicifolius unter künstlichen Bedingungen ergaben eine Reduktion der Stängelwelke um 84% und eine Reduk­tion der Blütenwelke bei Äpfeln um 43–52%. Auch das ÄÖ von Rosa damascena besitzt eine antibakterielle Wirkung gegen E. amylovora, wobei die erforderliche Hemmkonzentration deutlich höher ist als bei Thymian Öl (1500 µg/ml gegenüber 500 µg/ml; Basim und Basim, 2004). Gegen den Erreger der bakteriellen Ringfäule der Kartoffel, Clavibacter michiganensis subsp. michiganensis, hatten ÄÖ von Oreganum (Wirkstoff Thymol), Thymian, Dyctamus und Majoran (alle reich an Carvacrol) eine starke wachstumshemmende Wirkung bei rel. niedrigen Konzentrationen von 85–300 µg/ml (Daferera et al., 2003). Neben in vitro Versuchen wurden auch Freilandtests mit ÄÖ gegen Ralstonia solanacearum, dem Erreger einer Bakterienwelke und Schleimkrankheit durchgeführt (Ji et al., 2005; Paret et al., 2010). Nach Boden­behandlung mit Thymol (0,7%) beobachteten die Autoren an Tomaten eine gute Wirkung: 33,1% der Pflanzen hatten Welkesymptome nach Thymol-Behandlung gegenüber 92,3% in der Kontrolle. Bei einem zweiten Versuch lagen die Werte bei 12,0% gegenüber 65,5%. Eine deutliche Ertragssteigerung durch die Thymolbehandlung wurde nachgewiesen. Auch die ÄÖ von Palmarosa (Cymbopogon martinii) und Zitronengras (Cymbopogon citratus) führten bei 0,07 und 0,14% zu einer völligen Wachstumshemmung von R. solanacearum (Paret et al., 2010). Nach Zugabe der beiden ÄÖ in den Pflanzboden wurde die Bakterienwelke an Ingwer (Zingiber officinale) völlig unterdrückt. Eine Beeinträchtigung der Ingwerpflanzen trat nicht auf.

Wirkung gegen phytopathogene Pilze

Ätherische Öle haben nicht nur eine bakterizide sondern auch eine starke fungizide Wirkung. Dies wurde in zahlreichen Untersuchungen nachgewiesen (Tab. 2) und betrifft nicht nur phytopathogene Pilze sondern auch humanpathogene, wie Candida Arten oder Dermatophyten, die durch Nelkenöl (Pinto et al., 2009) oder Lavendelöl (Zuzarte et al., 2011) abgetötet werden.

Tab. 2. Anwendung ätherischer Öle oder ihrer Wirkstoffe gegen phytopathogene Pilze (Pilze alphabetisch geordnet; innerhalb der Arten nach Erscheinungsjahr)

Pilz

Testmethode,
Pflanze

Pflanze, wirksame äther. Öle oder
einzelne Komponenten

Literatur

Alternaria alternata

in vitro,
Tomate

Ajowan (Carum copticum)
Fenchel (Foeniculum vulgare)

Abdolahi et al., 2010

Alternaria dauci
Alternaria radicina

Freilandversuche,
Karotten

Thymianöl (1%)

Koch et al., 2010

Alternaria spp.

Karotten

Allicin (Knoblauch)

Slusarenko et al., 2008

Aspergillus flavus

in vitro

Zitronengras (Cymbopogon citratus)

Mishra und Dubey, 1994

Maiskörner

Zimt (Cinnamomum zeylanicum)
Minze (Mentha piperita)
Basilikum (Ocimum basilicum)
Origanum (Origanum vulgare)
Wohlriechender Gänsefuß (Teloxys = Chenopodium ambrosioides)
Gewürznelke (Syzygium aromaticum)
Thymian (Thymus vulgaris)
Thymol
o-Methoxyzimtaldehyd

Montes-Belmont und Carvajal, 1998

 

in vitro

Bengalische Quitte (Aegle marmelos)

Singh et al., 2009

Aspergillus niger

in vitro

Origanum (Origanum sp.)
Anis (Pimpinella anisum)

Elgayyar et al., 2001

A. flavus
A. parasiticus

in vitro

Anis (Pimpinella anisum)
Minze (Mentha spicata)
Thymian (Thymus vulgaris)
Zimt (Cinnamomum zeylanicum)

Soliman und Badeaa, 2002

A. niger

in vitro

Knoblauchöl (Allium sativum)
Zwiebelöl (Allium cepa)

Benkeblia, 2004

A. flavus,
A. parasiticus

in vitro

Anis (Pimpinella anisum)
Boldo (Peumus boldus)

Bluma et al., 2008

A. parasiticus

in vitro

Mexikan. Leberbalsam
(Ageratum conyzoides)

Patil et al., 2010

Botrytis cinerea

in vitro

Palmarosa (Cymbopogon martinii)
Roter Thymian (Thymus zygis)
Zimtblätter (Cinnamomum zeylanicum)
Gewürznelken (Syzygium aromaticum =
Eugenia caryophyllata
)

Wilson et al., 1997

in vitro

Dictamus (Origanum dictamus)
Majoran (Origanum majorana)
Origanum (Origanum sp.)
Thymian (Thymus sp.)

Daferera et al., 2003

in vitro,
Weintrauben

Indisches Basilikum (Ocimum sanctum)
Pfirsich (Prunus persica)
Ingwer (Zingiber officinale)

Tripathi et al., 2008

in vitro,
Apfel

Fenchel (Foeniculum vulgare)
Gewürznelke (Syzygium aromaticum)

Peighanmi-Ashnaei et al., 2009

Tomate

Origanum
(Origanum syriacum var. bevanii)

Soylu et al., 2010

Botrytis fabae

in vitro, Bohnen

Basilikum (Ocimum basilicum)
Methyl Chavicol,
Linalool

Oxenham et al., 2005

Fusarium moniliforme

in vitro

Anis (Pimpinella anisum)
Minze (Mentha spicata)
Thymian (Thymus vulgaris)
Zimt (Cinnamomum zeylanicum)

Soliman und Badeaa, 2002

Fusarium solani var. coeruleum

in vitro

Dictamus (Origanum dictamus)
Majoran (Origanum majorana)
Origanum (Origanum sp.)
Thymian (Thymus sp.)

Daferera et al., 2003

F. proliferatum

Maiskörner

Gewürznelke (Syzygium aromaticum)
Origanum (Origanum sp.)
Palmarosa (Cymbopogon martinii)
Zimt (Cinnamomum zeylanicum)
Zitronengras (Cymbopogon citratus)

Velluti et al., 2003

F. oxysporum f. sp. gladioli

in vitro

Gewürznelke (Syzygium aromaticum)
Thymian (Thymus vulgare)
Zimt (Cinnamomum zeylanicum)

Barrera-Necha et al., 2009

Penicillium digitatum

in vitro,
Tomate

Ajowan (Carum copticum)
Fenchel (Foeniculum vulgare)

Abdolahi et al., 2010

Phytophthora infestans

Tomate

Fenchel (Foeniculum vulgare)
Origanum (Origanum syriacum var. bevanii)
Thymian (Thymbra spicata subsp. spicata)

Soylu et al., 2006

Allicin (Knoblauch)

Portz et al., 2008; Slusarenko et al., 2008

Phytophthora nicotianae

Bodenanwendung,
Immergrün

Pfeffer Extrakt-Senföl Mischung
Cassia Extrakt
Nelkenöl
Zimtöl (synth.)

Bowers und Locke, 2004

Plasmopara viticola

Weinreben

Salbei (Salvia officinalis)

Dagostin et al., 2010

Pseudoperonospora cubensis

Gurken

Allicin (Knoblauch)

Portz et al., 2008

Rhizoctonia solani

in vitro

Zimtkassie (Cinnamomum cassia)

Nguyen et al., 2009

Sclerotium cepivorum

in vitro, in vivo, Feldversuche

Diallyldisulfid (Knoblauch)

Hovius und McDonald, 2002;
McLean et al., 2005

Sclerotinia sclerotiorum

Tomate

Fenchel (Foeniculum vulgare)
Origanum (Origanum syriacum var. bevanii)

Soylu et al., 2007

Uromyces fabae

Bohnen

Basilikum (Ocimum basilicum)
Methyl-Chavicol,
Linalool

Oxenham et al., 2005

Verticillium dahliae

in vitro

Origanum (Origanum spp.)
Thymian (Thymus spp.)

Arslan und Dervis, 2010

Mehrere Arten

   

Botrytis cinerea Phytophthora infestans
Sclerotinia sclerotiorum
Verticillium dahliae

in vitro

Einjähriger Beifuß (Artemisia annua)

Soylu et al., 2005

Colletotrichum gloeosporioides
Ganoderma australe
Fusarium solani
Rhizoctoniai solani

in vitro

Cinnamomum osmophloeum
(Zimtaldehyd, Eugenol, Geraniol, Citral)

Lee et al., 2005

Aspergillus spp.
Cercospora arachidicola
Fusarium spp.
Phaeoisariopsis personata

in vitro,
Erdnuss

Gewürznelke (Syzygium aromaticum)
Zimt (Cinnamomum zeylanicum)
Citral

Krishna Kishore et al., 2007

Fusarium solani
Rhizoctonia solani
Sclerotium rolfsii
Macrophomina phaseolina

in vitro,
Gewächshaus,
Freiland
(Bohnen)

Dianthus caryophyllus, Carum carvi, Thymus vulgaris, Mentha piperita, Geranium viscosissimum

Abdel-Kader et al., 2011

Lagerfäuleerreger:
Alternaria spp.
Botrytis cinerea
Colletotrichum spp.
Fusarium spp.
Penicillium spp.
u.a.

Übersicht

Zahlreiche äther. Öle und ihre Wirkstoffe

Antunes und Cavaco, 2010

Pythium ultimum
Rhizoctonia solani u.a.

in vitro

Eukalyptus (Eucalyptus camaldulensis)

Katooli et al., 2011

Die Wirkung ÄÖ gegen phytopathogene Pilze wurde in den letzten 10 Jahren vor allem gegen Erreger von Lagerfäulen und Schimmelpilze an Obst und Gemüse erprobt (Tab. 2). Lagerfäulen, zu denen Aspergillus, Botrytis, Fusarium, Penicillium und andere Pilze gehören, verur­sachen regelmäßig große Schäden an Erntegütern. Beim Einsatz von ÄÖ geht es um die Suche nach Alternativen für herkömmliche Fungizide, die zur Konservierung und im Nachernteschutz eingesetzt werden. Gleichzeitig soll aber auch eine mögliche Mykotoxinproduktion durch z.B. Aspergillus- oder Fusarium Arten verhindert werden.

In einer kürzlich veröffentlichten Übersicht wurde ausführlich über die Wirkung und die Einsatzmöglichkeiten ÄÖ im Nachernteschutz gegen bekannte bakterielle und pilzliche Krankheitserreger berichtet, wobei auch gesund­heitliche und umwelthygienische Aspekte besprochen wurden (Antunes und Cavaco, 2010). Zuvor hatten bereits Tripathi und Dubey (2004) über die Einsatzmöglichkeiten sogenannter natürlicher Produkte gegen verschiedene Fäuleerreger berichtet. Gegen Schimmelpilze (Aspergillus spp., Penicillium spp.) und andere pilzliche Krankheitserreger (Botrytis cinerea, Colletotrichum spp., Fusarium spp. u.a.) sind vor allem Oreganumöl, Thymianöl und Zitronengrasöl mit den Wirkstoffen Thymol, Carvacrol und Citral wirksam. In anderen Untersuchungen zeigten weitere ÄÖ gegen die Aflatoxin-Produzenten Aspergillus flavus, A. niger und A. parasiticus eine starke fungizide Wirkung. So wurden A. flavus und die Aflatoxin B1 Produktion durch das ÄÖ der Bengalischen Quitte, Aegle marmelos, bei 500 µl/l völlig unterdrückt (Singh et al., 2009). Aspergillus Arten werden aber auch von anderen ÄÖ stark gehemmt (Tab. 2), wie Zitronengrasöl (Mishra und Dubey, 1994), Zimtöl u.a. (Montes-Belmont und Carvajal, 1998), Knoblauchöl (Benkeblia, 2004) sowie Anisöl (Elgayyar et al., 2001; Soliman und Badeaa, 2002; Bluma et al., 2008).

Ähnlich gute fungizide Wirkungen wie mit den o.g. ÄÖ wurden auch mit Fenchelöl oder Nelkenöl gegen den Grauschimmel, B. cinerea, und Fusarium spp. erzielt (s. Tab. 2). Gegen die beiden Fäuleerreger an Tomaten, Alternaria alternata und Penicillium digitatum, zeigten das ÄÖ von Ajowan (Carum copticum) und Fenchel (Foeniculum vulgare) mit den Inhaltsstoffen Thymol (63%), trans-Anethol (64%) und 2-Caren-10-al sowohl in vitro als auch in vivo die beste Wirkung (Abdolahi et al., 2010). Auf der Suche nach Alternativen für Fungizide gegen B. cinerea an Tomaten erwies sich Origanumöl (Origanum syriacum var. bevanii) in flüchtiger Form bei 0,2 µg/ml Luft als sehr wirksam (Soylu et al., 2010). Es verhinderte das Wachstum des Grauschimmels vollständig. Die entsprechende Kontaktwirkung lag dagegen bei 12,8 µg/ml. Sporenkeimung und Keimhyphenwachstum wurden ebenfalls unterdrückt. Mikroskopische Untersuchungen zeigten eine deutliche Degeneration der Hyphen. Die Wirkung von Lavendelöl und Rosmarinöl war etwas schlechter. In Gewächshausversuchen konnten empfindliche Tomatenpflanzen vor einem Befall mit B. cinerea nach kurativer Anwendung von Origanumöl weitgehend geschützt werden. Auch das ÄÖ aus Origanum acutidens und die Hauptwirkstoffe Carvacrol und Thymol besitzen eine breite fungizide Wirkung gegen zahlreiche phytopathogene Pilze (Kordali et al., 2008). Gegen B. cinerea als Lagerfäule­erreger an Weintrauben zeigten 10 von 26 getesteten ÄÖ eine 100%ige Wachstumsreduktion. Die ÄÖ von Ocimum sanctum, Prunus persica und Zingiber officinale waren mit einer minimalen Hemmkonzentration (MIC) von 200, 100 und 100 ppm am wirksamsten und zeigten keine phytotoxischen Schäden an den Weintrauben (Tripathi et al., 2008).

Das Wachstum von Phytophthora infestans, dem Erreger der Braunfäule an Tomaten, wurde in vitro durch die flüchtigen Inhaltsstoffe aus Origanumöl (Origanum syriacum var. bevanii) und Thymianöl (Thymbra spicata subsp. spicata) vollständig gehemmt (0,3 µg/ml Luft) (Soylu et al., 2006). Dabei traten auch starke morphologische Veränderungen an den Hyphen auf. Die flüchtige Phase war insgesamt wirksamer als der direkte Kontakt. Gegen P. infestans und weitere pilzliche Erreger, wie z.B. den Gurkenmehltau (Pseudoperonospora cubensis), zeigte auch der aus Knoblauch stammende flüchtige Wirkstoff Allicin (Diallylthiosulfinat) eine sehr gute Wirkung mit Befallsreduktionen von 45–100% (Portz et al., 2008; Slusarenko et al., 2008). Bei einer Dosis von 50 µg/ml verhinderte Allicin die Sporangienkeimung und das Keimhyphenwachstum von P. infestans sowohl in vitro als auch in vivo auf Tomatenblättern. Topf- und Gewächs­hausversuche gegen Phytophthora nicotianae ergaben, dass die Zahl der Chlamydosporen des Pilzes im Boden durch eine Behandlung mit wässrigen Emulsionen einer Pfeffer Extrakt-Senföl Mischung sowie von Nelkenöl, Cassia Extrakt und synthetischem Zimtöl um 98,4–99,9% unterdrückt wurden (Bowers und Locke, 2004). Im Gewächshaus konnte der Befall mit P. nicotianae an Immer­grün als Testpflanze nach 35 Tagen mit einer 10%igen wässrigen Emulsion einer Formulierung von Pfeffer Extrakt-Senföl, von Cassiaöl sowie von synthetischem Zimtöl um 93,0–96,7% reduziert werden.

Auch gegen Sklerotien bildende Bodenpilze wie Sclerotinia sclerotiorum waren ÄÖ als Kontaktfungizid und in der flüchtigen Phase wirksam (Soylu et al., 2007). Eine Zugabe von Oreganumöl (Origanum syriacum var. bevanii) und Fenchelöl (Foeniculum vulgare) in den Boden hatte einen signifikanten Hemmeffekt auf die Lebensdauer der Sklerotien. Dabei wurden Keimung und Mycelwachstum gehemmt, und die Zahl der überlebenden Tomatenkeimlinge um 69,8% bzw. 53,3% gegenüber der Kontrolle gesteigert. Eine andere Strategie verfolgte man bei der Anwendung von Diallyldisulfid gegen Sclerotium cepivorum an Zwiebeln. Die bei der Zersetzung von Allicin aus Zwiebeln oder Knoblauch entstehende Substanz fördert nachweislich die Keimung der Sclerotien in Erde auch ohne Wirtspflanzen, so dass diese innerhalb von 3 Monaten absterben (Hovius und McDonald, 2002; McLean et al., 2005). Auf diese Weise konnte S. cepivorum vor der Einsaat von Zwiebeln auch in Feldversuchen drastisch reduziert werden. ÄÖ wurden auch in Ver­suchen zur Saatgutbehandlung gegen verschiedene boden­bürtige Erreger eingesetzt (Koch et al., 2010; Abdel-Kader et al., 2011). Gegen Alternaria dauci und Alternaria radicina erwies sich eine Behandlung von Karottensamen mit 1% Thymianöl in Wasser als ebenso wirksam wie die eingesetzten Antagonisten Pseudomonas sp. und Clonostachys rosea (Koch et al., 2010). In anderen in vitro Tests, Gewächshaus- und Freilandversuchen gegen verschiedene Bodenpathogene an Vicia fabae zeigten die ÄÖ von Nelke, Kümmel, Thymian, Pfefferminze und Geranium als Saargutbehandlung eine signifikante Befallsreduk­tion von etwa 40–50% und eine deutliche Ertragssteigerung. Die Wirkung wurde noch durch eine Kombination mit Trichoderma harzianum gesteigert (Abdel-Kader et al., 2011).

Wirkung gegen Schädlinge

Ätherische Öle wurden bisher am häufigsten gegen Schadinsekten und Milben getestet, werden aber auch bereits gegen Hygieneschädlinge und in zahlreichen Sprays zur Abwehr von Mücken und Zecken eingesetzt. Auch eine direkte, larvizide Wirkung gegen verschiedene Mückenarten wurde beobachtet (z.B. Zhu et al., 2006, 2008). Über die insektizide Wirkung von ÄÖ und deren Hauptkomponenten gegen verschiedene Schadarthropoden liegen einige Übersichtsarbeiten vor (Regnault-Roger, 1997; Isman, 2000, 2008; Scott et al., 2008; Koschier, 2008; Tripathi et al., 2009; Riefler et al., 2009). Relativ wenig ist allerdings über die Wirkungsweise von ÄÖ auf Insekten bekannt (s. Tripathi et al., 2009). Da sowohl eine Kontaktwirkung als auch eine Wirkung über die flüchtige Phase nachgewiesen wurde, kann man davon ausgehen, dass ÄÖ über das Respirationssystem aufgenommen werden. Aufgrund der dann folgenden Symptome wird eine neurotoxische Wirkung vermutet, wobei ÄÖ in das Octopamin-System eingreifen. Octopamin ist ein Neurotransmitter bei Wirbellosen und an zahlreichen weiteren physiologischen Prozessen beteiligt. Ein Ausfall von Octopamin bei Insekten würde dann zum Zusammenbruch des gesamten Nervensystems führen. Das Fehlen von Octopamin-Rezeptoren bei Wirbeltieren wird auch als Grund angeführt, warum ÄÖ für Säugetiere relativ ungefährlich sind (s. Tripathi et al., 2009). In dem folgenden Kapitel und in Tab. 3 werden die wichtigsten Ergebnisse zur Wirkung ÄÖ gegen Schadarthopoden dargestellt.

Tab. 3. Anwendung ätherischer Öle oder ihrer Wirkstoffe gegen Schadarthropoden (Schädlinge (Gruppe oder Ordnung) alphabetisch geordnet; innerhalb der Gruppe/Ordnung nach Erscheinungsjahr)

Schädling
(Gruppe, Ordnung)

Art

Pflanze, wirksame äther. Öle oder
einzelne Komponenten

Literatur

Blattläuse

Metopolophium dirhodum u.a.

Balsamkraut (Chrysanthemum balsamita)

Bestmann et al., 1984, 1988

Acyrthosiphon pisum
Aphis fabae
Metopolophium dirhodum
Myzus persicae
Sitobion avenae

Ocimum sanctum (Indisches Basilikum, Extrakte)

Stein et al., 1988

Aphis gossypii

Anethol, Carvacrol, p-Cymene, γ-Terpinen

Erler und Tunç, 2005

Myzus persicae

Keines der getesteten Produkte war ausreichend wirksam

Cloyd et al., 2009

Coleopteren

Diabrotica virgifera virgifera

Citronellol (topikal)
Thujon (topikal)
Perillaldehyd (Boden)

Lee et al., 1997

Rhizotrogus majalis

Pfeffer-Extrakte (Piper spp.)

Scott et al., 2005

Agriotes obscurus

Thymol, Citronellal, Rosmarin, Eugenol

Waliwitiya et al., 2005

Anomala orientalis
Cyclocephala borealis
Popillia japonica
Rhizotrogus majalis

Armorex® u.a. kommerzielle Produkte

Ranger et al., 2009

Meligethes aeneus

Kümmel (Carum carvi)
Thymian (Thymus vulgaris)

Pavela, 2011

Leptinotarsa decemlineata

Fenchon, Linalool, Citronella, Menthon

Mahdi et al., 2011

Gewächshaus­schädlinge
(Spinnmilben, Thripse,
Weiße Fliegen)

Tetranychus urticae

Carvomenthenol
Terpinen-4-ol

Lee et al., 1997

Frankliniella occidentalis
Thrips tabaci

Carvacrol, Thymol

Sedy und Koschier, 2003

Trialeurodes vaporariorum

Lorbeer, Kümmel, Gewürznelken, Minze, Teebaum

Choi et al., 2003

Tetranychus urticae

Kümmel
Citronella, Java (Cymbopogon winterianus)
Lemon-Eukalyptus (Eucalyptus staigeriana)
Pennyroyal (Mentha pulegium)
Pfefferminze (Mentha spp.)

Choi et al., 2004

Aphis gossypii
Frankliniella occidentalis
Tetranychus cinnabarinus

Anethol, Carvacrol, Thymol

Erler und Tunç, 2005

Bemisia tabaci
Tetranychus urticae

Arab. Bergkraut (Micromeria fruticosa)
Katzenminze (Nepeta racemosa)
Oreganum (Origanum vulgare)

Çalmaşur et al., 2006

Tetranychus urticae

Rosmarin
(Rosmarinus officinalis)

Miresmailli und Isman, 2006;
Miresmailli et al., 2006

Frankliniella spp. (Freiland)

Geraniol
Zitronengras (Cymbopogon flexuosus)
Teebaum (Melaleuca alternifolii)

Reitz et al., 2008

Bemisia tabaci B-Biotyp
Frankliniella occidentalis
Planococcus citri
Tetranychus urticae

Verschiedene kommerzielle Produkte

Cloyd et al., 2009

Thrips tabaci

Eugenol

Riefler und Koschier, 2009

Tetranychus urticae

Lemon-Eukalyptus, Pfefferminze, Citronella Java, Roter Thymian (Thymus zygis), Kümmelsamen, Gewürznelke, Pennyroyal

Han et al., 2010

 

Frankliniella occidentalis

Carvacrol, Thymol

Peneder und Koschier, 2011

Lepidopteren

Spodoptera litura

Thymol

Hummelbrunner und Isman, 2001

Pseudaletia unipunctata
Trichoplusia ni

Rosmarin, Campher,
µ-Terpineol

Isman et al., 2008

Sesamia cretica

Zimt, Eugenol

El-Hosary, 2011

Schaben

Blattella germanica

1,8 Cineole, (–) Menthon, Carvacrol, Thymol, Trans-Zimtaldehyd

Phillips und Appel, 2010;
Phillips et al., 2010

Termiten

Reticulitermes speratus

Gewürznelke, Knoblauch,
Diallyltrisulfid, Diallyldisulfid, Eugenol

Park und Shin, 2005

Vorratsschädlinge
(Coleopteren, Lepidopteren)

Acanthoscelides obtectus
Sitotroga cereallela

Pfefferminze, Thymian, Zimt

Klingauf et al., 1983

Acanthoscelides obtectus
Sitotroga cereallela

Weihrauch (Boswellia carterii)

Dibs und Klingauf, 1983

Sitophilus zeamais
Tribolium castaneum

Knoblauch (Allium sativum)

Ho et al., 1996

Orycaephilus surinamensis
Rhyzopertha dominica
Sitophilus orycae
Tribolium castaneum

Äther. Öl aus Labiaten (ZP51)

Shaaya et al., 1997

Tribolium confusum

Zimtaldehyd, 4-Allyl-Anisol

Ojimelukwe und Adler, 1999

 

Sitophilus zeamais
Tribolium castaneum

Eugenol, Isoeugenol, Methyleugenol

Huang et al., 2002

 

Acanthoscelides obtectus

Pfefferminze (Mentha microphylla,
Mentha viridis
)
Lavendel (Lavandula hybrida)
Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

Papachristos und Stamopoulos, 2002

 

Lasioderma serricorne

Zimt (C. cassia),
Meerrettich (Cochlearia armoracea)
Senf (Brassica juncea)

Kim et al., 2003a

 

Callosobruchus chinensis
Sitophilus oryzae

Zimt (C. cassia), Meerrettich (Cochlearia armoracea)
Senf (Brassica juncea)

Kim et al., 2003b

 

Tribolium confusum

Anethol, Carvacrol, 1,8-Cineol, Thymol

Tunç und Erler, 2003

 

Ephestia kuehniella
Lasioderma serricorne
Sitophilus granarius

Origanum vulgare
Nepata racemosa

Aslan et al., 2005

 

Sitophilus granarius
Tribolium confusum

Origanum acutidens

Kordali et al., 2008

 

Acanthoscelides obtectus

Clausena anisata (Rutaceae)

Ndomo et al., 2008

 

Lasioderma serricorne
Oryzaephilus surinamensis

Agastache foeniculum (Duftnessel oder Anis-Riesenysop)

Ebadollahi et al., 2010

 

Ectomyelois ceratoniae
Ephestia kuehniella

Pistacia lentiscus

Bachrouch et al., 2010

 

Sitophilus zeamais
Tribolium castaneum

Ostericum sieboldii (Apiaceae)

Liu et al., 2011

 

Sitophilus zeamais

Eucalyptus spp. (E. dunnii E. saligna, E. benthamii)

Mossi et al., 2011

 

Oryzaephilus surinamensis

Thymian (Thymus vulgaris)
Nelken (Eugenia caryophyllata = Syzygium aromaticum)

Nesci et al., 2011

Blattläuse

Nur relativ wenige Arbeiten zur Wirkung ÄÖ und von Pflanzenextrakten liegen gegen Blattläuse vor. Dies ist umso erstaunlicher, da Blattläuse im Gewächshaus aber auch im Haus- und Kleingartenbereich regelmäßig und relativ häufig auftreten. Bestmann et al. (1984) untersuchten die aphizide Wirkung des ÄÖ aus den Blättern des Balsamkrautes, Chrysanthemum balsamita. Sie wiesen 30 Komponenten im Öl nach, das eine geringe Phytotoxizität besitzt. In weiteren Untersuchungen stellten sie fest, dass die insektizide Eigenschaft mit dem Gehalt an Pyrethrin I zusammenhängt, wobei ein Hauptbestandteil des ÄÖ auch (–) Carvon ist (Bestmann et al., 1988). Die Zugabe von (–) Carvon zu Pyrethrin I erhöhte dessen insektizide Wirkung gegen die Blattlaus Metopolophium dirhodum, was auf eine synergistische Wirkung schließen lässt. Extrakte aus dem Heiligen Basilikum, Ocimum sanctum, zeigten eine relativ hohe aphizide Wirkung gegen Metopolophium dirhodum, Aphis fabae, Sitobion avenae, Acyrthosiphon pisum, und Myzus persicae, die nicht nur allein auf dem Gehalt an Eugenol beruht (Stein et al., 1988). In den letzten Jahren wurden ÄÖ auch vereinzelt gegen Blattläuse neben anderen Gewächshausschädlingen getestet. Erler und Tunç (2005) stellten fest, dass 99% der weiblichen Tiere von Aphis gossypii innerhalb von 2 bis 3 Tagen durch die flüchtigen ÄÖ-Komponenten Anethol, Carvacrol, p-Cymen und γ-Terpinen starben. Dagegen fanden Cloyd et al. (2009) in Gewächshausversuchen, dass Myzus persicae mit keinem der getesteten, kommerziellen ÄÖ-Produkte ausreichend bekämpft werden konnte.

Coleopteren

Versuche mit ÄÖ gegen schädliche Coleopteren wurden, mit Ausnahme von Vorratsschädlingen (siehe unten), gegen den Westlichen Maiswurzelbohrer, Diabrotica virgifera virgifera (Lee et al., 1997), gegen Engerlinge verschiedener Scarabaeiden (Scott et al., 2005; Ranger et al., 2009), gegen Drahtwürmer, Agriotes obscurus (Waliwitiya et al., 2005), gegen den Rapsglanzkäfer, Meligethes aeneus (Pavela, 2011) und gegen den Kartoffelkäfer, Leptinotarsa decemlineata (Mahdi et al., 2011) durchgeführt.

Der mittlerweile auch in Deutschland angekommene Westliche Maiswurzelbohrer bedroht zunehmend den deutschen Maisanbau. Die ÄÖ-Komponenten Citronellol und Thujon hatten eine starke Kontaktwirkung. In Boden­tests gegen die Larven war Perillaldehyd am stärksten toxisch (LC50 – 3 µg/g Erde; LC50 von Carbofuran 1 µg/g), und in Topfversuchen zeigte α-Terpineol die beste Wirkung, um Maiswurzeln vor einem Befall zu schützen (Lee et al., 1997). In Gewächshausversuchen gegen die L3-Larven von Rhizotrogus majalis (Coleoptera, Scarabaeidae) lag die LC50 nach Anwendung von Schwarzem Pfeffer Extrakt nach 7 Tagen bei 2,5% (Scott et al., 2005). In Freilandversuchen auf Rasenflächen wurde von Scott et al. (2005) eine 2% ige P. nigrum Formulierung erfolgreich gegen L2- und L3-Larven eingesetzt. Die Wirkung war vergleichbar mit der von Diazinon. Gegen ältere L3-Larven war eine 4%ige Formulierung notwendig. Dabei wurde allerdings auch die Regenwurmpopulation geschädigt. Die Halbwertszeit im Boden der im Pfeffer enthaltenen Piperamide betrug 1–2,6 Tage. Die relativ hohen Kosten des Verfahrens könnten nach Auskunft der Autoren durch eine Spot-Behandlung reduziert werden. In ausgiebigen Laborversuchen (Bodentauchmethode) wurde die Wirkung von acht in den USA kommerziell erhältlichen Botanicals gegen Engerlinge (L3) von Popillia japonica, Rhizotrogus majalis, Anomala orientalis und Cyclocephala borealis getestet (Ranger et al., 2009). Dabei gehörte das Produkt Armorex®, ein Gemisch verschiedener ÄÖ (Rosmarinöl, Knoblauchöl, Eugenol, Weißer Pfeffer), zu den wirksamsten. Die LC50 Werte lagen bei allen Engerlingen zwischen 0,39 ml/l und 0,49 ml/l. In ersten und vorläufigen Laborversuchen gegen die Engerlinge des Feldmaikäfers, Melolontha melolontha, konnte die gute Wirkung bestätigt werden (Zimmermann, unveröffentlicht). Versuche zur Kontaktwirkung und volatilen Toxizität von Thymol, Citronellal, Eugenol und Rosmarinöl wurden auch gegen Altlarven von A. oscurus (Drahtwürmer) durchgeführt (Waliwitiya et al., 2005). Thymol zeigte die stärkste Kontaktwirkung (LD50 196,0 µg/Larve). Rosmarinöl war praktisch unwirksam. Bei den Tests zur volatilen Toxizität war Citronellal am wirksamsten (LC50 6,3 µg/cm3) gefolgt von Rosmarinöl, Thymol und Eugenol. Allerdings verursachten Thymol, Eugenol und Citronellal auch eine Keim- und Wachstumshemmung von Mais, bei Rosmarinöl traten dagegen nur minimale Effekte auf. Neuere Untersuchungen zur Wirkung ÄÖ oder deren Komponenten liegen auch gegen den Rapsglanzkäfer und den Kartoffelkäfer vor. Gegen die Adulten von M. aeneus verursachten die ÄÖ von Kümmel (Carum carvi) und Thymian (Thymus vulgaris) in vitro die höchste Mortalität bei einer LD50 von 197 bzw. 250 µg/cm2. Beide ÄÖ zeigten auch eine starke Repellent-Wirkung (Pavela, 2011). Gegen die Larven und Adulten von L. decemlineata hatten die Monoterpene Fenchon, Linalool, Citronellal und Menthon die stärkste Wirkung, auch gegenüber Endosulfan® (50% WP) resistenten Käfern (Mahdi et al., 2011).

Gewächshausschädlinge

Ein Schwerpunkt beim Einsatz ÄÖ sind verschiedene Gewächshausschädlinge, wie Spinnmilben, Thripse oder Weiße Fliegen (Tab. 3). Die Anwendung in diesem Bereich erscheint wegen der Flüchtigkeit der ÄÖ und ihrer damit verbundenen guten Wirkung in mehr oder weniger geschlossenen Räumen besonders interessant. Auf der anderen Seite kann es aber auch zu Problemen mit der Phytotoxizität oder Nebenwirkungen auf gleichzeitig eingesetzte Nutzarthropoden kommen (Choi et al., 2004; Cloyd et al., 2009; Han et al., 2010). Neben der insekti­ziden Wirkung sind unter Gewächshausbedingungen auch andere Wirkungen der ÄÖ von Bedeutung, wie z.B. als Attraktantien, Repellentien oder als Entwicklungshemmer (Sedy und Koschier, 2003; Koschier, 2008; Riefler und Koschier, 2009; Riefler et al., 2009; Peneder und Koschier, 2011).

Gegen Spinnmilben (Tetranychus urticae) erwies sich Rosmarinöl als sehr wirksam und verursachte eine totale Mortalität bei Konzentrationen, die nicht phytotoxisch gegenüber Tomaten waren (Miresmailli und Isman, 2006; Miresmailli et al., 2006). Zudem war das natürliche Öl besser als die Einzelkomponenten. In weiteren Versuchen gegen Spinnmilben wurde die Wirkung verschiedener ÄÖ getestet (Lee et al., 1997; Choi et al., 2004; Erler und Tunç, 2005; Calmasur et al., 2006; Cloyd et al., 2009; Han et al., 2010). So verursachten Kümmelöl, Citronella Java, Lemon-Eukalyptus, Pennyroyal und Pfefferminzöl bei 14 × 10–3 µl/ml Luft in Biotests eine mehr als 90%ige Mortalität. Diese Öle hatten auch eine ovizide Wirkung (Choi et al., 2004). Erler und Tunç (2005) fanden, dass Anethol, Carvacrol und Thymol die größte toxische Wirkung zeigten. Ausgiebige Biotests mit 10 ÄÖ gegen empfindliche und akarizid-resistente Stämme von T. urticae ergaben, dass vor allem das o.g. Lemon-Eukalyptusöl gegen alle getesteten Stämme eine hohe Mortalität verursachte (Han et al., 2010).

In Versuchen gegen Thripse (Thrips tabaci, Frankliniella occidentalis) mit den ÄÖ-Komponenten Carvacrol, Thymol oder Eugenol zeigten die Versuchstiere eine relativ geringe Mortalität dafür aber besondere Verhaltensänderungen (Sedy und Koschier, 2003; Riefler und Koschier, 2009; Koschier, 2008; Peneder und Koschier, 2011). Dies zeigte sich z.B. in einer reduzierten Eiablage, in einer Vermeidung der Wirtspflanzen oder kürzeren Saugzeiten auf behandelten Blättern. In Freilandversuchen an Tomaten gegen Frankliniella spp. wiesen Reitz et al. (2008) auch eine hohe Mortalität durch Geraniol, Zitronengrasöl (Cymbopogon flexuosus) und Teebaumöl (Melaleuca alternifolii) nach. Dabei war die Wirkung von Teebaumöl formuliert mit Kaolin vergleichbar mit einer Insektizid-Behandlung. Eine Übersicht über die verschiedenen Wirkungen ÄÖ auf Thripse wurde kürzlich von Koschier veröffentlicht (2008).

Gegen die Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum, Bemisia tabaci) waren die Wirkungen von ÄÖ unterschiedlich. Von 53 ÄÖ, die gegen Eier, Nymphen und Adulte von T. vaporariorum in einem Filterpapier-Test geprüft wurden, zeigten 10 ÄÖ eine hohe Aktivität gegen alle Stadien, darunter solche aus Lorbeer, Kümmel, Gewürznelken, Minze und Teebaum (Choi et al., 2003). Gegen Nymphen und Adulte von B. tabaci verursachten die ÄÖ von 3 Lamiaceen (Micromeria fruticosa, Nepeta racemosa, Origanum vulgare) in Biotests die höchste Mortalität nach 120 h bei 2µl/l Luft. Dagegen war keines der von Cloyd et al. (2009) getesteten kommerziellen Produkte wirksam genug gegen B. tabaci.

Lepidopteren

Die Wirkung ÄÖ wurde im Labor gegen die schädlichen Noctuiden Spodoptera litura (Hummelbrunner und Isman, 2001; Isman et al., 2001) und gegen Pseudaletia unipunctata sowie Trichoplusia ni (Isman et al., 2008) getestet. Im Freiland wurden Versuche gegen den Maisstängelbohrer Sesamia cretica durchgeführt (El-Hosary, 2011). Von 21 auf ihre insektizide Wirkung gegen L3-Larven von S. litura geprüften ÄÖ verursachten die von Satureja hortensis (Bohnenkraut), Thymus serpyllum (Sand-Thymian) und Origanum creticum (Oreganum) über 90% Mortalität nach 24 h bei einer Dosis von 100 µg pro Larve nach topi­kaler Applikation (Isman et al., 2001). Wirksame Kom­ponenten sind wahrscheinlich Thymol und Carvacrol, die Hauptinhaltsstoffe der o.g. ÄÖ. Dies bestätigte sich auch in weiteren Versuchen (Hummelbrunner und Isman, 2001). Nach topikaler Applikation auf S. litura Larven war Thymol aus Thymus vulgaris am wirksamsten (LD50 25,4 µg/Larve). Dabei wurden auch Wachstumsdepres­sionen sowie eine fraßabschreckende Wirkung bei Kohlblättern beobachtet. Positive synergistische Effekte traten zwischen trans-Anethol mit Thymol, Citronellal und α-Ter­pineol auf. In den Untersuchungen von Isman et al. (2008) wurden 10 kommerzielle Proben von Rosmarinöl auf ihre Wirkung gegen P. unipunctata und T. ni geprüft. Hauptinhaltsstoffe der Öle sind 1,8-Cineol (52%), α-Pinen, β-Pinen und Campher. Von den getesteten Ölen und Einzel­komponenten hatte Campher die beste Wirkung gegen P. unipunctata (LD50 189,4 µg pro Larve), und µ-Terpineol wirkte am besten gegen T. ni (LD50 128,5 µg pro Larve). Die LD50 Werte für die 10 Rosmarinöle lagen zwischen 167,1 bis 372,1 µg/Larve bei P. unipunctata und 58,9 bis 335,9 µg/Larve bei T. ni. Dies zeigt die Bedeu­tung einer Standardisierung kommerzieller Produkte. Die Wirkung mit dem reinen Öl war immer besser als ein aus 9 Komponenten künstlich zusammengesetztes Rosmarinöl. Bei den Freilandversuchen im Mais gegen S. cretica führte Zimtöl bei 5%iger Anwendung zu einer Reduktion der Eigelege um 95,2% und der Larvenzahl von 85,5%. Der höchste Ertrag wurde ebenfalls nach Anwendung von Zimtöl (5%) und Eugenol (0,4%) mit 89,9 bzw. 86,2% verglichen mit der Kontrolle erreicht (El-Hosary, 2011).

Schaben

In zwei kürzlich erschienenen Arbeiten berichteten Phillips und Appel (2010) sowie Phillips et al. (2010) über die Wirkung verschiedener Einzelkomponenten von ÄÖ auf die Deutsche Schabe Blattella germanica. In der flüchtigen Phase waren 1,8-Cineol mit LC50 Werten von 5,3–1,4 mg/l Luft je nach Stadium und (–) Menthon sowie Carvacrol mit LC50 Werten von 9,0 bzw. 3,6 mg/l Luft nach 24 h am wirksamsten. (–) Menthon reduzierte die Schlüpfrate am stärksten. Nach topikaler Anwendung von 12 Kompo­nenten ÄÖ zeigten dagegen Thymol und trans-Zimtaldehyd die beste Wirkung (Phillips et al., 2010). Adulte Weibchen waren am widerstandsfähigsten, und keine der getesteten Komponenten verhinderte die Schlupfrate völlig, so dass bei einer Anwendung in der Praxis mehrere Behandlungen nötig sind.

Termiten

Gegen die Japanische Termite Reticulitermes speratus wurden die ÄÖ aus 29 Pflanzen in einem Biotest (fumigation bioassay) getestet. Dabei verursachten Gewürz­nelkenöl und Knoblauchöl eine 100%ige Mortalität nach 2 Tagen bei 0,5 µl/l Luft. Von den Einzelkomponenten waren Diallyltrisulfid, Diallyldisulfid und Eugenol am wirksamsten (Park und Shin, 2005).

Vorratsschädlinge

Die meisten Untersuchungen zur Wirkung ÄÖ wurden mit Vorratsschädlingen durchgeführt, wobei die im Vorratsschutz schädlichen Käfer häufiger Testobjekte waren als Lepidopteren (Tab. 3). Offensichtlich wird hier auch ein Schwerpunkt beim Einsatz ÄÖ gesehen, wenn auch viele Tests nur im Labor und nicht unter Praxisbedingungen durchgeführt worden sind (Rajendran und Srijanjini, 2008; Scott et al., 2008; Kumar et al., 2011). Unter den Lepidopteren wurden ÄÖ gegen die Getreidemotte Sito­troga cereallela (Klingauf et al., 1983), gegen die Johannis­brotbaum-Motte Ectomyelois ceratoniae und die Mehlmotte Ephestia kuehniella (Aslan et al., 2005; Bachrouch et al., 2010) versuchsweise eingesetzt. Die wirksamsten ÄÖ gegen S. cereallela waren Pfefferminzöl, Thymianöl und Zimtöl (> 90% Mortalität nach 3 h bei 6 µl/l Luft; Klingauf et al., 1983). Gegen E. ceratoniae und E. kueh­niella erwies sich das ÄÖ von Pistacia lentiscus (Anacar­diaceae) mit den Hauptkomponenten Terpinen-4-ol, α-Terpineol und β-Caryophyllen in der flüchtigen Phase am wirksamsten. Der Effekt war stärker gegenüber der Mehlmotte (LD50 1,84 µl/l; LC95 5,14 µl/l) als gegen E. ceratoniae (LC50 3,29 µl/l; LC95 14,24 µl/l). Mit steigender Konzentration wurden auch die Fekundität und Schlüpfrate reduziert (Bachrouch et al., 2010). Frühere Untersuchungen gegen Larven von E. kuehniella hatten ergeben, dass das ÄÖ von Origanum vulgare am wirksamsten war (Aslan et al., 2005).

Bei den vorratsschädlichen Coleopteren kamen ÄÖ vor allem gegen folgende Arten zum Einsatz: Acanthoscelides obtectus, Callosobruchus chinensis, Lasioderma serricorne, Oryzaephilus surinamensis, Rhyzopertha dominica, Sitophilus zeamais, Sitophilus orycae, Tribolium confusum und Tribolium castaneum (Tab. 3). Neben der insektiziden Wirkung nach Kontakt zeigten die meisten ÄÖ oder deren Hauptkomponenten eine repellente Wirkung sowie eine Reduktion der Fekundität und Schlüpfrate vor allem in der flüchtigen Phase. So hatte Knoblauchöl in einem Filterpapiertest gegen die Adulten von T. castaneum und S. zeamais sowohl eine ovizide (4,4 mg/cm2) als auch eine insektizide Wirkung (Ho et al., 1996). Gegen diese beiden Vorratsschädlinge zeigte auch das ÄÖ aus Ostericum sieboldii (Apiaceae) eine starke insektizide Wirkung nach Kontakt und in der flüchtigen Phase (Liu et al., 2011). Mit einem nicht näher bezeichneten ÄÖ aus einer Labiaten (Oil ZP 51) wurden bei 1,4–4,5 µl/l Luft nach 24 h 90% Mortalität gegen verschiedene Käfer erzielt (Shaaya et al., 1997). Das ÄÖ aus der Zimtkassie (Cinnamomum cassia) (Kim et al. 2003a, 2003b) sowie Zimtaldehyd (Ojimelukwe und Adler, 1999) verursachten nach Kontakt und in der flüchtigen Phase eine hohe Mortalität bei L. serricorne, T. confusum, S. orycae und C. chinensis nach 1 bis 3 Tagen. Unter den bisher eher seltener getesteten ÄÖ zeigten solche aus verschiedenen Euka­lyptus-Arten (Eucalyptus dunnii u.a.) gegen S. zeamais (Mossi et al., 2011) und Senföl (Brassica juncea) gegen L. serricorne sowie S. orycae und C. chinensis (Kim et al. 2003a, 2003b) sowohl eine insektizide als auch eine repellente Wirkung. Gegen den Speisebohnenkäfer A. obtectus erwies sich eine Mischung aus dem ÄÖ des Pferdeholzbaums (Clausena anisata, Rutaceae) mit Ton als toxischer verglichen mit dem reinen ÄÖ (LD50 0,069 µl/g Körner) (Ndomo et al., 2008). Von 13 gegen A. obtectus in der flüchtigen Phase getesteten ÄÖ zeigten die meisten eine repellente Wirkung und reduzierten die Fekundität und Schlüpfrate bei erhöhter Larvalmortalität (Papachristos und Stamopoulos, 2002). Am meisten toxisch für Männchen waren Pfefferminzöle (Mentha micro­phylla, Mentha viridis) und für Weibchen Lavendelöl (Lavandula hybrida) und Rosmarinöl (Rosmarinus officinalis). Das ÄÖ der Duftnessel oder des Anis-Riesenysop (Agastache foeniculum), das zu 94% aus Methylchavicol (= Estragol oder 4-Allylanisol) besteht, hatte eine LC50 von 18,78 und 21,56 µg/l gegen die Adulten des Getreideplattkäfers O. surinamensis bzw. des Tabakkäfers L. serricorne nach 24 h (Ebadollahi et al., 2010).

Wirkung gegen Nematoden

Auf der Suche nach Alternativen für die meist toxischen und wenig umweltschonenden Nematizide wurden ÄÖ auch gegen phytoparasitäre Nematoden getestet. Im Mittel­punkt der bisherigen Untersuchungen standen verschiedene Bodennematoden, u.a. Meloidogyne Arten, aber auch der Kiefernholznematode Bursaphelenchus xylophilus. Gegen letzteren zeigten von 43 getesteten ÄÖ vor allem Knoblauchöl und Zimtöle die beste Wirkung. Die LC50 Werte der Einzelkomponenten Diallyltrisulfid, Diallyldisulfid und Zimtacetat lagen bei 2,79, 37,06 bzw. 32,81 µl/l Luft (Park et al., 2005). Die ÄÖ der Zimtkassie (Cinnamomum cassia), des Zimtbaums (Cinnamomum zeylanicum) und ihrer Komponenten erwiesen sich auch in weiteren Biotests toxisch gegenüber B. xylophilus (Kong et al., 2007). Die beste nematizide Wirkung hatte trans-Zimtaldehyd (0,051 mg/ml). Von den Autoren werden deshalb ÄÖ der Zimtkassie und des Ceylon-Zimtbaums als potentielle Nematizide gegen den Kiefernholznematoden angesehen, oder ihre chemischen Komponenten könnten als Leitstruktur für weitere Substanzen dienen.

Gegen freilebende, phytoparasitäre Bodennematoden sowie gegen die beiden auch in Deutschland im Gewächs­haus an Gemüsekulturen und Zierpflanzen vorkommenden Wurzelgallenälchen Meloidogyne javanica und Meloi­dogyne incognita wurden zahlreiche ÄÖ in vitro und auch in vivo getestet. Dabei zeigten die ÄÖ der Gewürznelke (Syzygium aromaticum = Eugenia caryophyllata) (Sangwan et al., 1990), sowie die von Kümmel (Carum carvi), Fenchel (Foeniculum vulgare), Minze-Arten (Mentha rotundifolia, Mentha spicata), Origanum spp. (Oka et al., 2000), Thymian (Pérez und Lewis, 2006) und die monoterpe­noiden Wirkstoffe Borneol, Carveol, Citral, Geraniol und α-Terpineol (Echeverrigaray et al., 2010) die stärkste nema­tizide Wirkung. Nach Batish et al. (2008) soll auch Eucalyptusöl gegen Nematoden wirken. Die in vitro Ergeb­nisse wurden auch in Topfkulturen und Freilandtests bestätigt. So konnte nachgewiesen werden, dass die ÄÖ von Kümmel, Fenchel, Minze und Origanum die durch M. javanica verursachte Gallenbildung an Gurkensäm­lingen im Topf signifikant reduzierten (Oka et al., 2000). Die Komponenten Carvacrol, t-Anethol, Thymol und (+) Carvone immobilisierten die Larven und verhinderten den Schlupf bei 125 µl/l in vitro. In 3 l Topfexperimenten wurde die nematizide Wirkung bei Konzentrationen von 150–200 mg/kg bestätigt (Oka et al., 2000). Gegen M. incognita hatten die Einzelkomponenten Borneol, Carveol, Citral, Geraniol, und α-Terpineol die beste nematizide Wirkung in in vitro Tests. Neben einer deutlichen Reduk­tion der Schlüpfrate und der L2 Lebensdauer wurde in Topfversuchen an Tomaten auch die Wurzelgallenbildung weitgehend unterdrückt (100 und 250 mg/kg) (Echeverrigaray et al., 2010). Auch eine Kombination von entomopathogenen Nematoden (Steinernema carpocapsae) mit Diallyldisulfid, einer flüchtigen Komponente des Knoblauchöls, führte zu einer signifikanten Reduktion der M. javanica Population an Tomaten (Anastasiadis et al., 2011). In zwei­jährigen Freilandversuchen zur Bekämpfung verschiedener Nematoden an Buchsbaum konnten Pérez und Lewis (2006) die Population nahezu aller phytoparasitärer Nematoden mit Thymianöl (3,5%, formuliert als Promax®, 9,3 l/ha) signifikant auch noch 60 Tage nach der Behandlung reduzieren.

Wirkung gegen Unkräuter

Die phytotoxische Wirkung vieler ÄÖ ist bekannt und nicht selten ein Nachteil bei ihrer Anwendung gegen Phyto­pathogene oder Schadinsekten. So ist es nicht verwunder­lich, dass ÄÖ auch gegen Unkräuter getestet wurden und teilweise auch eingesetzt werden. Wie eingangs erwähnt, ist in Deutschland Pelargonsäure, eine Komponente mancher ÄÖ, als Herbizid zugelassen. Auch in den USA werden zum Beispiel verschiedene Herbizide auf der Basis von ÄÖ angeboten: Die Firma EcoSMART vertreibt einen sog. Weed- and Grasskiller mit dem Wirkstoff Eugenol, und Soil Technologies Corp. bietet das Totalherbizid Phydura® mit den Inhaltsstoffen Nelkenöl und Essig an. Auch von der kalifornischen Firma Marrone Organic Innovations wird für den organischen Landbau ein Nachauflauf-Herbizid mit dem Namen GreenMatch Ex angeboten, das Zitronengrasöl (Cymbopogon citratus, Citral 80%, Myrcen 20%) enthält.

Die Wirkung dieser und weiterer ÄÖ gegen verschiedene Unkrautarten wurde auch wissenschaftlich untersucht (Dudai et al., 1999; Tworkoski, 2002; Young, 2004; Bainard et al., 2006; Boyd und Brennan, 2006; Zanellato et al., 2009). So wurde nachgewiesen, dass Nelkenöl und sein Hauptwirkstoff Eugenol eine starke herbizide Wirkung z.B. auf das Keimlingswachstum von Broccoli, Ackermelde (Chenopodium album) und Amaranth (Amaranthus retroflexus) haben (Bainard et al., 2006). Auch gegen Brennnesseln (Urtica urens) und Portulak (Portulaca oleracea) wurde eine herbizide Wirkung beobachtet (Boyd und Brennan, 2006). Zimtblätteröl, dessen Hauptwirkstoff ebenfalls Eugenol ist, hatte eine starke phytotoxische Wirkung auf Keimlinge von Sorghum halepense, Ambrosia artemisiifolia und Chenopodium album (Tworkoski, 2002), und Carvacrol sowie Thymol verhinderten die Keimung und das Keimlingswachstum von Amaranthus retroflexus, Chenopodium album und Rumex crispus (Kordali et al., 2008). Von 25 an Blättern des Löwenzahns im Labor und Gewächshaus getesteten ÄÖ (1%ig) hatten die von Thymus vulgaris, Satureja hortensis, Cinnamomum zeylanicum und Syzygium aromaticum die stärkste phytotoxische Wirkung (Tworkoski, 2002). Auch von Lavendelöl (Lavandula officinalis) wurde ein herbizider Effekt beschrieben (Zanellato et al., 2009). Gegen eine großflächige Freilandanwendung solcher ÄÖ könnten allerdings die hohen Kosten sprechen, da die anzuwendenden Konzentrationen relativ hoch sind. Auf diesen Aspekt wird von Young (2004) sowie von Boyd und Brennan (2006) hingewiesen. So waren die Kosten für eine einmalige oder mehrmalige Verwendung natürlicher Produkte, wie Essig­säure oder Kiefernöl, etwa 10mal höher als 1 bis 2 Anwen­dungen von Glyphosat (Young, 2004).

Über einen anderen Bereich der Unkrautregulierung, nämlich die Unkrautunterdrückung durch Aromapflanzen im Feld, wurde kürzlich berichtet (Dhima et al., 2010). In einem zweijährigen Freilandversuch in Griechenland zur Bestimmung des Konkurrenzverhaltens von Aromapflanzen stellten die Autoren fest, dass die ÄÖ von Fenchel und Basilikum am meisten phytotoxisch gegen Hühnerhirse (Echinocloa crus-galli) waren. Zudem zeigten Aroma­pflanzen, wie Phacelia (Phacelia tanacetifolia), Anis und Fenchel, ein starkes Konkurrenzverhalten und verursachten eine starke Unterdrückung der Unkrautflora.

Wirkung gegen Schnecken

Untersuchungen über die Wirkung von ÄÖ gegen Schnecken wurden vor allem gegen bestimmte Wasserschnecken (Biomphalaria pfeifferi, Bulinus truncatus) durchgeführt, die als Überträger und Zwischenwirt gefährlicher Tropen­krankheiten beim Menschen, wie der Schistosomiasis, auch Bilharziose genannt, bekannt sind. Molluskizide Wirkungen gegen B. pfeifferi und B. truncatus besitzen die ÄÖ aus Cymbopogon nervatus Blättern (Zitronengras-Verwandte) und Boswellia papyrifera (Weihrauch) (LD50 etwa zwischen 200 und 300 ppm; EL-Kamali et al., 2010). Gegen B. truncatus zeigten auch ÄÖ aus Chrysanthemum viscidehirtum (Khallouki et al., 2000) und aus verschiedenen marokkanischen Kiefernarten eine deut­liche Wirkung (Lahlou, 2003), wobei Zedernöl (Cedrus atlantica) mit den Komponenten α-Pinen, β-Pinen und Myrcen am wirksamsten war (LC50 0,47 ppm). Da auch die Öle aus Eucalyptus-Arten eine molluskizide Wirkung haben, wurde von Hammond et al. (1994) vorgeschlagen, Eucalyptus Bäume dort bevorzugt anzupflanzen, wo Schnecken als Überträger von Tropenkrankheiten vorkommen. Gegen eine Landschnecke, die Mittelmeersandschnecke Theba pisana, wiesen Abdelgaleil und Badawy (2006) eine starke Wirkung des ÄÖ von Lantana camara (Wandelröschen) und von Mentha microphylla (Minze) nach. Die Wirkung des ÄÖ von L. camara war dabei größer als die des chemischen Vergleichsprodukts Methomyl. In Deutschland wird ein Vergrämungsmittel (Repellent) gegen Schnecken von der Firma ARIES® Umweltprodukte unter dem Namen Schnecken-Granulat vertrieben. Es enthält die ätherischen Öle Geraniol und Lavandinöl und soll Schnecken nach dem Ausstreuen von bestimmten Flächen und Pflanzen fernhalten (www.aries-online.de).

Kritische Anmerkungen zu Nebenwirkungen und Phytotoxizität

Die starke Wirkung der meisten ÄÖ gegen Mikroorganismen und Schadarthropoden einerseits bei gleichzeitiger geringer Gefährdung von Mensch und anderen Säuge­tieren andererseits sowie der rasche Abbau in der Umwelt (Boden, Wasser) werden allgemein als besonderer und interessanter Vorteil gegenüber herkömmlichen Pflanzen­schutzmitteln angesehen. Diesen Vorteilen stehen aber auch zwei kritische Punkte gegenüber, nämlich (1) eventuelle Nebenwirkungen auf Nichtzielorganismen und Nutzarthropoden und (2) die früher schon erwähnte Phyto­toxizität. Auf Grund der großen Breitenwirkung vieler ÄÖ und der damit verbundenen geringen Selektivität ist davon auszugehen, dass bei einer Anwendung auch Nicht­zielorganismen und Nützlinge getroffen werden. Dieser Aspekt ist bei bisherigen Untersuchungen häufig vernach­lässigt worden, wird aber durchaus auch gesehen (Isman, 2006). Auf Grund der hohen Flüchtigkeit und der geringen Persistenz der ÄÖ unter Freilandbedingungen wird jedoch argumentiert, dass eine Neubesiedlung behandelter Flächen nach 1 bis 2 Tagen wieder möglich ist (Isman, 2006).

So liegen nur wenige Untersuchungen über die Wirkung ÄÖ gegenüber Nutzarthropoden, Bienen oder Regen­würmer vor. Choi et al. (2004) stellten fest, dass die gegen die Spinnmilbe Tetranychus urticae getesteten und wirksamen ÄÖ von Kümmel, Citronella, Lemon-Eukalyptus, Pennyroyal und Pfefferminze bei 7,1 × 10–3 µl/ml Luft auch eine Mortalität von > 90% bei der Raubmilbe Phytoseiulus persimilis verursachten. Nach Versuchen von Miresmailli und Isman (2006) im Labor und Gewächshaus waren dagegen Ph. persimilis Raubmilben weniger empfindlich gegenüber Rosmarinöl als Spinnmilben. Auch gegen die polyphage Raubmilbe Neoseiulus californicus war Lemon-Eukalyptusöl am meisten toxisch, wobei die Raubmilben 1–2mal toleranter gegenüber dem ÄÖ als T. urticae waren (Han et al., 2010). Bei einer Freiland­anwendung ÄÖ sind Nebenwirkungen auch auf andere Nutzinsekten, wie z.B. Bienen, durchaus möglich. Bei Laboruntersuchungen zur Bekämpfung der parasitischen Varroa-Milbe (Varroa jabobsoni) an Bienen zeigten Nelkenöl, Thymol und Carvacrol eine gewisse Bienentoxizität (Milbenmortalität > 70% bei gleichzeitiger Bienenmortalität von < 30%), wobei die Wirkung und Selektivität mit der von Ameisensäure vergleichbar war (Lindberg et al., 2000). Über die Auswirkungen von Schwarzem Pfeffer-Extrakt (Piper nigrum) auf Regenwürmer nach einer entsprechenden Bodenbehandlung gegen Engerlinge berichteten Scott et al. (2005). Nach Anwendung einer 4%igen Formulierung gegen ältere L3 wurde die Regenwurm­population deutlich geschädigt. Allerdings betrug die Halbwertszeit der Piperamide im Boden nur 1–2,6 Tage.

Der zweite o.g. Aspekt ist die relativ hohe Phytotoxizität vieler ÄÖ. Dies wurde auch in bisherigen Arbeiten häufig als kritisch angesehen (Isman, 2000, 2006; Bainard et al., 2006; Tripathi et al., 2009; Riefler et al., 2009; Cloyd et al., 2009) und ist auch ein Grund, warum manche ÄÖ als Totalherbizide eingesetzt werden (s. Kapitel ‚Wirkung gegen Unkräuter’). Aber nicht jedes ÄÖ ist phytotoxisch, und die Wirkung ist oft dosisabhängig (Lee et al., 1997; Erler und Tunç, 2005). So zeigten zum Beispiel einige monoterpenoide ÄÖ an Blättern und Wurzeln von Maispflanzen deutliche phytotoxische Schäden (Lee et al., 1997). l-Carvon war am meisten phytotoxisch, während die Wirkung von Thymol dosisabhängig war, und Pulegon zeigte die geringsten Schäden. Bei ihren Versuchen gegen Drahtwürmer stellten Waliwitiya et al. (2005) ebenfalls bei Mais eine signifikante Keimhemmung und Wuchshemmungen durch Thymol, Eugenol und Citronellal fest, wogegen Rosmarinöl nur minimale phytotoxische Effekte hatte. In ausführlichen Untersuchungen beklagen Cloyd et al. (2009) dagegen, dass die in den USA als ‚minimal risk pesticides’ von der EPA zugelassenen Produkte auf der Basis ÄÖ häufig nicht ausreichend auf Wirksamkeit und auch auf Phytotoxizität getestet wurden. So waren einige Produkte stark phytoxisch gegenüber manchen Gewächshauspflanzen. Versuche haben aber auch gezeigt, dass bestimmte synthetische Derivate, wie z.B. Thymol­ethylether, nur eine im Vergleich zu Thymol stark verringerte Phytotoxizität besitzen (Lee et al., 1997). In jedem Fall sind vor einer Kommerzialisierung ÄÖ sorgfältige Phytotoxizitätstests erforderlich.

Gesundheitliche und umwelthygienische Aspekte

Seit Jahrhunderten werden ÄÖ in unterschiedlicher Form und in verschiedenen täglichen Lebensbereichen des Menschen verwendet. Daher sind sie auch heute noch und wieder in verstärktem Maße wichtige Komponenten für die pharmazeutische und kosmetische Industrie. Dennoch sind nicht alle Naturstoffe bekanntermaßen für den Menschen unbedenklich. So ist bekannt, dass die meisten ÄÖ in konzentrierter Form haut- und schleimhautreizend sind, d.h. ein Kontakt mit den Augen und Schleimhäuten sollte mit unverdünnten Ölen vermieden werden. Ferner sind Dermatitis Erkrankungen zum Beispiel nach Anwendung von Teebaumöl und D-Limonen, einem Hauptwirkstoff aus Zitrus­früchten, bekannt (Tripathi et al., 2009). Auch Allergien können bei entsprechend disponierten Personen auftreten (z.B. bei Zimtaldehyd, s. Wikipedia.org). Die beiden Substanzen Thujon (Hauptwirkstoff im ÄÖ von Artemisia absinthium) und Pulegon (Hauptwirkstoff im ÄÖ von Mentha pulegium) werden als besonders gesundheitsschädlich eingestuft (Tripathi et al., 2009; s. Wikipedia.org).

Das seit einigen Jahren verstärkte Interesse an der Verwendung vieler ÄÖ im Pflanzenschutz hängt vor allem mit ihrer geringen Säugetiertoxizität und ihren weitgehend umweltschonenden Eigenschaften zusammen (Isman, 2000, 2006; Riefler et al., 2009, Tripathi et al., 2009; Antunes und Cavaco, 2010). So werden in den USA bei Produkten auf der Basis von ÄÖ von der EPA (Environmental Protection Agency) keine umfangreichen Studien zur Toxizität gefordert (Tripathi et al., 2009). Die geringe Toxizität wird durch entsprechende LD50 Angaben bestätigt. Bei Ratten liegen die LD50 Werte nach oraler Gabe verschiedener ÄÖ im Allgemeinen zwischen 2–3 g/kg (Isman, 2000). Für Zimtaldehyd wird eine LD50 von 2220 mg/kg angegeben, für Eugenol von 1930 mg/kg und für Thymol ebenfalls von 1930 mg/kg (s. Wikipedia.org). Die LD50 bei Mäusen des ÄÖ aus der Bengalischen Quitte, Aegle marmelos, mit der Hauptkomponente DL-Limonen beträgt sogar 23.659,93 mg/kg (Singh et al., 2009). In Unter­suchungen an Ratten zur akuten und subakuten Toxizität der ÄÖ von Cymbopogon citratus, Ocimum gratissimum and Ocimum basilicum verursachten erst Dosen höher als 1500 mg/kg deutliche Schäden an Magen und Leber (Fandohan et al., 2008). Das als Nahrungsmittelzusatz vorgesehene Korianderöl (Coriandrum sativum) mit seiner Hauptkomponente Linalool (ca. 70%) hatte bei Ratten eine NOEL (no observed effect level) von etwa 160 mg/kg/Tag. Linalool ist nicht mutagen (Burdock und Carabin, 2009). Über die verschiedenen, aus medizinischer Sicht eher positiven biologischen und pharmakologischen Aktivitäten von ÄÖ (z.B. entzündungshemmend, antimutagen, antikarcinogen) und die Einsatzmöglichkeiten in der Humanmedizin liegt eine Zusammenfassung von Bakkali et al. (2008) vor. Über Carvacrol und Carvacrol enthal­tende ÄÖ aus den Gattungen Origanum, Thymus, Coridothymus, Thymbra, Satureja und Lippia erstellte Baser (2008) eine entsprechende, umfangreiche Studie.

Was den Einfluß auf die Umwelt anbetrifft, so gelten ÄÖ im Allgemeinen als umweltschonend. Dies hängt zum einen mit ihrer hohen Flüchtigkeit zusammen, zum anderen aber auch mit ihrem raschen Abbau im Boden (Rabenhorst, 1996; Isman, 2000, 2006), so dass eine Anreicherung in der Umwelt ausgeschlossen werden kann. So beträgt die Halbwertszeit von α-Terpineol im Boden unter aeroben Bedingungen bei 23°C 30–40 h, und völliger Abbau erfolgte nach 50 h (Isman, 2000). Bei den insektizid wirksamen Piperamiden aus Pfeffer-Extrakten lag die Halbwertszeit im Freiland bei 1–2,6 Tagen (Scott et al., 2005) und ist damit wesentlich niedriger als die der meisten konventionellen Insektizide. Eugenol wird beispielsweise durch das Bodenbakterium Pseudomonas sp. HR 199 zu Vanillinsäure, Ferulasäure und Koniferyl-Alkohol abgebaut (Rabenhorst, 1996). Zur industriellen Gewinnung von Ferulasäure aus Nelkenöl durch den Abbau von Eugenol hatte sich auch Pseudomonas fluorescens E118 als effektiv erwiesen (Furukawa et al., 2003). Auch Zimtaldehyd wird rasch im Boden abgebaut (Copping und Duke, 2007). In einer ausgiebigen Studie zur Fischtoxizität wurde die Wirkung von Thy­mianöl, α-Terpineol, Eugenol und einer Mischung der drei Komponenten gegen junge Lachse (Oncorhynchus kisutch) und die Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) getestet (Stroh et al., 1998). Wegen der hohen Flüchtigeit der Stoffe war eine Wirkung nur in den ersten 24 h nachweisbar. α-Terpineol war mit 6,3 ppm bzw. 6,6 ppm am meisten toxisch, während die Werte für Thymianöl und Eugenol bei 16,1 bis 66,1 ppm lagen. Verglichen mit den LC50 Daten für das Insektizid Carbofuran oder den Naturstoff Pyrethrum war eine Kombination der drei ÄÖ bzw. Wirkstoffe wesentlich weniger toxisch, so dass die Autoren zu dem Schluß kommen, dass bei einer Anwendung von 5 kg Produkt/ha keine Gefährdung für junge Lachse in nahen Fließgewässern besteht.

Nach den bisherigen Erkenntnissen kann man also davon ausgehen, dass die Anwendung ÄÖ im Pflanzenschutz zu keinen besonderen gesundheitlichen und umwelthygienischen Problemen führt.

Schlussfolgerungen

Die Zahl der wissenschaftlichen Publikationen über ÄÖ und das öffentliche Interesse an natürlichen Substanzen, vor allem aus Pflanzen, und ihr Einsatz auf verschiedenen Gebieten des Pflanzenschutzes ist, international betrachtet, in den letzten Jahren stark gestiegen. Dies trifft in besonderem Maße für ÄÖ zu, die bisher aber in Deutschland und anderen europäischen Nachbarländern nur eine marginale Rolle spielen. Dabei ist die Wirkung dieser Pflanzenstoffe gegenüber mikrobiellen oder tierischen Schaderregern äußerst effektiv und nicht selten vergleichbar mit der von synthetischen, chemischen Pflanzen­schutzmitteln. Bei der vorgelegten Übersicht fällt auf, dass es häufig dieselben Pflanzenöle und deren Hauptwirkstoffe sind, die gegen Bakterien, Pilze, Schädlinge, Nematoden und gegen Unkräuter eingesetzt wurden und eine hohe Effektivität zeigten. Zu diesen gehören vor allem die ÄÖ oder deren Hauptkomponenten aus Gewürznelke (Eugenol), Thymian und Origanum-Arten (Thymol, Carvacrol), Pfefferminze-Arten (Menthol), Zimt (Zimt­aldehyd) oder Zitronengras (Citral, Myrcen). Dies zeigt eine starke Breitenwirkung (z.B. Kordali et al., 2008), was auch als Nachteil angesehen werden kann, da keine oder nur eine geringe Selektivität besteht. Bei den veröffentlichten Untersuchungen fällt weiter auf, dass häufig nur in vitro Tests durchgeführt wurden, und dass eine Anwendung unter Praxisbedingungen oft noch fehlt. Dies ist aber Voraussetzung für eine Kommerzialisierung entsprechender Produkte. Hinzu kommen auch andere Aspekte (Isman, 2000, 2006; Tripathi et al., 2009):

1. Begrenzte Verfügbarkeit der Aromapflanzen in der Natur

2. Notwendigkeit einer chemischen Standardisierung und Qualitätskontrolle

3. Zulassungsfragen

4. Formulierung


Die Gewinnung ÄÖ aus Pflanzen in der Natur könnte durch einen verstärkten Anbau von Aromapflanzen aber auch durch Synthese der Hauptkomponenten oder entsprechend abgewandelter chemischer Derivate, wie bei Pyrethrum und den Pyrethroiden, optimiert werden. Da ätherische Öle aus einer Vielzahl von Einzelsubstanzen bestehen, die je nach Pflanzenart und Standort variieren können (z.B. Isman et al., 2008), ist eine Standardisierung und Qualitätskontrolle entsprechender Produkte unerläßlich. Bezüglich einer Zulassung ist festzustellen, dass viele ÄÖ, wie bereits erwähnt, im kosmetisch-pharmazeutischen und medizinischen Bereich eingesetzt werden und entsprechend getestet wurden. Sie gelten gemein­hin als mindertoxisch, verursachen durch ihre Flüchtigkeit keine Rückstände und werden auch im Boden rasch abgebaut, so dass eine Kontaminierung des Grundwassers ausgeschlossen ist. Allerdings ist die Frage der Nebenwirkung auf Nichtzielorganismen, wie Bienen, Regenwürmer oder Nützlinge, bisher nicht ausreichend untersucht.

Zur Standardisierung und Qualitätskontrolle von Produkten auf der Basis ÄÖ gehört auch die Entwicklung geeigneter Formulierungen. Dies hat man in den letzten Jahren verstärkt erkannt (Riefler et al., 2009; Tripathi et al., 2009). Die leichte Flüchtigkeit ÄÖ hat den Vorteil einer raschen Wirkung und geringen Persistenz und damit Umweltbelastung und könnte z.B. im Gewächshaus positiv ausgenutzt werden. Auf der anderen Seite sind aber in bestimmten Pflanzenschutzbereichen, wie z.B. beim Einsatz gegen Vorratsschädlinge, eine höhere Umweltstabilität und eine längere Wirkungsdauer gefragt, was besondere Formulierungen erforderlich macht. So stellten Ndomo et al. (2008) fest, dass das ÄÖ aus dem Pferdeholzbaum Clausena anisata (Rutaceae) wesentlich besser gegen den Speisebohnenkäfer Acanthoscelides obtectus wirkte, wenn es mit Ton vermischt wurde. In Freilandversuchen an Tomaten in den USA gegen Thripse (Franklinella spp.), die als Vektoren für das Tomato spotted wilt virus gelten, wurden die ÄÖ-Komponente Geraniol sowie Zitronengrasöl (C. flexuosus) und Teebaumöl (M. alternifolii) ohne und mit Zusatz von Kaolin eingesetzt (Reitz et al., 2008). Die Kaolinformulierung reduzierte den Virusbefall an Tomatenpflanzen in zwei Versuchsjahren um 32–51% bzw. 6–25%, wobei die Wirkung von Teebaumöl plus Kaolin vergleichbar mit der einer Insektizid-Behandlung war und zu einer Ertragssteigerung um 26% ver­glichen mit dem reinen ÄÖ ohne Kaolin-Zusatz führte. Wie wichtig die Formulierung ÄÖ gerade beim Einsatz im Freiland ist, zeigten auch Versuche von Dagostin et al. (2010) mit einem Extrakt aus Salvia officinalis gegen Plasmopara viticola an Wein. Während im ersten Versuchsjahr eine Befallsreduktion von 94% und von 63% bei starkem Befallsdruck erzielt wurde, betrug die Wirkung im Folgejahr weniger als 30%. Nach Ansicht der Autoren war der Grund eine lange Regenperiode zwischen den beiden Behandlungen und die schlechte Regen­stabilität des Salbeiextraktes. Ein neuer Ansatz zur Formulierung und Stabilisierung ÄÖ ist die Verwendung von Cyclodextrinen. Hierbei handelt es sich um ringförmige Abbauprodukte von Stärke, in deren Hohlräumen sich ÄÖ einlagern lassen. Über eine Mikroverkapselung von Zimt- und Knoblauchöl in ß-Cyclodextrin wurde von Ayala-Zavala et al. (2008) und von Thymianöl von Del Toro-Sánchez et al. (2010) berichtet. Dies führte zu einer Reduktion der Flüchtigkeit und einer kontrollierten Abgabe des ÄÖ aus den Kapseln (controlled release). Eine aktuelle Übersicht über die sogenannte Cyclodextrin-Verkapselung von ÄÖ wurde kürzlich von Marques (2010) publiziert.

Ein gewisser Risikofaktor bei der Anwendung äthe­rischer Öle oder ihrer Wirkstoffe ist ihre bereits oben erwähnte relativ hohe Phytotoxizität (z.B. Cloyd et al., 2009). Dies könnte durch eine Verringerung der Anwendungskonzentration, durch Ausnutzung synergistischer Effekte oder auch durch den Einsatz synthetischer Derivate einzelner Komponenten mit geringerer Phytotoxi­zität gelöst werden (Lee et al., 1997; Riefler et al., 2009).

Auf Grund der bisherigen Ergebnisse sind folgende, zukünftige Einsatzbereiche im Pflanzenschutz denkbar: Haus- und Kleingarten, Saatgut- und Bodendesinfektion, Gewächshaus, Vorratsschutz sowie Nachernteschutz bei Obst und Gemüse. Offenbar sind Resistenzen gegen ÄÖ bisher nicht bekannt, so dass sie auch als interessante Alternativen im Rahmen eines Resistenzmanagements fungieren könnten. Die fehlende Patentierbarkeit von ÄÖ oder deren Hauptkomponenten und die damit verbun­dene Gefahr der Herstellung von Nachahmerprodukten könnte allerdings manche Firma von einer Produktentwicklung abhalten. In diesem Fall bieten sich vielleicht die wirksamsten Inhaltsstoffe mancher ÄÖ als Leitstruktur zur Herstellung neuer, effektiver Derivate an.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ÄÖ auf Grund ihrer Effektivität und der relativ geringen Gefährdung für Mensch und Umwelt in manchen Bereichen des Pflanzen­schutzes zukünftig eine interessante Alternative oder Ergänzung zu herkömmlichen, synthetischen Pflanzenschutzmitteln darstellen könnten.

Danksagung

Für die Durchsicht des Manuskripts und wertvolle Korrekturvorschläge danke ich Frau Dr. A. Schmitt und Herrn Dr. E. Koch, beide Julius Kühn-Institut Darmstadt.

Literatur

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Fußnoten:

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Herrn Prof. Dr. F. Klingauf zum 75. Geburtstag gewidmet.

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