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Originalarbeit – Kurzmitteilung

Sektion Vorratsschutz im Rahmen der Pflanzenschutztagung 2010 in Berlin Einleitung: Zur Verabschiedung des Institutsleiters Prof. Dr. Christoph Reichmuth

Journal für Kulturpflanzen, 65 (3). S. 75–84, 2013, ISSN 1867-0911, DOI: 10.5073/JfK.2013.03.01, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart

Inhaltsverzeichnis

Session on stored product protection in the frame of the Conference for Plant Protection in Berlin Introduction: Farewell of the director of the institute Prof. Dr. Christoph Reichmuth

Einleitung

Liebe Freunde des Vorratsschutzes,
diese Sektion „Vorratsschutz“ der Deutschen Pflanzenschutztagung 2010 steht im Zeichen der Verabschiedung des langjährigen Leiters des Instituts für Vorratsschutz der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA), jetzt Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz (ÖPV) des Julius Kühn-Instituts, Prof. Dr. Christoph Reichmuth (Abb. 1). Der eigentlich aus der physikalischen Chemie und Nuklearwissenschaft stammende Ingenieur (Dipl.-Ing. chem.) hat am Anfang seiner wissenschaftlichen Karriere einen recht weiten Sprung in die angewandte Entomologie unternommen, wo er es mit Themen, wie den Sexualpheromonen vorratsschädlicher Motten zu tun bekam (Reichmuth, 1995). Andererseits befasste er sich aber auch mit Chemikalien, wie besonders den toxischen Gasen oder Kontaktinsektiziden und deren Wirkung auf Schadinsekten. Im Folgenden soll ein kurzer Überblick gegeben werden.

Abb. 1. Christoph Reichmuth.

Abb. 1. Christoph Reichmuth.

Als Christoph Reichmuth 1975 frisch promoviert im Alter von knapp 30 Jahren an die BBA kam, gab es am Standort in Berlin-Dahlem insgesamt ca. 150 Mitarbeiter mit etwa 50 Wissenschaftlern in sechs Instituten:

• Institut für Pflanzenschutzmittelforschung

• Institut für Zoologie

• Institut für Zierpflanzenforschung

• Institut für Bakteriologie

• Institut für Mykologie

• Institut für nichtparasitäre Pflanzenkrankheiten

• Institut für Vorratsschutz

Heute gibt es in Berlin noch ein Forschungsinstitut, das oben genannte ÖPV, in dem nicht nur viele der alten Institute aufgegangen sind, sondern in das seit 2008 auch das Institut für Pflanzenanalytik der ehemaligen Bundesanstalt für Züchtungsforschung integriert wurde. Derzeit (Stand April 2012) sind im Berliner Teil des JKI 67 Personen mit Festanstellung beschäftigt, davon 15 festangestellte Wissenschaftler im Institut ÖPV sowie eine Reihe von Projektkräften und Promotionskandidaten. Forschungsthemen und Wissensgebiete aus den 1970er Jahren (Pathogendiagnostik, Bakteriologie, Zoologie, Zierpflanzenforschung, nichtparasitäre Pflanzenkrankheiten) wurden inzwischen fast oder völlig aufgegeben, andere (NIR- oder Rahmann-Spektroskopie, Diagnose mit polyklonaler DNA, GC-MS-MS), gehören heute zum Forschungsprofil.

Ein eigenes Institut für Vorratsschutz bestand in Deutschland seit 1920, gegründet von Prof. Dr. Zacher, wohl unter dem Eindruck des Lebensmittelmangels und Hungers nach dem Ersten Weltkrieg (Reichmuth, 1998b). Die Prägungen der Begriffe „Vorratsschutz“ (Zacher, 1927) und „Phytomedizin“ gehen auf Zacher zurück (Sucker, 1998). Vorratsschutz selbst dürfte ein Thema sein, das schon vor der Entwicklung des Ackerbaus für die Menschen essenziell war. Denn auch getrocknete Beeren oder Trockenfleisch mussten durch Jäger und Sammler in Perioden des Mangels aufbewahrt werden können. Der Mensch ist außerdem nicht der einzige, der Vorratshaltung betreibt. Feldmäuse, Hamster, Eichhörnchen, der Eichelhäher und eine Vielzahl anderer Tierarten sind für Vorratshaltung bekannt (Levinson und Levinson, 1998; 1999). Auch Wirbellose, wie Ameisen oder Bienen legen Vorratsspeicher für pflanzliche Produkte an, weshalb die Vorratshaltung sogar noch deutlich älter sein dürfte als die Entwicklung der Säugetiere.

Im Vergleich dazu ist die historisch nachweisbare Beschäftigung des Kultur-Menschen mit der Vorratshaltung lächerlich jung (Reichmuth, 2009). Bildliche Darstellungen vorratsschädlicher Insekten gibt es in Grabzeichnungen aus der Zeit der ägyptischen Pharaonen von vor gut 4000 Jahren. Eine Abwehr erschöpfte sich in dieser Zeit aber oft in rituellen Beschwörungen und drohenden Zeichnungen, da auch ein Schädling als göttliche Kreatur angesehen wurde, die nicht ohne zwingenden Grund vernichtet werden durfte (Levinson und Levinson, 2003).

Der integrierte Vorratsschutz der Neuzeit – erstmals bei Reichmuth (1994) definiert – widmet sich nach Adler (1998) der Vermeidung, Früherkennung und Abwehr schädlicher Organismen in gelagerten Erzeugnissen, seien es Saatgut oder Pflanzenteile, Lebens- oder Futtermittel (Abb. 2).

Abb. 2. Die drei Säulen des Integrierten Vorratsschutzes (nach Adler, 1998).

Abb. 2. Die drei Säulen des Integrierten Vorratsschutzes (nach Adler, 1998).

Ein gesetzlicher Auftrag zur Erforschung neuer Tech­niken des Vorratsschutzes findet sich im Pflanzenschutzgesetz, wobei in der Fassung seit 1998 der Begriff „Vorrat“ durch „Pflanzenerzeugnis“ ersetzt wurde. Als Pflanzen­erzeugnis definiert sind „Produkte pflanzlichen Ursprungs, die nicht oder durch einfache Verfahren verändert worden sind“ (z.B. Trocknen, Pressen, Zerkleinern). Demnach gehören nicht nur lagerfähige trockene Produkte, wie Getreidesamen, Nüsse, Tees, Trockenkräuter, Hülsenfrüchte, Kaffee, Kakaobohnen oder Tabak zu den Vorratsgütern, sondern auch verderbliche Güter, wie Obst oder Gemüse. Durch das Vermischen oder Vermengen verschiedener Pflanzenerzeugnisse oder das Backen entsteht ein Lebensmittel. Hier endet das Pflanzenschutzrecht und das Lebens- und Futtermittelrecht beginnt, was den Vorratsschädlingen natürlich recht gleichgültig sein dürfte. Nur müssen ab diesem Verarbeitungsschritt zugelassene Biozide statt zugelassenen Pflanzenschutzmitteln eingesetzt werden, was den Herstellern von Bekämfungsmitteln Kosten und Arbeit bereitet.

Die von der Berliner Vorratsschutzforschung bearbeiteten Schaderreger sind die traditionell auf das Leben in trockenen Gütern spezialisierte Insekten. Allerdings gehören zu den Schaderregern in Vorräten auch Milben und Wirbeltiere (siehe Pflanzenschutzmittelverzeichnis, Teil 5 Vorratsschutz, 2012 oder in jeweils aktueller Version unter www.bvl.bund.de unter Pflanzenschutz, Pflanzenschutzmittel).

Spätestens seit der Europäischen Verordnung zum Handel mit Pflanzenschutzmitteln VO (EC) 1107/2009 ist gesetzlich niedergelegt, dass zum Schutz für Mensch, Tier und Umwelt (Abs. 8) Pflanzenschutzmittel mit einem niedrigeren Gefährdungsrisiko zu bevorzugen (Abs. 17) und gefährliche Wirkstoffe möglichst durch ungefährlichere, nicht-chemische Methoden oder Vorbeugungsverfahren ersetzt werden sollen (Abs. 19).

Vergleicht man die Anzahl verfügbarer, für den Vorratsschutz zugelassenen Mittel von 1975 mit 2012, so ist ein dramatischer Schwund festzustellen: die Anzahl der zugelassenen Mittel im Vorratsschutz sank von 1975 bis 2012 von 221 auf 22, wobei die 28 Mittel gegen Pilzkrankheiten und zur Keimhemmung und die 19 Mittel gegen Textil- und Pelzschädlinge bereits herausgerechnet sind. Unter den 22 aktuellen Mitteln im Mittelverzeichnis 2012 befindet sich darüberhinaus mit Lambda-Cyhalothrin ein Mittel zum Schutz von Holz in Containern, das mit Pflanzenerzeugnissen im Sinne des Vorratsschutzes eher weniger zu tun hat.

Besonders dramatisch ist in diesem Zusammenhang der Schwund von Rodentiziden von 174 auf 4 Mittel, was nur teilweise damit begründbar ist, das die Antragsteller für neue Mittel heute nur noch einen Antrag auf Biozidzulassung stellen. Die Anzahl der unterschiedlichen, gegen vorratsschädliche Insekten in den oben erwähnten Mitteln zum Einsatz kommenden Wirkstoffe ist von 15 auf 7 gesunken, wobei Lindan, Malathion, Cyanwasserstoff (Blausäure), Ethylenoxid und Brommethan (Methylbromid) bereits seit vielen Jahren nicht mehr für den Vorrats­schutz zugelassen sind. Die tatsächlich noch gegen Insekten im Vorratsschutz einsetzbaren Wirkstoffe sind die Gase Phosphorwasserstoff, Kohlendioxid, Sulfurylfluorid sowie die Kontaktwirkstoffe Deltamethrin, Pyrethrine, Pirimiphos-methyl (zur Behandlung von Getreide) und Kieselgur. Dies ist eine dramatisch niedrige Anzahl, da es so für ein Anwendungsgebiet kaum Alternativen für einen zugelassenen Wirkstoff gibt, wodurch das Risiko einer Resistenzentwicklung erhöht wird. Wenn die oben genannte Verordnung 1107 vorschreibt, beim Vorratsschutz möglichst bereits auf Vorbeugungsmethoden zurückzugreifen, so gab es in diesem Sinne schon unter der Leitung des vorhergehenden Leiters des Instituts für Vorratsschutz, Direktor und Professor a.D. Dr. Richard Wohlgemuth, Untersuchungen zum Verpackungsschutz (Khan, 1983; Schmidt, 1981a, 1981b;Wohlgemuth, 1986; Wohlgemuth und Reichmuth, 1998), zur Temperaturüber­wachung von Getreidelägern (Wohlgemuth, 1988, 1989), zur Früherkennung mit beköderten und unbeköderten Fallen, z.B. den bereits erwähnten Pheromonfallen (Reichmuth et al., 1976, 1978, 1980), zur Anwendung von Pflanzeninhaltsstoffen (Detmers et al., 1992a), zur bio­logischen Bekämpfung (Prozell et al., 1994) und Lichtfallen (Stolzenberg und Wohlgemuth, 1992a). Sexualpheromone erwiesen sich als für Fallen besonders geeignet. Bei der Patentierung der ersten Pheromonfalle zur Früherkennung vorratsschädlicher Motten gab es eine enge Kooperation unseres hier Geehrten mit den hier schon zitierten vielfachen Preisträgern, Prof. Herrmann Levinson und seiner Frau, Dr. Anna Levinson, vom Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie in Seewiesen (Levinson et al., 1981).

Zusammen mit Wohlgemuth und Langenschwadt ermittelte Reichmuth erstmals aus den Beschaudaten der Pflanzenschutzämter über die Einfuhr von Pflanzenerzeugnissen den Import vorratsschädlicher Insekten nach Deutschland (Wohlgemuth und Reichmuth, 1977; Wohlgemuth et al., 1978).

Im Rahmen der Bekämpfung lag der Schwerpunkt der Forschungsarbeiten von Reichmuth neben der Erforschung der Anwendung moderater tiefer Temperaturen gegen die Eier vorratsschädlicher Motten (Reichmuth, 1979; Reichmuth und Stratil, 1981) auf der chemischen Bekämpfung (Reichmuth, 1986, 1988, 1990, 1998a; Reichmuth et al., 1993). In diesem Zusammenhang erhielt Reichmuth den Zuschlag des Umweltbundesamtes zu einem großen Forschungsvorhaben über die Umweltaspekte des Vorratsschutzes. Die Ergebnisse (Reichmuth et al., 1981; Reichmuth und Noack, 1981,1983) dienten über viele Jahre zur Risikominimierung des Einsatzes toxischer Gase im Vorraschutz (WHO, 1988). Später kam die Untersuchung und Patentierung inerter Gase (Stickstoff und Kohlendioxid; Thema seiner Habilitationsschrift im Jahr 2000) (Reichmuth, 1986; Corinth und Reichmuth, 1990, 1991; Reichmuth, 1990, 2000a; Reichmuth et al., 1992, 1993), inerter Stäube (Kieselgur) (Trewin und Reichmuth, 1997; Mewis und Reichmuth, 1999) und die Erforschung der Anwendungsmöglichkeiten der biologischen Bekämpfung mit parasitoiden oder räuberischen Ge­genspielern hinzu (Schöller, 1998, 2000; Reichmuth, 2000b). Die Begasung großer, unter Plane gelagerter Getreidepartien lernte Christoph Reichmuth bei einem einjährigen Forschungsaufenthalt in Australien am dortigen Vorratsschutzinstitut in Canberra kennen (Abb. 3).

Abb. 3. Prof. Dr. Reichmuth bei seinem einjährigen Auf­enthalt in Australien im kühlen Feldeinsatz mor­gens um 4 Uhr auf einem mit Plastikfolie gasdicht eingeschlagenen 20 000 t-Getreidebunker bei der Vorbereitung einer Kohlendioxidbegasung, 1984.

Abb. 3. Prof. Dr. Reichmuth bei seinem einjährigen Auf­enthalt in Australien im kühlen Feldeinsatz mor­gens um 4 Uhr auf einem mit Plastikfolie gasdicht eingeschlagenen 20 000 t-Getreidebunker bei der Vorbereitung einer Kohlendioxidbegasung, 1984.

Diese Themen, wie auch physikalische Verfahren, z.B. die Anwendung extremer Temperaturen und der Einsatz von Prallmaschinen zur rückstandsfreien Entwesung feinkörniger Schüttgüter (z.B. Mehl) (Plarre et al., 1993) wurden unter seiner Leitung des Instituts von Mitar­beitern weiter entwickelt (Rassmann, 1995; Adler und Rassmann, 2000; Adler, 2008).

Einer der Schwerpunkte der eigenen wissenschaftlichen Tätigkeiten von Christoph Reichmuth war der Aufbau der Begasungsstation in Berlin-Dahlem (Reichmuth, 1981) und die Analytik toxischer Gase im Vorrasschutz (Noack et al., 1978). Hier ging es insbesondere um die Wirksamkeit (Leesch et al., 1994) und das Rückstandsverhalten von Phosphorwasserstoff einwickelnden Metallphosphiden (Noack und Reichmuth, 1982a, 1982b; Noack et al., 1983, 1984). Viele Versuche bis hin zum Patent wurden zusammen mit Firmen durchgeführt, die eine Zulassung anstrebten (Reichmuth, 1983; Horn und Reichmuth, 1998). Ein weiteres Thema war die Früherkennung von Schädlingsresistenzen gegen Phosphorwasserstoff, das unser Laureat bei seinem Aufenthalt in Australien 1983/84 und in den folgenden Jahren erfolgreich bearbeitete und mit radioaktiv markiertem Phosphorwasserstoff deutliche Verhaltensunterschiede zwischen resistenten und nichtresistenten Insekten feststellte (Reichmuth, 1990). Die Ergebnisse führten zu einem 30-minütigen Schnelltest zur schnellen Identifizierung phosphorwasserstoff-resistenter vorratsschädlicher Insekten (Reichmuth, 1991, 1992). Auf der Grundlage seiner physiko-chemischen Kenntnisse entwickelte Reichmuth einen Drucktest zur Bestimmung der Begasungsfähigkeit von Gebäuden und Sackstapeln (Reichmuth, 1993) und wirkte mit an der Ausgestaltung der Technischen Regel Gefahrstoffe für Begasungsmittel (TRGS 512) mit Abstandsregelungen und anderen Auf­lagen zum Arbeitsschutz sowie unter dem Dach des Europarates an der Erstellung einer europäischen Leit­linie zur Risikoabschätzung im Vorratsschutz (Reichmuth et al., 2008).

Wenn nun aber der ehemalige Leiter des Instituts für Vorratsschutz in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wird, stellen sich umso drängender Fragen nach der Zukunft der deutschen Vorratsschutz- und Nachernte­schutz-Forschung:

1. Wer bearbeitet den Vorratsschutz bei lagerndem Obst und Gemüse? (z.B. Kartoffel-, Apfellagerung, Controlled-Atmosphere- (CA-) Lagerung, Kühlung, Reifung, In-Transit-Begasung)

2. Wer bearbeitet den Vorratsschutz gegen Nager? Derzeit ist Dr. Jacob, JKI in Münster sporadischer Kooperationspartner, jedoch eigentlich mit Feldnagern befasst.

3. Wer bearbeitet den Vorratsschutz gegen Milben? Aus Personalnot existieren keine Zuchten mehr, altes Know-how (z.B. von Herrn Dr. Karg, ehem. BZA Kleinmachnow) ist verloren!

4. Wer bearbeitet den Vorratsschutz gegen Mikroorganismen, insbesondere Schimmelpilze und deren Stoffwechselgifte, die Mykotoxine? Dr. Ellner im ÖPV Berlin ist sporadischer Partner bezüglich der Feldpilze und der Mykotoxinanalytik. Hier gibt es Hoffnung durch den Neuzugang von Dr. Hagedorn.

5. Wann werden die beiden durch den Ruhestand des Diplombiologen Werner Rassmann und Pensionierung des Diplomingenieurs und Chemikers Christoph Reichmuth frei gewordenen Stellen im Vorratsschutz wieder ersetzt.

Nun könnte man mutmaßen, dass nach Jahrzehnten der Forschung doch nun alles bekannt sein müsste über gute Vorratsschutzpraxis, Kornkäfer und Konsorten. Doch weit gefehlt: Der Klimawandel und der starke Reiseverkehr in aller Welt, zusammen mit dem extrem angewachsenen Welthandel über Schiffs- und Lkw-Container, Flug- und Eisenbahnfracht drohen, neue Schädlingsarten, auch im Nacherntebereich, in Mitteleuropa heimisch werden zu lassen. Geänderte Lagerungs- und Verarbeitungsverfahren verändern den Schädlingsdruck vom Landwirt bis zum Konsumenten. Veränderte Rechtsvorschriften und der technische Fortschritt lassen vormals unwirtschaft­liche Alternativen, wie die Warmluftbehandlung leerer Räume oder das Tiefgefrieren hochwertiger Produkte, wie Trockenobst, wirtschaftlich interessant werden. Ökologischer Landbau und Resistenzentwicklungen bei Schädlingen führen zum Umstieg auf CO2-Hochdruck­behandlung für viele Rohwaren oder die großtechnische Erprobung der Inertgas-Entwesung.

Weitere technisch hochinteressante Forschungszweige sind die optische Überwachung verschiedener Vorrats­läger mit temperaturempfindlichen oder optisch hochauflösenden Kameras. Die bereits 1993 durch Christoph Reichmuth in Kooperation mit dem Berliner Physiker Hilmar Bentert entwickelte (Welp und Reichmuth, 1994) und nun weiter zu verbessernde akustische Früherkennung von Befall (Abb. 4) oder die Bestimmung der durch Schadorganismen wahrnehmbaren Geruchsstoffe sind weitere Forschungsthemen. Mit der zuletzt genannten Technik könnte es gelingen, die Orientierung der Insekten zu verstehen, zu beeinflussen und damit in Verbindung mit besserer Lagerungstechnik eine Erstbesiedlung der Vorratsgüter zu verhindern oder über Fallen auch die für die Vermehrung entscheidend wichtigen Weibchen zu fangen und ohne Einsatz von Gift unschädlich zu machen.

Abb. 4. Christoph Reichmuth mit dem kommerziell erhält­lichen Larvenlauscher.

Abb. 4. Christoph Reichmuth mit dem kommerziell erhält­lichen Larvenlauscher.

Nachdem es Dichlorvos als Verdunstungs-Strip nicht mehr gibt, ist in warmen Sommern der Befallsdruck durch Motten hoch. Nun soll geklärt werden, mit welchem Aufwand Getreideläger nachträglich mottendicht gestaltet werden können. Dies ist sehr anspruchsvoll, da die Eilarven dieser Tiere schon durch Öffnungen eindringen können, die nur wenig größer sind als ein Zehntel eines Millimeters.

In der Zusammenarbeit mit tropischen und subtropischen Ländern, die seit mehreren Jahren hauptsächlich im wissenschaftlichen Austausch mit Hochschullehrern und Promotionskandidaten erfolgt, kann ein Beitrag zur Sicherung der Welternährung auch für zukünftige Generationen geleistet werden. In neuester Zeit gibt es auch wieder nationale und internationale Fördermöglichkeiten für Projekte mit Kollegen aus diesen Ländern, und auch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ, früher GTZ) hat den Vorratsschutz als Arbeits­gebiet nach 20 Jahren wiederentdeckt. Dies lässt hoffen.

Allerdings stehen diese neuen Entwicklungen einem bundesweiten Rückgang der Forschungsaktivitäten gegenüber, denn in den deutschen Bundesländern wurde in den Pflanzenschutzämtern massiv eingespart, so dass das regelmäßige Treffen der Sachbearbeiter Vorratsschutz seit 2007 eingestellt werden musste. Auch weltweit hat es intensive Einsparungen gegeben: Ehemals in der Vorratsschutzforschung hoch aktive Länder, wie Australien, England, Österreich, Frankreich oder Dänemark haben ihre Ressortforschung auf null oder nahe null reduziert. Staatliche Institutionen, die auf internationalen Konferenzen Forschungsergebnisse vorstellen, stammen derzeit hauptsächlich aus den USA, Brasilien, Israel, neuerdings auch vermehrt aus China, Russland und Iran, einzelne Personen kommen aus Portugal, Spanien und Deutschland sowie von der universitären Forschung aus verschiedenen Ländern.

Dass der Nachernteschutz nun nach etwa 20 Jahren in der Versenkung von der internationalen Politik wieder­entdeckt wurde, ist für die hier noch Tätigen ein Glücksfall. Angetrieben von Studien der FAO zur Nahrungsmittelverschwendung in den Industrieländern oder Filmen wie „Taste the Waste“, stößt in der öffentlichen Wahrnehmung das deutliche Versagen der Weltgemeinschaft unangenehm auf, das Milleniumsziel der Verringerung der Zahl hungernder Menschen in der Welt um 50% verfehlt zu haben. Und das, obwohl doch versprochen wurde, dass neue Saatgutentwicklung über genetisch modifizierte Organismen in Zusammenspiel mit gezielter Pflanzenschutztechnik genau diesen Hunger besiegen sollte. Andererseits hat der seit 2007 etwa verdoppelte Getreide­preis am Weltmarkt zwar das Risiko von Hungersnöten erhöht und Hungerrevolten, wie die in Nordafrika gefördert. Andererseits könnte diese Tendenz auch zu Fortschritten in der Lagerungstechnik führen, wenn es sich wieder lohnt, die Qualität dieses Pflanzenerzeugnisses zu erhalten.

Im Laufe seiner beruflichen Karriere im Institut für Vorratsschutz und anschließend betreute Christoph Reichmuth eine Vielzahl von Diplom- und Promotions-, Praktikums- und Habilitationsarbeiten. Die von ihm aufgelisteten Arbeiten finden sich in Tab. 1.

Tab. 1. Liste von Prof. Dr. Christoph Reichmuth zu seiner Mitwirkung an folgenden Abschlussarbeiten von Uni­versitätskandidaten:

Adarkwah, Charles 2010: Integrated management of the stored product pest insects Corcyra cephalonica, Cadra cautella, Sitoph­ilus zeamais and Tribolium castaneum by use of the parasitic wasps Habrobracon hebetor, Venturia canescens, Lariophagus dis­tinguendus and neem seed oil. Doktorarbeit, Humboldt-Universität zu Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, 29. Juni 2010, 116 pp.
In: Reichmuth, C., M. Schöller, (Eds.): Berliner ökophysiologische und phytomedizinische Schriften 15, der Andere Verlag, Tönning, Lübeck und Marburg, 2010, Herausgegeben von Christian Ulrichs und Carmen Büttner, Landwirtschaftlich-Gärt­nerische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, 116 pp.

Adarkwah, Charles 2004: Stored product pests of cocoa beans. Student Semester Research Project, Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Vorratsschutz; Humboldt-Universität zu Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Fachgebiet Phytomedizin, März 2004, 42 pp.

Adarkwah, Charles, 2004: The mechanism for resistance to diatomaceous earth of three stored product beetles. Master Thesis, Humboldt-Universität zu Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Gartenbauwissenschaften, Fachgebiet Phytomedizin, 22. März 2004, 93 pp.

Adepu, Kiran Kumar 2005: Protection of stored rice against the insect pests Tribolium castaneum and Corcyra cephalonica with the two diatomaceous earths Fossil-Shield90® and Silico-Sec®. Master Thesis, Humboldt-Universität zu Berlin, Landwirtschaft­lich-Gärtnerische Fakultät, Januar 2005, 66 Seiten

Adler, Cornel 1988: Der Kornkäfer Sitophilus granarius L. Coleoptera, Curculionidae, seine Biologie und seine Bekämpfung im Getreide, insbesondere mit Modifizierten Atmosphären. Diplomarbeit, Freie Universität Berlin, Fachbereich 23 (Biologie), Institut für Zoologie, August 1987, 108 Seiten;
In: Adler, C., C. Reichmuth, 1988: Der Kornkäfer Sitophilus granarius L. Coleoptera, Curcu­lionidae, seine Biologie und seine Bekämpfung im Getreide, insbesondere mit Modifizierten Atmosphären. Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Berlin Dahlem 239, 100 Seiten

Adler, Cornel 1992: Zur Wirkung modifizierter Atmosphären auf Vorratsschädlinge in Getreide am Beispiel des Kornkäfers Sitophilus granarius (L.) (Col.: Curculionidae). Doktorarbeit, Freie Universität Berlin, Fachbereich Biologie, 1992, 146 Seiten;
In: Ad­ler, C., 1993: Zur Wirkung modifizierter Atmosphären auf Vorratsschädlinge in Getreide am Beispiel des Kornkäfers Sitophilus gra­narius (L.) (Col., Curculionidae). ISBN 3-86111-401-1, Shaker Verlag Aachen: 146 Seiten

Alleine und in Zusammenarbeit mit Co-Autoren verfasste unser Laureat eine große Anzahl an Publikationen. Eine Liste dieser ca. 230 Publikationen wird am Ende aller Artikel zu seiner Verabschiedung im 2. Themenheft Vorratsschutz im Journal für Kulturpflanzen aufgeführt werden. Eine Liste der Titel der vorangegangenen Publikationen von 1975 bis 1997 aller wissenschaftlichen Mitarbeiter des Instituts für Vorratsschutz wurde bereits im Mitteilungsheft 338 der BBA zur Geschichte des Instituts für Vorratsschutz publiziert (Reichmuth, 1998).

An dieser Stelle möchte ich Prof. Dr. Christoph Reichmuth herzlich danken für die große menschliche Wärme, mit der er mich und andere Kandidaten aus aller Herren Länder betreut hat. Angenehm war außerdem seine große Gelassenheit, auch in hektischen Situationen, und seine Fähigkeit, auch auf Reisen einmal an einen schönen Ort einzukehren und den Moment zu genießen. Schließlich war sein ausgeglichenes Wesen hilfreich für eine gute Arbeitsatmosphäre im Institut. Wer ihn wirklich einmal auf die Tanne bringen wollte, musste sich schon ziemlich anstrengen.

Der als Institutsleiter mit Direktor und Professor be­titelte Christoph Reichmuth hat sich zusätzlich über eine Habilitationsschrift (Reichmuth, 2000) noch einen universitären Professorentitel erworben. Derzeit lehrt er an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, nur wenige hundert Meter von seiner ehemaligen Wirkungsstätte JKI entfernt. Mit Frau Professor Dr. Carmen Büttner und Professor Dr. Wilfried Pestemer bildet er ein Triumvirat oder Trio infernale, je nach Sichtweise. Jedenfalls hat er so gut die Kurve bekommen und nutzt weiterhin seine Kenntnisse und Fähigkeiten im Dienste der Forschung und Lehre.

Ihm und seiner Frau wünsche ich hiermit herzlich viel Gesundheit, Schaffenskraft und Freude am Dasein.

Literatur

Adler, C., 1998: What is integrated stored product protection? In: Adler, C., M. Schöller, (Eds.): Proceedings of the meeting of the IOBC-WPRS Study Group ´Integrated Protection of Stored Products´. 31 August–2 September 1997 in Zurich, Switzerland, IOBC WPRS Bulletin 21, 1-8.

Adler, C., 2008: Zur Wirkung hoher Temperaturen auf vorrats­schädliche Insekten. In: Vorträge der Entomolgentagung vom 26. Februar–1. März 2007 in Innsbruck. Mitteilungen der Deut­schen Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie 16, 319-322.

Adler, C., W. Rassmann, 2000: Utilisation of extreme temperatures in stored product protection. In: Adler, C., M. Schöller, (Eds.): Proceedings of the Meeting of the IOBC/WPRS Study Group „Integrated Protection of Stored Products“. 22–24 August 1999 in Berlin, IOBC Bulletin 23, 279 pp., 257-262.

Corinth, H.-G., C. Reichmuth, 1990: Verfahren zum Entwesen von Gebäuden. Patentschrift, Deutsches Patent, Kohlensäure-Werke Rud. Buse GmbH & Co., Tag der Veröffentlichung: 20. Dezember 1990, Pat.-Nr. 3929637, 4 S.

Corinth, H.-G., C. Reichmuth, 1991: Verfahren und Einrichtung zum Entwesen von organischem Schüttgut. Patentschrift, Deutsches Patent, Kohlensäure-Werke Rud. Buse GmbH & Co., Tag der Veröffentlichung: 24. Oktober 1991 Pat.-Nr. 3930470, 1 S.

Detmers, H.-B., R. Wohlgemuth, E. Schneider, 1992: Wirkung von Steinkleekraut und Patschuliölgranulat auf die Kleidermotte Tineola bisselliella Hum. (Lepidoptera: Tineidae). Phytomedizin, Mitteilungen der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft e.V. 22, 25.

Horn, F., C. Reichmuth, 1998: Composition for producing phosphine gas. Patentschrift, United States Patent, Tag der Veröffentlichung: 13. Oktober 1998, Pat.-Nr. 5,820,840, 18 S.

Khan, M.A., 1983: Untersuchungen über die Invasion von Eilarven von vorratschädlichen Insekten durch verschieden große Poren des Verpackungsmateriales. Anzeiger für Schädlingskunde, Pflanzenschutz und Umweltschutz 56, 65-67.

Leesch, J.G., C. Reichmuth, R. Wohlgemuth, R, Davis, M. Redlinger, 1994: The intransit shipboard fumigation of soybeans with phosphine probed 2–3 meters deep. Zeitschrift für Pflanzenkrank­heiten und Pflanzenschutz 101, 534-544.

Levinson, H.Z., A.R. Levinson, C. Reichmuth, R. Wohlgemuth, 1981: A method for the recognition and control of destructive insects in store-rooms and a trap for carrying out the method. Foreign Patent Application, Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., Date of Sealing: 12. August 1981, Pat.-Nr.: 1590756, 6 S.

Levinson, H., A. Levinson, 1998: Instinctive grain storage habitually performed by certain animal species. In: Adler, C., M. Schöller, (Eds.): Proceedings of the Meeting of the IOBC Study Group „Integrated Protection of Stored Products“, 31 August–2 Sep­tember 1997 in Zurich, Switzerland, IOBC wprs Bulletin 21, 141-142.

Levinson, H., A. Levinson, 1999: Instinctive and intentional food storage by animals and man. Spixiana 22, 181-187.

Levinson, H., A. Levinson, 2003: Anfangsgründe der Schädlings­abwehr im orientalischen und klassischen Altertum. Naturwissen­schaftliche Rundschau 56, 5-15.

Mewis, I., C. Reichmuth, 1999: Diatomaceous earths against the coleoptera granary weevil Sitophilus granarius (Cucurlionidae), the confused flour beetle Tribolium confusum and the mealworm Tenerbrio molitor (Tenebrionidae). In: J. Zuxun, L. Quan, L. Yongsheng, T. Xianchang, G. Lianghua, (Eds.): Proceedings of the 7th International Working Conference on Stored-product Protection. 14–19 October 1998 in Beijing, P.R. China, Sichuan Publishing House of Science & Technology, Chengdu, Sichuan Province, P. R. China, Vol. 1, 765-780.

Noack S., C. Reichmuth, R. Wohlgemuth, 1983: PH3-Rückstände bei Vorratsschutzbegasungen in Abhängigkeit von der Konzentration, Einwirkungszeit und Lagerdauer nach der Begasung. Zeitschrift für Lebensmittel-Untersuchung und -Forschung 177, 87-93.

Noack, S., C. Reichmuth, 1981: Bestimmung von Schwellwerten für die Schädigung von tierischen und pflanzlichen Organismen durch Phosphorwasserstoff und Methylbromid, I. Untersuchungen an Drosophila melanogaster. Anzeiger für Schädlingskunde, Pflanzenschutz und Umweltschutz 54, 23-27.

Noack, S., C. Reichmuth, 1982a: Desorption von Phosphorwasserstoff nach Vorratsschutzbegasungen von Lebensmitteln Ernährungs-Umschau 29, 241.

Noack, S., C. Reichmuth, 1982b: Über die im Vorratsschutz eingesetzten Mengen von Phosphorwassserstoff, Methylbromid und Blausäure in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1975–1977. Nachrichtenblatt des Deutschen Pflanzenschutz­dienstes 34, 17-21.

Noack, S., C. Reichmuth, F. El-Lakwah, 1978: Zur gas-chromato­graphischen Bestimmung von Methylbromid neben Phosphin in Luft. Fresenius Zeitschrift für Analytische Chemie 291, 121-123.

Noack, S., C. Reichmuth, R. Wohlgemuth, 1984: Rückstandsver­halten von Phosphin in begasten Lebensmitteln in Abhängigkeit von der Lagertemperatur und der Belüftung. Zeitschrift für Lebensmittel-Untersuchung und -Forschung 178, 31-37.

Plarre, R., W.Rassmann, R.Wohlgemuth, 1993: Einsatz von Prallmaschinen zur Bekämpfung der Mehlmotte Ephestia kuehniella Zeller (Lepidoptera: Pyralidae) in Mehl und Grieß. Anzeiger für Schädlingskunde, Pflanzenschutz und Umweltschutz 66, 15-18.

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Dr. Cornel Adler JKI, Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz, Berlin


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