Erstnachweis von Lactuca serriola als neue Wirtspflanze von Septoria birgitae, einem Pathogen an Kopfsalat
First report of Lactuca serriola as weed host of Septoria birgitae, a pathogen of butterhead lettuce
Journal für Kulturpflanzen, 65 (12). S. 488–489, 2013, ISSN 1867-0911, DOI: 10.5073/JfK.2013.12.04, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart
Es wurde der Erstnachweis des Auftretens von Septoria birgitae Bedlan an Lactuca serriola erbracht. Septoria birgitae ist ein Krankheitserreger an Kopfsalat, der 1999 an dieser Wirtspflanze erstmals beschrieben wurde (Bedlan, 1999).
Stichwörter: Septoria birgitae, Lactuca serriola, neue Wirtspflanze
This is the first report of Septoria birgitae Bedlan on Lactuca serriola. Septoria birgitae as a pathogen of butterhead lettuce was first described 1999 on this host (Bedlan, 1999).
Key words: Septoria birgitae, Lactuca serriola, new host
An Spezies der Gattung Lactuca kommen folgende Septoria-Arten vor: S. lactucae Pass., S. lactucina Lobik, S. lactucicola E. und M., S. schembelii Melnik, S. ludoviciana Ell. und Ev., S. fernandezii Unamuno, S. sikangensis Petrak, S. unicolor Wint., S. sleumeri Petrak, S. mulgedii Thüm., S. mulgedii var. tatarici Lobik und S. birgitae Bedlan. Letztere wurde erstmals 1999 und zwar an Lactuca sativa beschrieben (Bedlan, 1999).
Für die Bestimmungsarbeiten wurden die gängigen mykologischen Routinemethoden der Lichtmikroskopie angewandt. Die Pilzstrukturen wurden mit Wittmann’s Blau (Wittmann, 1970) gefärbt.
In Strem bei Güssing (südliches Burgenland) wurde Anfang Juli 2013 an Lactuca serriola das Pathogen Septoria birgitae nachgewiesen. Die Pflanzen von L. serriola befanden sich am Rand eines Feldes, das mit Silphium perfoliatum bepflanzt war. Weder Pflanzen des Silphium-Bestandes, noch andere Kompositen im Umkreis dieses Feldes zeigten einen Befall durch S. birgitae. Auf den Blättern verursacht der Pilz braune unregelmäßige Flecken, die bis zu 5 mm groß sein können (Abb. 1). Fließen diese zusammen, werden auch größere Blattpartien bedeckt. Auf den Flecken werden blattoberseits die Pyknidien gebildet. Die mikroskopische Diagnose ergab für den Pilz Pyknidien mit einem Durchmesser von 63–158 μm (Abb. 2), im Durchschnitt von 99 μm. Die Konidien messen 21–38 × 1–3 μm, im Durchschnitt 28,4 × 2,1 μm (Abb. 3).
Abb. 3. Konidien von Septoria birgitae (zweizellige K.: 28,1´ 2,1 μm; dreizellige K.: 29,9´ 1,57 μm; vierzellige K.: 32´ 1,84 μm (gefärbt mit Wittmann\qs Blau).
Damit ist der Durchschnittswert des Durchmessers der Pyknidien an Lactuca serriola um 36 μm kleiner als beim Typus an Lactuca sativa, die Konidien entsprechen aber durchaus dem Typus. Die kleineren Pyknidien sind m. E. von der Wirtspflanze bedingt.
Septoria birgitae Bedlan an lebenden Blättern von Lactuca serriola L., Strem bei Güssing (Burgenland), neben der Biogasanlage Strem, 03.07.2013, leg. et det. G. Bedlan.
Der Beleg wurde im Kryptogamenherbar des Naturhistorischen Museums in Wien (hb W) hinterlegt.
Bedlan, G., 1999: Septoria birgitae sp. nov., a new pathogen causing leaf spots on Lactuca sativa – Mycotaxon Vol. 70, 51-53.
Wittmann, W., 1970: Ein neues Rezept zur Herstellung mykologischer Präparate. PflSchber. Bd. 41, Heft 5/6/7, 91-94.