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Mitteilungen und Nachrichten

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Das Institut „Pflanzengesundheit“ des Julius Kühn-Instituts (JKI) teilt mit:

EU-Projekt DROPSA (Strategies to develop effective, innovative and practical approaches to protect major European fruit crops from pests and pathogens) ist im Januar 2014 angelaufen

Journal für Kulturpflanzen, 66 (10). S. 363–363, 2014, ISSN 1867-0911, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart


DROPSA vereint erstmals Experten aus Europa, Nordamerika, Ozeanien und Asien bei dem Versuch, die pflanzengesundheitlichen Praktiken im Obstbau zu optimieren und so stabile Ernte­erträge im Obstsektor zu gewährleisten und veränderlichen Umweltbedingungen, wie dem Klimawandel, besser begegnen zu können. Im Fokus steht dabei die Erforschung und Verminderung des Risikos der Einschleppung und Verbreitung von bedeutenden und neuen Obst-Schädlingen und -Krankheiten. Mit dem Kick-off Meeting vom 27. bis 28. Januar 2014 in York (Großbritannien), hat das durch den 7. Europäischen Forschungsrahmenplan finanzierte Projekt offiziell begonnen.


Wesentliche Bestandteile von DROPSA sind:

– Bestimmung der Ein- und Verschleppungswege der Kirsch­essigfliege (Drosophila suzukii), des Quarantäneschadorganismus Kiwikrebs (Pseudomonas syringae pv. actinidiae) und weiterer obstschädigender Organismen, sowie das Erarbeiten von Empfehlungen für präventive Maßnahmen;

– Erforschung der Biologie und Ökologie dieser Schadorganismen in unterschiedlichen Regionen Europas als Grundlage zur Entwicklung von Methoden der nachhaltigen Schädlingskontrolle;

– Entwicklung innovativer Bekämpfungsmaßnahmen, von denen die effektivsten kombiniert und als Integrated Pest Management (IPM) Strategie optimiert werden sollen;

– Entwicklung von Systemen zur Entscheidungshilfe, unter Berücksichtigung der Kartierung gefährdeter Gebiete und der Evaluierung vorgeschlagener IPM Maßnahmen nach ökonomischen Gesichtspunkten.


Das Forschungsprojekt hat eine Laufzeit von vier Jahren und vereint 26 Partner unter der Koordination der Food and Envi­ronment Research Agency (FERA, Großbritannien).

Das Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, wird durch das Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit vertreten und ist federführend für die geplante Analyse und Risikobestimmung der Ein- und Verschleppungswege von Quarantäne- und weiteren Schadorganismen an Obst in die EU verantwortlich. Im Einzelnen sollen die Herkunft und Einschleppungswege von relevanten Obstschädlingen (Drosophila suzukii, Pseudomonas sp., Xanthomonas sp.) nach Europa nachvollzogen werden, zum Beispiel anhand phylogeographischer Studien. Weiterhin soll die aktuelle und potentielle Ver- und Ausbreitung dieser Schadorganismen, mit zum Teil im Rahmen des EU-Projektes PRATIQUE (z.B. Kehlenbeck et al., 2009; Schrader et al., 2011) entwickelten Modellen, untersucht werden. In enger Zusammenarbeit mit der European and Mediterranean Plant Protection Organisation (EPPO) und unter Berücksichtigung der Herkunft und Entwicklung von Obstimporten wurde zudem mit der Erstellung einer Frühwarnliste begonnen, die Schadorganismen listet, deren Einschleppung nach Europa mit importierten Früchten wahrscheinlich ist. Ergänzend sollen Waren-basierte Risikoanalysen (commodity risk analyses) für wichtige Obst­arten (Äpfel, Weintrauben, Zitrusfrüchte) angefertigt werden. Zur Quantifizierung des Einschleppungsrisikos ist, unter Verwendung bereits erzielter Forschungsergebnisse (EFSA-Projekte Prima phacie und QPA Food, EPPO working groups), die Weiterentwicklung spezieller Analysemethoden geplant. Ziel dieser Arbeiten ist die Entwicklung von Risikomanagementoptionen und Empfehlungen zur Verhinderung der Einschleppung neuer und der Ausbreitung bereits in der EU vorhandener Obst-Schad­organismen.

Weitere europäische Partner sind Stichting Dienst Land­bouwkundig Onderzoek (Niederlande), Universitat de Girona (Spanien), Università di Bologna (Italien), University of Leeds (Großbritannien), Universitat Politecnica de Valencia (Spanien), Imperial College London (Großbritannien), Consiglio per la Ricerca e la Sperimentazione in Agricoltura (Italien), Institut National de la Recherche Agronomique (INRA, Frankreich), Endoterapia Vegetal (Spanien), Oxitec (Großbritannien), Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (Schweiz), Università degli Studi di Padova (Italien), Pherobank (Niederlande), Agrifutur (Italien), Ecology and Plant Protection (Spanien), Handelsonderneming Vlamings (Niederlande) und Instytut Ogrodnictwa (Polen). Außereuropäische Partner sind Agriculture and Agri-Food (Kanada), Plant and Food Research (Neuseeland), United States Department of Agriculture (USDA, USA), Yunnan Agricultural University (China) und Hokkaido University (Japan). Darüber hinaus sind auch die überregional agierenden Organisationen CAB International (CABI), sowie die EPPO beteiligt.


Die Projektseite kann unter www.dropsaproject.eu aufgerufen werden.

Literatur

Schrader, G., H. Kehlenbeck, J.-G. Unger, 2011: Abschluss-Konferenz des EU-Projektes PRATIQUE – Weiterentwicklung von Risikoanalysemethoden im Bereich der Pflanzengesundheit. Journal für Kulturpflanzen 63 (10), 344-345.

Kehlenbeck, H., G. Schrader, K. Kaminski, U. Starfinger, 2009: Arbeitstreffen zum EU-Projekt PRATIQUE – Weiterentwicklung von Risikoanalysemethoden im Bereich der Pflanzengesundheit. Journal für Kulturpflanzen 61 (8), 297-299.


Gritta Schrader, Kristina Steffen, Silke Steinmöller(JKI, Institut für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit, Braunschweig)


ISSN (elektronisch): 1867-0938
ISSN (print): 1867-0911
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