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Mitteilungen und Nachrichten

Mitteilungen und Nachrichten

Die Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften (GPW) teilt mit:

AG Grünland und Futterbau

Journal für Kulturpflanzen, 66 (11). S. 322–325, 2014, ISSN 1867-0911, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart


Die Arbeitsgemeinschaft für Grünland- und Futterbau war Mitorganisator der Internationalen Weidetagung vom 21. bis 22. August 2014 an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen. 95 Teilnehmer aus der Schweiz und 41 Teilnehmer aus der EU, davon 26 aus Deutschland, nahmen an der Exkursion und anschließenden Fachtagung zum Thema „Grasland- und weidebasierte Milchproduktion“ teil. Der Tagungsband ist als Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft Grünland und Futterbau, Band 16, „Grasland- und weidebasierte Milchproduktion“ erschienen und wird demnächst auf unserer Homepage (http://www.gpw.uni-kiel.de/de/aggf) verfügbar sein.

Die 58. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Grünland- und Futterbau der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften e.V. (GPW) fand auf Einladung der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft vom 28. bis 30. August 2014 in Arnstadt, in der Mitte Thüringens, statt. Mit dem Schwerpunktthema „Multifunktionalität des Dauergrünlandes erhalten und nutzen“ wurde auch den aktuellen Diskussionen zum Grünlanderhalt und Grünlandverlust Rechnung getragen. Von 88 Tagungsteilnehmern wurden insgesamt 11 Vorträge und 31 Poster präsentiert. Drei Plenarvorträge zu Strategien für den Erhalt und die Nutzung des Dauergrünlandes, seiner Ökosystemleistungen und Multifunktionalität sowie den Wirkungen einer standort- und bestandsdifferenzierten Grünlandbewirtschaftung führten in den Themenschwerpunkt ein. Mit sieben Kurzvorträgen und vier Postern wurden ausgewählte Aspekte dieser Thematik vertieft diskutiert. In weiteren 27 Postern wurden aktuelle Ergebnisse aus Arbeiten der Grünland- und Futterbauforschung zu den Themenbereichen Futterqualität und Pflanzenbestand, Weide und freie Themen vorgestellt. Die Kurzfassungen der Vorträge und Poster finden Sie demnächst auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft zum Download (http://www.gpw.uni-kiel.de/de/aggf). Exkursionen am Freitag und Samstag führten zu über 20 Jahre alten Grünland-Dauerversuchen der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft sowie einem typischen Futterbaubetrieb am Nordrand des Thüringer Waldes. Im Thüringer Wald wurden interessante Einblicke in die dort praktizierte Grünlandbewirtschaftung sowie in die vielfältigen Fragestellungen der Grünlandversuchsstation Oberweißbach geboten.

Das 25th General Meeting der European Grassland Federation mit dem Generalthema „EGF at 50: the future of European Grasslands“ fand vom 07. bis 11. September 2014 in Aberystwyth, Wales, U.K. statt. Auch hier war unsere Arbeitsgemeinschaft mit vielen aktiven Delegierten gut vertreten.

Die 59. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Grünland und Futterbau findet 2015 vom 27. bis 29. August in Aulendorf (Baden-Württemberg) auf Einladung des Landwirtschaftlichen Zentrums für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei (Fachbereich Grünlandwirtschaft, Futterbau, Prof. Dr. Elsässer) und der der Universität Hohenheim (Fg. Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergiepflanzen, Dr. Thumm) statt. Informationen dazu finden Sie zu gegebener Zeit auf der Homepage der AGGF (http://www.gpw.uni-kiel.de/de/aggf).

Turnusgemäß stand zur Mitgliederversammlung 2014 der Arbeitsgemeinschaft für Grünland- und Futterbau die Neuwahl der AG-Leitung an. Einstimmung wurde Frau Prof. Dr. Nicole Wrage-Mönnig (Universität Rostock, Grünland und Futterbauwissenschaften) als neue AG-Vorsitzende gewählt. Herzlichen Glückwunsch!

Gerhard Riehl (Pöhl)

AG Versuchswesen

Journal für Kulturpflanzen, 66 (11). S. 322–325, 2014, ISSN 1867-0911, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart


Am 26./27. Juni 2014 fand die diesjährige Gemeinsame Sommertagung der AG „Landwirtschaftliches Versuchswesen“ der Biometrischen Gesellschaft mit den Arbeitsgruppen „Versuchswesen“ der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften (GPW), „Biometrie und Informatik“ der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ) sowie „Biometrie und Versuchsmethodik“ der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft (DPG) statt. Tagungsort war diesmal die Versuchsstation Ihingerhof an der Universität Hohenheim. Unter anderem wurden vier Versuche, die auf der Versuchsstation durchgeführt werden, durch Tandems aus einem Biometriker und einem Versuchsansteller im Vortrag und bei der Versuchsfeldbesichtigung vorgestellt.

Vom 9. bis 14. März 2015 findet das Biometrische Kolloquium in Dortmund statt. Hier ist die AG an der Organisation von Sessionen zum Bereich „Design und Analyse von Versuchen in Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Biologie“ beteiligt.

Die nächste Sommertagung findet am 25./26. Juni 2015 beim Leibniz-Institut für Agrartechnik (ATB) in Potsdam statt. Die Anmeldung wird über Dr. Bärbel Kroschewski (FG Biome­trie und Versuchswesen der Humboldt-Universität zu Berlin) erfolgen. Nähere Details zur geplanten Sommertagung finden Sie demnächst unter http://www.biometrische-gesellschaft.de/arbeitsgruppen/landwirtschaftliches-versuchswesen/.

Hans-Peter Piepho (Stuttgart-Hohenheim)

AG Arznei- und Gewürzpflanzen

Journal für Kulturpflanzen, 66 (11). S. 322–325, 2014, ISSN 1867-0911, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart


Höhepunkt der diesjährigen Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft Arznei- und Gewürzpflanzen war die Vorbereitung und Durchführung der 7. Fachtagung für Arznei- und Gewürzpflanzenforschung, die vom 14. bis 17. September 2014 in Wien stattfand. Nachdem die Vorgänger-Tagungen auf diesem Gebiet alle in Deutschland durchgeführt wurden, fand die diesjährige Fachtagung erstmalig in Österreich, an der im Jahr 1765 gegründeten Veterinärmedizinischen Universität (VetMed) in Wien statt, die neben dem Deutschen Fachausschuss für Arznei-, Gewürz- und Aromapflanzen (DFA) als Hauptveranstalter dieser Tagung fungierte. Die Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften e.V. (GPW) war neben der Deutschen Botanischen Gesellschaft e.V. (DBG), der Gesellschaft für Arzneipflanzen und Naturstoff-Forschung e.V. (GA), der Gesellschaft für Phytotherapie e.V. (Gphy), der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung e.V. (GPZ) und der Vereinigung für angewandte Botanik e.V. (VAB) Mitveranstalter dieser Tagung.

Unter dem Motto „Innovation entlang der Produktionskette“ wurden insgesamt 30 Vorträge gehalten sowie 21 Poster vorgestellt. Einige Firmen, die ihre Marketing-Konzepte und Produkte auf dem Gebiet der Naturstoffe vorstellten, ergänzten die Präsentationen. Die einzelnen Fachvorträge wurden in sechs Themenkreisen vorgestellt und diskutiert. Bei diesen Themenkreisen handelte es sich um die Schwerpunkte

• Wildsammlung, Inkulturnahme und Anbau,

• Phytopathologie und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe,

• Genetische Ressourcen, Züchtung und Sortenwesen,

• Qualitätsmanagement und Pflanzenanalytik,

• Pharmazeutische Biologie und Anwendungen, sowie um den Workshop

• Innovative Molekulargenetik – Chancen für Arznei- und Gewürzpflanzen.

Von Mitgliedern der GPW, die von der Justus-Liebig-Universität Gießen kamen, wurden insgesamt vier Vorträge gehalten und ein Poster vorgestellt. Die Themen dieser Beiträge konzentrierten sich vor allem auf die Analyse der Wechselwirkungen zwischen den Faktoren Umwelt und Kultivierung einerseits und den Parametern Drogenertrag und Drogenqualität verschiedener Arzneipflanzen andererseits. Konkret wurden die Forschungsergebnisse zu folgenden Themen vorgestellt:

• Wirkung mineralischer N-Düngung auf Blatterträge und Scopolamingehalte von Duboisia sp.,

• Einfluss der Klimabedingungen auf morphologische Merkmale der Ölbehälter und auf die Zusammensetzung des ätherischen Öls von vier Origanum vulgare Subspezies,

• Einfluss von Umweltbedingungen und Entwicklungssta­dium auf Ertragsparameter und sekundäre Pflanzenstoffe von Zitronenmelisse (Melissa officinalis L.),

• Phenolsäuregehalte und antioxidative Kapazität in Wurzel­extrakten von Chinesischem Salbei (Salvia miltiorrhiza Bunge) und

• Auftreten von Falschem Mehltau bei Gartenkresse (Lepidium sativum L.) in der Saatgutvermehrung – Evaluierung von Saatgutbehandlung und Wachstumsbedingungen in einem Gefäßversuch.

Weitere Beiträge von Mitgliedern der GPW kamen von der Humboldt-Universität Berlin, die Ergebnisse zur „In-vitro-Sprossregeneration an männlichen Blütenknospen von Cannabis sativa (L.) Usos“ und „Zum Blühverlauf und Befruchtungsverhalten von Actaea racemosa L. (syn. Cimifuga racemosa (L.) Nutt.) vorstellten.

In den Beiträgen anderer Arbeitsgruppen und Autoren wurden die Ergebnisse aus Versuchen mit Kamille, Thymian, Weißem Senf, Arnika, Salbei, Lavendel, Pfefferminze, Baldrian, Spitzwegerich, Traubensilberkerze und weiteren Pflanzenarten vorgestellt. Alle Beiträge der Konferenz sind in einem Tagungsband, herausgegeben von Corinna Schmiderer, Johannes Nowak und Frank Marthe, im Julius-Kühn-Archiv (2014, Nr. 446) erschienen.

Am letzten Tag der Fach-Konferenz fand eine sehr interes­sante Ganztagsexkursion zu den österreichischen Firmen „Sonnentor“ und „Waldland“ statt. Beide Unternehmen betreiben die Produktion, die Verarbeitung und den Vertrieb mit Kräutern, ätherischen Ölen, Pflanzenextrakten, Nahrungsergänzungsmitteln, Pflanzenfasern und weiteren Produkten, die aus ökologischer Erzeugung (Sonnentor) bzw. aus ökologischer und konventioneller (kontrollierter) Erzeugung (Waldland) stammen. Beeindruckend war, dass beide Firmen sehr innovativ am Markt agieren und zum Teil eine eigene Forschung und Entwicklung betreiben. So werden bei der Firma Waldland spezielle Chemotypen bzw. Sorten von Mohn (Papaver somnife­rum L.) und Mariendistel (Silybum marianum L.) gezüchtet und technische Lösungen zur Verwendung von reinem (nicht verestertem) Pflanzenöl als Treibstoff entwickelt.

Die 7. Tagung Arznei- und Gewürzpflanzenforschung hat insgesamt gezeigt, dass im deutschsprachigen Raum an Universitäten und in außeruniversitären Einrichtungen recht intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mit Arznei- und Gewürz­pflanzen betrieben werden, die auch in den kommenden Jahren interessante Ergebnisse auf den Gebieten des Anbaus, der Züchtung, der physiologischen Wirksamkeit und der Anwendung dieser Sonderkulturen erwarten lassen.

Bernd Honermeier (Gießen)

AG Agroforst

Journal für Kulturpflanzen, 66 (11). S. 322–325, 2014, ISSN 1867-0911, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart


Die AG Agroforst hatte im April 2014 17 Mitglieder; seitdem sind noch einige weitere Eintritte zu verzeichnen, die dann 2015 statistisch erfasst werden.

Viele AG-Mitglieder nahmen an der „2nd European Agroforestry Conference“ mit dem Thema „Integrating science & policy to promote Agroforestry in practice“ vom 04. bis 06. Juni 2014 in Cottbus teil und präsentierten ihre Arbeiten in Vorträgen und Postern. Am 03./04. Dezember 2014 veranstaltet die AG in Zusammenarbeit mit der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) und der Fachagentur Nachwachsende Roh­stoffe (FNR e.V.) das „4. Forum Agroforstsysteme“, bei dem auch die 2. AG-Versammlung stattfinden wird. Weitere Informationen sind unter www.agroforstenergie.de/de/forum-agroforstsysteme/forum-agroforstsysteme-2014.php zu finden.

Norbert Lamersdorf (Göttingen),
Rüdiger Grass (Witzenhausen)

AG Nachwachsende Rohstoffe

Journal für Kulturpflanzen, 66 (11). S. 322–325, 2014, ISSN 1867-0911, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart


Der Anbau Nachwachsender Rohstoffe ist nach Angaben der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) dieses Jahr nicht weiter angestiegen und hat 2014 eine Anbaufläche von 2,4 Mio. ha erreicht. Die bedeutendste Gruppe sind „Pflanzen für Biogas“ mit 1 157 000 ha. Der Anbau von Faserpflanzen ist über die Jahre von 10 000 ha auf nur noch 500 ha gesunken, während Festbrennstoffe (Miscanthus und KUP) innerhalb von 3 Jahren auf 11 000 ha deutlich zugenommen haben.

Zu den Industrie- und Energiepflanzen haben zahlreiche Tagungen an verschiedenen Einrichtungen stattgefunden. So stand auch die letztjährige Pflanzenbautagung unter dem Motto: „Nachhaltige Erzeugung von Nachwachsenden Rohstoffen“.

Am 24./25.6.2014 tagte die AG Agrar- und Produktionsökologie an der Universität Bonn (vergl. Bericht von Prof. Köpke). Am zweiten Tag wurde der Campus Klein-Altendorf besichtigt, hier standen zahlreiche Ackerbauversuche, aber auch die Versuche zu den mehrjährigen Nachwachsenden Rohstoffen und zu den Arzneipflanzen im Fokus.

Zum Thema „Dauerkulturen – Auswirkungen auf die Böden“ findet am 30.10.2014 am Campus Klein-Altendorf der Universität Bonn ein Workshop statt. Veranstalter sind der Lehr- und Forschungsschwerpunkt „Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft“ (USL) der Universität Bonn und die Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft (DBG) mit dem Kuratorium Boden des Jahres. Hier wird es in Vorträgen und in Versuchsbesichtigungen auch um Miscanthus, Agrarholz und Agroforstsysteme gehen. Das aktuelle Programm ist unter usl@uni-bonn.de zu erfragen.

Ralf Pude (Bonn)

AG Agrar- und Produktionsökologie

Journal für Kulturpflanzen, 66 (11). S. 322–325, 2014, ISSN 1867-0911, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart


Die AG-Tagung fand am 24./25. Juni 2014 in Bonn statt. Am ersten Tag trafen wir uns auf der Lehr- und Forschungsstation für Organischen Landbau Wiesengut/Hennef/Sieg. Nach einem kurzen Mittagsimbiss und der Begrüßung durch den AG-Leiter waren die Inhalte des Feldrundgangs

• Mulch- und Direktsaat zu Körnerleguminosen (Ackerbohne, Sojabohne, Winterkörnererbse/Triticale-Gemenge) (Prof. Dr. U. Köpke, Frau Sahar Brahim)

• Winterackerbohne (Dr. D. Neuhoff)

• Winterweizensorten aus Zuchtbetrieben des Ökologischen Landbaus (Dipl. Ing. agr. C. Stumm)

• sowie neben den faktoriellen Feldversuchen die Vorstellung des originären gesamtbetrieblichen Konzeptes eines organisch bewirtschafteten Gemischtbetriebes mit Auflagen und Leistungen zum Wasserschutz, Landschaftsschutz, Naturschutz, Hege und Jagd im stadtnahen Raum (Prof. Dr. U. Köpke).

In einem heuristischen Ansatz wird die gesamtbetriebliche Entwicklung unter anderem mit statisch eingerichteten Referenzflächen auf den Ackerschlägen unter günstigen und ungünstigen Bodenbedingungen mit jeweils vier Düngungsvarianten und der Quantifizierung der Stoffströme beschreibbar. Inzwischen liegt ein 20 Jahre umfassender Datensatz vor, der in Kooperation mit der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. K.-J. Hülsbergen, TU-München, ausgewertet wird. Für den Zeitraum 1990 bis 2002 und das Jahr 2009 wurden erste Ergebnisse – berechnet mit dem Betriebsanalyseprogramm REPRO – von Prof. Hülsbergen im abendlichen Vortrag vorgestellt und beim anschließenden Johanni- Grill-Abend auf dem Anger diskutiert.

Am zweiten Tag fand die Veranstaltung linksrheinisch auf dem Campus Klein-Altendorf statt. Hier begrüßte Prof. Dr. R. Pude und gab einen Überblick über den in der letzten Dekade intensiv ausgebauten Forschungsstandort, der vornehmlich auf klassische Ackerkulturen, nachwachsende Rohstoffe und den Obstbau ausgerichtet ist. Die anschließende Campus-Rundfahrt konzentrierte sich auf die Themenbereiche

• Trockenstressversuche zu Gerste (rainout shelter, Prof. Dr. J. Léon et al.),

• Mehrjährige Nachwachsende Rohstoffe (u.a. Miscanthus, KUP, Sida, Silphie) (Prof. Dr. R. Pude et al.),

• Bioporengenese im Unterboden DFG FOR 1320/PAK 888 (Prof. Dr. U. Köpke, Dr. T. Kautz),

• Wertprüfungen (u.a. Gerste, Mais, Ackerbohnen, Kartoffeln),

• Aktuelle Versuche im Forschungsgewächshaus (u.a. zu Nass­reis und Tomaten),

• Biomasseheizung (Miscanthus und Apfelholz) (Prof. Dr. R. Pude et al.).

Mit einem Imbiss und intensiven Gesprächen schloss die diesjährige Zusammenkunft von etwa 60 Teilnehmern, die – wohl insgesamt positiv beeindruckt – den Heimweg antraten.

Ulrich Köpke (Bonn)

Neues aus der Deutschen Genbank Obst (DGO):

Eröffnung des Netzwerks zur Erhaltung von Pflaumensorten in der Deutschen Genbank Obst

Journal für Kulturpflanzen, 66 (11). S. 322–325, 2014, ISSN 1867-0911, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart


Neben staatlichen Einrichtungen unterhalten auch private Organisationen Sammlungen alter Obstsorten. Dies geschieht jedoch weitgehend unabhängig voneinander. Deshalb wurde 2007 die Deutsche Genbank Obst, DGO (www.deutsche-genbank-obst.de) ins Leben gerufen, um die genetischen Ressourcen im Obstbau langfristig für Züchtung und Forschung zu erhalten. Die DGO setzt sich aus obstartenspezifischen Netzwerken zusammen. Jedes Netzwerk wiederum besteht aus mehreren Partnern, die ihre eigenen Sortensammlungen in die DGO einbringen und/oder unterstützend im weiteren Ausbau und Erhalt der Netzwerke mitwirken.

Nachdem die Netzwerke Apfel, Erdbeere, Kirsche und Rubus bereits gegründet wurden, erfolgte am 31.07.2014 die Eröffnung des DGO-Netzwerks Pflaume am Fachgebiet Obstbau der Technischen Universität München (TUM) in Freising-Weihenstephan mit der Vorstellung der Netzwerk-Partner und der Freischaltung der Pflaumensorten in der Datenbank der DGO. Dem Netzwerk Pflaume haben sich bisher die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, das Institut für Züchtungsforschung an Obst des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Dresden-Pillnitz, das Bundessortenamt in Wurzen, die Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt, die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf, die Universität Hohenheim, das Obstbauzentrum Jork und das Fachgebiet Obstbau der TUM, das auch die Koordinierung innerhalb des Netzwerks übernimmt, angeschlossen. Die Einbindungen dieses als auch der bereits bestehenden Netzwerke in die DGO sowie deren Aktivitäten werden durch das Institut für Züchtungsforschung an Obst des JKI koordiniert.

Bisher sind 210 Sorten der Europäischen Pflaume (Prunus domestica L.) Bestandteil der DGO, die ihren Ursprung in (bzw. einen) soziokulturellem, lokalem oder historischem Bezug zu Deutschland haben oder wichtige obstbauliche Merkmale für Forschungs- und Züchtungszwecke wie beispielweise Resistenzen besitzen. Dieses Sortenspektrum spiegelt auch die Vielfalt der Europäischen Pflaume, die sowohl Pflaumen, Zwetschen, Renekloden als auch Mirabellen umfasst, wider. Gerade an den äußeren Fruchtmerkmalen wie Größe, Form und Farbe wird die Variabilität dieser Steinobstart deutlich.

Im Zuge des weiteren Aufbaus findet ein Sortenabgleich zwischen den Netzwerkpartnern statt, dem sich der Austausch von Sorten anschließt, um jede Sorte an wenigstens zwei Standorten zu erhalten und so das Risiko des Verlusts einer Sorte zu minimieren. Die Sorten der DGO werden sowohl pomologisch als auch molekularbiologisch evaluiert, um den Sortencharakter zu bestätigen und Redundanzen zu vermeiden, welche beispielsweise entstehen können, wenn Sorten in unterschiedlichen Regionen Deutschlands unter verschiedenen Namen bekannt sind.

Die Erhaltung der Variabilität der Europäischen Pflaume bietet die Basis für die aktuelle Pflaumenzüchtung und für zukünftige Züchtungsbemühungen zur Selektion neuer Sorten, die sowohl den Geschmack der Konsumenten treffen als auch die Anforderungen der Produzenten erfüllen.

Abb. 1. Teilnehmer der Eröffnungsveranstaltung (v.l.n.r.): Otto Körner, Dr. Johannes Hadersdorfer, Martin Kockerols, Dr. Michael Neumüller, Felicitas Dittrich, Markus Heinz, Dr. Monika Höfer, Matth­ias Ziegler, Prof. Dr. Treutter (nicht im Bild).

Abb. 1. Teilnehmer der Eröffnungsveranstaltung (v.l.n.r.): Otto Körner, Dr. Johannes Hadersdorfer, Martin Kockerols, Dr. Michael Neumüller, Felicitas Dittrich, Markus Heinz, Dr. Monika Höfer, Matth­ias Ziegler, Prof. Dr. Treutter (nicht im Bild).

Abb. 2. Blick auf die Weihenstephaner Pflaumengenbank, die Teil der DGO ist.

Abb. 2. Blick auf die Weihenstephaner Pflaumengenbank, die Teil der DGO ist.

Kontakt: Dr. Johannes Hadersdorfer, Prof. Dr. Dieter Treutter, Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt
Fachgebiet Obstbau, Dürnast 2, 85354 Freising, E-Mail: johannes.hadersdorfer@wzw.tum.de

Johannes Hadersdorfer,
Dieter Treutter (Freising-Weihenstephan)

Fünfte Sitzung des Fachbeirates der Deutschen Genbank Obst

Journal für Kulturpflanzen, 66 (11). S. 322–325, 2014, ISSN 1867-0911, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart


Am 3. und 4. Juni 2014 fand im Bundessortenamt, Prüfstelle Wurzen die fünfte Sitzung des Fachbeirates der Deutschen Genbank Obst (DGO) statt. Zu Beginn der Sitzung wurde der neue Fachbeirat durch den Präsidenten des Julius Kühn-Instituts (JKI), Herrn Dr. Backhaus, für die Amtsperiode bis 2019 berufen. Herr Disselborg (Bundesausschuss Obst und Gemüse, BOG, Fachgruppe Obstbau) und Herr Dr. Schulte (Bundessortenamt) wurden zum Vorsitzenden bzw. Stellvertreter gewählt (Abb. 3).

Abb. 1. Der Präsident des JKI, Herr Dr. Backhaus, bei der Wahl des Vorsitzenden bzw. des Stellvertreters des Fachbeirates der DGO (v.l.n.r.): Dr. Höfer (Koor­dinatorin der DGO seit 1. Januar 2014), Dr. Schul­te, Dr. Backhaus, Herr Disselborg.

Abb. 1. Der Präsident des JKI, Herr Dr. Backhaus, bei der Wahl des Vorsitzenden bzw. des Stellvertreters des Fachbeirates der DGO (v.l.n.r.): Dr. Höfer (Koor­dinatorin der DGO seit 1. Januar 2014), Dr. Schul­te, Dr. Backhaus, Herr Disselborg.

Im Rahmen dieser Fachbeiratssitzung berichtete die Koordinationsstelle über die bislang geleistete Arbeit und gab Informationen zum Bearbeitungsstand der Datenbank (http://www.deutsche-genbank-obst.jki.bund.de//). Weiterhin wurden ersten Ergebnisse zum Abgleich der pomologischen und molekulargenetischen Bestimmungen von Sorten des Apfel- und des Kirschnetzwerkes vorgestellt. Herr Dr. Schulte von der Prüfstelle Wurzen des Bundessortenamtes gab einen detaillierten Bericht zum Stand des Aufbaus des Birnen- und des Rubus-Netzwerkes. Herr Dr. Hadersdorfer von der Technischen Universität München präsentierte die Fortschritte beim Aufbau des Netzwerkes für Pflaume und gab die Eröffnungsveranstaltung für Ende Juli 2014 in Freising bekannt.

Ein wesentlicher Diskussionspunkt dieser Fachbeiratssitzung war die Entwicklung einer Erhaltungsstrategie zur phytosanitären Absicherung der Bestände der DGO. Das Referat zur Eröffnung der Diskussion hielt Frau Dr. Möwes (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Referat Pflanzengesundheit, Nossen). Durch den Fachbeirat wurde empfohlen, dass auf der Grundlage der entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen bei allen Sammlungshaltenden Partnern eine jährliche visuelle Beurteilung der Bestände, aus denen Vermehrungsmaterial an Dritte abgegeben wird, durch die zuständige Pflanzenschutzbehörde erfolgen sollte. Herr Dr. Nessel (Bundesanstalt für Landwirtschaft) stellte die verschiedenen Verfahren, die im Rahmen der Förderung der Erhaltung, Überprüfung und innovativen, nachhaltigen Nutzung obstgenetischer Ressourcen durch seine Behörde zum Einsatz kommen, vor.

Bei einer Besichtigung der Versuchsflächen des Bundessortenamtes, Prüfstelle Wurzen, konnten sich die Mitglieder des Fachbeirates von dem sehr guten Pflegezustand der Sammlungen überzeugen. Das Bundessortenamt ist Sammlungshaltender Partner in den Netzwerken Apfel, Kirsche, Erdbeere, Pflaume und Rubus.

Monika Höfer (Julius Kühn-Institut Dresden)


ISSN (elektronisch): 1867-0938
ISSN (print): 1867-0911
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