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Originalarbeit

Kompostierte Gärreste aus Bioabfällen als Düngestoffe: Bodenchemische und pflanzenbauliche Wirkungen in einem dreijährigen Feldversuch

Composted biowaste digestates as fertilizers: effects on soil chemistry and plant development in a three-year field trial

Christina-Luise Roß1, Karen Sensel-Gunke1, Verena Wilken1, Andreas Muskolus1, Gardy Krause2, Steffi Tschuikowa1, Anastasia Hübner1, Volker Fiebrich1 und Frank Ellmer2
Institut
Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte1
Humboldt-Universität zu Berlin, Lebenswissenschaftliche Fakultät, Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften, FG Acker- und Pflanzenbau2

Journal für Kulturpflanzen, 70 (6). S. 196–210, 2018, ISSN 1867-0911, DOI: 10.1399/JfK.2018.06.03, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart

Kontaktanschrift
Christina-Luise Roß, Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der Humboldt-Universität zu Berlin (IASP), Philippstr. 13, Haus 16, 10115 Berlin, E-Mail: roschris@iasp.hu-berlin.de
Zur Veröffentlichung angenommen
04.05.2018

Zusammenfassung

In einem dreijährigen Feldversuch wurden kompostierte Gärreste aus Bioabfällen hinsichtlich ihrer pflanzenbau­lichen Einsatzmöglichkeiten und ihrer Wirkung auf boden­chemische Parameter geprüft. Zudem wurden die Auf­be­reitungsverfahren Pelletierung und Agglomeratbildung und deren Auswirkung auf die Gärprodukteigenschaften untersucht. Es wurde festgestellt, dass die unmit­telbare Düngewirkung der Produkte aufgrund der niedrigen Stickstoffverfügbarkeit gering ist. Allerdings zeigte sich nach der Anwendung eine deutliche Erhöhung der Kohlenstoffgehalte im Boden, was auf ein relevantes Humusreproduktionspotential durch derartige Gärprodukte schließen lässt. Agglomeratbildung und Pelletierung scheinen die Mineralisierung der Produkte weiter zu verlangsamen, was sich auf die Nährstofffreisetzung negativ, auf eventuelle Kohlenstoffsequenzierung jedoch positiv auswirkt. Problematisch sind speziell bei Bioabfällen hohe Gehalte an Schwermetallen und anderen Störstoffen. Die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte wurden in 50% der untersuchten Chargen überschritten, wobei jedoch nur max. 7% der ausgebrachten Schwermetalle im oberirdischen Pflanzenmaterial wiedergefunden wurden.

Stichwörter: Bioabfälle, Schwermetalle, Gärreste, Pelletierung

Abstract

In a three-year field trial, composted digestates from biowaste were tested for their potential for plant cultivation and their effect on soil chemical parameters. In addition, the preparation processes of pelleting and agglomeration and their effect on the digestate properties were investigated. It has been found that the immediate fertilising effect of the products is low due to the low nitrogen availability. However, there was a significant increase in carbon content in the soil, suggesting a relevant humus repro­duction potential from such digestate products. Agglo­merate formation and pelleting appear to further slow the mineralization of the products, negatively affect­ing nutrient release but positively impacting carbon sequenc­ing. Particularly problematic in biowaste are high levels of heavy metals and other impurities. The statutory limits were exceeded in 50% of the batches exa­mined, but only max. 7% of the discharged heavy metals were recovered in the aboveground plant material.

Key words: Biowaste, heavy metals, digestates, pelleting

Einleitung

Die Verwertung von Bioabfällen in Biogasanlagen ist ein technisch und wirtschaftlich bewährtes Verfahren, das in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen hat (Kupper und Fuchs, 2007; Fricke et al., 2015; Dieckmann et al., 2016). Spätestens seit Beginn der 90er Jahre stehen Anaerobtechnologien zur Verfügung, mit denen feste Abfallstoffe effektiv verarbeitet werden können (Fricke et al., 2015). Die Erzeugung von Biogas ist dabei eine besonders für den Abbau von heterogenen, ligninarmen und sehr feuchten organischen Materialien geeignete Methode, und zwar sowohl unter meso-, wie auch unter thermophilen Bedingungen (Wong, 1985; Kranert und Cord-Landwehr, 2010; Thrän et al., 2016). Ende 2014 gab es in Deutschland 113 Biogasanlagen, die jeweils Bioabfälle gemäß BioAbfV in Mengen von mindestens 5000 t pro Jahr als Inputsubstrat einsetzten. 75% dieser Anlagen verwerten vorwiegend (d.h. zu über 50%) getrennt erfasste Bioabfälle aus privaten Haushalten in Kombination mit Garten- und Parkabfällen (Raussen und Kern, 2014). Die Gesamtzahl aller Anlagen, die für die Co-Fermentation von Bioabfällen zugelassen sind und diese als ein Substrat unter vielen einsetzen, liegt mit 984 (Stand 2011) deutlich darüber (Schüch et al., 2014). Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl der Anlagen, die Bioabfälle als Substrat nutzen, in Zukunft weiter ansteigen wird (BMU, 2012; Schüch et al., 2014). Dies wird durch die im Kreislaufwirtschaftsgesetz geforderte Recyclingquote von 65% und die seit Januar 2015 deutschlandweit gültige Pflicht zur getrennten Sammlung von Bioabfällen gefördert (Fricke et al., 2015). Die Novellierung des EEG im Jahr 2012 hat zudem nicht nur die Co-Fermentation von Bioabfällen und nachwachsenden Rohstoffen erlaubt, sondern auch zu einer Erhöhung der Vergütung für Strom aus der Abfallvergärung geführt und so weitere Anreize zur energetischen Verwertung von Bioabfällen gesetzt (Krassowski et al., 2013).

Die Wiedergewinnung und -verwertung der wertgebenden Inhaltsstoffe in den dabei anfallenden Gärprodukten ist erklärtes Ziel der deutschen wie auch der euro­päischen Politik, wobei der Einsatz als Düngemittel in der Landwirtschaft im Vordergrund steht (BMELV, 2012; Saveyn und Eder, 2014). Dies erfordert jedoch, anders als bei rein landwirtschaftlichen Ausgangssubstraten, eine besondere Aufbereitung der Gärrückstände. Kompostierung sowie gegebenenfalls Pelletierung oder Agglomeration sind häufig notwendig, um eine ausreichende Hygie­nisierung zu erzielen und um das Endprodukt durch Wasserentzug und Formgebung lagerfähiger und transportwürdiger zu machen (Wong, 1985; Arthurson, 2009; Dieckmann et al., 2016).

Kompostierung und gegebenenfalls weitere Aufbereitung führen jedoch dazu, dass während der Vergärung mineralisierte Nährstoffe und ein Großteil der organischen Substanz in stabile Huminstoffe überführt werden. Stickstoff aus organischen Verbindungen wird zwar häufig zunächst zu Ammoniumstickstoff umgewandelt, anschließend aber von den an der Rotte beteiligten Mikro­organismen direkt assimiliert oder über Nitrit zu Nitrat oxidiert (Kranert und Cord-Landwehr, 2010). Vor allem der Gehalt an leicht pflanzenverfügbarem Stickstoff (NH4-N) fällt in kompostierten Produkten deshalb in der Regel gering aus (unter 5%). Auch die kurzfristige Verfügbarkeit von Phosphor wird durch die Kompostierung eingeschränkt. Langfristig ist jedoch das gesamte enthaltene Phosphat voll verfügbar und anrechenbar. Kalium ist in frischen wie auch in kompostierten Gärresten weitgehend löslich und damit als voll pflanzenverfügbar anzusehen (Fricke et al., 2015). Eine weitere wichtige wertgebende Komponente der meisten Komposte, und damit auch der kompostierten Gärreste, ist die organische Substanz, die zur Erhöhung bzw. zum Erhalt der Boden­fruchtbarkeit beitragen kann. Hinzu kommt die in der Regel alkalische Wirkung der Komposte nach der Ausbringung (Bardos, 2004).

Als pflanzenbaulich problematisch anzusehen sind inerte Beimengungen aus Plastik, Glas oder anderen Reststoffen sowie die oft hohen Gehalte an Schwermetallen. Letztere können dabei aus dem Bioabfall selbst bzw. aus anhaftenden Bodenpartikeln stammen (z.B. im Fall von Grünschnitt aus Gärten oder von Straßenrändern) oder durch nicht abbaubare Reststoffe (z.B. Hausstaub, Flaschendeckel, Batterien) eingetragen werden (Veeken und Hamelers, 2002; Bardos, 2004; Huerta-Pujol et al., 2011).

In einem dreijährigen Feldversuch wurden verschiedene Aufbereitungsformen kompostierter Gärreste aus Bioabfällen geprüft. Dabei sollten folgende Fragen beantwortet werden: Gibt es aus pflanzenbaulicher Sicht eine Einsatzmöglichkeit für Gärrückstände aus Bioabfällen als Dünger? Welche Auswirkungen haben diese Gärrückstände auf die Ertragsbildungsprozesse und auf die innere und äußere Qualität der Ernteprodukte sowie auf die bodenchemischen Parameter? Welche Rolle spielt die Aufbereitung der Gärrückstände durch Pelletierung oder Agglomeratbildung für den Pflanzenbau?

Material und Methoden

Gärprodukte

Für die Herstellung der Gärprodukte wurden getrennt gesammelte Bioabfälle eines Abfallentsorgers aus Sachsen verwendet. Diese wurden mit Strukturmaterial (i.d.R. Grünschnitt) im Verhältnis 10:1 vermischt, grob zerkleinert und in einer Biogasanlage der Firma GICON GmbH vergoren. Die Vergärung erfolgte in einem zweistufigen Batchprozess im Perkolationsverfahren. Während dieses Verfahrens wird das Ausgangssubstrat in einem Fermenter mit Prozesswasser beregnet, was eine Austragung von organischen Säuren und anderen flüssigen leicht abbaubaren organischen Verbindungen wie Alkoholen und Alde­hyden bewirkt. Die eigentliche Biogasproduktion erfolgt in einem getrennten Methanreaktor aus dem Perkolat (Knoop et al., 2015). Während eines Zeitraums von 14–21 Tagen werden so jeweils ca. 40 bis 50% der organischen Feststoffe zu Biogas umgesetzt. Die so gewonnenen festen Gärreste wurden im Rahmen der Produktherstellung einer mehrwöchigen Intensivrotte in offenen Kompostmieten unterzogen, wobei Temperaturen zwischen 50 und 60°C erzielt wurden. Aus dem kompostierten Gärrest wurden dann durch weitere Aufbereitung vier verschiedene Gärprodukte gewonnen (Abb. 1):

1. Feinfraktion: Kompostierter Gärrest, aus dem durch Siebung (20 mm) grobe Störstoffe sowie ein Großteil des Strukturmaterials entfernt wurden.

2. Agglomerate: Hergestellt aus rückbefeuchteter Feinfraktion, aus der in einem rotierenden Mischer mit Pelletierteller runde Agglomerate mit einem Durchmesser von 1 bis 2 cm aufgebaut werden.

3. Pellets: Hergestellt aus der Feinfraktion, die mit einem Extruder zerkleinert und durch eine Matrize gepresst wird. Dadurch entstehen Pellets von 20 mm Durchmesser und variierender Länge.

4. Grobfraktion: Kompostierter und mittels Extruder zerkleinerter Gärrest, aus dem durch händische Sortierung vor der Zerkleinerung Störstoffe entfernt wurden. Im Gegensatz zur Feinfraktion sind mehr Anteile des Strukturmaterials erhalten.

Abb. 1. Aufbereitete Gärprodukte (F = Feinfraktion, P = Pellet, A = Agglomerate, G = Grobfraktion).

Abb. 1. Aufbereitete Gärprodukte (F = Feinfraktion, P = Pellet, A = Agglomerate, G = Grobfraktion).

Insgesamt wurden vier Chargen dieser Gärprodukte hergestellt, wobei der Produktionszeitpunkt der einzelnen Chargen jeweils durch die Ausbringtermine im Feldversuch bestimmt wurde. Ausgewählte chemische und physikalische Eigenschaften sind in Tab. 1 dargestellt.

Tab. 1. Ausgewählte chemische und physikalische Parameter der vier untersuchten Gärprodukt-Chargen. „F“ = Feinfraktion, „A“ = Agglomerate, „P“ = Pellets, „G“ = Grobfraktion

Parameter

TS

oTS

Nges

NH4-N

Corg

P

K

pH

Schüttdichte

Durch­­messer

Einheit

%

%

g kg–1

g kg–1

g kg–1

g kg–1

g kg–1

kg m–3

mm

Charge 1 (Juni 2014)

F

74,0

53,8

21,2

1,3

260

3,7

18,0

7,3

n.b.

n.b.

A

76,7

51,6

21,4

1,2

256

4,0

18,4

7,5

639

4,7

P

80,0

53,3

20,4

1,7

287

3,6

17,0

7,1

516

17,5 * 45,6

G

86,4

62,6

18,0

1,4

290

4,0

16,2

7,3

311

n.b.

Charge 2 (Okto­ber 2014)

F

45,5

41,3

19,4

1,4

238

2,9

13,0

7,0

399

n.b.

A

58,9

26,6

10,7

1,0

129

2,0

09,6

7,7

629

6,2

P

47,1

43,2

17,2

1,3

220

2,9

12,8

7,3

440

23,7 * 49,0

G

46,8

45,0

18,2

1,4

259

2,8

12,2

7,2

347

n.b.

Charge 3 (Juni 2015)

F

37,7

20,5

20,9

1,3

281

2,7

10,7

7,0

425

n.b.

A

37,8

19,5

21,5

1,4

289

2,7

11,4

7,1

346

23,1

P

37,8

19,5

21,6

1,4

279

2,9

11,5

7,0

340

21,1 * 36,1

G

38,5

21,3

21,2

1,4

294

3,1

11,5

7,4

295

n.b.

Charge 4 (Okto­ber 2015)

F

53,8

22,3

17,0

0,8

210

3,1

12,0

7,2

468

n.b.

A

57,7

24,8

18,4

1,0

231

3,0

12,2

7,8

624

5,0

P

58,9

21,9

14,8

0,9

194

2,8

10,7

7,3

483

19,2 * 44,3

G

57,6

25,9

19,0

0,9

244

3,3

12,5

7,3

457

n.b.

Laut Bioabfallverordnung (BioAbfV, 2013) darf die Gesamt­menge an Bioabfällen, die innerhalb von drei Jahren pro Hektar ausgebracht wird, in Abhängigkeit vom Schwermetallgehalt 30 t bzw. 20 t Trockenmasse nicht überschreiten. Die Störstoffgehalte, d.h. die Anteile insbesondere von Glas, Kunststoff und Metall mit einem Durchmesser von mehr als 2 mm, dürfen nicht mehr als 0,5% der Trockenmasse ausmachen. Schwermetall- und Störstoffgehalte der hier untersuchten Gärprodukte sind in Tab. 2 dargestellt. Die geforderten Grenzwerte für Störstoffe konnten nur in der vierten Lieferung eingehalten werden. Was die Schwermetalle betrifft, so wurden die strengeren Grenzwerte für eine Ausbringung von 30 t TM in allen Chargen überschritten. In zwei von vier unter­suchten Chargen konnten teilweise sogar die weniger strengen Grenzwerte für eine Ausbringung von 20 t TM in drei Jahren nicht eingehalten werden.

Tab. 2. Schwermetall- und Störstoffgehalte der untersuchten Gärprodukte und entsprechende Grenzwerte gemäß BioAbfV. Überschreitungen der Grenzwerte (für 20 t ha–1 TM in drei Jahren) sind kursiv markiert

Lieferung

Gärprodukt

Pb

Cd

Cr

Cu

Störstoffe

mg kg–1

% der TM

Charge 1
(Juni 2014)

Feinfraktion

101

0,94

27,0

42,4

1,0

Agglomerate

62

0,40

49,3

38,3

 

Pellets

49

0,31

38,6

36,6

 

Grobfraktion

40

0,32

75,4

30,1

 

Charge 2
(Oktober 2014)

Feinfraktion

107

0,99

42,4

45,2

0,9

Agglomerate

311

0,76

31,9

35,6

 

Pellets

181

1,16

70,2

140,2

 

Grobfraktion

128

1,15

62,9

46,3

 

Charge 3
(Juni 2015)

Feinfraktion

93

2,60

32,1

54,1

1,3

Agglomerate

160

2,90

38,8

88,2

 

Pellets

95

2,60

47,2

64,7

 

Grobfraktion

97

2,22

74,7

55,1

 

Charge 4
(Oktober 2015)

Feinfraktion

99

0,44

40,2

47,3

0,1

Agglomerate

101

0,65

40,5

45,9

 

Pellets

104

0,62

54,4

39,2

 

Grobfraktion

91

0,68

37,7

48,2

 

Grenzwerte gemäß
Bio­AbfV

20 t ha–1
in 3 Jahren

150

1,50

100,0

100,0

0,5

30 t ha–1
in 3 Jahren

100

1,00

70,0

70,0

 

Standortbedingungen

Der Feldversuch wurde in Berge (Kreis Havelland, Brandenburg) auf der landwirtschaftlichen Versuchsstation des Instituts für Agrar-und Stadtökologische Projekte (IASP) durchgeführt (Land Brandenburg; 52° 37′ 12″ N, 12° 47′ 42″ E). Beim Boden auf der Versuchsfläche handelt es sich um schwach bis mittel sandigen Lehm bzw. um mittel lehmigen Sand, die als Hauptbodenform eine Braun- bzw. Parabraunerde bilden. Vor Versuchsbeginn wies der Boden im Mittel der untersuchten Proben Stickstoff- und Kohlenstoffgehalte von 81 mg 100 g–1 Nges, 0,15 mg 100 g–1 Nmin und 0,87% Cges auf und besaß einen pH-Wert von 5,7. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 9,5°C und der mittlere jährliche Niederschlag 517 mm. In Abb. 2 sind die Monatsmitteltemperaturen und die monatlichen Niederschlagshöhen in den drei Versuchsjahren im Vergleich zum langjährigen Mittel dargestellt.

Abb. 2. Temperaturen (Monatsmittelwerte) und monatliche Niederschlagshöhen in den Versuchsjahren 2014 bis 2016 im Vergleich zum langjährigen Mittel am Standort Berge.

Abb. 2. Temperaturen (Monatsmittelwerte) und monatliche Niederschlagshöhen in den Versuchsjahren 2014 bis 2016 im Vergleich zum langjährigen Mittel am Standort Berge.

Versuchsanlage und Versuchsdurchführung

Bei dem Feldversuch handelt es sich um einen einfakto­riellen Versuch mit acht Prüfgliedern in vier Wiederholungen, der als Blockanlage mit vollständiger Randomisierung innerhalb der Blöcke angelegt wurde. Angebaut und untersucht wurden folgende Kulturen:

Gelbsenf (Sinapis alba L., Aussaat 20.08.2014, Ernte 13.10.2014), Winterroggen (Secale cereale L., Aussaat 24.10.2014, Ernte 05.05.2015), Silomais (Zea mays L., Aussaat 15.05.2015, Ernte 01.10.2015), Winterweizen (Triticum aestivum L., Aussaat 26.10.2015, Ernte 26.07.2016)

Die Ausbringung der Gärprodukte erfolgte jeweils im Frühsommer und Herbst zu den entsprechenden Kulturen in einer Aufwandmenge entsprechend 200 kg ha–1 N (ca. 10 t ha–1 TM). Zusätzlich wurden eine ungedüngte Kontrolle sowie drei Mineraldüngervarianten angelegt (Düngung mit Kalkammonsalpeter entsprechend 30, 60 und 120 kg ha–1 N).

Entsprechend dem Standard am Versuchsstandort wurden in allen Parzellen (auch in der Kontrolle) zu Senf und Roggen je 160 und zu Weizen 80 kg ha–1 K2O gedüngt, sowie zu Weizen außerdem 150 kg ha–1 Kieserit.

Neben Stickstoff wurden durch die Gärprodukte auch die in Tab. 3 aufgeführten Mengen an Phosphor und Kalium sowie an Cadmium, Chrom, Kupfer und Blei ausgebracht.

Tab. 3. Durch die Gärprodukte ausgebrachte Mengen an Gesamtstickstoff, Ammoniumstickstoff, Phosphor, Ka­lium, Cadmium, Chrom, Kupfer und Blei

Ausbringung

Gärprodukt

Nges

NH4-N

P

K

 

Cd

Cr

Cu

Pb

kg ha–1

 

g ha–1

1. Ausbringung (zu Senf)

Feinfraktion

200

13,1

34,0

165

 

8,64

249

390

929

Agglomerate

12,0

40,4

186

 

4,04

498

387

625

Pellets

15,6

35,9

169

 

3,09

384

365

488

Grobfraktion

15,9

45,5

184

 

3,64

858

343

453

2. Ausbringung (zu Roggen)

Feinfraktion

200

16,1

32,5

146

 

11,09

475

506

1203

Agglomerate

12,8

23,0

111

 

8,75

367

410

3579

Pellets

14,6

37,1

164

 

14,86

899

1796

2314

Grobfraktion

15,6

31,1

136

 

12,79

700

515

1419

3. Ausbringung (zu Mais)

Feinfraktion

200

13,0

27,0

107

 

26,00

321

541

932

Agglomerate

14,0

27,0

114

 

29,00

388

882

1601

Pellets

14,0

29,0

115

 

26,00

472

647

947

Grobfraktion

14,0

31,0

115

 

22,20

747

551

965

4. Ausbringung (zu Weizen)

Feinfraktion

200

8,0

31,0

120

 

4,40

402

473

988

Agglomerate

10,0

30,0

122

 

6,50

405

459

1007

Pellets

9,0

28,0

107

 

6,20

545

392

1035

Grobfraktion

9,0

33,0

125

 

6,80

377

482

905

Der Feldversuch wurde mit Parzellengrößen von 4,5 × 10,0 m angelegt, wobei eine Kernfläche von 3,0 × 8,0 m gedüngt wurde, aus der wiederum ein Mittelstreifen von 1,5 m Breite geerntet wurde.

Untersuchungen

Die Bodenbeprobung wurde vor Versuchsbeginn (März 2014), im Herbst 2014, im Herbst 2015 und im Sommer 2016 (nach der Ernte, vor der Ausbringung neuer Gärprodukte) durchgeführt. Mit einem Bohrstock wurden Proben bis 20 cm Tiefe entnommen zur Bestimmung des pH-Wertes, des Kohlenstoffgehalts (Cges) und ausgewählter Pflanzennährstoffe (Nges, PDL, KDL). Nachdem im Oktober 2014 in den Gärprodukten zum ersten Mal deutliche Überschreitungen der gesetzlichen Grenzwerte für die Schwermetalle Cadmium, Chrom, Kupfer und Blei gemes­sen wurden, sind bei den folgenden Kulturen sowohl Boden- als auch Pflanzenmaterial auf diese Schwermetalle untersucht worden. Die Bodenproben wurden auf 2 mm gesiebt. Cges und Nges wurden durch Elementaranalyse (katalytische Verbrennung) mit Hilfe des CNS VarioMax (Elemental Analysis GmbH, Hanau, Deutschland) nach DIN EN 15936 bestimmt. Die pH-Wert-Untersuchung ist nach Extraktion mit Calciumchloridlösung gemäß DIN 19684 mit einem pH-Meter aus­geführt worden. Die Messung der Schwermetallgehalte erfolgte mittels ICP-OES nach Aufschluss mit Königswasser. Zusätzlich wurden Proben in 0–30, 30–60 und 60–90 cm Tiefe genommen zur Bestimmung des mineralischen Stickstoffs (Nmin). Die Messung des Nmin erfolgte mit einem Spektralphotometer „Continous Flow Analyser“ (CFA) nach Calciumchlorid – Aufschluss.

Die Ernte erfolgte mit einem Feldhäcksler bzw. mit einem Parzellenmähdrescher. Von jeder Parzelle wurden Proben des Pflanzenmaterials genommen, für die weiteren Analysen bei 60°C getrocknet und auf 1 mm gemahlen. Die Bestimmung des Trockensubstanzgehaltes erfolgte durch Trocknung separater Proben bei 105°C. Das Pflanzenmaterial wurde auf die Gehalte an N, P und K untersucht. N wurde mit Hilfe eines Vario MAX CNS Ele­mentar­analysators (Elementar Analysensysteme GmbH, Hanau, Deutschland) bestimmt. P und K wurden durch Mikrowellenextraktion (Mars 6, CEM, Deutschland) gelöst und mit Hilfe eines ICP-OES (Thermo Scientific, USA) analysiert. Der Proteingehalt von Weizen wurde durch Multiplikation der N-Gehalte mit 5,7 berechnet.

Statistische Analyse

Die Ergebnisse wurden mit Hilfe von SPSS Statistics Desktop 20.0 für Windows auf signifikante Unterschiede untersucht (einfaktorielle ANOVA gefolgt vom Tukey´s HSD Test (P ≤ 0.05).

Ergebnisse und Diskussion

Wirkungen der Gärprodukte auf den Boden

pH-Wert, P- und K-Gehalt. Der pH-Wert des Bodens schwankte zu Versuchsbeginn zwischen 5,7 und 5,9. Bis zum Versuchsende sanken die Werte in den mit KAS gedüngten Parzellen und in den Kontrollen ab, wobei der Abfall in der Variante KAS 120 am stärksten ausfiel (Abb. 3). Ammoniumhaltige Mineraldünger wie KAS führen in der Regel zu pH-Wert-Absenkungen, weil es zu Nitrifikation kommt oder weil Pflanzenwurzeln bei der Aufnahme von Ammonium zum Ladungsausgleich andere Anionen aus der Bodenlösung aufnehmen oder Protonen abgeben (Bauer, 2011). Der in KAS enthaltene Kalk kann diese Wirkung zum Teil abfangen, nicht aber ganz aufheben (Watson et al., 1995). In den Gärprodukt-Varianten war demgegenüber tendenziell ein Anstieg der pH-Werte zu verzeichnen. Die Pellets beeinflussten dabei den pH-Wert am wenigsten, die Grobfraktion am stärksten. Die Veränderung der pH-Werte scheint sich über die drei Probenahmezeitpunkte zu verstetigen. Andererseits sind die Veränderungen mit maximal 0,33 nur geringfügig größer als die natürliche Variabilität von 0,20, die zwischen den Parzellen zu Versuchsbeginn festgestellt wurde. Die Untersuchungen müssten fortgesetzt werden, um die scheinbar existierenden Trends abzusichern.

Abb. 3. Entwicklung von pH-Wert, PDL- und KDL-Gehalt im Feldversuch. Daten sind Mittelwerte aus vier Wie­derholungen. Fehlerbalken geben die Standardabweichung an.

Abb. 3. Entwicklung von pH-Wert, PDL- und KDL-Gehalt im Feldversuch. Daten sind Mittelwerte aus vier Wie­derholungen. Fehlerbalken geben die Standardabweichung an.

Die Gehalte an pflanzenverfügbarem Phosphor im Boden, bestimmt durch Doppellactat-Methode, sanken in allen Varianten im Laufe des Versuches um bis zu ein Drittel ab (Abb. 3). Der stärkste Rückgang war im Herbst 2015 zu beobachten, nach der Ernte von Mais. Mais stellt allerdings auch deutlich höhere Anforderungen an die Phosphorversorgung als Getreide (Baumgärtel, 2015). Wie Tab. 7 zu entnehmen, waren die P-Entzüge durch Mais entsprechend in den Gärproduktvarianten deutlich höher als durch den davor angebauten Roggen bzw. durch den darauffolgenden Weizen.

Tab. 7. Ertrag (86% TS), Ertragsstruktur und Proteingehalt von Winterweizen im Feldversuch im Jahr 2016. Da­ten sind Mittelwerte aus vier Wiederholungen ± Standardabweichung. Verschiedene Buchstaben kenn­zeichnen signifikante Unterschiede zwischen den Behandlungen innerhalb einer Spalte (Tukey’s HSD Test, p ≤ 0,05).

Variante

Kornertrag
(dt ha–1)

Korn-Stroh-
Ver­hältnis

Ährentragende Halme je m2

Körner
je Ähre

TKG
(g)

Protein-
gehalt (%)

Feinfraktion

43,0 ± 4,4b

0,70 ± 0,17a

340 ± 26a

23,2 ± 1,5ab

47,6 ± 0,5a

8,1 ± 0,5a

Agglomerate

40,4 ± 2,5ab

0,79 ± 0,08a

308 ± 43a

24,2 ± 2,6ab

47,3 ± 1,5a

7,9 ± 0,5a

Pellets

39,8 ± 6,3ab

0,80 ± 0,01a

299 ± 40a

24,6 ± 3,1ab

47,6 ± 0,9a

8,3 ± 0,6a

Grobfraktion

40,5 ± 4,2ab

0,77 ± 0,06a

299 ± 12a

24,7 ± 2,0ab

47,4 ± 0,4a

8,4 ± 0,4a

KAS 30

48,1 ± 6,0b

0,98 ± 0,26a

342 ± 23a

26,8 ± 2,8b

45,9 ± 1,2a

7,7 ± 0,3a

KAS 60

68,4 ± 0,3c

0,86 ± 0,07a

478 ± 50b

27,0 ± 3,9b

46,6 ± 1,2a

7,5 ± 0,1a

KAS 120

80,7 ± 3,9d

0,82 ± 0,11a

538 ± 20b

25,4 ± 2,0b

50,9 ± 0,5b

11,4 ± 0,4b

Kontrolle

31,2 ± 2,9a

0,86 ± 0,13a

343 ± 28a

17,5 ± 0,6a

45,4 ± 1,6a

8,5 ± 0,5a

Die Kaliumgehalte des Bodens sind aufgrund der Ergänzungs­düngung zu Senf, Roggen und Weizen in ihrer absoluten Höhe nur schwer zu beurteilen. Es wird jedoch deutlich, dass mit zunehmender Versuchslaufzeit die Gehalte der Gärproduktvarianten über denen der Mineral­düngervarianten lagen, was auf geringere Ent­züge durch geringere Erträge einerseits und auf die zusätz­liche Kaliumzufuhr durch die Gärprodukte andererseits zurückzuführen ist.

Auffällig ist, dass es in der Kontrolle zu einem Anstieg der Nges- und Kaliumgehalte und in den KAS 30- und KAS 60-Varianten zu einem Anstieg der Phosphorgehalte zum letzten Probenahmetermin kam, obwohl in der Kontrolle kein Stickstoff und in den KAS-Varianten kein Phosphor gedüngt wurde (vergleiche Tab. 5 und Abb. 3). Im Oktober und November 2015 traten nach der Ausbringung der Gärprodukte überdurchschnittlich starke Niederschläge auf (vergl. Abb. 2). Da im Feldversuch ein leichter Höhen­unterschied zwischen der süd-östlichen und der nord-westlichen Ecke besteht, ist ein Austrag von Gärprodukten oder Nährstoffen in benachbarte Parzellen im Herbst 2015 nicht auszuschließen.

Tab. 5. Gehalte an Gesamtstickstoff (Nges) und mineralischem Stickstoff (Nmin) in verschiedenen Bodentiefen im Feldversuch in Abhängigkeit von Düngerart, Aufwandmenge und Probenahmezeitpunkt. Daten sind Mittelwerte aus vier Wiederholungen. Verschiedene Buchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen den Behandlungen innerhalb einer Spalte (Tukey’s HSD Test, p ≤ 0,05). „F“ = Feinfraktion, „A“ = Agglomerate, „P“ = Pellets, „G“ = Grobfraktion

Termin

10/2014

 

10/2015

 

08/2016

Variante

Nges
mg 100 g–1

Nmin
mg 100 g–1
(kg ha–1)

 

Nges
mg 100 g–1

Nmin
mg 100 g–1
(kg ha–1)

 

Nges
mg 100 g–1

Nmin
mg 100 g–1
(kg ha–1)

0–20
cm

0–30
cm

30–60
cm

60–90
cm

 

0–20
cm

0–30
cm

30–60
cm

60–90
cm

 

0–20
cm

0–30
cm

30–60
cm

60–90
cm

F

79,5a

0,22a
(9,7)

0,16a
(7,2)

0,20a
(9,2)

 

53,7a

0,10a
(4,5)

0,05a
(2,3)

0,06a
(2,9)

 

79,3ab

0,45ab
(20,3)

0,15a
(6,6)

0,10a
(4,7)

A

77,8a

0,31a
(14,2)

0,22a
(9,8)

0,23a
(10,2)

 

44,8a

0,63bc
(28,2)

0,65b
(29,4)

0,54ab
(24,4)

 

84,3b

0,45ab
(20,2)

0,18ab
(8,2)

0,12a
(5,2)

P

76,8a

0,33a
(14,7)

0,20a
(9,2)

0,17a
(7,6)

 

62,0a

0,13ab
(5,8)

0,09a
(4,2)

0,09ab
(4,2)

 

77,5ab

0,43ab
(19,4)

0,16ab
(7,3)

0,11a
(4,8)

G

81,8a

0,25a
(11,1)

0,17a
(7,4)

0,21a
(9,5)

 

58,5a

0,11ab
(5,1)

0,06a
(2,9)

0,05a
(2,4)

 

82,0ab

0,43ab
(19,5)

0,17ab
(7,8)

0,11a
(4,8)

KAS 30

76,5a

0,26a
(11,7)

0,19a
(8,4)

0,22a
(10,1)

 

39,3a

0,11ab
(4,9)

0,06a
(2,8)

0,08ab
(3,7)

 

63,8a

0,32a
(14,3)

0,15ab
(6,9)

0,07a
(3,3)

KAS 60

77,0a

0,30a
(13,4)

0,18a
(8,1)

0,20a
(9,1)

 

56,0a

0,11ab
(4,7)

0,10a
(4,4)

0,07ab
(3,1)

 

69,0ab

0,31a
(13,7)

0,13a
(5,8)

0,08a
(3,6)

KAS 120

78,0a

0,69a
(30,9)

0,36a
(16,4)

0,26a
(11,9)

 

48,0a

0,13ab
(6,0)

0,08a
(3,5)

0,07ab
(3,2)

 

70,0ab

0,87b
(39,2)

0,30b
(13,6)

0,14a
(6,2)

Kontrolle

76,3a

0,30a
(13,5)

0,23a
(10,2)

0,24a
(10,6)

 

48,8a

0,07a
(3,2)

0,03a
(1,4)

0,01a
(0,6)

 

66,3ab

0,39ab
(17,7)

0,15a
(6,7)

0,09a
(4,0)

Kohlenstoffgehalt. Die Kohlenstoffgehalte des Bodens stiegen, ausgehend von Gehalten zwischen 0,81 und 0,91%, in allen Parzellen an (Abb. 4). Dieser Anstieg verlief in den Gärprodukt-Parzellen am steilsten, wobei mit 1,21% die höchsten Kohlenstoffgehalte in den Agglomerat-Parzellen gefunden wurden. Die mit KAS gedüngten Parzellen erreichten am Ende des Versuches mit max. 1,02% leicht höhere Kohlenstoffgehalte als die Kontrolle. Mineraldüngung führt zu einer Anhebung der Humus­gehalte, weil durch die Düngung die Erträge und damit auch die Menge der Wurzel- und Ernterückstände gesteigert werden (Blume et al., 2010). Die Gehalte der Mineraldünger-Parzellen blieben jedoch unter denen der Gärprodukte.

Abb. 4. Entwicklung der Kohlenstoffgehalte im Feldver­such. Daten sind Mittelwerte aus vier Wiederho­lungen. Fehlerbalken geben die Standardabweichung an.

Abb. 4. Entwicklung der Kohlenstoffgehalte im Feldver­such. Daten sind Mittelwerte aus vier Wiederho­lungen. Fehlerbalken geben die Standardabweichung an.

Ein Anstieg der Kohlenstoffgehalte um bis zu 0,33 Prozentpunkte, wie er bei den Agglomeraten beobachtet wurde, erscheint sehr hoch. Geht man von einer Lagerungsdichte von 1,5 g cm–3 und der Probenahmetiefe von 20 cm aus, so wäre zum Erreichen eines solchen Anstiegs eine Zugabe von 9,9 t ha–1 Kohlenstoff notwendig. Durch die Gärprodukte wurden in der Summe der vier Anwendungen zwischen 7,2 (Agglomerate), und 9,4 (Grobfraktion) t ha–1 Kohlenstoff ausgebracht. Schließt man noch Ernte- und Wurzelrückstände mit ein, so scheint eine erheb­liche Beeinflussung des Kohlenstoffgehaltes im Boden durch die Anwendung kompostierter Gärprodukte tatsächlich möglich zu sein. Andererseits wird üblicherweise im Zusammenhang mit organischen Düngern davon ausgegangen, dass ein Teil der organischen Substanz bereits innerhalb weniger Tage durch Mikroorganismen abgebaut wird (Wragge, 2014). Dies lässt darauf schließen, dass die Kohlenstoffgehalte eher das Ergebnis jahreszeitlicher Schwankungen sind. Dass Witterung, Kulturart und Bearbeitungsmaßnahmen einen erheb­lichen Einfluss auf die Kohlenstoffgehalte im Boden besit­zen, ist bekannt. Hillebrecht et al. (2009) fanden zum Beispiel in einem Feldversuch mit Weizen schon inner­halb eines Jahres Schwankungen des Cges-Gehaltes von bis zu 0,19 Prozentpunkten. Zudem besteht neben den jahreszeitlich bedingten Veränderungen in Bezug auf die Kohlenstoffgehalte auch eine große räumliche Hetero­genität im Boden (Körschens et al., 1997). Dauerhaft höhere C-Gehalte stellen sich bei gleichmäßig hoher C-Zufuhr durch organische Düngung nur sehr langsam ein, wobei in Abhängigkeit vom Ausgangsniveau bis zu 50 Jahre bis zum Erreichen eines Fließgleichgewichts vergehen können (Körschens, 1997). Bodenproben aus wenigen aufeinander folgenden Jahren zu analysieren und daraus Rückschlüsse auf die langfristige Entwicklung des Kohlenstoffgehaltes zu ziehen, ist deshalb laut Beerbaum (2003) nicht zulässig. Vielmehr postuliert Körschens (2010), dass Untersuchungen über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren notwendig sind, um Veränderungen des Kohlenstoffgehaltes im Boden sicher feststellen zu können. Hinzu kommt, dass nach Körschens (2010) selbst bei sorgfältiger Probenahme und -aufbereitung Messfehler von etwa 0,1% Corg nicht zu vermeiden sind. Angesichts derartiger Messungenauigkeiten und aufgrund der Tatsache, dass die Proben nicht immer zur gleichen Jahreszeit, geschweige denn unter gleichen Witterungsbedingungen genommen werden konnten, sollten die Unterschiede zwischen den Varianten nicht überbewertet werden. Es bleibt aber festzuhalten, dass sich in drei von vier Varianten spätestens ab dem zweiten Versuchsjahr eine auch statistisch signifikante Differenzierung zwischen Kontrollvariante einerseits und Gärproduktvarianten andererseits herausgebildet hat (Tab. 4).

Tab. 4. Cges-Gehalte des Bodens im August 2016. Daten sind Mittelwerte aus vier Wiederholungen ± Standardabweichung. Verschiedene Buchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen den Behandlungen (Tukey’s HSD Test, p ≤ 0,05)

Variante

Cges-Gehalte (%) zum letzten Probenahmetermin

Feinfraktion

1,14

±

0,06bc

Agglomerate

1,21

±

0,07c

Pellets

1,06

±

0,12abc

Grobfraktion

1,14

±

0,05bc

KAS 30

0,99

±

0,10ab

KAS 60

1,01

±

0,06ab

KAS 120

1,02

±

0,06ab

Kontrolle

0,94

±

0,04a

Stickstoffgehalte. Der Boden im Feldversuch wies zu Versuchsbeginn 81 mg 100 g–1 Nges auf. Der Nmin-Gehalt betrug etwa 0,19% des Nges. Das entspricht einem mineralischen Stickstoffvorrat von 6,6 kg ha–1, bezogen auf eine Bodentiefe von 0 bis 30 cm. In den darunterliegenden Tiefen waren zusätzlich noch 3,5 kg ha–1 Nmin (30–60 cm) bzw. 3,15 kg ha–1 Nmin (60–90 cm) vorhanden. Die Gehalte an Nges wurden in den Gärproduktvarianten über die gesamte Versuchsdauer hinweg kaum verändert (Tab. 5), während in den KAS- und Kontrollparzellen bis zum Versuchsende eine Reduktion der Gesamtstickstoffgehalte um maximal 19 mg 100 g–1 zu verzeichnen war.

Betrachtet man die Differenz im Gesamtstickstoffgehalt zwischen dem ersten und dem letzten Probenahmetermin (Tab. 6), so zeigt sich, dass es über die Jahre hinweg tendenziell zu einem geringeren Verlust an Gesamtstickstoff bzw. sogar zu einem Aufbau des Stickstoffvorrats im Boden durch die Gärproduktanwendung kommt. Nach drei Versuchsjahren waren die Gehalte an Nges in der Agglomeratvariante signifikant höher als in der Kontrolle, was auf die Mineraldüngervarianten auch aufgrund der deutlich höheren Erträge nicht zutrifft.

Tab. 6. Differenz der Gehalte an Gesamtstickstoff (Nges) und mineralischem Stickstoff (Nmin) in verschiedenen Bodentiefen zwischen dem ersten (10/2014) und letzten Probenahmetermin (08/2016). Verschiedene Buchstaben kennzeichnen signifi­kante Unterschiede zwischen den Behandlungen innerhalb einer Spalte (Tukey’s HSD Test, p ≤ 0,05).

Variante

Differenz der Nges-Ge­halte
mg 100 g–1

Differenz der Nmin-Gehalte
kg ha–1

0–30 cm

30–60 cm

60–90 cm

Feinfraktion

–4,7abc

17,3ab

–1,6a

0,1ab

Agglomerate

4,5c

11,7ab

2,6ab

1,5ab

Pellets

–1,5bc

11,5ab

4,4abc

–0,6a

Grobfraktion

0,3bc

17,1ab

7,8bc

4,8b

KAS 30

–19,3a

6,6a

2,7ab

0,2ab

KAS 60

–11,5abc

8,3a

3,7ab

0,7ab

KAS 120

–12,0ab

35,4b

11,9c

3,6ab

Kontrolle

–15,3ab

3,3a

2,9ab

2,4ab

Eine Auffälligkeit stellt im Oktober 2015 die Agglomerat-Variante dar, die mit 0,63 mg 100 g–1 in den oberen 30 cm zu diesem Zeitpunkt deutlich höhere Gehalte aufwiesen als alle anderen Varianten. Dies setzte sich auch in den beiden anderen Probenahmetiefen fort. Statistisch signifikante Differenzen in dieser Größenordnung wurden in keinem anderen Fall beobachtet. Es steht zu vermuten, dass diesen Werten ein Fehler bei der Probeaufbereitung oder Analyse zugrunde liegt, denn eine Verlagerung von größeren Mengen mineralischen Stickstoffs aus Gärprodukten bis in eine Bodentiefe von 90 cm ist nach allen bisherigen Erfahrungen sehr unwahrscheinlich. Außerdem hätten sich so große Mengen an pflanzenverfügbarem Stickstoff im Ertrag von Mais oder dem darauf folgenden Weizen bemerkbar machen müssen, was nicht der Fall war. Im August 2016 bestanden in den oberen 30 cm signifikante Unterschiede nur zwischen den einzelnen KAS-Varianten. Bei KAS-120 wurde die Stickstoffdüngung zu Weizen in zwei Gaben aufgeteilt. Die zweite Hälfte wurde im Mai gedüngt. In den darauf folgenden Wochen kam es jedoch nur zu unzureichenden Niederschlägen. Die hohen Gehalte an Nmin in dieser Vari­ante nach der Ernte sind vermutlich darauf zurückzuführen, dass die zweite Stickstoffgabe aufgrund des Wassermangels durch den Weizen nicht voll aufgenommen werden konnte. Lässt man die Ausreißer im Jahr 2015 unbeachtet, so führte die Anwendung der Gärprodukte zu keinem Zeitpunkt und in keiner der untersuchten Probenahmetiefen zu von der ungedüngten Kontrolle signifkant verschiedenen Gehalten an Nmin.

Wirkungen der Gärprodukte auf Kulturpflanzen

Erträge. In Abb. 5 sind die Erträge im Feldversuch dargestellt. Die Anwendung der Gärprodukte führte erst bei Weizen zu gegenüber der Kontrolle erhöhten (Korn-)erträgen, wobei der Unterschied nur zwischen Feinfraktion und Kontrolle auch statistisch signifikant war (Korn­ertrag fortan angegeben mit 86% TS). Mit 43,0 dt ha–1 erzielte die Feinfraktion Kornerträge, die sich auf gleichem Niveau bewegten wie die der KAS 30-Variante (48,1 dt ha–1). Obwohl also in den Gärproduktvarianten zwei Mal pro Jahr Gärprodukte in Mengen entsprechend 200 kg ha–1 Stickstoff ausgebracht wurden, zeigte sich ein messbarer Düngeeffekt erst im dritten Versuchsjahr.

Abb. 5. Trockenmasseerträge von Senf, Roggen, Mais und Weizen im Feldversuch. Verschiedene Buchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen den Behandlungen für die jeweilige Pflanzenart (Tukey’s HSD Test, p ≤ 0,05).

Abb. 5. Trockenmasseerträge von Senf, Roggen, Mais und Weizen im Feldversuch. Verschiedene Buchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen den Behandlungen für die jeweilige Pflanzenart (Tukey’s HSD Test, p ≤ 0,05).

Ertrag und Ertragsstruktur von Weizen finden sich in Tab. 7. Die höchsten Kornerträge wurden mit 68,4 und 80,7 dt ha–1 in den KAS 60- und KAS 120-Varianten verzeichnet. Innerhalb der Gruppe der Gärprodukte wurden die höchsten Erträge mit 43,0 dt ha–1 durch die Anwendung der Feinfraktion erzielt. Tendenziell wies diese Vari­ante im Vergleich zu den anderen Gärproduktvarianten eine deutlich höhere Anzahl der ährentragenden Halme je Quadratmeter auf.

Der höhere Ertrag in den KAS-Varianten beruhte demgegenüber auf der Kombination von Kornzahl je Ähre und Anzahl ährentragender Halme. Bei der im Feldversuch angebauten Weizensorte handelte es sich um die A-Weizensorte „Julius“ (KWS Saat), die sich durch gute Kornerträge und ausgeprägte Winterhärte auszeichnet, in der Regel aber nur niedrige bis mittlere Proteingehalte
aufweist (Bundessortenamt, 2016). Letzteres bestätigte sich im Feldversuch. Selbst in der KAS 120-Variante erreich­ten die Proteingehalte mit 11,4% nicht die für A-Weizen geforderten 13% und auch nicht die für Brotweizen mindestens geforderten 12% (Reisewitz und Plötzky, 2007; Schneeweiß, 2013). Alle anderen Varianten blieben mit 7,5 bis 8,5% aufgrund der mangelnden N-Versorgung während der Kornfüllungsphase weit darunter.

Nährstoffgehalte und -entzüge. Die Gehalte an Stickstoff, Phosphor und Kalium im Erntegut und die dadurch verursachten Nährstoffentzüge sind in Tab. 8 dargestellt. Die Anwendung der Gärprodukte führte bei keiner der geprüften Kulturen zu von der Kontrolle signifikant verschiedenen N, P- oder K-Gehalten.

Tab. 8. Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge im bzw. durch das Erntegut im Feldversuch. Daten sind Mittel­werte aus vier Wiederholungen. Verschiedene Buchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede zwi­schen den Behandlungen innerhalb einer Spalte für das jeweilige Nährelement (Tukey’s HSD Test, p ≤ 0,05). „F“ = Feinfraktion, „A“ = Agglomerate, „P“ = Pellets, „G“ = Grobfraktion

Nährstoff

Variante

Senf

 

Roggen

 

Mais

 

Weizen Korn

 

Weizen Stroh

Ge­halte
g kg–1 TM

En­tzüge
kg ha–1 TM

 

Ge­halte
g kg–1 TM

En­tzüge
kg ha–1 TM

 

Gehalte
g kg–1 TM

En­tzüge
kg ha–1 TM

 

Ge­halte
g kg–1 TM

En­tzüge
kg ha–1 TM

 

Ge­halte
g kg–1 TM

En­tzüge
kg ha–1 TM

Stickstoff

F

25,7a

62,2a

 

17,1ab

61,1ab

 

6,7abc

88,0ab

 

14,2a

53,0ab

 

2,8ab

7,2ab

A

25,0a

55,1a

 

17,2ab

56,5a

 

6,5ab

77,1ab

 

13,9a

48,3ab

 

2,4ab

6,5ab

P

27,3ab

62,0 a

 

17,7ab

54,4a

 

6,4ab

83,2ab

 

14,5a

49,4ab

 

2,8ab

7,8ab

G

26,1a

51,7a

 

16,8ab

57,2a

 

6,1ab

76,8ab

 

14,8a

51,4ab

 

2,7ab

7,1ab

KAS 30

29,4ab

71,0a

 

19,3ab

97,7bc

 

7,5abc

104,3abc

 

13,4a

55,5b

 

2,2a

9,0ab

KAS 60

28,4ab

71,8a

 

21,3b

123,0c

 

8,8c

134,2c

 

13,1a

76,9c

 

2,5ab

13,6b

KAS 120

36,8b

99,0a

 

21,7b

135,3c

 

11,4d

173,8d

 

20,1b

139,4d

 

4,3b

25,1c

Kontrolle

25,0a

53,8a

 

16,3a

43,9a

 

5,7a

71,8a

 

15,0a

40,2a

 

2,2a

5,0a

Phosphor

F

4,4abc

10,5a

 

4,0a

14,3ab

 

3,2abc

41,8a

 

4,7b

17,2b

 

2,2bc

5,4a

A

4,6bc

10,0a

 

3,8a

12,6a

 

3,4c

40,2a

 

4,6ab

15,9ab

 

1,9c

5,2a

P

4,5abc

10,0a

 

3,9a

12,0a

 

3,5c

44,9a

 

4,8b

16,3ab

 

2,3c

6,2a

G

4,7c

9,2a

 

4,1a

13,8ab

 

3,3abc

41,2a

 

4,9b

16,9b

 

2,3c

6,0a

KAS 30

4,4abc

10,5a

 

4,3a

21,3bc

 

2,9abc

39,2a

 

4,6ab

19,0b

 

1,6abc

6,7a

KAS 60

4,2abc

10,7a

 

4,4a

25,2c

 

2,7ab

41,3a

 

4,2a

24,3c

 

1,1ab

5,6a

KAS 120

3,9ab

10,6a

 

4,4a

27,8c

 

2,6a

39,7a

 

4,4ab

30,7d

 

1,0a

5,4a

Kontrolle

4,6c

9,8a

 

3,9a

10,5a

 

3,3bc

41,1a

 

4,6ab

12,2a

 

2,2bc

4,9a

Kalium

F

31,2a

74,2a

 

27,6ab

99,0ab

 

13,0bcd

170,5a

 

5,9ab

21,3ab

 

14,0a

36,2a

A

30,0a

66,4a

 

26,1a

85,8a

 

14,7d

176,8a

 

5,9ab

20,3ab

 

14,3a

39,0a

P

31,3a

70,6a

 

26,3a

80,6a

 

13,5cd

174,9a

 

5,8ab

20,0ab

 

14,3a

39,5a

G

31,0a

61,2a

 

26,8a

91,2a

 

14,2d

180,4a

 

6,2b

21,6ab

 

14,9ab

39,9a

KAS 30

32,6a

77,9a

 

30,6ab

154,4bc

 

11,8abcd

165,1a

 

6,1b

25,0b

 

13,9a

56,6ab

KAS 60

31,0a

78,2a

 

33,4b

193,1c

 

10,8ab

167,6a

 

5,7 ab

34,0c

 

12,6a

67,4b

KAS 120

30,6a

82,4a

 

33,5b

209,4c

 

10,3a

156,5a

 

5,3a

36,7d

 

18,0b

104,2c

Kontrolle

29,9a

64,3a

 

25,6a

69,1a

 

13,2bcd

166,1a

 

5,9ab

15,9a

 

15,8ab

36,5a

Vergleicht man die ausgebrachten und entzogenen Mengen an Stickstoff über die gesamte Versuchsdauer hinweg, so wird deutlich, dass vor allem in den Varianten mit Gärprodukten große Differenzen zwischen Entzug und ausgebrachter Menge bestehen. Mit vier Ausbringungen wurden in diesen Varianten bis zu 878 kg ha–1 N (Grobfraktion) ausgebracht, von denen nur max. 271 kg ha–1 (Feinfraktion) durch die Pflanzen wieder aufgenommen wurden. Der Erhalt der Ausgangsgehalte an Stickstoff im Boden trotz des Anbaus von vier aufeinander folgenden Kulturarten ist das Ergebnis dieser Stickstoffzufuhr.

Bei Phosphor wird dagegen deutlich, dass durch Roggen, Mais und Weizen mehr Phosphor aufgenommen wurde, als durch die jeweils letzte Gärprodukt-Anwendung ausgebracht worden war. Offensichtlich konnten hier im Boden vorhandene Phosphorreserven mobilisiert werden. Dies spiegelt sich auch in den Gehalten an pflanzenverfügbarem Phosphor im Boden wieder, die nach Mais im Vergleich zum Versuchsbeginn deutlich abgesunken waren (vergleiche Abb. 3).

Die Grunddüngung mit Kalium im Versuch erschwert eine Auswertung der Gehalte an diesem Nährstoff im Pflanzenmaterial. Bei Mais, zu dem keine zusätzliche Kalium­düngung erfolgte, zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den mit Gärprodukten und den mit KAS gedüngten Pflanzen, wobei letztere deutlich niedrigere Kaliumgehalte aufwiesen. Hier zeigte sich mög­licher­weise eine Auswirkung der Kaliumzufuhr durch die Gärprodukte.

Schwermetalle

Laut Bioabfall-Verordnung dürfen durch Bioabfallprodukte innerhalb von drei Jahren maximal 30 g ha–1 Cadmium, 2100 g ha–1 Chrom, 2100 g ha–1 Kupfer und 3000 g ha–1 Blei ausgebracht werden. Durch die Gärproduktanwendung wurden die Grenzwerte bei Cadmium und Blei durch alle Gärprodukte überschritten, bei Chrom durch Pellets und Grobfraktion und bei Kupfer durch Agglo­merate und Pellets.

Wie Tab. 9 zu entnehmen, wurden die Schwermetallgehalte im Boden trotzdem durch die Ausbringung der Gärprodukte im Vergleich zur ungedüngten Kontrolle nicht signifikant verändert. Verschiedene Faktoren wie die Dauer des Kompostierungsprozesses, der pH-Wert von Boden und Kompost, die Anwesenheit von Chelatoren und der Grad der Komplexbildung mit der organischen Substanz beeinflussen, in wie weit die Konzentration der Schwermetalle im Boden durch die Ausbringung von Bioabfallkomposten verändert wird (Ernst, 1996; Puschenreiter et al., 2005; Achiba et al., 2009; Smith, 2009). Festzuhalten bleibt, dass in keinem Fall die Vorsorgewerte des Bundes-Bodenschutzgesetzes überschritten wurden. Diese betragen für sandige Böden maximal 0,4 μg g–1 Cd, 30 μg g–1 Cr, 20 μg g–1 Cu und 40 μg g–1 Pb (BBodSchV, 1999).

Tab. 9. Schwermetallgehalte im Boden im Oktober 2015 und August 2016. Daten sind Mittelwerte aus vier Wie­derholungen ± Standardabweichung. Verschiedene Buchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen den Behandlungen innerhalb einer Spalte für den jeweiligen Probenahmezeitpunkt (Tukey’s HSD Test, p ≤ 0,05)

Variante

Cadmium

Chrom

Kupfer

Blei

μg g–1

Oktober 2015

Feinfraktion

0,36 ± 0,02a

13,6 ± 2,9a

10,2 ± 1,2a

14,7 ± 0,8a

Agglomerate

0,37 ± 0,01a

13,1 ± 0,8a

10,6 ± 0,8a

16,1 ± 2,2a

Pellets

0,37 ± 0,01a

12,8 ± 0,9a

10,0 ± 0,3a

15,3 ± 0,3a

Grobfraktion

0,38 ± 0,02a

13,0 ± 0,9a

7,2 ± 1,3a

15,4 ± 0,9a

KAS 30

0,35 ± 0,01a

13,8 ± 2,2a

6,7 ± 1,1a

14,3 ± 0,7a

KAS 60

0,35 ± 0,04a

11,8 ± 1,5a

7,4 ± 2,1a

14,3 ± 1,7a

KAS 120

0,36 ± 0,03a

12,7 ± 1,6a

7,1 ± 0,4a

16,1 ± 2,7a

Kontrolle

0,35 ± 0,02a

12,6 ± 1,1a

8,7 ± 1,0a

14,6 ± 0,9a

August 2016

Feinfraktion

0,30 ± 0,02a

12,3 ± 4,7a

11,5 ± 0,5a

12,1 ± 0,8a

Agglomerate

0,30 ± 0,02a

10,0 ± 0,8a

12,2 ± 1,7a

12,3 ± 0,5a

Pellets

0,31 ± 0,03a

12,6 ± 4,1a

13,9 ± 3,8a

12,0 ± 0,5a

Grobfraktion

0,32 ± 0,02a

11,3 ± 0,9a

12,3 ± 2,5a

12,3 ± 0,5a

KAS 30

0,33 ± 0,03a

9,8 ± 1,4a

13,8 ± 3,4a

12,2 ± 0,5a

KAS 60

0,33 ± 0,03a

10,0 ± 1,3a

11,8 ± 1,7a

11,9 ± 1,3a

KAS 120

0,31 ± 0,02a

11,1 ± 1,6a

11,8 ± 0,9a

11,5 ± 0,7a

Kontrolle

0,30 ± 0,01a

10,8 ± 0,7a

11,5 ± 0,8a

11,8 ± 0,7a

Der Entzug durch die Pflanzen spielt in Bezug auf die Bodengehalte nur eine untergeordnete Rolle. In Tab. 10 sind die Schwermetallgehalte in den Pflanzen dargestellt. Cadmium und Blei wurden nur durch Roggen und Mais und nur in sehr geringen Mengen aufgenommen. Die Gehalte betrugen jeweils unter 1 μg g–1. Unterschiede zwischen den Varianten wurden nicht festgestellt. Cadmium wird in der Regel leicht von Pflanzen aufgenommen; die Verteilung in der Pflanze unterliegt allerdings erheb­lichen genotypischen Unterschieden (Schubert, 2011). Mais akkumuliert Cadmium vor allem in den Zellen der Endodermis und dem Parenchym der Wurzeln, die hier nicht untersucht wurden (Petruzzelli et al., 1989; Wójcik und Tukiendorf, 2005). Das gleiche gilt für Triticale und Weizen, bei denen allerdings üblicherweise deutliche Unterschiede zwischen den Gehalten im Korn und im Stroh bestehen (Ciecko et al., 2001; Schubert, 2011); ein Effekt, der bei Weizen im vorliegenden Versuch nicht nachgewiesen werden konnte.

Tab. 10. Schwermetallgehalte im Erntegut von Roggen, Mais und Weizen im Feldversuch. Daten sind Mittelwerte aus vier Wieder­holungen ± Standardabweichung. Verschiedene Buchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen den Behand­lungen innerhalb einer Spalte für das jeweilige Pflanzenmaterial (Tu­key’s HSD Test, p ≤ 0,05). „F“ = Feinfraktion, „A“ = Agglomerate, „P“ = Pellets, „G“ = Grobfraktion

Pflanzenmaterial

Variante

Cadmium

Chrom

Kupfer

Blei

 

μg g–1

Roggen

F

0,02 ± 0,01a

0,72 ± 0,26a

7,66 ± 0,97ab

0,42 ± 0,17a

A

0,01 ± 0,01a

0,75 ± 0,17a

6,76 ± 0,72a

0,34 ± 0,09a

P

0,01 ± 0,01a

0,71 ± 0,05a

7,74 ± 0,66ab

0,36 ± 0,06a

G

0,01 ± 0,01a

0,75 ± 0,08a

8,11 ± 0,63ab

0,39 ± 0,02a

KAS 30

0,02 ± 0,01a

1,04 ± 0,39a

7,95 ± 0,50ab

0,39 ± 0,07a

KAS 60

0,03 ± 0,01a

0,83 ± 0,18a

9,36 ± 1,53b

0,40 ± 0,03a

KAS 120

0,03 ± 0,01a

0,75 ± 0,21a

9,11 ± 0,43ab

0,39 ± 0,17a

Kontrolle

0,01 ± 0,00a

0,96 ± 0,26a

6,85 ± 0,60a

0,38 ± 0,06a

Mais

F

0,00 ± 0,00a

5,17 ± 0,50ab

3,15 ± 0,42a

0,16 ± 0,05a

A

0,00 ± 0,00a

4,47 ± 0,83ab

5,17 ± 1,01a

0,20 ± 0,04a

P

0,00 ± 0,00a

5,14 ± 1,11ab

3,32 ± 0,69a

0,19 ± 0,06a

G

0,00 ± 0,00a

5,29 ± 0,83ab

4,60 ± 1,22a

0,16 ± 0,09a

KAS 30

0,00 ± 0,00a

6,17 ± 0,07b

5,35 ± 1,44a

0,17 ± 0,03a

KAS 60

0,00 ± 0,00a

5,19 ± 0,72ab

5,22 ± 0,66a

0,17 ± 0,05a

KAS 120

0,00 ± 0,00a

3,88 ± 0,30a

4,98 ± 0,17a

0,21 ± 0,06a

Kontrolle

0,00 ± 0,00a

5,95 ± 0,16b

3,83 ± 1,19a

0,17 ± 0,03a

Weizen Korn

F

0,00 ± 0,00a

0,47 ± 0,46a

6,04 ± 4,07a

0,00 ± 0,00a

A

0,00 ± 0,00a

0,33 ± 0,01a

3,95 ± 0,75a

0,00 ± 0,00a

P

0,00 ± 0,00a

0,34 ± 0,13a

3,44 ± 0,44a

0,00 ± 0,00a

G

0,00 ± 0,00a

0,12 ± 0,07a

5,66 ± 1,45a

0,00 ± 0,00a

KAS 30

0,00 ± 0,00a

0,46 ± 0,36a

4,37 ± 0,51a

0,00 ± 0,00a

KAS 60

0,00 ± 0,00a

0,24 ± 0,22a

4,27 ± 0,35a

0,00 ± 0,00a

KAS 120

0,00 ± 0,00a

0,20 ± 0,23a

4,41 ± 0,75a

0,00 ± 0,00a

Kontrolle

0,00 ± 0,00a

0,26 ± 0,25a

5,01 ± 0,34a

0,00 ± 0,00a

Weizen Stroh

F

0,00 ± 0,00a

9,27 ± 0,42a

1,90 ± 1,16a

0,00 ± 0,00a

A

0,00 ± 0,00a

10,07 ± 3,18a

1,73 ± 0,95a

0,00 ± 0,00a

P

0,00 ± 0,00a

10,91 ± 0,89a

2,19 ± 1,04a

0,00 ± 0,00a

G

0,00 ± 0,00a

11,47 ± 1,69a

0,62 ± 2,41a

0,00 ± 0,00a

KAS 30

0,00 ± 0,00a

9,08 ± 1,53a

3,92 ± 6,66a

0,00 ± 0,00a

KAS 60

0,00 ± 0,00a

8,72 ± 0,46a

0,61 ± 1,61a

0,00 ± 0,00a

KAS 120

0,00 ± 0,00a

10,21 ± 4,08a

1,30 ± 0,54a

0,00 ± 0,00a

Kontrolle

0,00 ± 0,00a

12,22 ± 3,44a

2,98 ± 3,51a

0,00 ± 0,00a

Blei wird ebenfalls in den Zellwänden der Wurzeln oder auch in Mykorrhizapilzen festgelegt und nur sehr begrenzt in die oberirdische Biomasse aufgenommen (Gigliotti et al., 1996; Schubert, 2011). Die geringe Aufnahme von Cadmium und Blei hat auch mit anderen Faktoren zu tun. So können andere Nährstoffe wie z.B. Kalzium als kompetitive Inhibitoren für die Cadmiumaufnahme fungieren. Es ist auch bekannt, dass eine pH-Erhöhung zwar einerseits die Cadmiumaufnahme durch die Pflanzen erhöht, andererseits die Pflanzenverfügbarkeit von Cadmium aber reduziert. Cadmium und Blei werden zudem als zweiwertige Kationen stark an organische Substanz gebunden, was ihre Verfügbarkeit deutlich absenkt (Schubert, 2011). Bioabfallkompost fungiert demnach einerseits als Quelle für Cadmium und Blei, redu­ziert andererseits aber deren Pflanzenverfügbarkeit durch Erhöhung des pH-Wertes und durch Bereitstellung großer Mengen organischer Substanz.

Die Chromgehalte von Roggen betrugen nur max. 1,04 μg g–1. Die Gehalte in Mais waren bis zu fünffach höher, die Gehalte in Weizen bis zu zwölffach. Blume et al. (2010) geben an, dass Chromgehalte von bis zu 1 μg g–1 TM in Pflanzen als normal zu bewerten sind und dass bei darüberhinausgehenden Werten mit einer Beeinträchtigung des Pflanzenwachstums zu rechnen ist. Insbesondere die Gehalte in Weizen scheinen verglichen damit sehr hoch. Chromgehalte und Abweichungen von der Norm sind in dieser Größenordnung jedoch auch von anderen Autoren berichtet worden (Li et al., 2005; BVL, 2016). Signifikante Unterschiede zwischen den Varianten zeigten sich nur bei Mais, wobei dort die höchsten Gehalte in der Kontrolle und der KAS 30-Variante gemessen wurden, die keinerlei Gärprodukte erhalten hatten. Chrom liegt in Abhängigkeit von den Redoxbedingungen in drei- und sechswertiger Form vor, wobei Cr (III) stark an Eisenoxide gebunden wird oder schwer lösliche Hydro­xide bildet, während Cr (VI) Oxianionenkomplexe wie Cr(VI)O42- formt, Verbindungen mit Bariumsulfat eingeht oder an mineralische Komponenten im Boden mit freien Hydroxylgruppen adsorbiert wird (Rai et al., 1989; Blume et al., 2010). Diese Adsorption steigt mit sinkendem pH-Wert. Andererseits wird bei hohen Chromkonzentrationen und niedrigen pH-Werten Cr(VI) zu Cr(III) reduziert, das dann in Lösung gehen kann. Bei pH-Werten über 6 wird Cr(III) ähnlich wie Aluminium als Hydroxid ausgefällt und ist dann nicht mehr pflanzen­verfügbar (McGrath, 1982; Rai et al., 1989; Daunderer, 2006). Dies erklärt eventuell, warum bei Mais höhere Gehalte in den KAS- und Kontrollparzellen gefunden wurden, in denen die pH-Werte des Bodens niedriger waren als in den Gärproduktparzellen. Neben dem pH-Wert beeinflussen auch andere Faktoren die Verfügbarkeit von Chrom im Boden, wie z.B. das Vorhandensein von Eisen oder anderen Chelatoren (Daunderer, 2006), die hier jedoch nicht untersucht worden sind.

Kupfer gehört zwar zu den Schwermetallen, ist gleichzeitig aber ein wichtiger Mikronährstoff, der üblicherweise in allen Pflanzenteilen gefunden wird (Gigliotti et al., 1996). Durch Düngung werden jährlich bis zu 500 g ha–1 ausgebracht (Kratz et al., 2009). Mittlere Kupfergehalte im Boden liegen in Deutschland zwischen 8 und 42 μg g–1 (Kratz et al., 2009). Im Versuch wurden maximal 14 μg g–1 erreicht. Bei allen drei Kulturen wurden unab­hängig von der Düngevariante die in der Literatur jeweils empfohlenen Gehalte an Kupfer im Pflanzen­material erreicht, nicht aber überschritten (Ortseifen und Lammel, 2005; Kratz et al., 2009). Die Versorgung mit pflanzenverfügbarem Kupfer war also ausreichend, ohne dass toxische Effekte zu erwarten wären.

Wie in Tab. 11 dargestellt, wurden nur bei Chrom und Kupfer überhaupt nennenswerte Anteile der ausgebrachten Menge durch die Pflanzen wieder aufgenommen. In die Bilanzrechnung konnte Senf nicht aufgenommen werden, weil das Erntegut nicht auf Schwermetallgehalte untersucht wurde. Da mit der ersten Lieferung an Gärprodukten aber nur geringe Mengen an Schwermetalle ausgebracht wurden (weshalb keine Untersuchung des Pflanzenmaterials stattfand), dürfte dies das Ergebnis kaum wesentlich verändern.

Tab. 11. Kumulierter Schwermetallentzug (prozentualer Anteil der ausgebrachten Menge) durch Roggen, Mais und Weizen im Feldversuch

Variante

Cadmium

Chrom

Kupfer

Blei

Entzug (Prozent der ausgebrachten Menge)

Feinfraktion

0,14

8,06

6,33

0,11

Agglomerate

0,10

7,32

5,87

0,06

Pellets

0,09

5,23

2,98

0,08

Grobfraktion

0,11

5,52

6,93

0,10

Schlussfolgerungen

Die Stickstoffverfügbarkeit ist in kompostierten Gär­resten aus Bioabfällen in den ersten Jahren nach der Anwen­dung sehr gering. Nur max. ein Drittel des ausgebrachten Stickstoffs konnte in den drei Versuchsjahren durch die angebauten Kulturen aufgenommen werden. Trotz hoher Stickstoffgaben von über 400 kg ha–1 a–1 konnte ein Düngeeffekt im Sinne einer Ertragssteigerung gegenüber der ungedüngten Kontrolle erst im dritten Versuchsjahr nachgewiesen werden. Dieser Effekt war nur bei der Feinfraktion, nicht aber bei den agglomerierten oder pelletierten Gärprodukten zu beobachten. Diese Aufbereitungswege setzen die Verfügbarkeit offensichtlich weiter herab bzw. verzögern die Mineralisation. Auch bei der Feinfraktion war die Stickstoffversorgung der Pflanzen so gering, dass Qualitätsanforderungen wie z.B. beim Proteingehalt von Weizen nicht erreicht werden konnten.

Positiv zu bewerten sind die hohen Gehalte an Phosphor und Kalium in den Gärprodukten, die sich zum Teil in höheren Gehalten an diesen Nährstoffen im Boden bzw. Pflanzenmaterial wiederspiegelten. Hier besteht bei Anwendung von Gärprodukten dieser Art Einsparungspotential für andere Düngemittel. Die Aufbereitungsform scheint die Bereitstellung dieser beiden Nährelemente nicht in eindeutiger Weise zu beeinflussen.

Die Anwendung der Gärprodukte führte zu einem Anstieg der pH-Werte im Boden, was sich insbesondere auf sandigen Standorten mit niedrigen pH-Werten als vorteilhaft erweisen kann. Die P-Verfügbarkeit wird in diesem pH-Bereich erhöht, während die Verfügbarkeit von Schwermetallen sinkt.

Die Anwendung von kompostierten Gärprodukten birgt zudem das Potential, die Kohlenstoffgehalte im Boden deutlich anzuheben. Dadurch kann bei regelmäßiger Anwen­dung nicht nur Kohlenstoff sequestriert, sondern durch Erhöhung des Humusgehaltes auch ein Beitrag zum Erhalt bzw. zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit geleistet werden.

Ein Anstieg der Schwermetallgehalte im Boden konnte trotz Überschreitung der laut BioAbfV zulässigen Höchstmengen nicht nachgewiesen werden. Andererseits wurden von Cadmium und Blei weniger als 1%, bei Chrom max. 8% und bei Kupfer max. 7% der ausgebrachten Menge durch das geerntete Pflanzenmaterial wieder abge­fahren. Langfristig ist angesichts solcher Aufnahmeraten bei Nichteinhaltung der Grenzwerte mit einer Anrei­cherung von Schwermetallen im Boden zu rechnen, die durch Anbau akkumulierender Pflanzenarten auch in die Nahrungskette gelangen könnten.

Danksagung

Der beschriebene Versuch ist Teil des Projektes VeNGA (Grundlagenuntersuchungen zur Verwertung und Nährstoffnutzung der boden- und pflanzenbezogenen Wirkung von Gärrückständen aus der Abfallvergärung), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geför­dert wurde (Förderkennzeichen 03EK3527A).

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