Zum 31. Dezember 2018 schied Herr Präsident und Professor Dr. Georg F. Backhaus aus dem aktiven Dienst als Präsident des Julius Kühn-Instituts (JKI) aus. Damit endete automatisch seine Funktion als Herausgeber des Journal für Kulturpflanzen. Als Präsident der ehemaligen Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) war Herr Dr. Backhaus maßgeblich an der Umsetzung und Konzeptionierung der Neuordnung der Ressortforschung im Geschäftsbereich des Land­wirt­schaftsmi­nisteriums beteiligt. Im Januar 2008 wurde er zum Präsi­denten des neu gegründeten Julius Kühn-Instituts bestellt und hat diese Aufgabe bis zu seinem Ausscheiden zum 31.12.2018 mit überaus großem Engagement wahrgenommen. 

Abb. 1. Ehem. Präsident des Julius Kühn-In­stituts, Dr. Georg F. Backhaus (re.), und neuer Präsident, Prof. Dr. Frank Ordon (li.), Foto: ©JKI, Dagmar Fran­ke

Neben seinem unermüdlichen Einsatz um die Weiterentwicklung und strategische Ausrichtung des JKI engagierte sich Herr Dr. Backhaus als Vizepräsident und als Präsident des Senats der Bundesforschungsinstitute auch institutsübergreifend. Herrn Präsident Dr. Backhaus' große Fachexpertise wurde sowohl in nationalen als auch in internationalen Fachkreisen nach­gefragt.

Auf den Ausbau und die Intensivierung der nationalen und internationalen Kooperationen legte Herr Dr. Backhaus großes Augenmerk. Unter seiner Leitung wurden zahl­reiche Kooperationsvereinbarungen des JKI mit Forschungseinrichtungen im In- und Ausland geschlossen. Zahlreiche Delegationsreisen des BMEL ins Ausland hat Herr Dr. Backhaus begleitet und fachlich unterstützt. Auch in Berufsverbänden und wissenschaftlichen Organisationen wirkte Herr Dr. Backhaus engagiert mit.

In den Jahren 2005 und 2016 wurde Herr Dr. Backhaus mit den Medaillen der Tschechischen Phytopathologi­schen Gesellschaft für die Förderung der bilateralen Beziehungen und Zusammenarbeit ausgezeichnet und im Jahre 2010 wurde er mit der Albrecht-Daniel-Thaer-Medaille der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin geehrt.

Es war Herrn Dr. Backhaus ein großes Anliegen, das ehemalige Nachrichtenblatt des Deutschen Pflanzenschutzes dem breiter gewordenen Kompetenzbereich des Julius Kühn-Instituts anzupassen und es zu einer anerkannten wissenschaftlichen Fachzeitschrift weiterzuentwickeln. Somit wurde das Nachrichtenblatt des Deutschen Pflan­zenschutzdienstes in Journal für Kulturpflanzen umbenannt, ein Redaktionsbeirat bestehend aus namhaften Persönlichkeiten aus dem Bereich der Kulturpflanzenforschung gegründet und das Spektrum der Beiträge um den Pflanzenbau, die Pflanzenzüchtung und Pflanzengenetik erweitert.

Zum 1. Januar 2019 hat Herr Prof. Dr. Frank Ordon die Nachfolge von Herrn Dr. Backhaus als Präsident und Professor des JKI angetreten.

Prof. Dr. Frank Ordon wurde am 17. Mai 1963 in Hildesheim geboren. Von 1983 bis 1989 studierte er Agrarwissenschaften, Fachrichtung Pflanzenproduk­tion, an der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen. Nach einer pflanzenbaulichen Diplomarbeit wurde er 1992 am Lehrstuhl für Pflanzenzüchtung der JLU bei Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Friedt promoviert und habilitierte dort 1998 mit einer Habilitationsschrift zum Thema „Markergestützte Selektion in der Resistenzzüchtung beim Getreide – unter besonderer Berücksichtigung des Pathosystems Gerste (Hordeum vulgare) – Bymoviren (BaMMV, BaYMV, BaYMV-2)“, verbunden mit der Verleihung einer Privatdozentur und der venia legendi für „Pflanzenzüchtung und speziellen Pflanzenbau“. Im Novem­ber 2002 übernahm Herr Ordon die Leitung des „Institutes für Epidemiologie und Resistenzressourcen“ der Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen (BAZ) in Aschersleben. Mit der Gründung des JKI im Jahre 2008 wurde ihm die Leitung des „Instituts für Resistenzforschung und Stresstoleranz“ übertragen. Zum 1. Juni 2015 wurde Herr Prof. Dr. Ordon zunächst zum Vertreter des Präsidenten des JKI bestellt und im April 2017 zum Vizepräsidenten und Professor des JKI.

Im Jahre 2012 wurde er zum Honorarprofessor für das Fachgebiet „Molekulare Resistenzzüchtung“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ernannt. Sein Forschungsgebiet ist die Erfassung genetischer Diversität bei verschiedenen Kulturarten und die Entwicklung mole­kularer Marker für Resistenzen/Toleranzen gegenüber biotischem und abiotischem Stress bis hin zur Isolation entsprechender Gene. Die Ergebnisse dieser Arbeiten wurden in über 130 begutachteten Beiträgen in internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften sowie zahlreichen Buchkapiteln veröffentlicht. Neben seiner neuen Rolle als Herausgeber des Journal für Kulturpflanzen ist Frank Ordon außerdem Herausgeber der Zeitschrift Plant Breeding sowie Mitglied in verschiedenen Editorial Boards namhafter Zeitschriften, z.B. Theoretical and Applied Genetics. Er war Vorsitzender des Genbankbeirats des Institutes für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) und Mitglied des wissenschaftlichen Beirates dieses Institutes von 2012 bis 2015 und ist ebenso Mitglied im Beirat der Landessaatzuchtanstalt Hohenheim. Von 2012–2018 war er ständiger Gast der DFG Senats­kommission Agrarökosystemforschung und er ist Vertreter des JKI im Direktorium des Leibniz Wissenschaftscampus Halle. Er ist Mitglied des wissenschaft­lichen Beirates des Crop Research Institute, Prag, Tschechien, Vorsitzender des Research Committees der Wheat Initiative und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates der Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e.V. (GFPi). Schließlich ist Herr Ordon ehrenamtlich als geschäftsführender Vizepräsident der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ) tätig.

Herr Prof. Ordon freut sich auf seine Tätigkeit als Herausgeber des Journal für Kulturpflanzen und möchte die Anstrengungen von Herrn Dr. Backhaus weiterverfolgen und die Zeitschrift zukunftsorientiert weiterentwickeln.