Personalien
Nachruf für Dr. Eduard Langerfeld
Journal für Kulturpflanzen, 73 (7-8). S. 307–307, 2021, ISSN 1867-0911, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart
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Am 5. Dezember 2020 verstarb der Wiss. Direktor Dr. Eduard Langerfeld im Alter von 91 Jahren in Braunschweig. Geboren wurde er am 26. August 1929 in Wuppertal-Barmen. Seine Schulzeit von Ostern 1936 bis September 1944 verbrachte er in Schwelm und schließlich in Hagenau im Elsaß. Im März 1945 begann er eine Landwirtschaftslehre in Erbach/Heppenheim. 1950 legte er die Landwirtschaftsgehilfenprüfung und 1958 die Prüfung zum Landwirtschaftsmeister ab. Anschließend besuchte er die Höhere Landbauschule in Michelstadt, die er am 30. September 1959 als Staatlich geprüfter Landwirt verließ. Bis April 1963 war er Versuchsfeldleiter am Institut für Phytopathologie der Universität Gießen. Gefördert von Prof. Dr. Großmann, dem damaligen Leiter des Instituts, begann er am 1. Mai 1965 ein Studium der Landwirtschaft, das er am 25. Juni 1969 mit der Promotion zum Doktor der Landwirtschaft abschloss. Bereits am 1. Juli 1969 trat er seinen Dienst als wissenschaftlicher Mitarbeiter – zunächst mit einem Forschungsauftrag der GFP – am Institut für Botanik der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (heute JKI) in Braunschweig an.
Sein Aufgabengebiet umfasste zunächst pilzliche Erreger (Fusarium spp., Phoma spp.) von Kartoffelfäulen. Er untersuchte die Ausbreitungsbedingungen der Erreger im Kartoffellager und im Boden und entwickelte Testverfahren zur Ermittlung der Resistenz. Anschließend kam die Resistenzprüfung von Kartoffelsorten und -zuchtstämmen gegenüber dem Erreger des Kartoffelkrebses (Synchytrium endobioticum) hinzu. Hier arbeitete er eng mit der Genbank und dem Max-Planck-Institut sowie dem Bundessortenamt zusammen. Außerdem oblag ihm die Registrierung von Neuvorkommen des Erregers sowie die Ermittlung der Pathotypen des Erregers. Es folgten Arbeiten über die bakteriell verursachte Schwarzbeinigkeit und Nassfäule der Kartoffel (Erwinia carotovora) sowie über die Entwicklung eines Testverfahrens zum Nachweis der bakteriellen Ringfäule (Corynebacterium sepedonicum). Daneben war er lange Jahre wissenschaftlicher Leiter des Versuchsfeldes der Biologischen Bundesanstalt in Braunschweig.
Die Ergebnisse seiner Arbeit entstanden in enger Zusammenarbeit mit Züchtern, dem Bundessortenamt sowie der KTBL-Versuchsstation in Dethlingen. Viele Jahre war er in verschiedenen Gremien – DLG, DPG, GFP, EPPO und EAPR – tätig. In Zusammenarbeit mit den Universitäten in Braunschweig, Göttingen und Alexandria gab er sein Wissen auch gerne an seine Diplomanden und Doktoranden weiter.
Seine offene und humorvolle Art prägte seinen Umgang mit Züchtern und Kollegen, mit denen er auch noch nach seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1994 engen Kontakt pflegte. Sein Rat war auch in dieser Zeit noch gefragt und gerne nahm er an den Tagungen des Ausschusses für Kartoffelzüchtung und Pflanzguterzeugung teil.
Kollegen, Züchter und Freunde werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
(Bärbel Schöber-Butin)