JfK Kopfgrafik
Home / Archiv / Bd. 75 Nr. 07-08 (2023) / Nachrichten

Journal für Kulturpflanzen, 75 (07-08). S. 202, 2023 | DOI: 10.5073/JfK.2023.07-08.04 | Lein

Nachrichten
Martin Lein

Neues aus der Deutschen Genbank Obst (DGO):

Die Versuchsstation für Obstbau in Schlachters als neuer DGO-Partner der Netzwerke Apfel und Birne

Affiliation
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), Zentrum für Forschung und Wissenstransfer, Versuchsstation für Obstbau Schlachters, Sigmarszell.
Kontaktanschrift
Dipl.-Ing. (FH) Martin Lein, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), Zentrum für Forschung und Wissenstransfer, Versuchsstation für Obstbau Schlachters, Burgknobelweg 1, 88138 Sigmarszell, E-Mail: martin.lein@hswt.de

Die Versuchsstation

Die Versuchsstation für Obstbau in Schlachters, Außenstelle des Zentrums für Forschung und Wissenstransfer der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), ist Standort des Zentralen Erhaltungs- und Sichtungsgarten für die Kernobstsortenvielfalt Schwaben (ZESK Schwaben) (Abb. 1 und 2). Die Sammlung umfasst zum jetzigen Zeitpunkt über 300 regionaltypische, gefährdete und seltene, meist unbekannte, Apfel- und Birnensorten. Die Versuchsstation ist im Jahr 2021 dem Netzwerk der Deutschen Genbank Apfel sowie der Deutschen Genbank Birne beigetreten.

Kartierungsarbeit in bayerisch Schwaben

Die Grundlage für diese Sammlung wurde durch vier Kartierungsprojekte in Bayerisch Schwaben geschaffen. Im Zeitraum von 2004 bis 2019 wurde in allen schwäbischen Kreisen und kreisfreien Städten nach regional bedeutenden und gefährdeten Apfel- und Birnensorten gesucht. Im Rahmen dieser Kartierungsarbeit wurden 15.318 Bäume im Bestand erfasst. Insgesamt wurden 679 Apfelsorten (293 bekannt/386 unbekannt) und 322 Birnensorten (114 bekannt/208 unbekannt) gefunden. Die Hälfte der gefundenen Sorten wurden als "gefährdet" eingestuft.

Erhaltungsarbeit in der Versuchsstation Schlachters

Bereits seit 2013 befindet sich in der Versuchsstation der Erhaltungsgarten "Allgäuer Kernobst", der im Rahmen des LEADER-Projektes "Erhaltung und Nutzung alter Kernobstsorten im bayerischen Allgäu und am Bayerischen Bodensee" ins Leben gerufen wurde. Die Sammlung setzt sich aus 168 Apfel- und Birnensorten aus den Landkreisen Lindau, Ost-, Ober- und Unterallgäu sowie den kreisfreien Städten Kempten, Memmingen und Kaufbeuren zusammen.

2021 wurde der "Zentrale Erhaltungsgarten für die Kernobstvielfalt Nordschwaben" fertiggestellt. Als Ergebnis dieses LEADER-Projekt konnten 200 regionaltypische, gefährdete und seltene Apfel- und Birnensorten aus den Landkreisen Aichach-Friedberg, Augsburg, Dillingen, Donau-Ries, Neu-Ulm und Günzburg vermehrt und aufgepflanzt werden.

Zeitgleich wurden regionaltypische und erhaltenswerte Sorten aus der vorhandenen Allgäuer Sammlung erneut vermehrt und mit der entstehenden Nordschwaben Sammlung auf einer gemeinsamen Fläche zum ZESK Schwaben zusammengeführt. 60 % der Sorten in der neu entstandenen Sammlung sind Äpfel, die restlichen 40 % sind Birnensorten.

Sichtungsarbeit

Die Zusammenführung der beiden Sammlungen war im Rahmen des Forschungsprojektes "Aufbau und Unterhalt eines Erhaltungsgartens für die Sortenvielfalt von Kernobst im Regierungsbezirk Schwaben" möglich. Es wird daran gearbeitet, die aufgepflanzten Sorten pomologisch zu beschreiben und zu bewerten. Ermöglicht wird die Sichtungsarbeit im ZESK Schwaben bis 2029 durch das finanzielle Engagement des Bezirks Schwaben. Der Bau-, Umwelt- und Energieausschuss hat entschieden, dieses Forschungsprojekt mit jährlich 50.000 € zu unterstützen.

Bruttofläche

5000 m2

 

Abbildung

Reihenabstand

3,5 m

 

Pflanzabstand

Apfel

0,60 m (Bleiber-Weicher)

 

Birne

0,75 m (Bleiber-Weicher)

Unterlage

Apfel

M9-Bu. 984

 

Birne

Quitte BA29, ZV `Gellerts Butterbirne‘

Sortiment

Gefährdet, selten, regionaltypisch

Anzahl Varietäten

Apfel

186 davon 52 namentlich (Stand 2022)

 

Birne

125 davon 33 namentlich (Stand 2022)

 

ISSN (elektronisch): 1867-0938
ISSN (print): 1867-0911
Verantwortlicher Herausgeber
Präsident und Professor
Prof. Dr. Frank Ordon
Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Erwin-Baur-Str. 27
06484 Quedlinburg
Schriftleitung
Dr. Anja Hühnlein
Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Erwin-Baur-Str. 27
06484 Quedlinburg
E-Mail: journal-kulturpflanzen@julius-kuehn.de
Co-Schriftleitung
Dr. Heike Riegler
Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Layout/Technische Umsetzung
mediaTEXT Jena GmbH
mediaTEXT-Logo
Julius Kühn-Institut (JKI)
Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
 
Erwin-Baur-Str. 27
06484 Quedlinburg
Deutschland
Fon: 03946 47-0
Fax: 03946 47-255
Mail: poststelle@julius-kuehn.de
De-Mail: poststelle@julius-kuehn.de-mail.de
Impressum
 
Diese Zeitschrift wird vom Julius Kühn-Institut herausgegeben.
JKI-Logo