Journal für Kulturpflanzen, 76 (01). S. 47–49, 2024 | DOI: 10.5073/JfK.2024.01.06 | Müller und Twisselmann
Neues aus der Deutschen Genbank Obst (DGO)
Friedersdorfer Baumschulen – Partner der Deutschen Genbank Obst
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Die Friedersdorfer Baumschulen sind 2004 begründet und im Land Brandenburg verortet. Ursprünglich wurde die Firma mit dem Anliegen der Produktion von Sanddornpflanzen, zur Verwendung in Plantagen, Landschaft und Privatgärten gegründet. Dabei ging es auch um die Erhaltung der in den Späth’schen Baumschulen in Berlin Baumschulenweg bis 1997 ausgelesenen Hippophae-Sorten (Abb. 1). Sehr schnell ergab sich die Notwendigkeit das Sortiment auf weiteres Wildobst auszudehnen (Abb. 2–4), da eine große Nachfrage bestand. Einige der Arten und Sorten stammen ebenfalls aus der Züchtungsarbeit in Baumschulenweg.
Abb. 1: Hippophae rhamnoides mit weiblicher (links) und männlicher Blüte (2. v. l.) sowie mit Früchten (3., 4. v. l)
In den Jahren des Bestehens haben sich die betrieblichen Strukturen sehr verändert und weiterentwickelt. Ergänzend zur eigenen Pflanzenproduktion wurde das betriebliche Angebot auch auf Handel und Privatverkauf ausgedehnt.
Die Produktion der Pflanzen erfolgt derzeit auf einer Fläche von 3,5 ha, davon 2500 m2 Stellfläche für Töpfe, sowie Foliengewächshaus-Fläche von 650 m2 (Abb. 5).
Die Pflanzen werden nach den Vorgaben der ökologischen Landwirtschaft produziert.
Damit wir eine kontinuierliche Produktion der Gehölze sicherstellen können, ist eine umfassende Mutterpflanzen-Haltung notwendig. Das bedeutet, ein erheblicher Teil der Freilandflächen ist mit Mutterpflanzenquartieren belegt. Diese Bestände müssen regelmäßig ergänzt werden. Außerdem beobachten wir in den Beständen die Entwicklung der Pflanzen auf ihre Eignung für den Anbau und versuchen uns einen Überblick über die Echtheit der Sorten und deren Eigenschaften zu verschaffen.
Ursprünglich waren die Gehölze für die Verwendung in Plantagen bestimmt. Die Nachfrage der Privatkunden hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Dementsprechend gelangen die Pflanzen auch in die Gärten der näheren und weiteren Umgebung. Ein weiterer sehr wichtiger, zukunftsträchtiger Absatzmarkt ist die Verwendung der Pflanzen in Projekten der ganzheitlichen Landwirtschaft (forest-farming, Permakultur und Agroforst).
Darüber hinaus engagieren wir uns in mehreren regionalen Projekten, wie z. B. Anbauprüfungen diverser Wildobstarten, zielgerichtete Vermehrung für Aufpflanzungen und Versuche, phytopatologische Aspekte und Probleme, wie das Sanddornsterben in Mecklenburg-Vorpommern. Des Weiteren sind wir an einem Projekt zur Auwaldrenaturierung im Biosphärenreservat Unteres Odertal beteiligt. Die Friederdorfer Baumschulen sind seit Februar 2020 Partner der Deutschen Genbank Obst im Netzwerk Wildobst, dem Teilnetzwerk Sanddorn.
Die Autoren erklären, dass keine Interessenskonflikte vorliegen.