Induktions- und Nachweismethoden für Stilbene bei Vitaceen

Authors

  • U. Stein
  • G. Hoos

DOI:

https://doi.org/10.5073/vitis.1984.23.179-194

Abstract

Die von Blättern verschiedener Rebarten und -sorten als Reaktion auf bestimmte Reize (Botiytis-Infektionen, UV-Licht, Zuckerlösungen, Galaktarsäure) gebildeten Stilbene Resveratrol und ε-Viniferin konnten dünnschichtchromatographisch identifiziert und quantifiziert werden.
In einigen Varianten ließen sich auch ohne vorherige gezielte Induktion Resveratrol und/oder ε-Viniferin in geringen Konzentrationen nachweisen.
Von den durchgeführten Versuchen stellt die Bestimmung der von Rebblättern nach Induktion mit Galaktarsäure in eine entsprechende Unterlage (Testkarton) abgegebene Stilbenmenge mittels visueller Bonitur unter langwelligem UV-Licht eine einfache und gut reproduzierbare Screening-Methode dar. Die erhaltenen Werte zeigten mit den dünnschichtchromatographisch ermittelten eine hoch signifikante Übereinstimmung und erlaubten eine hinreichend genaue und schnell durchzuführende Gruppierung der einzelnen Genotypen in solche mit keinem oder sehr geringem, geringem, mittlerem und hohem Stilbenproduktionsvermögen.
Die Fähigkeit von Rebblättern, als ,,Antwort" auf einen definierten Reiz mit einer möglichst schnellen und hohen Stilbenproduktion zu reagieren, ist mit ihrer Botrytis-Anfälligkeit negativ korreliert. Die daraufhin untersuchten Reben ließen sich, mit Ausnahme einiger Varianten mit sowohl schwacher Stilbenbildung wie niedrigem Befall, in gering, mittel und hoch anfällige Arten und Sorten klassifizieren.
Bei 6 daraufhin untersuchten Genotypen ergab sich zwischen dem Stilbenproduktionsvermögen der Rebblätter (induziert durch Galaktarsäure in Testkarton) und dem der Beeren (induziert in Saccharosemedium) eine positive, zwischen Stilbenbildung und Botrytis-Anfälligkeit dagegen eine negative Korrelation.

Methods for induction and determination of stilbenes in Vitaceae

The stilbenes resveratrol and ε-viniferin produced by leaves of different grapevine species and varieties in response to certain stimulants (Botrytis infection, UV radiation, sugar solutions, mucic acid) have been identified by use of quantitative thin-layer chromatography. Without artificial induction, only small concentrations of resveratrol and/or ε-viniferin could be measured in the leaves of some grapevines.
Leaf pieces were placed on filter cardboard soaked with an aqueous solution of mucic acid. The edges of the pieces excreted stilbenes into the cardboard, the concentrations of which were estimated under long wavelength (366 nm) UV radiation. A significant correlation was shown between the data obtained by visual appraisal and the results from thin-layer chromatography.
Hence, this visual method allows quick and sufficiently reliable classification of grapevines according to their stilbene production.
The susceptibility to B. cinerea was negatively correlated with the ability of grape leaves to produce stilbenes after defined stimulation. The grapevines investigated could be classified as low, middle or highly resistant. A few exceptions showed low stilbene production together with low susceptibility to B. cinerea.
The stilbene production of leaves (induced by mucic acid) and that of berries (induced by saccharose solution) of 6 different grapevines were positively correlated. A negative correlation was found between stilbene production and susceptibility to B. cinerea

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Published

2016-02-08

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