Ein Beitrag zum Nachweis unterschiedlicher Malatpools in Beeren der Rebe

Authors

  • H. Steffan Bundesforschungsanstalt für Rebenzüchtung Geilweilerhof, Slebeldingen
  • A. Rapp Bundesforschungsanstalt für Rebenzüchtung Geilweilerhof, Slebeldingen

DOI:

https://doi.org/10.5073/vitis.1979.18.100-105

Abstract

Zur Frage, ob es unterschiedlich verfügbare Malatpools gibt, wurden reifende Weinbeeren in zwei voneinander verschiedenen Versuchsreihen (Stielapplikation und Injektion) mit 14C-Apfelsäure gefüttert. Danach wird bei reifenden Beeren (Phase IV) die ins Beereninnere applizierte Apfelsäure - nahezu unabhängig vom Reifegrad - weniger stark metabolisiert (40-47 % Veratmungs-CO2/20 h) als die durch den Beerenstiel zugeführte Apfelsäure (78-95 % Veratmung/20 h). Bei grünen Beeren (Phasen I-III) ist eine Veratmung und damit Metabolisierung von injiziertem Malat kaum feststellbar. Die Bildungsrate von Zucker aus Apfelsäure (Gluconeogenese) ist beim Injektionsversuch, der eingelagertes Malat simulieren soll, etwas höher als beim Aufnahmeversuch.
Die Versuchsergebnisse werden dahingehend gedeutet, daß es

  1. einen aktiven Malatpool gibt, in dem die über den Beerenstiel eintransportierte Apfelsäure unabhängig vom Reifestadium ständig veratmet wird, und daß
  2. ein inaktiver Malatpool im Beereninneren existiert.

Die im Beereninneren bereits abgelagerte Apfelsäure ist bei grünen Beeren nahezu unmetabolisierbar; sie wird erst nach Weichwerden der Beeren infolge der Permeabilitätssteigerung besser an die Beerenperipherie transportiert und abgebaut. Die möglichen Faktoren für die veränderte Permeabilität werden angesprochen.

Investigations on the existence of different malate pools in grape berries

In order to demonstrate the existence of differently available malate pools, ripening grape berries were fed with 14C-malic acid in two different experimental series (pedicel application and injection). The results show that malic acid injected into ripening grapes (Phase IV) is - nearly independent of the stage of ripeness - metabolized less rapid (40-47 % respiration-CO2/20 h) than is malic acid applicated through the pedicel (78-95 1/o respiration-CO2/20 h). In green berries (Phase I-III) respiration, i. e. metabolization, of injected malate can scarcely be established. The rate of sugar formation from malate (gluconeogenesis) is less intensive in the pedicel application experiment than in the injection experiment which is to be simulating the malate incorporated.
The results are interpreted as follows:

  1. There is an active malate pool, where malic acid imported through the pedicel is steadily respired, independently of the stage of ripeness.
  2. An inactive malate pool exists in the interior of the berries.

Malic acid already incorporated in the interior of the berries is almost not metabolized in green berries. Owing to an increase in permeability, it is transported to the berry periphery and dissimilated only with berry ripenjng. Possible factors of the change in permeability are discussed.

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Published

2016-06-22

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Article