Über die apikale Dominanz bei Reben

Authors

  • G. Alleweldt Institut für Weinbau der Universität Hohenheim (LH)
  • A. Istar Institut für Weinbau der Universität Hohenheim (LH)

DOI:

https://doi.org/10.5073/vitis.1969.8.94-104

Abstract

  1. Bei den Sorten Riesling, Silvaner und Rupestris du Lot wurde das korrelativ gesteuerte Wachstum der Nebentriebe beobachtet und versucht, durch Applikation von Indolessigsäure (IES, 500 und 1000 ppm) und/oder Kinetin (100 und 1000 ppm)  auf die Schnittfläche dekapitierter Haupttriebe den Wirkungsmechanismus zu erhellen.
  2. Bei intakten Endknospen treiben die Axillarknospen aus. Das Längenwachstum der Nebentriebe wird bei Riesling und Silvaner nach Entfaltung von 1-3 Laubblättern und einer Streckung um bis zu 4-5 cm eingestellt. Bei Rupestris du Lot hält das Längenwachstum der Nebentriebe an, wobei sich eine von der Insertionshöhe des Nebentriebes abhängige Rhythmik der Wachstumsintensität einstellt.
  3. Durch das Dekapitieren des Haupttriebes wird die apikale Hemmung des distalen Nebentriebes aufgehoben. Tiefer inserierte Seitentriebe werden sodann vom distalen Trieb korrelativ gehemmt.
  4. Die Applikation von IES führt zu einer Reduzierung des Längenwachstums enthemmter Seitentriebe um 38-56%.
  5. Kinetin hat bei alleiniger Applikation keinen signifikanten Einfluß auf das Wachstum enthemmter Seitentriebe, doch hebt Kinetin die IES-Hemmung teilweise auf.
  6. Der Mechanismus der Apikaldominanz wird diskutiert und durch einen Hinweis auf die Bedeutung des Phänomens fü!' die Weinbaupraxis ergänzt.

Downloads

Published

2017-02-17

Issue

Section

Article