Ein frühdiagnostisches Prinzip zur Ermittlung der Kallusbildung in der Unterlagenzüchtung
DOI:
https://doi.org/10.5073/vitis.1968.7.185-200Abstract
- Aus den Internodien der 5. bis 7. Insertionshöhe älterer Reben wurden Sproßachsensegmente auf künstlichem Nährmedium mit einem Zusatz von 1 ppm NES bei 25° kultiviert und das Kallus- und Wurzelbildungsvermögen der Explantate festgestellt.
- Das Temperaturoptimum der Kallusbildung liegt zwischen 25° und 30° C, das der Wurzelbildung zwischen 15° und 25° C. Während der endogenen Knospenruhe - ab August bis etwa November - tritt eine leichte Optimumverschiebung und eine Erhöhung des Temperaturminimums auf. Der Temperaturquotient von 15° bis 25° beträgt im Juli 1,4-2,6 und im Oktober 1,7-5,6 für die Sorten Riesling, Kober 5 BB und Decker-Rebe.
- Die Wachstumsintensität der Explantate steht in enger Beziehung zur Wachstumsrhythmik der Mutterpflanzen. Mit dem Sistieren des Triebwachstums im August und dem gleichzeitigen Einsetzen der endogenen Knospenruhe wird das Kalluswachstum reduziert. Erst nach Beendigung der Hauptruhe - Oktober bis November - setzt die Kallusbildung wieder intensiv ein. Das Wurzelwachstum erfährt unter den gegebenen Kulturbedingungen ein Maximum zwischen September bis etwa Januar.
- Zwischen den Sorten bestehen signifikante Unterschiede in der Kallus- und Wurzelbildung der Explantate, die in ihrer Relation während der Hauptwachstumsperiode der Triebe zwischen Mai/Juni bis Juli/August reproduzierbar sind.
- Durch das Auftreten gesicherter, unterschiedlicher Sortenreaktionen wird die Kultur von Sproßachsensegmenten als frühdiagnostisches Prinzip zur Erkennung der Kallusbildungspotenz in der Unterlagenzüchtung angesehen. Es erscheint möglich, hiermit die Veredlungsfähigkeit der Unterlagen zu testen. Als optimaler Zeitpunkt zur Durchführung vergleichender Sortenprüfungen werden die Monate Juni/Juli - während der Hauptwachstumszeit der Triebe - angegeben.
Downloads
Published
Issue
Section
License
The content of VITIS is published under a Creative Commons Attribution 4.0 license. Any user is free to share and adapt (remix, transform, build upon) the content as long as the original publication is attributed (authors, title, year, journal, issue, pages) and any changes to the original are clearly labeled. We do not prohibit or charge a fee for reuse of published content. The use of general descriptive names, trade names, trademarks, and so forth in any publication herein, even if not specifically indicated, does not imply that these names are not protected by the relevant laws and regulations. The submitting author agrees to these terms on behalf of all co-authors when submitting a manuscript. Please be aware that this license cannot be revoked. All authors retain the copyright on their work and are able to enter into separate, additional contractual arrangements.