Extraantherale Loculamente in der Blüte der Weinrebe

Authors

  • P. Kozma Hochschule für Garten- und Weinbau, Lehrstuhl für Weinbau, Budapest

DOI:

https://doi.org/10.5073/vitis.1965.5.81-87

Abstract

Beim anatomisch histologischen Studium der Blütentypen der Sorten Kadarka, Furmint und Isabella wurde festgestellt, daß sich Pollensäcke nicht nur in der normalen Anthere der Rebenblüte, sondern auch außerhalb der Anthere, vor allem im Stempel bilden können; diese werden als extraantherale Loculamente bezeichnet.
Die extraantheralen Loculamente bilden sich in teratologischen Blüten (pseudogynoide, sternartig sich öffnende, in partiell fertilen und völlig sterilen, sowie in vollkommenen 9 Blüten). Sie sind in der Narbe, im Griffelkanal, in der Fruchtknotenwand, in den aus der Fruchtknotenwand und der Scheidewand sich entwickelnden Gewebefortsätzen und im NuceHus der Samenanlage zu finden.
Die Pollensäcke werden in einigen Fällen von 2-8 Zellreihen umschlossen, die bei der Blüte nicht aufbrechen. Ihre Innenseite bildet ein 1-2 Zellreihen kräftiges Tapetum. Es gibt aber auch Loculamente, die ein zum Ö,ffnen fähiges Exo- und Endothecium von normaler Ausbildung besitzen. Die im Loculament bei der Blüte vorgefundenen Vermehrungsgebilde sind teils Archesporen, Mikrosporenmutterzellen, Tetraden, M1krosporen und ausgebildete Pollenkörner. Dies weist darauf hin, daß sich die extraantheralen Loculamente in verschiedenen Stadien der Blütenmorphogenese zu differenzieren beginnen.
Die Existenz der bisher beschriebenen vollkommenen 9 Blüten ist fraglich, da auch in diesen nach den vorliegenden Beobachtungen in irgendeinem Teil des Stempels Loculamente zu finden sind.

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Published

2017-02-22

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