Einfluß der Ernährung und des Pfropfpartners auf das Wurzelwachstum von Vitis-Arten und -Sorten

Authors

  • H. Erlenwein Forschungs-Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof und Institut für Obstbau der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn

DOI:

https://doi.org/10.5073/vitis.1965.5.161-186

Abstract

In den Jahren 1960 bis 1963 wurden Versuche mit Topfreben der europäischen Kultursorten Riesling 90 und Silvaner, den interspezifischen Neuzuchten Siegfried und Dr. Decker, den amerikanischen Wildformen Riparia G 1 und G 80 und Rupestris HG 9 sowie der Unterlagssorte Kober 5 BB durchgeführt. Es konnte die Wirkung der Düngung, insbesondere des Wirkungsfaktors Stickstoff auf das Wurzelwachstum festgestellt werden. Außerdem wurde in Pfropfversuchen das Ausmaß der gegenseitigen Beeinflussung von Unterlage und Reis, insbesondere die Modifikation des Wurzelwachstums beobachtet.
  1. Eine stufenweise Steigerung der Stickstoffdüngung verursachte ein Ansteigen des Sproßtrockengewichtes bei nahezu unveränderter Wurzelmasse. Hohe Stickstoffgaben führten zu einer Depression des Wurzelwachstums, wobei das Trockensubstanzgewicht des Sprosses zunächst noch gefördert, bei extremen Stickstoffgaben aber auch gehemmt wurde. Hohe Stickstoffgaben hatten eine Erweiterung des Sproß : Wurzel-Verhältnisses zur Folge.
  2. In Pfropfversuchen konnte ein deutlicher Einfluß des Reises auf das Wurzelwachstum der Unterlage festgestellt werden.
    • a) Riesling erhöhte die Zahl sproßbürtiger Wurzeln bei der Unterlage Kober 5 BB.
    • b) Die extensive Art der Bewurzelung von Rupestris HG 9 zeigte durch Aufpfropfen einer Sorte mit stärker verzweigtem Wurzelsystem eine ebenfalls stärkere Verzweigung.
    • c) Der extensive Wurzelcharakter der Sorte Rupestris HG 9 wurde auch bei der Unterlage Siegfried in Form einer geringeren Verzweigung sichtbar.
    • d) Die Wurzeltrockensubstanz verschiedener Unterlagen wurde durch den spezifischen Einfluß des Hyperbionten verändert.
  3. Die Bedeutung vorliegender Befunde für den Pfropfrebenanbau und die ökologische Streubreite von Kultur- und Unterlagssorten wurde diskutiert.

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Published

2017-02-22

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