Anatomisch-histologische Untersuchungen an den Blattspursträngen der Rebe
DOI:
https://doi.org/10.5073/vitis.1961.3.27-37Abstract
Aus der Darstellung über die Ausbildung eines Blattspurstranges geht hervor, daß dieser aus einem von zwei primären Markstrahlen eingeschlossenen Bündel entsteht, dessen Gesamtheit (Gefäß- und Siebteil und Phelloderm) die Blattspur bildet. Die Veränderungen, die zu einer solchen Umbildung führen, werden wohl durch das Kambium, das seine Tätigkeit jeweils vorübergehend ändert (wechselweises Abscheiden von Parenchym- bzw. Holzfaserzellen) und die sekundär meristematisch gewordenen Protoxylemelemente und die Stärkescheide (letztere ersetzt von der Markhöhle her den herauswachsenden Gefäßteil durch Bildung von parenchymatischem Gewebe) verursacht.Aus diesem Grunde muß der Ausdruck „Riesenmarkstrahl" [HENGL (3 - 6)] abgelehnt werden. Der eigentliche Blattspurstrang führt keine Elemente des Markstrahls; die Blattlücke wiederum besteht nicht ausschließlich aus Markstrahlgewebe, sondern zu einem nicht geringen Teil aus dem parenchymatischen Gewebe, das von der Stärkescheide her gebildet wird. Für diese Umbildungen sind die meristematischen bzw. sekundär meristematischen Teile des Triebes verantwortlich zu machen.
Berechtigt ist die Frage, wieso es gerade in dem einen Bündel zu derartigen Veränderungen kommt. Möglicherweise sind jeweils zwei nebeneinanderliegende Bündel befähigt, einen Blattspurstrang zu bilden. Man könnte also annehmen, daß aus dem der Blattansatzstelle abgewandten Nachbarbündel der Blattlücke im folgenden Internodium - in dem ja die Knospe auf der gegenüberliegenden Seite angelegt wird - der neue Blattspurstrang hervorgeht usw. Schwieriger wäre allerdings die Erklärung bei dem sich direkt unterhalb der Blattbasis entwickelnden Blattspurstrang. Dessen „zweites Bündel" müßte dann jeweils auf der Rinnenseite zu finden sein, das sich nur an jedem zweiten Knoten zu einer Blattspur entwickelt.
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