Untersuchungen zur Resistenzzüchtung gegen „Heuwurm"-Befall bei Reben
DOI:
https://doi.org/10.5073/vitis.1959.2.84-100Abstract
An einem umfangreichen Sämlingsmaterial interspezifischer Vitis-Kreuzungen verschiedener Abstammungen wurde eine Anzahl von Sämlingseigenschaften bezüglich ihres Einflusses auf die Heuwurmresistenz untersucht.- Die Entwicklungsphasen der Eiablage, Eientwicklung und der Raupenentwicklung von Clysia ambiguella Hb. und Polychrosis botrana Schiff dürften durch einige Sämlingseigenschaften gefördert bzw. eingeschränkt werden. Bei diesen Sämlingseigenschaften handelt es sich um die Gescheinsbehaarung, Gescheinsdichte, Entwicklungsschnelligkeit der Gescheine, Lage der Gescheine am Stock, sowie Größe und Anzahl der Vorblätter.
- Sämlinge mit schwach behaarten und dichten Gescheinen, mit einer schnellen Gescheinsentwicklung und exponierter Lage der Gescheine, sowie kleinen Vorblättern sind deutlich gegen Heuwurmbefall resistent, wie ein Vergleich der Befallshöhe mit diesen Sämlingseigenschaften ergibt. Der Einfluß dieser Sämlingseigenschaften auf den Befall umfaßt etwa 2/3 der absoluten Befallspanne.
- Es tritt ein gewisser Prozentsatz nicht befallener Stöcke auf. Diese Sämlinge zeichnen sich alle durch starke Ausbildung der als Resistenzmerkmale geschilderten Eigenschaften aus, so daß spezifische Resistenzeigenschaften, z.B. Geruchstoffe, die abweisend auf die Traubenwickler der Schmetterlinge wirken könnten, unwahrscheinlich sind.
- Die Unterschiede in der Befallsstärke bei verschiedenen Abstammungen lassen sich ebenfalls durch die untersuchten Resistenzmerkmale erklären. Hierbei zeigen die Kreuzungen mit V. labrusca und G 157 im Mittelwert der untersuchten Sämlinge besonders ungünstige Resistenzeigenschaften, während Kreuzungen mit V. riparia und insbesondere V. rupestris günstiger zu beurteilen sind. Bei den vinifera-Sorten sind die Kreuzungen mit Riesling gegenüber denen mit Sylvaner und Gutedel im Mittel der untersuchten Sämlinge stärker befallen.
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