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Mitteilungen und Nachrichten

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Neues aus der Deutschen Genbank Obst (DGO):

Obstbauliche Spezialkulturen und Veredlungsobst in Gülzow

Frank Hippauf
Affiliation
Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, Gülzow-Prüzen

Journal für Kulturpflanzen, 73 (3-4). S. 100–100, 2021, ISSN 1867-0911, DOI: 10.5073/JfK.2021.03-04.05, Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart

Kontaktanschrift
Dr. Frank Hippauf, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, Dorfplatz 1, 18276 Gülzow-Prüzen OT Gülzow, E-Mail: f.hippauf@lfa.mvnet.de
Zur Veröffentlichung eingereicht/angenommen
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Der Bereich Obstbau des Gartenbaukompetenzzentrums an der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern ist eingebettet in die Norddeutsche Kooperation im Gartenbau. In diesem Zusammenhang werden auf der ca. 2,5 ha großen Versuchsfläche am Standort in Gülzow Fragestellungen im Bereich des Most- und Verarbeitungsobstes mit dem Schwerpunkt Apfel sowie obstbaulichen Spe­zialkulturen bearbeitet. Der Bereich der obstbaulichen Spezialkulturen umfasst grundsätzlich alle Kulturen, die im norddeutschen Raum nicht oder nur in geringem Umfang angebaut werden. In den vergangenen Jahren bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden/werden beispielsweise Versuche zu Kornelkirschen, Felsenbirnen, Fruchtrosen, Aronia, Kiwibeeren, Haskap aber auch Quitten, Holunder, Aprikosen und Wein durchgeführt.

Ein Schwerpunkt im Bereich der Spezialkulturen liegt aktuell beim Sanddorn (Hippophae rhamnoides L.). Die zu den Öl­weiden­gewächsen (Elaeagnaceae) zählende zweihäusige Obstart wird vor allem im norddeutschen Raum angebaut (Abb. 1). Die Ernte erfolgt zumeist im zweijährigen Turnus durch Schnitt der fruchttragenden Triebe. Für die Entfernung der Früchte werden die Triebe gefroren und die Früchte anschließend mechanisch durch Abrütteln bzw. Abschlagen entfernt. Sowohl der Ernteschnitt wie die Trennung der Früchte von Holz und Blättern werden vielfach bereits maschinell durchgeführt. Im norddeutschen Raum stellt die Sorte ‘Leikora’ eine Hauptsorte dar. Weitere angebaute Sorten sind ‘Askola’(S), ‘Hergo’, ‘Habego’(S) (‘Orange Energy’ ®) und ‘Sirola’(S). Für die nötige Windbestäubung werden männliche Pflanzen benötigt. Diese werden meist im Verhältnis von 1:10 oder häufiger direkt in die Reihen bzw. als separate Reihen gepflanzt. Männliche Sorten sind ‘Pollmix 1’, ‘Pollmix 2’, ‘Pollmix 3’, ‘Pollmix 4’ und ‘Pollmix 5’. Sie unterscheiden sich durch ihren Wuchs und ihre Blütezeit, so dass immer Mischungen verschiedener Pollmix-Sorten verwendet werden sollten, um eine sichere Bestäubung der weiblichen Sorten zu gewährleisten. Sowohl die männ­lichen wie auch die weiblichen Sorten gehen auf Selektions- und Züchtungsarbeiten der frühen 1980er Jahre zurück.

Abb. 1. Männliche und weibliche Sanddornblüten (l. und m.) sowie reife Sanddornfrüchte (r.).

Abb. 1. Männliche und weibliche Sanddornblüten (l. und m.) sowie reife Sanddornfrüchte (r.).

Am 23.01.2020 ist die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern der neu etablierten Genbank Wildobst als Bestandteil der Deutschen Genbank Obst (DGO) beigetreten. In diesem Rahmen wurden im April 2020 jeweils 3 Pflanzen der männlichen Sorten ‘Pollmix 1’, ‘Pollmix 3’, ‘Pollmix 4’ und ‘Pollmix 5’ in Gülzow für eine dauerhafte Erhaltung aufgepflanzt.


ISSN (elektronisch): 1867-0938
ISSN (print): 1867-0911
Verlag
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Präsident und Professor
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Schriftleitung
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Julius Kühn-Institut - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
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