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Journal für Kulturpflanzen, 75 (01-02). S. 43–48, 2023 | DOI: 10.5073/JfK.2023.01-02.05 | Lohrberg

Übersichtsarbeit
Frank Lohrberg

Urbane Agrikultur als Kulturelles Erbe

Urban agriculture as cultural heritage

Affiliation
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen, Institut und Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur, Aachen.
Kontaktanschrift
Prof. Dr. Frank Lohrberg, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen, Institut und Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur, Jakobstraße 2, 52056 Aachen, E-Mail: lohrberg@la.rwth-aachen.de
Der Autor/Die Autorin 2023
Dies ist ein Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz (CC BY 4.0) zur Verfügung gestellt wird (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de).
 
Zur Veröffentlichung eingereicht/angenommen: 17. November 2022/9. Januar 2023

Zusammenfassung

Der Beitrag verdeutlich, dass urbane Agrikultur kein modernes Phänomen ist, sondern in bestimmten Formen auf mitunter lange Traditionen zurückblicken kann. Urbane Agrikultur kann daher als kulturelles Erbe angesprochen und entwickelt werden. Diesen Ansatz greifen vereinzelt supranationale Institutionen wie UNESCO und FAO auf, deren Erbe-Formate erläutert und kritisch beurteilt werden. Zudem wird verdeutlicht, wie lokale Initiativen urbane Agrikultur als kulturelles Erbe aufgreifen, um Städte nachhaltig zu entwickeln.

Stichwörter

urbane Agrikultur, urbane Landwirtschaft, kulturelles Erbe, GIAHS

Abstract

The article makes clear that urban agriculture is not a modern phenomenon, but in certain forms can look back on sometimes long traditions. Urban agriculture can therefore be addressed and developed as cultural heritage. This approach is occasionally taken up by supranational institutions such as UNESCO and FAO, whose heritage formats are explained and critically assessed. In addition, it is illustrated how local initiatives take up urban agriculture as cultural heritage in order to support a sustainable development.

Keywords

urban agriculture, cultural heritage, heritagisation, GIAHS

Einleitung

Seit die Vereinten Nationen „urban agriculture“ erstmals zum Bestandteil ihrer Entwicklungspolitik gemacht haben (UNDP, 1996), haben sich die Programme, Konzepte und Geschäftsmodelle sehr dynamisch entwickelt, Landwirtschaft im städtischen Raum zu betreiben. „Urbane Agrikultur“ – so die deutschsprachige Entsprechung des englischen Begriffs (Lohrberg & Timpe, 2011), die hier Verwendung finden soll – galt noch bis zur Milleniumswende eher als Beleg von Armut und Rückständigkeit (Hermann, 1999). In den letzten Jahren hat sich allerdings die Erkenntnis durchgesetzt, dass urbane Agrikultur ein wichtiger Baustein ist, um Städte über eine bessere Lebensmittelversorgung hinaus nachhaltig auszugestalten (Lohrberg et al., 2016). Gerade für die Länder des Nordens hat sich gezeigt, dass die agrarische Produktion in der Stadt große Mehrwerte für das soziale Miteinander, die grüne Infrastruktur und einen ausbalancierteren Stoffhaushalt zeitigen kann. Zuletzt hat die Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen die Beiträge urbaner Agrikultur zu Versorgungssicherheit und Einkommensverbesserung Einzelner sowie Lebensqualität und Resilienz ganzer Städte hervorgehoben (FAO et al., 2022). Auch sieht die FAO die Produktion im urbanen Raum als Innovationsimpuls für den gesamten landwirtschaftlichen Sektor.

Bei näherer Betrachtung dieser dynamischen Entwicklung zeigt sich allerdings ein blinder Fleck in der Auseinandersetzung mit urbaner Agrikultur. Die historische Dimension urbaner Agrikultur wird zwar erwähnt (“Urban and peri-urban agriculture is not a new concept, as it has been practiced for decades at the global level“, FAO et al., 2022), aber nicht ausreichend in ihrer Substanz und konzeptionellen Bedeutung erschlossen.

Auf der anderen Seite zeigen Fallstudien traditioneller urbaner Agrikultur, so z. B. zu den „bostans“ in Istanbul (Başer & Tunçay, 2010) oder der „Gärtnerstadt“ in Bamberg (Büttner, 2022), dass die urbane Agrikultur nur dann richtig verstanden – und mithin auch konzipiert werden kann – wenn ihre historische Entwicklung einbezogen wird. Es drängt sich die Frage auf, inwieweit solche Formen urbaner Agrikultur – wo immer auf der Welt sich diese erhalten haben – als kulturelles Erbe anzusprechen und zu entwickeln sind.

Kulturelles Erbe – eine neue Perspektive auf urbane Agrikultur

In der sogenannten Faro Konvention definiert der Council of Europe (2005) das kulturelle Erbe als „group of resources inherited from the past which people identify, independently of ownership, as a reflection and expression of their constantly evolving values, beliefs, knowledge and traditions.” Das kulturelle Erbe, so die Konvention weiter, „includes all aspects of the environment resulting from the interaction between people and places through time”. Kulturelles Erbe in der Diktion des Europäischen Rates bezieht sich also nicht auf besondere Artefakte, bspw. Sakralbauten oder Kunstwerke, sondern hebt im Gegenteil die Bedeutung von Orten („places“) hervor, die sich durch menschliche Schaffenskraft identitätsstiftend entwickelt haben. Die Faro Konvention sieht die Teilhabe am kulturellen Erbe überdies als universelles Menschenrecht: „everyone, alone or collectively, has the right to benefit from the cultural heritage and to contribute towards its enrichment”. Mithin verpflichten sich die unterzeichnenden Mitgliedsstaaten in Art. 5 der Konvention das kulturelle Erbe zu fördern: „enhance the value of the cultural heritage through its identification, study, interpretation, protection, conservation and presentation”.

Folgt man dieser Definition, so liegt es durchaus nahe, auch Formen urbaner Agrikultur als potentielles kulturelles Erbe anzusprechen und im Sinne von Art. 1 der Faro Konvention „heritage communities“ zu motivieren, bestimmte Aspekte des kulturellen Erbes zu fördern: „A heritage community consists of people who value specific aspects of cultural heritage which they wish, within the framework of public action, to sustain and transmit to future generations.”

Das Institut für Landschaftsarchitektur der RWTH Aachen University hat dieses Anliegen in eine Forschungsagenda überführt und durch verschiedene Formate sowohl die Grundlagenarbeit zum urbanen agrikulturellen Erbe vorangetrieben („identification, study, interpretation“) als auch „community-building“ betrieben, um – zunächst im akademischen Bereich – Bewusstsein und Agendabildung zu unterstützen. So wurde 2019 mit Förderung durch die VW-Stiftung eine internationale Konferenz zum Thema „Urban Agricultural Heritage and The Shaping of Future Cities“ durchgeführt, die als erste Bestandsaufnahme zum Thema diente. Die Konferenz führte Akteure aus der Wissenschaft und Praxis zusammen und verortete „urban agricultural heritage“ auch in den Strategien supranationaler Organisationen wie UNESCO und FAO. Aufbauend auf den Konferenzbeiträgen und weiteren Einreichungen wurde ein Buch „Urban Agricultural Heritage“ veröffentlicht (Lohrberg et al., 2022), das sich ebenfalls einer „heritigisation“ urbaner Agrikultur verschrieben hat, wie Kalakoski et al. (2020) sie definiert haben: „Heritagisation encompasses the production of the cultural meanings of the heritage and the framing and explaining the fragments of history to the contemporary audience.”

Das Buch reißt die reiche Geschichte urbaner Agrikultur an, präsentiert zahlreiche Fallstudien, auch aus den Ländern des Südens, und zeigt die Potentiale auf, die der Erbe-Begriff für den Umgang mit urbaner Agrikultur bietet – insbesondere auch im Hinblick auf lokale Gemeinschaften. Viele der im folgenden zitierten Aufsätze sind darin zu finden.

Historische Wurzeln urbaner Agrikultur

In den letzten Jahren ist das Interesse der Geschichtswissenschaften an der urbanen Agrikultur deutlich gewachsen. Landsteiner & Soens (2020) zeigen anhand von Beispielen aus verschiedenen europäischen Ländern wie vielgestaltig urbane Agrikultur bis zum Beginn der Industrialisierung in europäischen Städten präsent war. Schanbacher (2022) hat für Braunschweig aufgezeigt, welche bedeutende Rolle der urbane Gartenbau für die vorindustrialisierte deutsche Großstadt gespielt hat. Brunet et al. (2022) beschreiben mit den “Hortillonnages d’Amiens“ und den „Marais de Bourges” zwei Beispiele urbanen Gartenbaus aus Frankreich, deren Geschichte bis ins Mittelalter zurückreicht. Dabei wurden stadtnahe Flusslandschaften durch aufwändige Melioration in fruchtbare Gemüseanbaugebiete verwandelt – ein typisches Entwicklungsmuster urbaner Agrikultur, das bspw. auch im Hamburger Umland mit den „Vier- und Marschlanden“ zu finden ist (Oßenbrink et al., 2022).

Daviron et al. (2019) führen in ihrer “History of Urban Food Policy in Europe“ den Nachweis, dass europäische Städte bis zur Industrialisierung kommunale Ernährungsplanung betrieben haben, insbesondere durch die Ausweisung von „catchment areas“. Dabei handelt es sich um Zonen von mehreren Kilometern Radius um die Städte, in denen Lebensmittel nur für die Versorgung der Stadt angebaut werden durften. Das Quellenstudium verdeutlicht einerseits den Formenreichtum urbaner Agrikultur, macht aber auch deutlich, dass die Industrialisierung – und mit ihr das länderübergreifende Transportsystem von Eisenbahn und Flussschifffahrt – die Bedingungen urbaner Agrikultur radikal änderte. Wurden Nahrungsmittel zuvor in stadtregionalen Kontexten angebaut, konnten diese nun aus entfernteren ländlichen Gebieten importiert werden. Hamid Kargari et al. (2022) weisen diesen Prozess für den Obstanbau in Paris nach, wo sich im 18. und 19. Jahrhundert ein mehrere 100 ha großes Anbaugebiet im heutigen Stadtteil Montreuil entwickelt hatte, dass die Metropole mit frischem Obst versorgte. Der Anbau wärmeliebender Kulturen – vor allem Pfirsiche – wurden durch ein aufwändiges System von Spaliermauern ermöglicht, was dem Areal die Bezeichnung „Murs à Pêches de Montreuil“ einbrachte. Die Einführung der Eisenbahn entzog dem Obstanbau die Wettbewerbsfähigkeit, mehr und mehr Flächen wurden im Zuge der Stadterweiterung überbaut. Heute kümmern sich lokale Initiativen um den Erhalt von Fragmenten des Anbaugebietes.

Auch bei Thünen (1842) wird – auf theoretischer Ebene – deutlich, wie sehr Verkehrssysteme die urbane Agrikultur beeinflussen. Seine „Thünenschen Ringe“ stellen eine idealtypische Verteilung stadtnaher Landwirtschaft dar, in der – aufbauend auf den Positionen Produktpreise sowie Transportkosten für Produkte und Dünger – von einer Intensivierung der agrarischen Nutzung in Richtung des Stadtkerns ausgegangen wird. Insbesondere führt Thünen eine „Freie Wirtschaft“ im innersten seiner konzentrischen Kreise an, in der sich intensive, gartenbauliche Landwirtschaftsformen sowie die Milcherzeugung ansiedeln. Hochwertige Frischeprodukte wie Gemüse und Milch, so erkennt Thünen, werden angesichts hoher Transportkosten und langer Transportzeiten in oder nahe der Stadt produziert. Extensive, sprich raumgreifende Formen wie die flächengebundene Viehzucht sieht Thünen in größerer Entfernung zur Stadt. Thünen erkennt aber auch den Einfluss wachsender Transportmöglichkeiten. Er führt die Flussschifffahrt als Beispiel an und verflüssigt die diagrammatische Darstellung konzentrischer Ringe entsprechend (Abb.).

Abb. Ideal der Landnutzungsringe um eine Stadt (A) und Modifizierung durch einen schiffbaren Fluss (B) nach Thünen (1842, Neudruck 1910:387), Nachzeichnung J. Zander & K. Christenn.

Abb. Ideal der Landnutzungsringe um eine Stadt (A) und Modifizierung durch einen schiffbaren Fluss (B) nach Thünen (1842, Neudruck 1910:387), Nachzeichnung J. Zander & K. Christenn.

Perspektivwechsel auf urbane Agrikultur durch Industrialisierung

Die Industrialisierung hat also zu einem deutlichen Abschwung urbaner Agrikultur geführt. Mehr noch: sie ändert auch das grundlegende Verständnis urbaner Agrikultur: Waren Landwirtschaft und Gartenbau bis dato im städtischen Raum alltäglich präsent, so ziehen sich diese in die Peripherie zurück. Wurden in der Stadt bis dato landwirtschaftliche Produkte sowohl produziert, verarbeitet als auch konsumiert, so dominieren fortan Verarbeitung und Konsum. Waren Agrarproduktion und Stadt bis zur Industrialisierung stofflich eng verwoben, z. B. durch die Nutzung städtischer Fäkalien als Dünger, so lösen sich diese Beziehungen zunehmend auf. Die Landwirtschaft versorgt sich fortan extern durch importierte Düngemittel, die Stadt sammelt ihre organischen Reststoffe als Schmutzwasser, Klärschlamm oder anderweitigen Formen von „Abfall“. Mit diesen strukturellen Veränderungen ändert sich auch die Wahrnehmung von Landwirtschaft in der Stadt. Sie wird als Ausnahme, mehr noch: als Gegensatz zur Stadt begriffen. So beschreibt die Stadtsoziologie des 20. Jahrhunderts die Stadt als einen Ort, der durch Industrie, Infrastruktur, Kultur und Kunst definiert wird – und durch die Überwindung agrarischer Produktion (Siebel, 2015).

Gleichwohl ist dieser Blick stark westlich geprägt, wie ein Beitrag von Pickard (2022) über urbane Agrikultur in Sofia nahelegt. Bis in die 90er Jahre hinein erlaubte die Stadt ihren Bürgern nämlich per Gesetz, ungenutzte Flächen für die Eigenproduktion zu bewirtschaften. Gleich neben dem städtischen Heizkraftwerkwerk nutzte ein Gewächshaus die industriell erzeugte Wärme zum Anbau von Gemüse. Offensichtlich marginalisiert die dominante, im Umfeld westlicher Großstädte entstandene Stadtsoziologie solche Formen urbaner Agrikultur, wie auch Barthel & Isendahl (2013) mit Bezug auf die „Chicago school of urban sociology“ herausarbeiten.

Auch bringt die Industrialisierung eigene, durchaus bemerkenswerte Formen urbaner Agrikultur hervor. Hierzu zählt insbesondere das Kleingartenwesen, das als unmittelbare Reaktion auf die veränderten Produktions- und Arbeitsbedingungen in den industrialisierten Großstädten zu verstehen ist. Noch zu Beginn der Industrialisierung als illegale Landnahme verurteilt, werden Kleingärten in Mitteleuropa nach dem 1. Weltkrieg zunehmend legalisiert und entwickeln sich zu einem etablierten Baustein moderner Städteplanung (Lohrberg, 2001). In Süd- und Osteuropa treten „family gardens“ oder informelle, gleichwohl oftmals geduldete „squatter gardens“ an ihre Stelle, in denen Arbeiterfamilien – oftmals aus dem ländlichen Raum zugewandert – für den Eigenbedarf Lebensmittel produzieren (Lohrberg, 2019).

Urbane Agrikultur als Erbe

Die Ausführungen mögen gezeigt haben, dass urbane Agrikultur durchaus in der europäischen Stadt verwurzelt ist. Die Industrialisierung hat zwar vielfach und vielerorts die lokale und regionale Produktion durch ein globales Hinterland ersetzt. Gleichwohl haben sich hier und dort traditionelle Anbauformen erhalten, auch hat die Industrialisierung eigenen Formen urbaner Agrikultur hervorgebracht.

Diese Agrikulturen spiegeln – ganz im Sinne der Faro Konvention (Council of Europe, 2005) bestimmte Werthaltungen und Traditionen wider. Vor allem aber ist ihnen oftmals ein vorindustrielles, „prä-fossiles“ Wissen eingeschrieben, wie mit regional begrenzten Ressourcen Städte mit Lebensmitteln versorgt werden können – ein Wissen, das gerade im Hinblick auf die anstehenden Transformationen hin zu post-fossilen Wirtschaftsformen von großem Nutzen sein kann. Urbane Agrikultur als Erbe zu verstehen, sichert damit Werte und Wissen und eröffnet Entwicklungschancen.

Wie können diese in der Faro Konvention anvisierten Ziele erreicht werden? Derzeit lassen sich zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze unterscheiden. Zum einen verschreiben sich Programme multilateraler Organsiationen wie der UNESCO („world heritage“) und der FAO („globally important agricultural heritage systems“) auf internationaler Ebene dem kulturellen Erbe. Während diese Programme das Moment des “outstanding” betonen und damit auf eine Exklusivität des Erbes im internationalen Maßstab abzielen, lassen sich in einem zweiten, lokal-orientierten Ansatz Initiativen zusammenfassen, die sich vor Ort und partizipativ des kulturellen Erbes annehmen und dieses für eine nachhaltige Entwicklung nutzen möchten. Im Folgenden werden beide Ansätze mit Bezug zu urbanen Agrikulturen näher erläutert.

Urbanes agrikulturelles Erbe in Programmen von UNESCO und FAO

Das Verständnis der UNESCO zum „world heritage“ hat sich im Verlauf der Jahrzehnte gewandelt. Standen in der „World Heritage Convention” von 1972 Monumente und außergewöhnliche Artefakte im Fokus, so öffnete sich der Blick auch zunehmend für “living cultural heritage sites” oder “cultural landscapes” (Jiang 2021). Mittlerweile listet die UNESCO mehr als 100 Erbestätten als “cultural landscapes” und würdigt die darin eingeschriebene “intimate relationship between peoples and their natural environment”. Viele dieser Kulturlandschaften sind originär landwirtschaftlich geprägt, so bspw. Reisterrassen in Indonesien oder Kaffeeplantagen in Kolumbien.

Urbane Agrikultur wird auch aufgegriffen, etwa mit dem „Palmeral“ im spanischen Elche, einem bewässerten Palmenhain, der auch dem Gemüse- und Obstanbau dient oder den „Chinampas von Xochimilco“ im Großraum Mexiko-Stadt, ein Gemüseanbausystem aus Kanälen und künstlichen Inseln, dessen Ursprung in der Zeit der Azteken liegt.

Dies sind jedoch Ausnahmen. Man könnte daraus schließen, dass Landwirtschaft keinen hohen Stellenwert im Wertesystem der UNESCO besitzt, dies kann aber auch an der generellen Arbeitsteilung innerhalb der Vereinten Nationen (UN) liegen, in der „agriculture“ und „food“ explizit der FAO zugeordnet werden, die ihrerseits Begriffe wie „landscape“ und „nature“ meidet und deren Deutung der UNESCO überlässt. Insofern ist es an der FAO, heritage-Programme im landwirtschaftlichen Bereich aufzusetzen und tatsächlich betreibt die FAO seit 2002 eine „Globally Important Agricultural Heritage Systems”-Initiative, kurz “GIAHS”-Initiative.

Die GIAHS fokussieren also gezielt auf „agricultural systems“, die als Erbe hervorgehoben werden (Koohafkan & Altieri, 2011). Wie beim world heritage der UNESCO geht es auch bei den GIAHS darum, außergewöhnliche und international hervorstechende Agrarsysteme zu adressieren, allerdings operiert die FAO mit einem dynamischeren und inklusiveren Begriff des Erbes. Wo die UNESCO die Ausweisung kulturellen Erbes internationalen Expertenkommissionen überlässt, baut die FAO auf einem Bewerbungsprozess auf, in dem auch lokalen Gemeinschaften eine wichtige Rolle zukommt. Die Akteure vor Ort sollen das Erbe definieren und im Rahmen nachhaltiger Landnutzung bewahren und weiterentwickeln.

Die FAO listet 50 GIAHS auf, nur zwei befinden sich allerdings in (peri)urbaner Lage. Mit den „Traditional Urban Grape Gardens“ wird ein Weingarten-Areal im historischen Bezirk der chinesischen Stadt Xuanhua gelistet. (Jiang et al., 2022). Seit 2018 werden auch die „Chinampas von Xochimilco“ neben der UNESCO Auszeichnung als world heritage als GIAHS “Chinampas Agricultural System” geführt. Urbane Agrikulturen als GIAHS sind die Ausnahme, da die Initiative vor allem auf ländliche Räume und deren angestammte Bevölkerung zielt. Vor allem im ländlichen Raum werden traditionelle Anbausysteme vermutet, die als Gegengewicht zur modernen industriellen Landwirtschaft dienen können und deren Gen-Pool von internationaler Bedeutung ist.

Gleichwohl zeigt ein Blick auf die fünf Kriterien, nach den GIAHS ausgewiesen werden (Koohafkan & Altieri, 2011), dass auch urbane Anbausysteme erfasst werden können: (1) Food and livelihood security, (2) Biodiversity and ecosystem function, (3) Knowledge systems and adapted technologies, (4) Cultures, Value systems and social organizations, (5) Remarkable landscapes. Mehr noch: es lassen sich Indizien anführen, dass gerade die urbane Prägung Agrarsysteme hervorbringt, die den Kriterien im Besonderen entsprechen. So steht die große Bedeutung urbaner Agrikulturen für die Ernährungssicherheit in Städten des globalen Südens außer Frage (FAO, 2022). Auch besondere Beiträge zur Biodiversität können erwartet werden, wie bspw. eine Untersuchung von Shackleton et al. (2009) zeigt, in der die hohe genetische Vielfalt im Gemüseanbau in afrikanischen Städten belegt wird. Thebo et al. (2014) verweisen darauf, dass Bewässerungskulturen – als mögliche Träger besonderer Landbautechniken und dem damit verknüpften Erbe – vor allem in urbanen Gebieten zu finden sind. Demnach liegen 60 % des “global irrigated cropland” in einem 20 km Umkreis um Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern. Auch führen Lohrberg et al. (2022) zahlreiche Fallbeispiele an, die die enge Verknüpfung urbanen Nahrungsanbaus mit lokalen Kulturen und Wertesystemen unterstrei­chen. Somit kann festgehalten werden, dass urbane Agrikulturen durchaus als GIAHS ausgezeichnet werden können. In der Praxis findet das Instrument aber fast ausschließlich in ländlichen Gebieten Anwendung.

Urbanes agrikulturelles Erbe in der Arbeit lokaler Initiativen

Gerade das heritage Programm der UNESCO wurde immer wieder dahingehend kritisiert, zu wenig zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen, wie sie die Vereinten Nationen in ihrem Sustainable Development Goal 11.4 „ Protect the Worlds Cultural and Natural Heritage” anvisiert haben (Labadi, 2017). Auch die GIAHS- Initiative birgt die Gefahr, die eine exklusive Auszeichnung im internationalen Maßstab mit sich bringt: das Erbe wird als touristische Destination verstanden, quasi eingefroren und von den lokalen Trägerstrukturen, insbesondere den Akteuren der Landwirtschaft zu weit entkoppelt.

In dieser Problematik fällt der Blick auf solche Projekte, in denen agrarisches Erbe lokal definiert und gezielt im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung angesprochen wird. Auch hierzu liefern Lohrberg et al. (2022) eine erste Stoffsammlung und Sortierung für urbane Agrikulturen. Darin zeigt sich, dass lokales agrikulturelles Erbe als Instrument verstanden wird, um eine nachhaltige stadt- und Regionalentwicklung zu motivieren. So berichten Olmo et al. (2022) von einem “Agrarian Park of Fuenlabrada“, der im Süden des Großraums Madrid entwickelt wird. Das Areal wurde durch die Urbanisierung zwar stark überformt, noch zeigen sich aber Reste einer intensiv bewirtschafteten und bewässerten Agrarlandschaft, deren Produktion auf Madrid ausgerichtet war. Durch verschiedene Beteiligungsformate wie Interviews, gemeinsame Feldbegehungen und Archivarbeit wurden die Bewohner und vor allem die landwirtschaftlichen Akteure in die Aufarbeitung – und Erzählung – der Geschichte des Ortes einbezogen. Auf diese Weise soll die Tradition der lokalen und regionalen Vermarktung wieder ins Bewusstsein und Kalkül der Akteure vor Ort getragen werden.

In diesem Ansatz spiegelt sich ein besonderer Umgang mit dem agriurbanen Erbe wider. Gerade agrarische Systeme sind ja Ausdruck der Handlungen vieler. Sie sind ein lebendes System, das sich wandelt und an neue Bedingungen anpasst. Darin ein besonderes Erbe zu sehen, gibt lokalen Initiativen die Möglichkeit, die Gesetzmäßigkeiten der Raumentwicklung besser zu verstehen, Überkommenes zielgenauer zu erhalten und Transformationsprozesse geschichtsbewusster anzugehen und argumentieren zu können.

Dieses Potential eines lokalen agrikulturellen Erbes zeigt sich bspw. auch in den bereits erwähnten “Murs à Pêches de Montreuil” (Hamid Kargari et al., 2022). Die Bedeutung des Areals wurde erst durch lokale Akteure aufgezeigt, die sich einer Bebauung der Gärten in den Weg stellten. Hatte die Stadtverwaltung das Areal nur als Flächenreserve betrachtet und Schritt für Schritt bebaut, so konnten lokale Initiativen die historische Bedeutung herausarbeiten und die Bewahrung zumindest eines kleineren Teils des Areals erwirken. Heute bieten die Initiativen Kulturveranstaltungen und Führungen an, auf denen ganz bewusst auf die reiche Geschichte des Ortes eingegangen wird. Gleichwohl wird keine Restoration angestrebt: in einzelnen Mauergärten können zwar traditionelle Anbaumethoden besichtigt werden, das Areal zeigt sich aber auch offen für neue Formen urbaner Agrikultur wie bspw. Gemeinschaftsgärten.

Fazit

Ein vertiefender Blick auf den Umgang mit urbanen Agrikulturen als Erbe hat zwei sehr unterschiedliche Ansätze hervorgebracht. Einem formalisierten und kanonisierten, von supranationalen Organisationen ausgezeichneten Erbe, stehen informelle, lokal motivierte Prozesse gegenüber, die den Erbebegriff nutzen, um geschichtsbewusste, auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Transformationen zu ermöglichen. Beide Ansätze haben ihre Berechtigung und sollten daher komplementär verstanden werden (Jiang, 2021; Lohrberg, 2022).

Durch die Initiativen der Vereinten Nationen, insbesondere den GIAHS der FAO, wird die Möglichkeit eröffnet, landwirtschaftliche Kulturen prominent im Sinne von Leuchttürmen in der Öffentlichkeit zu zeigen und so das Bewusstsein dafür zu stärken, dass traditionelle Agrarsysteme ein wertvoller Speicher von Handlungswissen und genetischer Information sind. Urbane Agrikulturen können dazu spezifische Beiträge leisten, haben sie sich doch vielerorts über Jahrhunderte an die Herausforderungen von Urbanisierung und Industrialisierung angepasst und eigene Charakteristika hervorgebracht (gartenbauliche Intensivierung, marktorientierte Diversifizierung, Kleingärten). Bislang ist dieses Erbe aber nur in Ansätzen beschrieben und handlungsleitend interpretiert worden. Im Sinne einer solchen Exploration ist es nur zu wünschen, ein urbanes Agrarsystem gezielt als GIAHS auszuweisen und entsprechend zu kommunizieren.

Mit den lokalen Erbe-Ansätzen wird hingegen eine geschichtsbezogene Transformationsarbeit ermöglicht, ein ebenso berechtigtes Vorgehen, dass es zudem erlaubt an vielen Orten bzw. auf höherem Skalenniveau zu agieren. Das bottom-up Prinzip scheint im Besonderen geeignet, das Erbe nicht nur zu definieren, sondern auch im Sinne eines lebendigen Gutes langfristig zu erhalten und in neuen Formen zu verankern. Gerade der urbane Raum mit seinen diversen Lebensstilen kann Initiativen hervorbringen, Agrikultur neu zu definieren und so Impulse auch für ländliche Räume auszusenden.

Beiden Ansätzen ist gemein, urbane Agrikultur nicht als eine Erfindung des 21. Jahrhunderts zu verstehen, sondern als historisch tief verwurzelte, ständige Begleiterin der Urbanisierung. Auch dieses Bewusstsein gilt es zu stärken, insbesondere im Hinblick auf die anstehenden Umwälzungen hin zu einer postfossilen Wirtschaft und Gesellschaft. Das urbane agrikulturelle Erbe – egal ob supranational oder lokal definiert – kann Wege aufzeigen, wie eine solche Transformation gelingen kann.

Erklärung zu Interessenskonflikten

Der Autor erklärt, dass keine Interessenskonflikte vorliegen.

Literatur

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Julius Kühn-Institut (JKI)
Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
 
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Deutschland
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Diese Zeitschrift wird vom Julius Kühn-Institut herausgegeben.
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