Biodiversität einer mehrjährigen Wildpflanzenmischung für die Biogasproduktion

Autor/innen

  • Friederike de Mol Universität Rostock, Arbeitsgruppe Phytomedizin, Satower Straße 48, 18051 Rostock
  • Laura Tamms Universität Rostock, Arbeitsgruppe Phytomedizin, Satower Straße 48, 18051 Rostock
  • Bärbel Gerowitt Universität Rostock, Arbeitsgruppe Phytomedizin, Satower Straße 48, 18051 Rostock

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2018.458.005

Abstract

Wildpflanzenmischungen zur Biogasproduktion können durch eine hohe Biodiversität bei gleichzeitiger Unkrautunterdrückung eine ökologisch sinnvolle Alternative zum Maisanbau sein. Um die Entwicklung von Artenvielfalt und Verunkrautung über drei Standjahre zu prüfen, wurden im Frühjahr 2014 an zwei nordostdeutschen Standorten Feldversuche mit der Wildpflanzenmischung „BG 70“ (Saaten Zeller) angelegt. Die Mischung ist mehrjährig, enthält 23 Arten und ist speziell für die Biomassenutzung in Biogasanlagen entwickelt. Von 2014 bis 2016 wurden jedes Jahr Ende Mai bis Mitte Juni auf je acht Parzellen pro Standort angesäte Wildpflanzen und Unkräuter gezählt und die Arten bestimmt. Die Wildarten-Biodiversität, beschrieben mit drei Diversitätsindizes, sank über die Standjahre. Die angesäten Arten Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris), Schwarze Flockenblume (Centaurea nigra) und Rainfarn (Tanacetum vulgare) dominierten im zweiten und dritten Standjahr zunehmend. Die Individuenanzahl der Ansaatmischung blieb jedoch über die Jahre konstant und bewirkte eine sinkende Unkrautdichte. Die durch den Wildpflanzenanbau erhöhte Biodiversität könnte zu höheren Ökosystemdienstleistungen führen mit dem positiven Nebeneffekt der Produktion von Biogassubstrat, ohne dass eine Verunkrautung der Flächen in den ersten Jahren der Anlage befürchtet werden muss.

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Veröffentlicht

2018-01-24