Herbizidmischungen für die Kontrolle von herbizidresistenten Windhalm-Populationen

Autor/innen

  • Jan Petersen University of Applied Sciences Bingen, Berlinstr. 109, 55411 Bingen

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2018.458.016

Abstract

Windhalm ist ein sehr bedeutendes Ungras im Wintergetreide in Zentral-, Nord- und Osteuropa. Das Vorkommen von herbizidresistenen Population gegenüber blattaktiven Herbiziden ist häufig. Um die Wirksamkeit von Herbizidapplikationen zu verbessern und damit der Verbreitung von Herbizidresistenz entgegen zu wirken, könnten Herbizidmischungen eine Lösung darstellen. Das Ziel dieser Studie war zu prüfen, ob potentielle Interaktionen von ALS- und ACCase-Hemmern bei verschiedenen Windhalm-Herkünften auftreten. Mischungen mit Pinoxaden und Met- und Thifensulfuron verursachten Minderwirkungen gegenüber allen geprüften Herkünften, die auf einen Antagonismus der Wirkstoffe zurückzuführen war. Tankmischungen von Pinoxaden mit Flora- und Pyroxsulam zeigten in der Wirkung Interaktionen mit den verschiedenen Herkünften bzw. Resistenzmechanismen. Während bei sensitiven Herkünften die beiden Herbizide in beliebigen Mischungsverhältnissen ausgebracht werden konnten, ohne die Wirkung negativ zu beeinflussen, war bei resistenten Herkünften keine einheitliche Reaktion zu beobachten. Während Zielortresistenzen gegenüber einer Wirkstoffklasse zunehmend wirksamer kontrolliert wurde je höher der Anteil des noch wirksamen Bestandteils war, war dies bei Nicht-Zielortresistenz nicht unbedingt der Fall. Teilweise gab es Synergismen durch die Tankmischung oder es zeigten sich antagonistische zum Teil auch additive Effekte. Die Tankmischung zweier wirksamer blattaktiver Einzelkomponenten ist demnach nicht immer die Lösung, die eine sichere Bekämpfung von resistenten Windhalmherkünften verspricht.

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Veröffentlicht

2018-01-24