Entwicklung eines bundesweiten Netzwerks genetischer Erhaltungsgebiete für Wildsellerie (GE-Sell)

Autor/innen

  • Maria Bönisch Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen, Deutschland
  • Tobias Herden Botanischer Garten der Universität Osnabrück
  • Matthias Zander Humboldt-Universität zu Berlin
  • Marion Nachtigall Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen, Deutschland
  • Nikolai Friesen Botanischer Garten der Universität Osnabrück
  • Nadine Bernhardt Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen, Deutschland
  • Lothar Frese Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen, Deutschland

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2020.466.002

Schlagworte:

Apium, Helosciadium, Sellerie, In-situ-Erhaltung, pflanzengenetische Ressource, genetisches Erhaltungsgebiet

Abstract

Die Technik des genetischen Erhaltungsgebiets ist ein anwendungsbereites Verfahren zur In-situ-Erhaltung von wildlebenden Verwandten unserer Kulturpflanzen. Bei dem Verfahren wird die dynamische Erhaltung von Populationen, die in ihren natürlichen Lebensräumen Evolutionsprozessen ausgesetzt sind, mit der statischen Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen in Genbanken kombiniert und somit die nachhaltige Nutzung dieser Arten ermöglicht. Im Modell- und Demonstrationsvorhaben "Genetische Erhaltungsgebiete für Wildselleriearten (Apium und Helosciadium) als Bestandteil eines Netzwerks genetischer Erhaltungsgebiete in Deutschland" (GESell) wurden wissenschaftliche und organisatorische Fragestellungen zur Umsetzung dieser Technik bearbeitet. Ziel des Projekts war die modellhafte Einrichtung von 45 genetischen Erhaltungsgebieten (GenEG) für Wildselleriearten und der Aufbau eines bundesweiten Netzwerks aus lokalen Akteuren. Zur Identifizierung der GenEG wurde das monografische Verfahren angewendet.

Für die vier in Deutschland vorkommenden Wildselleriearten wurden zum Projektstart im Jahr 2015 aus 2400 Fundortdaten 322 Standorte für Präsenzkontrollen ausgewählt. Im Anschluss wurden für rund 100 möglichst vitale und ungefährdete Vorkommen, die sich über verschiedene Naturräume und Habitate verteilen, genetische Diversitätsanalysen durchgeführt. Anhand der Kartierungs- und Analyseergebnisse wählte das Projektteam zwischen 11 und 15 Vorkommen pro Art aus, die insgesamt die innerartliche Vielfalt der jeweiligen Arten bestmöglich repräsentieren. Für diese Vorkommen wurden die Einrichtung und ein langfristiges Management der GenEG in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren angestrebt. Bis zum April 2020 wurden bereits 15 GenEG eingerichtet.

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Veröffentlicht

2020-12-09