Technical demands and political restrictions for weed control

Autor/innen

  • Hansjoerg Kraehmer
  • Hermann Stuebler

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2012.434.001

Abstract

Crop production has become very efficient in developed countries. One factor that has contributed to this success is modern weed control tools. Cropping practices have changed considerably within the last century. Today, spring crops are grown on a much smaller scale in Europe than a hundred years ago. Oats and potatoes are minor crops whereas winter cereals and maize have become the most important crops of European agriculture. This fact combined with a high amount of manure from animal production had a much greater impact on biodiversity than herbicides. Efficient herbicides have been used against a number of weed species such as blackgrass or mayweed in cereals or barnyardgrass and lambsquarters in maize for almost forty years. None of these major weed problems, however, has disappeared. Weed species have physiologically adapted and have become resistant. The application of Council directive 91/414/EEC has resulted in a reduction of production tools for the farmer. With the implementation of regulation EC  107/2009 it can be expected that the number of active ingredients available to the farmer will be even more decreased. Also, the development of new herbicides will become more difficult for agrochemical companies. Farmers will have less tools to control weeds and will face a drastic increase of resistance problems. In consequence, ploughing and other mechanical tools will become necessary resulting in higher production costs and more economic pressure on farmers.

Keywords: Biodiversity, changes in crop husbandry, landscape management, rare weeds, regulation on plant protection products, weed resistance

Unkrautbekämpfung im Spannungsfeld zwischen Anbauproblemen und politischen Rahmenbedingungen

Die Nahrungsmittelproduktion in modernen Industrieländern ist heute enorm effizient. Ein Faktor, der dazu maßgeblich beigetragen hat, ist die moderne Unkrautbekämpfung. Die Anbaumethoden haben sich allerdings während der letzten hundert Jahre drastisch geändert. Während vor hundert Jahren Sommerkulturen wie Hafer und Kartoffeln in einem viel größeren Ausmaß angebaut wurden, bestimmen heute Winterweizen, Wintergerste und Mais das Bild unserer Felder. Dieser Umstand und die erheblich gestiegene Menge an organischem Dünger durch eine erhöhte Tierproduktion verändern die Biodiversität auf landwirtschaftlich genutzten Feldern in einem weitaus größeren Ausmaß als z.B. die Anwendung von Herbiziden. Hoch wirksame Herbizide mit unterschiedlichen Wirkmechanismen werden seit nahezu vierzig Jahren gegen Unkräuter wie Ackerfuchsschwanz oder Kamille im Getreide und gegen Hühnerhirse oder Gänsefuß im Mais eingesetzt. Keines dieser Unkräuter ist aber vom Aussterben bedroht. Diese Unkräuter haben sich physiologisch angepasst und sind resistent gegen viele Herbizide geworden. Durch die gestiegenen Anforderungen an moderne Pflanzenschutzmittel wird für die chemische Industrie die Entwicklung neuer Herbizide immer aufwändiger und damit teurer. Die Anwendung der EU-Directive 91/414 hat zu einer deutlichen Reduktion der Produktionsmittel in der Landwirtschaft geführt. Es ist damit zu rechnen, dass die Umsetzung der neuen Richtlinie EC 1107/2009 eine weitere Reduktion von Pflanzenschutzmitteln nach sich zieht. Die Entwicklung neuer Produkte dürfte darüber hinaus schwieriger und teurer werden. Die wenigen verbleibenden Mittel werden häufiger eingesetzt und das Resistenzrisiko steigt. Unkrautresistenz stellt schon heute ein großes Problem für den Landwirt dar. Der Pflugeinsatz und andere mechanische Maßnahmen kommen wieder verstärkt zum Einsatz – mit allen Nachteilen für die Umwelt wie z.B. der Erosion. Die Nahrungsmittelproduktion könnte sich dadurch auch wieder verteuern.

Stichwörter: Biodiversität, Kulturpflanzenspektrum, Landschaftspflege, Pflanzenschutzgesetzgebung, seltene Unkräuter, Unkrautresistenz

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Veröffentlicht

2012-03-06