Wird die ALOMY-Bekämpfungseffizienz einer ‚Atlantis’-Behandlung im Frühjahr durch den vorausgehenden ‚Lexus’-Einsatz im Herbst eingeschränkt? – Stichwort: Resistenzkonditionierung

Autor/innen

  • Friedrich G. Felsenstein EpiLogic GmbH, Hohenbachernstr. 19-21, 85354 Freising
  • Saúl Molina-Herrera EpiLogic GmbH, Hohenbachernstr. 19-21, 85354 Freising

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2018.458.010

Abstract

In der Praxis wird derzeit kontrovers diskutiert, ob eine Herbstbehandlung des Ackerfuchsschwanzes mit dem Produkt ‚Lexus’ die Bekämpfungseffizienz einer Behandlung mit ‚Atlantis WG’ im darauffolgenden Frühjahr einschränkt. Hintergrund ist die Frage, ob metabolisch resistente und nach einer ALS-Ausbringung überlebende ALOMY-Individuen über die 1. ALS-Behandlung wirkungsnegativ für eine darauffolgende weitere ALS-Behandlung konditioniert werden. Zu dieser Fragestellung, die das Prinzip gleichgerichteter ALSBehandlungssequenzen darstellt, wurde EpiLogic beauftragt, eine Antwort über eine geeignete Versuchsanstellung zu erarbeiten.
Zu diesem Zweck wurden im Rahmen eines ALOMY-Populations-Monitorings entsprechende Pflanzen mit gut messbarer metabolischer Resistenz mit ‚Lexus’ (40 g/ha) selektiert. Gleichzeitig wurde mit einer ‚Atlantis WG’-Anwendung (500 g/ha) ausgeschlossen, dass die betreffende Population von Target-Site-Resistenz und/oder sehr hoher metabolischer Resistenz betroffen ist. ‚Atlantis WG’ zeigte bei diesen Populationen durchgehend eine noch sehr gute Wirksamkeit.
Die selektierten Pflanzen wurden in Einzeltöpfe überführt. Nach unterschiedlichen Zeiträumen, in denen die Pflanzen spezifischen Umweltbedingungen ausgesetzt waren sowie einer Bestockungsphase, wurden die Pflanzen vegetativ vermehrt (Pflanzenklonierung). 3 Klone je Elternpflanze wurden 3 unterschiedlichen Behandlungen unterzogen: Kontrolle, ‚Lexus’ (40 g/ha) sowie ‚Atlantis WG’ (500 g/ha). Es wurden zeitlich versetzt mehrfach Elternpflanzen selektiert und so mehrere Sensitivitätsanalysen mit den entsprechenden Klonen durchgeführt. Die 3 Behandlungen wurden unter 4 Zeit- und Umweltvarianten geprüft. Alle Untersuchungen wurden in der Klimakammer unter definierten Umweltbedingungen durchgeführt. Lediglich die Pflanzen bei Umweltvariante 4 wurden einer Überwinterung im Freiland mit einer Dauer von ca. 3,0 bis 3,5 Monaten ausgesetzt.
Die Boniturergebnisse zu den Klonen der Elternpflanzen werden den Daten aus dem Selektionsversuch gegenübergestellt. Die Untersuchungen zeigen über alle Behandlungs- und Umweltvarianten ein gleichgerichtetes Ergebnisbild auf. Bei Pflanzen, welche die ‚Lexus’ -Behandlung aufgrund ihrer metabolischen Resistenz überlebt haben, tritt in der Behandlungssequenz ‚Lexus’-‚Atlantis WG’ keine messbare Resistenzkonditionierung auf. Eine ‚Lexus’-Anwendung im Herbst hat also keine resistenzsteigernden Auswirkungen auf die Anwendung von ‚Atlantis WG’ im Frühjahr. Die Behandlungssequenz ‚Lexus’-‚Lexus’ macht zudem deutlich, dass auch ein leichter Sensitivitätsabbau bei entsprechenden Pflanzen auszuschließen ist.

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Veröffentlicht

2018-01-24