Selektion einer <i>Apera spica-venti</i>-Population mit reduzierter Sensitivität gegenüber Iodosulfuron

Autor/innen

  • Dagmar Rissel Julius Kühn-Institut (JKI) - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, Braunschweig, Deutschland
  • Lena Ulber Julius Kühn-Institut (JKI) - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland, Braunschweig, Deutschland

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2018.458.014

Abstract

Der Gemeine Windhalm (Apera spica-venti) ist eine genetisch variable Ungrasart. In Deutschland werden für A. spica-venti immer mehr Resistenzfälle besonders gegenüber Herbiziden aus der Gruppe der ALS-Inhibitoren gemeldet. Als Gründe werden sowohl Target-Site (TSR)- als auch Non-Target-Site-Resistenzmechanismen (NTSR) diskutiert. Derzeit gibt es wenige Untersuchungen zur Herbizidresistenzevolution und insbesondere zu NTSR-Mechanismen bei A. spica-venti. Um diese Resistenzentwicklung besser zu verstehen, wurde aus einer sensitiven Elternpopulation (A 77) mit reduzierten Aufwandmengen des Wirkstoffes Iodosulfuron eine F1-Generation selektiert. Diese Population wurde A 77-1 genannt und einem Dosis-Wirkungs-Experiment unterzogen. Dabei zeigte die Population A 77-1 im Vergleich zur Elternpopulation eine reduzierte Sensitivität gegenüber dem Wirkstoff Iodosulfuron (RF=2). Außerdem wurden Individuen der A77-1-Population auf eine mögliche TSR untersucht. 53 % der untersuchten Individuen zeigten eine Pro197Asn-Substitution. Einzelpflanzen, die keine TSR trugen, wurden identifiziert, vermehrt und A 77-1-1 genannt. Durch die gleichzeitige Behandlung von A 77-1-1 Pflanzen mit Iodosulfuron und dem Cytochrom P450 (CYP)-Inhibitor Malathion konnte die Herbizidwirkung wieder hergestellt werden. Daher stellen wir fest, dass wir erfolgreich eine Population, die sowohl TSR und NTSR zeigt, selektiert haben. Um CYPs zu identifizieren, die möglicherweise die Reduzierung der Sensitivität gegenüber Iodosulfuron bedingen, wurde eine ACP-PCR durchgeführt. Dabei wurden 6 CYPs identifiziert.

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Veröffentlicht

2018-01-24