Ertragsverluste durch Erdmandelgras (<i>Cyperus esculentus</i>) in Feld- und Gemüsekulturen in der Schweiz

Autor/innen

  • René Total Agroscope, Schloss 1, 8820 Wädenswil, Schweiz
  • Lutz Collet Grangeneuve, 1725 Posieux, Schweiz
  • Jonathan Heyer Grangeneuve, 1725 Posieux, Schweiz
  • Martina Keller Agroscope, Wädenswill, Switzerland

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2018.458.070

Abstract

Cyperus esculentus ist zu einem Problemunkraut in der Schweiz geworden. Trotz Sensibilisierungsanstrengungen werden die drohenden Ertragsverluste von noch nicht betroffenen Landwirten oft unterschätzt. Dementsprechend wird den Auswirkungen eines Erdmandelgrasbefalls zu wenig Beachtung geschenkt und Eindämmungs- und Bekämpfungsmaßnahmen werden oft nur zögerlich ergriffen.
Ertragsverlustzahlen aus dem Ausland sind breit verfügbar. Diese Zahlen erwiesen sich aber nur als bedingt hilfreich, um Schweizer Landwirte zu sensibilisieren. Die Übertragbarkeit auf Schweizer Anbausysteme wurde bezweifelt. Um diese Datenlücke zu schließen, wurden entsprechende Ertragsdaten für verschiedene Kulturen auf Schweizer Praxisflächen erhoben (2013-2016).
Erträge mit und ohne Besatz von C. esculentus wurden erhoben und dessen Deckungsgrad geschätzt. Auf den Flächen war eine praxisübliche, chemische Unkrautbekämpfung erfolgt. Für Zuckerrüben und Kartoffeln betrugen die Ertragsverluste durchschnittlich 67 % und 34 %, bei einer Cyperus-Bedeckung von 68 % respektive 44 %. Bei einem hohen Besatz (80-100 % Deckungsgrad) betrugen die Ertragsverluste in Lauch, Zwiebeln und Rosenkohl 86 %, 90 % and 93 %. In Karotten führte ein starker Befall zu einer Ertragsreduktion von 61 %. Bei so hohen Dichten war auch die Qualität des Ernteguts beeinträchtigt.
Die Ergebnisse sollen dazu dienen, Schweizer Landwirte weiter zu sensibilisieren. Die Ergebnisse werden zudem Forschungsinstituten bzw. landwirtschaftlichen Beratungsinstitutionen in anderen Ländern zur Verfügung gestellt, die mit der gleichen Problematik konfrontiert sind.

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Veröffentlicht

2018-02-02