Züchtung auf Resistenz gegen insektenübertragene Viren bei der Gerste – eine zunehmende Herausforderung vor dem Hintergrund des Klimawandels

Autor/innen

  • Antje Habekuß Julius Kuehn-Institute, Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Resistance Research and Stress Tolerance, Quedlinburg, Germany
  • Christine Riedel Julius Kuehn-Institute, Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Resistance Research and Stress Tolerance, Quedlinburg, Germany
  • Edgar Schliephake Julius Kuehn-Institute, Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Resistance Research and Stress Tolerance, Quedlinburg, Germany
  • Frank Ordon Julius Kuehn-Institute, Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Resistance Research and Stress Tolerance, Quedlinburg, Germany

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2009.02.02

Schlagworte:

Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV), Weizenverzwergungsvirus (WDV), Blattläuse, Zikaden, Resistenz, Toleranz, Züchtung, Klimaerwärmung

Abstract

Vor dem Hintergrund längerer Perioden mit höheren Temperaturen im Herbst und im Winter ist künftig von einer zunehmenden Bedeutung insektenübertragener Viren auszugehen, wie es die vorliegenden Untersuchungen zum Auftreten von Barley yellow dwarf virus und Wheat dwarf virus in Mitteldeutschland belegen. Dabei zeigte sich u. a. eine deutliche Beziehung zwischen der Anzahl Infektionstage im Herbst und dem BYDV-Auftreten in der Wintergerste im darauffolgenden Frühjahr. In Klimakammeruntersuchungen zum Einfluss der Temperatur auf die BYDV-Übertragung wurden 10°C als Temperaturgrenze ermittelt, bis zu der eine Virusübertragung durch Rhopalosiphum padi erfolgt.

Die ersten Ergebnisse zur Pyramidisierung von Ryd2, Ryd3 und eines QTL aus der Sorte ‘Post’, der auf Chromosom 2H lokalisiert ist, mittels molekularer Marker und DH-Linien zeigen, dass Linien mit 3 bzw. 2 Resistenz-/Toleranzgenen eine deutliche geringere Symptomausprägung und einen verringerten Virustiter aufweisen. Dabei hat der QTL auf Chromosom 2H im Vergleich zu Ryd3 und Ryd2 einen deutlich geringeren Effekt.

Die genetische Basis der WDV-Toleranz ist sehr eng. Lediglich die Sorte ‘Post’ wies in den Infektionsversuchen im Freiland ein ausreichendes Toleranzniveau auf. Untersuchungen an Populationen doppelhaploider Linien lassen auf eine polygene Vererbung dieser Toleranz schließen.

Veröffentlicht

2009-02-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit