Landessortenversuche zu Körnerleguminosen in den ostdeutschen Bundesländern – Ergebnisse aus der Arbeit der Länderdienststellen Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Autor/innen

  • Christian Guddat Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft, Referat Pflanzenbau

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2009.09.05

Schlagworte:

Landessortenversuche, Körnerleguminosen, Ackerbohne, Futtererbse, Blaue Lupine

Abstract

Der Anbau von Körnerleguminosen konzentriert sich vornehmlich in den ostdeutschen Bundesländern. Die Landessortenversuche (LSV) in Ostdeutschland werden in überregionaler Zusammenarbeit für Anbaugebiete (Lössstandorte Mittel- und Ostdeutschland, Verwitterungslagen Südost, diluviale Standorte Ostdeutschland) auf Grundlage der Boden-Klimaräume Deutschlands durchgeführt. Die Ergebnisse der LSV werden vor allem für die Erstellung von neutralem, regionalem Beratungswissen für die landwirtschaftliche Praxis, die Beratung politischer Entscheidungsträger und die Fortschreibung der Beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes genutzt. Die Erträge der Körnerleguminosen in den LSV der Jahre 2003-2008 zeigten hohe Schwankungen zwischen den Jahren und zwischen den Orten der einzelnen Anbaugebiete sowie eine stagnierende bzw. rückläufige Ertragsentwicklung. In den Jahren 2003 und 2006 wurde der ertragslimitierende Einfluss von Hitze und Trockenheit erkennbar. Bei Ackerbohnen gelangen Verbesserungen vor allem im Bereich der Inhaltsstoffe durch die Züchtung tanninfreier Sorten. Die tanninhaltigen Sorten Fuego und Espresso erreichten höhere relative Kornerträge als die tanninfreie Sorte Tattoo. Die Unterschiede zwischen den Sorten im Rohproteingehalt waren gering. Bei Futtererbsen zeigten sich in den letzten Jahren wesentliche Züchtungsfortschritte in der Verbesserung der Standfestigkeit und Strohstabilität. Mehrjährig hohe relative Kornerträge (alle Anbaugebiete) erzielte vor allem die Sorte Rocket, zweijährig überzeugten auch die Sorten Gregor und Respect. Neben Santana und Saskia zählte Gregor zudem zu den rohproteinreicheren Sorten. Der Vorteil der Blauen Lupinen besteht vor allem in ihrem hohen Rohproteingehalt, der hohe Eiweißerträge ermöglicht. Rohproteinreichere Sorten sind insbesondere Probor und Idefix, aber auch Borlu. Die Sorte Boregine überzeugte in den Anbaugebieten mit mehrjährig überdurchschnittlichen relativen Kornerträgen. Als kritisch muss bei Körnerleguminosen die geringere Anzahl der zugelassenen Sorten (besonders jährlicher Neuzulassungen), der ausbleibende Ertragszuwachs und die Pflanzenschutzproblematik (Verfügbarkeit Beizmittel und Herbizide sowie Schädlingsvielfalt) angesehen werden.

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Veröffentlicht

2009-09-01

Ausgabe

Rubrik

Kurzmitteilung