Körnerleguminosen – Stand des Wissens sowie zukünftiger Forschungsbedarf aus Sicht des Ökologischen Landbaus

Autor/innen

  • Herwart Böhm Institut für Ökologischen Landbau, Johann Heinrich von Thünen-Institut, Trenthorst

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2009.09.06

Schlagworte:

Körnerleguminosen, N-Fixierung, Unkrautregulierung, Mischfruchtanbau, Forschungsbedarf, Ökologischer Landbau

Abstract

Körnerleguminosen sollten aufgrund ihrer positiven Eigenschaften (N-Fixierung, Energieeinsparung, Humusaufbau, Nährstoffmobilisierung) fester Bestandteil in Fruchtfolgen ökologisch wirtschaftender Betriebe sein. In der Ökologischen Tierhaltung sind sie der wichtigste Eiweißträger in Futtermitteln.

Die gesamte Anbaufläche von Körnerleguminosen nimmt in Deutschland seit Jahren stark ab. Der Anteil der ökologisch angebauten Körnerleguminosen an der Gesamtfläche steigt dabei kontinuierlich an und beträgt bei Ackerbohnen und Lupinen inzwischen über 40 %. Doch auch im Ökologischen Landbau ist der Anteil der Körnerleguminosen an der ökologisch bewirtschafteten Ackerfläche seit Jahren rückläufig. Im Jahr 2008 betrug dieser nur noch 6,2 % der ökologisch bewirtschafteten Ackerfläche.

Wichtigste Funktion der Körnerleguminosen im Ökologischen Landbau ist aus pflanzenbaulicher Sicht die Befähigung zur N-Fixierung. Die N-Fixierungsleistung ist jedoch von vielen Faktoren wie Witterung, Standort, Nutzung, Leguminosenanteil in Gemengen etc. abhängig. Die Genauigkeit der Schätzverfahren, die zur Nährstoffbilanzierung eingesetzt werden können, muss weiter verbessert werden.

Die Unkrautregulierung in Körnerleguminosenbeständen ist aufgrund der langsamen Jugendentwicklung und der damit verbundenen geringeren Unkrautunterdrückung schwieriger als im Getreideanbau. Von den zur Verfügung stehenden Striegeln kann der Rollstriegel bereits frühzeitig eingesetzt werden. Die indirekten Maßnahmen wie Sortenwahl bei Erbsen oder Lupinen sollten stärkere Berücksichtigung finden.

Der Mischfruchtanbau ist eine weitere Möglichkeit der indirekten Unkrautregulierung. Gleichzeitig können hierdurch die Erträge und die Ertragssicherheit erhöht werden. Besonders geeignet sind Gemenge aus Futtererbsen und Gerste oder Hafer sowie aus Ackerbohnen und Hafer.

Zukünftiger Forschungsbedarf wird vor allem in den Bereichen Züchtung (Proteinqualität, Resistenzen, Winterformen), Fruchtfolgeforschung zu phytosanitären Aspekten, Optimierung von Anbausystemen und der Nutzung von Körnerleguminosen in der menschlichen Ernährung gesehen.

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Veröffentlicht

2009-09-01

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Rubrik

Kurzmitteilung