Falscher Mehltau (<em>Bremia lactucae</em>) an Salat (<em>Lactuca sativa</em>) – Welches Potenzial haben Pflanzenstärkungsmittel?

Autor/innen

  • Ellen Richter Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst, Braunschweig, ehemals: Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, Kompetenzzentrum für den norddeutschen Freilandgemüsebau (GKZ) Gülzow
  • Michael Scharf Behörde für Wirtschaft und Arbeit, Pflanzenschutzamt Hamburg
  • Martin Herbener Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Gartenbauzentrum Straelen/Köln-Auweiler

DOI:

https://doi.org/10.5073/JfK.2010.08.02

Schlagworte:

Bremia lactucae, Falscher Mehltau, Lactuca sativa, Salat, Pflanzenstärkungsmittel, Bekämpfung

Abstract

Ein Befall mit dem Falschen Mehltau, Bremia lactucae, an Salaten (Lactuca sp.) führt regelmäßig in verschiedenen Regionen Deutschlands zu hohen Ernteausfällen. Die Pflanzung resistenter Sorten bietet aufgrund der vielen unbekannten, regional verschiedenen und z. T. unsta­bilen Erregerformen oder Fysios nicht immer die gewünschte Sicherheit. Neben der Einhaltung von Hygiene­maßnahmen sind Fungizidbehandlungen unerlässlich, um der Entwicklung weiterer virulenter Erregerformen vorzubeugen. Um die Anwendungshäufigkeit von Fungiziden im integrierten Anbau zu reduzieren oder zur Befallsvorbeugung im ökologischen Anbau können Pflanzenstärkungsmittel verwendet werden. In den vergangenen Jahren wurde an verschiedenen Forschungseinrichtungen überprüft, ob Pflanzenstärkungsmittel das Auftreten des Falschen Mehltaus im Salatbestand verhindern oder zumindest die Ausbreitung verzögern können. Die Ergebnisse sollen als Hilfestellung für die Beratung bei der Salatproduktion dienen.

Eine eindeutige, den Befall vermindernde oder ver­zögernde Wirkung wurde vor allem unter geschützten Bedingungen im Gewächshaus beobachtet, selten jedoch im Freiland. Mit dem Falschen Mehltau an Salat wurde ein oftmals schwer bekämpfbarer Erreger ausgewählt. Selbst Pflanzenschutzmittel konnten einen Befall nicht immer vollständig verhindern. Pflanzenstärkungsmittel oder Blattdünger mit den Inhaltsstoffen Kaliumphosphonat und Kupferoxychlorid zeigten eine gute vorbeugende Wirkung. Phosphonathaltige Pflanzenstärkungsmittel dürfen jedoch nicht uneingeschränkt im ökologischen Anbau verwendet werden. Andere Präparate scheinen, in Kombination mit Pflanzenschutzmitteln angewendet, deren Wirksamkeit positiv zu beeinflussen. Die Eignung der Präparate für die Praxis ist letztlich von der Anbau- und Vermarktungsform der Salate abhängig. Für die meisten getesteten Pflanzenstärkungsmittel gilt jedoch, dass ihre Anwendung im Freiland aufgrund unzureichender Wirkung nicht empfehlenswert ist.

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Veröffentlicht

2010-08-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit